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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2017

Nett, witzig, aber nicht mitreißend

Wie Buddha in der Sonne
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Frida ist neununddreißig und wünscht sich ein Kind mit ihrem Mann Henning. Die beiden sind nun seit acht Jahren zusammen und bis jetzt wurde nichts aus Nachwuchs. Langsam bekommt Frida Panik, da sie vier ...

Frida ist neununddreißig und wünscht sich ein Kind mit ihrem Mann Henning. Die beiden sind nun seit acht Jahren zusammen und bis jetzt wurde nichts aus Nachwuchs. Langsam bekommt Frida Panik, da sie vier Jahre älter ist als Henning – nicht dass er sich noch eine Jüngere krallt. Doch in ihrem Urlaub auf Larishang soll es nun endlich klappen. Aber aus dem wunderschönen, paradiesischen Urlaub scheint nichts zu werden. Statt eigenem Bungalow mit eigenem Steg ins Meer landen sie in einer alten Stadtvilla. Und das nicht allein, sondern zusammen mit zwei Arbeitstieren und einer quirligen vierköpfigen Familie. Die acht verstehen sich überhaupt nicht. Wird der Urlaub ein Fiasko oder wendet sich mit Buddhas Hilfe doch noch alles zum Guten?

Geschrieben ist dieser Roman in der Ich-Perspektive aus Fridas Sicht. Der Roman enthält viel Witz, allerdings wirkt es manchmal doch etwas konstruiert und übertrieben. So richtig mitreißen konnte es mich nicht. Teilweise war es auch nervig. Es dreht sich um eine gemeinsame Woche der acht in der Coconut Villa. Es geht um die Anfeindungen und Sticheleien der Mitbewohner untereinander. Zwischendurch redet Frida auf der Straße immer wieder mit einem Mönch – Satchman – der mit Weisheiten um sich schmeißt. Die Handlung dümpelt eher vor sich hin. Von der Handlung her würde ich diesen Roman eher als langweilig abtun. Allerdings hat es der Witz doch rausgerissen, so dass es am Ende ok war. Die Charaktere sind sehr lebendig und gut beschrieben. So dass man gefühlt mit ihnen in der Coconut Villa wohnt. Jeder hat seine Ecken und Kanten und wächst charakterlich im Laufe der Handlung. Letztendlich vergebe ich drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Sehr, sehr lustig und unterhaltsam – leider viel zu wahr

Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag!
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In diesem Buch fassen Lena Greiner und Carola Padtberg ihre Rückmeldung auf einen Aufruf bezüglich Helikoptereltern auf Spiegel Online zusammen. Das Phänomen der Helikoptereltern ist vor allem in den letzten ...

In diesem Buch fassen Lena Greiner und Carola Padtberg ihre Rückmeldung auf einen Aufruf bezüglich Helikoptereltern auf Spiegel Online zusammen. Das Phänomen der Helikoptereltern ist vor allem in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten. Es scheint, als würde sich diese unkontrolliert vermehren. Schlimm für ihre Umwelt, gut für unsere literarische Unterhaltung! In diesem Buch wurden sehr viele Erlebnisse dargestellt. Immer thematisch in ein Kapitel gepackt. Beispielsweise in der Kita, in der Schule oder auf dem Sportplatz. Über viele dieser Anekdoten kann man lachen. Bei einigen schmunzelt man. Doch bei anderen kann man nur den Kopf schütteln und ist schon fast entsetzt, was Eltern tatsächlich alles tun. Gerne würde ich diese Eltern mal durchschütteln. Mittlerweile kommen diese sogenannten Helikoptereltern wohl auch schon mit zur Uni oder in den Ausbildungsbetrieb. Es ist ja schön, wenn sich Eltern um ihre Kinder kümmern. Aber das ist dann doch alles zu übertrieben. Das kann ja nicht gut enden. Wie sollen diese Kinder denn zu Selbstständigkeit finden?
Im Anschluss an die Anekdotensammlung kommen noch betroffene Kinder zu Wort. Auch Helikoptereltern dürfen verraten, wieso sie sind, wie sie sind. Und im letzten Kapitel kommt der Bonner Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff zu Wort. Und erklärt wie sich das Auftreten von Helikoptereltern erklären lässt.

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Immer dachte ich: „Ach, ein Kapitel les ich noch“. Und schwupps war ich durch. Von mir erhält dieses Buch volle fünf von fünf Sternen. Ich hätte noch Stunden weiterlesen können!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Der Zufall ist sein bester Freund

Unsichtbare Spuren
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1999 verlässt die 17-jährige Sabine Körner überstürzt ihr Zuhause. Sie möchte zu einer Bekannten nach Flensburg und dort ein neues Leben anfangen. Doch in Flensburg kommt sie nie an. Denn sie gerät durch ...

1999 verlässt die 17-jährige Sabine Körner überstürzt ihr Zuhause. Sie möchte zu einer Bekannten nach Flensburg und dort ein neues Leben anfangen. Doch in Flensburg kommt sie nie an. Denn sie gerät durch einen Zufall in die Hände ihres Mörders. Hauptkommissar Sören Henning ermittelt. Schnell wird ein Tatverdächtiger festgenommen und verurteilt. Doch dieser war es nicht. Er begeht Selbstmord in seiner Zelle und für Sören Henning bricht eine Welt zusammen. Er verschanzt sich vier Jahre im Innendienst. Bis eine weitere junge Frau auf dieselbe Art und Wiese wie Sabine Körner ermordet wird. Sören Henning hält es im Büro nicht mehr aus. Er muss wieder ermitteln. Wird er mit seiner jungen Kollegin Lisa Santos den wahren Mörder endlich finden?

Dies ist der erste Fall für die Kieler-Ermittler Sören Henning und Lisa Santos. Leider fehlte mir etwas die Spannung. Der Leser kennt von Anfang an den Täter und weiß alles über ihn. Somit wartet man nur darauf, dass die Polizei ihn endlich in die Hände bekommt. Erzählt wurde die Handlung gut. Allerdings schien das Hauptaugenmerk auf Sören Henning und seinen Problemen zu liegen, statt auf dem Verbrechen.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man konnte sich gut in die Handlung hineinversetzen. Die Charaktere wurden sehr detailliert beschrieben. Nicht nur charakterlich, sondern auch äußerlich. Ich empfand dies als gut. Vor allem, bei den Ermittlern war dies gut, da dies ihr erster (geschriebener) Fall war. Wobei ich sie mir meist selbst vorstelle und die Beschreibungen des Autors auch mal ignoriere.
Ich bin ein richtiger Andreas Franz-Fan. Doch dieser Krimi hat mich sehr enttäuscht. Die gewohnte Franz-Spannung fehlte einfach, daher kann ich leider nur gute zwei Sterne vergeben. Den dritten Teil der Kiel-Reihe habe ich schon gelesen, dieser war deutlich besser!

Veröffentlicht am 02.10.2017

Unterhaltsam – etwas überspitzt, aber gut

Ameisen küssen nicht
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Isa Werner ist erst 32, aber schon Professorin für Myrmekologie, die Lehre der Ameisen. Sie lebt in Hamburg und hat eine leichte Affinität zu Feuer – besser sie entfacht gern mal aus Versehen einen Brand. ...

Isa Werner ist erst 32, aber schon Professorin für Myrmekologie, die Lehre der Ameisen. Sie lebt in Hamburg und hat eine leichte Affinität zu Feuer – besser sie entfacht gern mal aus Versehen einen Brand. Nun ist sie für einen Forschungspreis nominiert und muss nach Norwegen um im Finale gegen den Münchner Affenforscher Ben Breitenbach zu bestehen. Doch die Reise wird zu einem Abenteuer. Dann auch noch zusammen mit dem hübschen Professor Breitenbacher – und Isa weiß nichts davon. Es wird unterhaltsam!

Isa kommt sehr sympathisch rüber. Sie ist chaotisch und zieht das Unglück fast schon an – aber genau das macht sie so liebenswert. Isa liebt ihre Ameisen und ist von ihrer Forschung komplett eingenommen. Zu Menschen hat sie ein eher kaltes Verhältnis. Aber dafür gibt es ja nun den Affenforscher Ben, der Isa schon beibringen wird, dass Ameisen sehr wohl küssen.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Geschichte ist in sich schlüssig und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man sieht sie direkt vor sich. Selbst von Nebencharakteren kann man sich ein Bild machen.
Dieser Roman war sehr unterhaltsam. Die Abenteuertour der beiden war vielleicht etwas übertrieben (auch später noch ein paar Szenen) aber trotzdem wirkte es nicht zu abgehoben. Mir hat es sehr gut gefallen. Ich konnte lachen, schmunzeln, mich freuen und auch mitfiebern. Rundum ein super Unterhaltungsbuch. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Angelegt an die Manson-Family – gut umgesetzt

The Girls
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Evie Boyd ist 14 Jahre alt als sie 1969 in Kalifornien lebt. Ihre Eltern sind frisch getrennt und mit ihrer einzigen Freundin funktioniert es auch nicht mehr so gut. Da trifft sie auf die Girls. Von Suzanne ...

Evie Boyd ist 14 Jahre alt als sie 1969 in Kalifornien lebt. Ihre Eltern sind frisch getrennt und mit ihrer einzigen Freundin funktioniert es auch nicht mehr so gut. Da trifft sie auf die Girls. Von Suzanne ihrer Anführerin ist Evie gleich begeistert. Sie besucht die Girls auf ihrer Farm. Auf der sie mit Russell zusammenleben – ähnlich wie die Manson-Family um Charles Manson. War es eine gute Entscheidung von Evie sich Suzanne anzuschließen?

Die gesamte Geschichte wird aus Evies Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Evie ist nun eine alte Frau und erinnert sich zurück. Der Leser erfährt neben der Vergangenheit – was 1969 passierte – auch was sie gerade erlebt. Deshalb gibt es einige Zeitsprünge. Wodurch es ab und zu verwirrend wird und man etwas braucht, bis man wieder weiß in welcher Zeit man sich gerade befindet. Das hätte man besser lösen können. Teilweise ist zwar über den Kapiteln die Angabe 1969 zu finden. Allerdings gibt es keine Angabe wann es im Jetzt ist.
Die Sprache ist locker und leicht. Sehr angelehnt an ein junges Mädchen. Auch war der Schreibstil sehr bildlich und beschreibend, so dass man sich ins Kalifornien der 60er Jahre versetzt fühlte.
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Allerdings hatte ich mir vorgestellt, dass mehr vom Leben auf der Ranch berichtet wird. So richtig kam das nicht rüber. Beispielsweise was sie dort alles gemacht haben. Es gab auch nur einzelne Szenen, in denen Evie mit den Farmmenschen redet. Der Rest spielt sich eher in Evies Kopf ab. Dennoch hat mir dieses Buch gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen.