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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

zu ratgeberhaft

The Wonderful Wild
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Vielen ist Gesa Neitzel durch ihr Buch „Frühstück mit Elefanten“ bekannt. Sie gab ihren Job beim Fernsehen auf, um Rangerin zu werden. Sie sagt von sich, sie wusste, sie muss etwas anderes machen. Sie ...

Vielen ist Gesa Neitzel durch ihr Buch „Frühstück mit Elefanten“ bekannt. Sie gab ihren Job beim Fernsehen auf, um Rangerin zu werden. Sie sagt von sich, sie wusste, sie muss etwas anderes machen. Sie ist für etwas anderes bestimmt. Dass diese Bestimmung nun Rangerin in Afrikas Wildnis sein würde, das wusste sie nicht. Mittlerweile hat sie sich in ihr neues Leben sehr gut eingelebt und hat die letzten Jahre Revue passieren lassen und die Gedanken sehr weit kreisen lassen. Daran lässt sie den Leser dieses Buches teilhaben. Es liest sich wie eine Art Tagebuch, in der Gesa über ihre Gedanken spricht. Sie hat sehr viel darüber gelesen, gehört und gesehen. Durch all diesen Input begannen sich ihre Synapsen neu zu verknüpfen und es entstanden neue Gedankengänge und Verkettungen. Sie sagt selbst über ihr Buch, sie will nicht der Oberlehrer sein und sagen so sollt ihr es alle machen. Sondern sie will eher aufzeigen, wie sie Dinge tut und was sie darüber denkt und so eine Hilfestellung für andere sein. Jeder sollte mal über sich und sein leben nachdenken. Ob das nun in diesem Ausmaß sein muss, sei dahingestellt. Mir als Leser war es stellenweise zu viel. Ich hatte irgendwie doch mehr direkte Geschichten aus dem Buch oder von anderen Menschen erwartet. Es war doch eher Gesas Gedanken und es las sich ziemlich nach Seelenratgeber. Wirklich schade, da mir Frühstück mit Elefanten so gut gefallen hatte. Natürlich war mir bewusst. Dass es sich bei „The Wonderful Wild“ nicht um eine Fortsetzung ihres Debüts handelt und somit keine Rangergeschichten im Vordergrund stehen.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen und begeistern, deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Leider gar nicht mein Fall

Wir gegen euch
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Es geht weiter mit Björnstadt. Frederik Backman erzählt die Geschichte rund um die eishockeyverrückte Stadt Björnstadt weiter. Nach der Vergewaltigung von Maya durch Kevin ist die Stimmung recht aufgewühlt. ...

Es geht weiter mit Björnstadt. Frederik Backman erzählt die Geschichte rund um die eishockeyverrückte Stadt Björnstadt weiter. Nach der Vergewaltigung von Maya durch Kevin ist die Stimmung recht aufgewühlt. Dann gibt es auch noch Probleme mit dem Eishockey-Team. Den Leser erwartet eine sehr aggressive Stimmung in diesem kleinen schwedischen Dorf.
Dies war mein erstes Buch, welches ich von Frederik Backman gelesen habe. Ich muss sagen, der Schreibstil hat mir nicht zugesagt. Für meinen Geschmack war mir Backmans Erzählweise zu aggressiv, die aggressive Stimmung hätte auch ohne diese ganzen Gewaltszenen rübergebracht werden können. Zudem hat es mich gestört, dass es sehr viele inhaltliche Wiederholungen gab, wodurch die ganze Geschichte nur unnötig in die Länge gezogen wurde. Gefallen hat mir an seiner Schreibweise, dass er immer wieder Andeutungen gemacht hat, was in der Zukunft passieren wird. Somit kann der Leser schon mal rätseln, wie die Handlung wohl weitergehen wird. Viele Vermutungen wurden gemacht, viele Überraschungen gab es daraufhin. Das war gut. Aber wie schon gesagt, die Geschichte wurde sehr in die Länge gezogen, zum einen durch die Wiederholungen, zum anderen durch unnötige Einschübe und Zwischenhandlungen. Somit kam ich nicht richtig voran und konnte mich nicht gut in die Geschichte einfinden. Wirklich fesseln konnte mich das Buch erst auf den letzten 100 bis 150 Seiten. Sehr schade.
Die Charaktere waren recht vielschichtig und unterschiedlich. So etwas schätze ich an einem Roman. Was ich an den Charakteren positiv hervorheben muss, ist die Tatsache, dass es sehr viele handelnde Personen sind, ich aber, ohne den ersten Band zu kennen, die einzelnen Personen sehr schnell auseinanderhalten konnte und wusste, wer wer ist. Mir gefällt es, dass Backman den Leser nicht unwissend zurücklässt, sondern zu jedem Charakter auch eine Vergangenheit und Zukunft parat hat!
Es geht in diesem Buch wirklich viel um Eishockey. Eine kleine Affinität zu diesem Thema schadet nicht. Ansonsten könnte es einem auf über 500 Seiten doch sehr auf die Nerven gehen. Allerdings ist kein Fachwissen in diesem Bereich nötig. Da Eishockey ein aggressiver Sport ist und vor allem Eishockey-Fans zu Aggressivität neigen, wundert es nicht, dass es auf diesen 540 Seiten sehr aggressiv zugeht und Gewalt an der Tagesordnung ist. Wer mit Gewaltszenen nicht klarkommt, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

Leider hat mir dieses Buch überhaupt nicht zu gesagt. Die ersten 400 Seiten waren eine Qual, danach ging es flott voran, aber toll fand ich den Roman dennoch nicht. Irgendwie fehlte mir auch ein roter Faden oder eine eindeutigere Handlung. Eigentlich hatte ich eine unterhaltsame Geschichte erwartet. Bekommen habe ich eine aggressive Auflistung von Wiederholungen. Somit vergebe ich leider nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Langweilig und nerviger Protagonist

Ich dich auch, glaube ich
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Konstantin ist Hypochonder. Bei jedem kleinen Ziepen denkt er schon an seine Beerdigung. Dann erhält er die Diagnose Leberkrebs im Endstadium. Im Wartezimmer hat er Freya kennengelernt, sie betreibt ein ...

Konstantin ist Hypochonder. Bei jedem kleinen Ziepen denkt er schon an seine Beerdigung. Dann erhält er die Diagnose Leberkrebs im Endstadium. Im Wartezimmer hat er Freya kennengelernt, sie betreibt ein Yoga-Camp in Thailand. Für Konstantin ist nun klar, sein Weg führt ihn nach Thailand.

Ich hatte ein lustiges und unterhaltendes Buch erwartet. Leider fand ich die Geschichte eher langweilig und nichts sagend. Anfangs war es für mich noch recht lustig. Doch nach etwa 50 Seiten ging mir der Protagonist Konstantin ziemlich auf die Nerven. Eigentlich ist es immer dasselbe. Es passiert einfach nichts. Konstantins Rückblicke auf sein Leben mit seiner Ex-Freundin fand ich verwirrend. Teilweise hat man diese Zeitsprünge erst nach ein paar Sätzen festgestellt. Inhaltlich waren sie auch sehr verwirrend, weil ich irgendwann nicht mehr wusste, ob Konstantin nun Hypochonder oder Psychopath ist. Oder gehört das etwa zusammen?
Der Schreibstil war flüssig zu lesen, aber sehr einfach gehalten. Die Dialoge waren rasant, aber meist inhaltlich nicht nötig. Tiefgang sucht man in diesem Roman sowieso vergeblich. Was bei einem unterhaltsamen Buch auch nicht unbedingt nötig ist, allerdings ein bisschen einen Sinn oder eine Botschaft, sollte schon enthalten sein. Ich konnte leider nicht herausfinden, was mir dieses Buch sagen will.

Leider bin ich von diesem Roman enttäuscht und kann ihn nicht weiterempfehlen. Die Idee hinter der Geschichte hat mir gefallen, deshalb vergebe ich noch zwei von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine zähe Hetzjagd durch Berlin

So nah der Tod
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Die neun Monate alte Janina wird eines Nachts aus ihrem Kinderbettchen entführt. Ihrer Mutter Annika wird ein Ultimatum gestellt. Sie hat maximal 24 Stunden Zeit ihre Tochter zu finden, sonst wird sie ...

Die neun Monate alte Janina wird eines Nachts aus ihrem Kinderbettchen entführt. Ihrer Mutter Annika wird ein Ultimatum gestellt. Sie hat maximal 24 Stunden Zeit ihre Tochter zu finden, sonst wird sie sterben. Um sie zu finden, muss Annika Rätsel lösen und eine Schnitzeljagd durch Berlin beginnt.

Erzählt wird dieser Thriller aus den beiden Ich-Perspektiven von Eric Weinsberg, dem Ermittler und Annika Ritter, der Mutter des entführten Kindes. Dazwischen gibt es immer wieder kursiv gedruckte Einschübe des Täters, so dass dem Leser seine Motive nähergebracht werden.
Die Hetzjagd durch Berlin ist sehr rasant, die gesamte Geschichte spielt an nur einem Tag. Es passiert wirklich viel, so dass man als Leser etwas zweifelt, ob das alles in einen Tag passt. Doch trotz des großen Tempos ist es nicht sonderlich spannend. Irgendwie eher ermüdend. Durch die Straße rennen, in die U-Bahn, aus der U-Bahn raus. Hier ein Rätsel dort ein Rätsel. Die Idee hinter der Schnitzeljagd fand ich gut, doch haben mich die Rätsel etwas enttäuscht. Einen Bezug zur Handlung an sich konnte ich nicht herstellen.
Die Charaktere konnten es leider auch nicht rausreißen. Eric Weinsberg ist ein Ermittler, der sich auf sein Gefühl verlässt und dabei alles und alle anderen ignoriert. Das fand ich etwas merkwürdig, denn meist macht er Alleingänge und seine Kollegen ermitteln munter weiter – bleiben aber im Hintergrund. Meiner Meinung nach hätte man aus Weinsberg viel mehr rausholen können. Dann Annika Ritter. Sie hat schon viel in ihrem Leben durchmachen müssen. Erst kürzlich ist ihr Mann verstorben und nun ist sie alleinerziehend. Annika Ritter ist sehr verwirrt und nervlich am Ende – verständlich, da ihr Kind verschwunden ist, allerdings macht dies sie sehr nervig und demnach unsympathisch. Bei der Suche nach Janina hilft ihr ihr Freund Bastian. Doch dieser wird gerade selbst von der Polizei gesucht – wegen Mordes. Das machte die Sache etwas spannend. Aber auch Bastian war mir unsympathisch und teilweise etwas merkwürdig.

Leider konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen. Die Geschichte dümpelte vor sich hin. Spannung suchte ich vergebens. Und diese rasante Hetzjagd war eher einschläfernd als Nerven aufreibend. Da mir auch die Charaktere nicht zugesagt haben, da sie mir unsympathisch waren, kann ich leider nur zwei von fünf Sternen vergeben. Schade, denn nach der Leseprobe hatte ich einen sehr spanenden Thriller erwartet.

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Veröffentlicht am 01.04.2019

Ganz anders als erwartet

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Emmett Farmer beginnt eine Lehre bei der Buchbinderin Seredith. Bücher sind verpönt. Die Menschen meiden sie und so auch die Buchbinder. Emmett lernt schnell den Grund dafür kennen. Denn die Geschichten ...

Emmett Farmer beginnt eine Lehre bei der Buchbinderin Seredith. Bücher sind verpönt. Die Menschen meiden sie und so auch die Buchbinder. Emmett lernt schnell den Grund dafür kennen. Denn die Geschichten stammen nicht aus der Phantasie eines Schriftstellers, sondern direkt aus Menschen – diese werden gebunden und so zu einem Buch.

Ich habe ein Buch erwartet, in dem es um die Liebe zu Büchern geht. Allerdings geht es hier mehr um die Liebe zweier Männer. An sich ja nicht schlimm oder gar schlecht. Die Umsetzung hat mich aber so gar nicht angesprochen. Ich konnte die 400 Seiten über nicht ins Buch finden und musste mich durchquälen. Schade finde ich, dass ich nach dem Lesen weder weiß wo dieses Buch spielt (ich vermute Großbritannien), noch wann es spielt – es klingt nach 18. oder 19. Jahrhundert. Auch waren mir die Charaktere unsympathisch und blieben mir sehr fremd.
Der Schreibstil hat mich etwas überfordert. Die Geschichte ist sehr, sehr langsam. Es ist ein bisschen, als hätte jemand die Zeitlupe eingestellt. Für meinen Geschmack hätte es viel rasanter sein müssen. Selbst in den Dialogen ging es sehr langsam zu. Zudem enthält die Geschichte viele Einschübe aus dem Bereich der Phantasie und Magie. Das fand ich gar nicht so schlimm, da es einfach gepasst hat. Allerdings könnte man das vielleicht mehr publizieren. Denn das ist ja nicht jedermanns Geschmack.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven. Zum einen die Gegenwart aus Emmetts Sicht, dann erfährt der Leser etwas über Emmetts Vergangenheit und im letzten Teil kommt Lucian Darnay zu Wort. Und sorgt so dafür, dass sich die Geschichte zu einem einheitlichen Ganzen zusammenfügt.

Leider konnte mich dieses Buch nicht abholen und somit auch nicht überzeugen, deshalb kann ich leider nur zwei von fünf Sternen vergeben, da mir die Idee hinter der Handlung gefallen hat.