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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Krimi, in dem ein sympathisches Duo ermittelt

Tod in der Provence
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Tod in der Provence / Commissaire Leclerc Bd.1

Pierre Lagrange

Kriminalroman

Die Eheleute Hanna und Niklas erben in der Provence ein Chateau. Die beiden reisen mit Töchterchen Lilly an, um die Beerdigung ...

Tod in der Provence / Commissaire Leclerc Bd.1

Pierre Lagrange

Kriminalroman

Die Eheleute Hanna und Niklas erben in der Provence ein Chateau. Die beiden reisen mit Töchterchen Lilly an, um die Beerdigung des verstorbenen Onkels zu organisieren und das Erbe genauer anzusehen. Schnell beschließen Hanna und Niklas, sich einen alten Traum zu verwirklichen und das Haus zum Hotel umzubauen. Die Umgebung ist malerisch und das Ziel zahlreicher Touristen. Die Idylle erweist sich aber schon bald als trügerisch, da ein Serienmörder umzugehen scheint, der die Körperteile von rothaarigen Frauen sammelt. Hannas Haar ist ebenfalls rot und deshalb beginnt der pensionierte Kommissar Albin Leclerc sich Sorgen um die Deutsche zu machen. Gemeinsam mit seinem Mops Tyson ignoriert Leclerc seinen Ruhestand und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an....

"Tod in der Provence" ist der erste Fall, den der pensionierte Kommissar Albin Leclerc, gemeinsam mit Mops Tyson, in seinem wohlverdienten Ruhestand verfolgt. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man Albin Leclercs Ermittlungen verfolgt, Einblicke in die Morde bekommt und beobachtet, wie Hanna und Niklas ihr Erbe in Besitz nehmen. Durch die verschiedenen Einblicke ist die Geschichte von Anfang an interessant und abwechslungsreich.

Dem Autor gelingt es hervorragend, die Atmosphäre der sommerlichen Provence einzufangen und zu vermitteln. Man kann sich beim Lesen alles mühelos vorstellen und hat schon fast das Gefühl, die sommerlich drückende Luft selbst zu spüren. Darunter nimmt man stets ein unterschwelliges Gefühl der Bedrohung wahr. Denn der Serienmörder geht um und man kann nicht genau fassen, aus welcher Richtung die Gefahr droht.

Dadurch gerät man früh in den Sog der Handlung. Denn die Charaktere werden so glaubhaft und lebendig beschrieben, dass man mit ihnen mitfiebert und unbedingt erfahren möchte, was als nächstes passiert und wer eigentlich hinter dem Ganzen steckt. Pierre Lagrange legt dabei einige Fährten aus, denen man allzu bereitwillig folgt. Bis zum Schluss kann man sich aber nicht sicher sein, ob die eigenen Ermittlungen sich auch bestätigen werden. Die aufgebaute Spannung kann also bis zum Ende gehalten werden.

Ich habe mich beim Lesen dieses Provence-Krimis ausgesprochen gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere wirkten so lebendig auf mich, dass ich mich gut mit ihnen identifizieren konnte. Besonders der pensionierte Kommissar und sein Mops sind mir dabei ans Herz gewachsen und haben mir ein paar unverhoffte Schmunzler entlockt. Denn die Kreativität des Rentners, sich in die Ermittlungen der früheren Kollegen zu drängen, scheint keine Grenzen zu kennen. Doch auch der Kriminalfalls selbst und das gesamte Drumherum konnten mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Ich vergebe deshalb alle fünf Bewertungssterne und die Empfehlung, selbst einen literarischen Ausflug in die Provence zu machen, um die Ermittlungen von Albin Leclerc und Tyson zu verfolgen.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Schockierende Einblicke in die Sicht der Täter

Nachmittage mit Mördern
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Nachmittage mit Mördern
Sibylle Tamin
10 wahre Tätergeschichten


Die Journalistin Sibylle Tamin hat sich mit verurteilten Mördern, die sich noch in Haft befanden, und Mördern, die bereits auf Bewährung ...

Nachmittage mit Mördern
Sibylle Tamin
10 wahre Tätergeschichten


Die Journalistin Sibylle Tamin hat sich mit verurteilten Mördern, die sich noch in Haft befanden, und Mördern, die bereits auf Bewährung entlassen wurden, regelmäßig getroffen und sie sowohl zur Tat, der Folgezeit und der Strafverbüßung, als auch zu Erinnerungen, Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen befragt. Wie sieht ein Mörder sich selbst?



Zehn autobiographische Erzählungen von verschiedenen Mördern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen einem anderen Menschen das Leben nahmen, werden in "Nachmittage mit Mördern" vorgestellt. Sibylle Tamin hat diesen Menschen gegenüber gesessen und ihnen zugehört. Die Eindrücke und Sichtweisen der verurteilten Mörder, gibt sie vollkommen unvoreingenommen und unkommentiert wieder. Das, was man hier zu lesen bekommt, ist der Blick der Mörder auf sich selbst.

Deshalb ist der Schreibstil auch eher distanziert. Das Geschehen wird relativ nüchtern wiedergegeben. Man hat aber dennoch das Gefühl, bei den Gesprächen dabei zu sein. Da sie alle unterschiedlich verlaufen, muss man sich am Anfang der jeweiligen Tätergeschichte auf den Mörder einstellen. Beim Lesen ist man immer wieder erstaunt, wie diese Menschen sich und die Tat wahrnehmen. Es gibt Mörder, die einem spontan unsympathisch sind, doch es sind auch welche dabei, die ihre Vergangenheit so präsentieren, dass man Zweifel daran hat, dass wirklich der richtige Täter für die Tat verurteilt wurde.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Um mal einen ungeschönten Einblick in die Gedankenwelt von realen Mördern zu bekommen, habe ich zu diesem Buch gegriffen. Die Geschichten dieser Menschen regen zum Nachdenken an und gewähren schockierende Einblicke. Dennoch bin ich mit diesem Buch leider nicht so richtig warm geworden. Stellenweise musste ich mich regelrecht dazu zwingen, die nächste Seite aufzuschlagen und endlich weiterzulesen. Vielleicht lag es mit daran, dass ich nach sechs oder sieben wahren Begebenheiten eigentlich schon genug hatte. Dafür kann aber Sibylle Tamin nichts, die hier wirklich einen guten Job gemacht und die Tätergeschichten unkommentiert präsentiert hat, damit man sich selbst ein Bild machen kann. Dennoch erhält das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala leider nur drei von fünf Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschend....

Gone Cat - Die stumme Zeugin
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Gone Cat - Die stumme Zeugin von Sam Gasson




Jim Glew gibt seinen Beruf als Privatdetektiv auf. Trotzdem lässt seine Ermittlertätigkeit ihn nicht los, denn in der unmittelbaren Nachbarschaft geschieht ...

Gone Cat - Die stumme Zeugin von Sam Gasson




Jim Glew gibt seinen Beruf als Privatdetektiv auf. Trotzdem lässt seine Ermittlertätigkeit ihn nicht los, denn in der unmittelbaren Nachbarschaft geschieht ein Mord. Die Getötete ist die Mutter des besten Freundes seines 11-jährigen Sohnes Bruno. Da Jim das Verbrechen unbedingt aufklären will, beginnt er in diesem Fall noch einmal zu ermitteln. Da sein Sohn Bruno am liebsten selbst Detektiv wäre, nimmt auch er die Ermittlungen auf. Dabei notiert er alle Hinweise akribisch in seinem Notizbuch und zieht seine Schlüsse daraus. Große Hoffnungen setzt er in das Kamerahalsband, das seine Katze Mildred in der Mordnacht trug. Denn mit viel Glück hat die Kamera den Täter gefilmt. Doch Brunos Katze kehrt nicht nach Hause zurück und bleibt spurlos verschwunden. Hat der Mörder sie erwischt und aus dem Weg geräumt? Bruno ist fest entschlossen den Fall zu lösen!



Sam Gassons Kriminalroman startet eher gemächlich. Der Schreibstil ist angenehm lesbar und überrascht gelegentlich durch wunderbare Sätze. Zunächst lernt man die Protagonisten ein wenig kennen und wird auf die Handlung eingestimmt. Die Familie Glew wird so lebendig beschrieben, dass man sie beim Lesen sofort vor Augen hat. Das Familienleben wirkt sehr harmonisch und Sohn Bruno macht den Eindruck, ein äußerst pfiffiges Kerlchen zu sein. Der Grundstein für ein solides Krimivergnügen scheint damit gelegt zu sein. Denn die Idee, dass Vater und Sohn ermitteln und Katze Mildred, als eigentlich stumme Zeugin, wertvolle Hinweise durch ihr Kamerahalsband liefern könnte, klingt interessant und vielversprechend.

Man beobachtet zunächst sehr interessiert die Ermittlungen der beiden unterschiedlichen Detektive. Dabei wird schnell klar, dass Vater Jim Glew deutlich besonnener an den Fall geht als sein Sohn. Denn Bruno entwickelt sich im Lauf der Handlung leider zu einer wahren Nervensäge. Er ist altklug, weiß einfach alles besser, übertritt selbst Grenzen und Gesetze und hält wichtige Beweise zurück. Beim Lesen möchte man ihm deshalb am liebsten den Hals umdrehen. Besonders bei den Szenen, in denen er betont, ein ach so toller Meisterdetektiv zu sein. Selbst ernsthafte Verwarnungen der ermittelnden Polizistin können ihn nicht in seine Schranken weisen. Warum auch? Er weiß ja schließlich alles besser und teilt das mit überheblichen Sprüchen auch gerne seinem gesamten Umfeld mit.

Wenn die Spannung wenigstens überzeugen würde, dann könnte man sich ja vielleicht mit einem unsympathischen Hauptprotagonisten arrangieren. Doch leider tut sich auch in dieser Hinsicht nicht gerade viel. Denn die Handlung plätschert gemächlich vor sich hin, sodass man nicht unbedingt das Verlangen hat, dem Täter auf die Spur zu kommen oder auch nur das nächste Kapitel in Angriff zu nehmen. Überraschende Wendungen, die dem Ganzen wohl ein wenig Spannung geben sollen, können auch nicht wirklich überzeugen.

Ich muss gestehen, dass ich mich lange nicht mehr so durch ein Buch gequält habe, wie durch dieses Exemplar. Dabei waren die Grundvoraussetzungen eigentlich optimal, denn ich liebe Krimis, mag Katzen und war vom Plot äußerst angetan. Die Umsetzung konnte mich aber leider gar nicht überzeugen, denn die Geschichte hat mich nicht einen Moment in ihren Bann gezogen und Sohn Bruno hat einfach nur genervt! Gut gefallen haben mir der Schreibstil, der oft durch unverhofft schöne Sätze überzeugte, und der britische Humor, der zuweilen aufblitzte. Da mir das als Krimi-Liebhaberin aber noch lange nicht für einen guten Krimi reicht, kann ich mich leider nur zu zwei von fünf Bewertungssternen durchringen. Zu einer Fortsetzung werde ich mit Sicherheit nicht greifen.