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Veröffentlicht am 08.04.2018

Interessanter Spreewald-Krimi

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Ein junger Mann wird brutal zusammengeschlagen. Er kann sich nicht erinnern, was genau passiert ist. Klaudia Wagner, die mit ihrem Team die Ermittlungen aufnimmt, hat das Gefühl, dass der junge Mann ihr ...

Ein junger Mann wird brutal zusammengeschlagen. Er kann sich nicht erinnern, was genau passiert ist. Klaudia Wagner, die mit ihrem Team die Ermittlungen aufnimmt, hat das Gefühl, dass der junge Mann ihr etwas verschweigt. Wenig später wird ein toter Obdachloser gefunden. Im Laufe der Ermittlungen erfährt Klaudia Wagner von einer alten Fehde, die vor vielen Jahren bereits ein Opfer gefordert hat....

"Spreewaldrache" ist nach "Spreewaldgrab" und "Spreewaldtod" bereits der dritte Fall für die Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten.

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt durch einen interessanten Prolog, bei dem man ein tragisches Ereignis in der Vergangenheit beobachtet, mühelos. Denn man möchte unbedingt erfahren, wie sich die Vergangenheit mit dem aktuellen Geschehen verbindet. Der Prolog macht neugierig, verrät auch nicht zu viel, sodass man lange Zeit im Dunkeln tappt, was damals wirklich passiert ist.

Es gelingt der Autorin auch bei diesem Fall wieder hervorragend, das besondere Flair des Spreewalds zu beschreiben und in die Handlung einfließen zu lassen. Man hat die Handlungsorte sofort vor Augen und kann deshalb mühelos in die Ermittlungen eintauchen. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr authentisch. Man trifft sowohl auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden, als auch auf neue Gesichter. Die Mischung ist sehr gelungen. In diesem Teil der Reihe nehmen die privaten Nebenhandlungen auch nicht allzu viel Raum ein. Die Probleme der Kommissarin werden zwar kurz angeschnitten, drängen sich hier jedoch nicht in den Vordergrund, sodass Leser, die noch keinen Band der Reihe kennen, dem Ganzen mühelos folgen können. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar.

Der aktuelle Fall liefert zwar keine Hochspannung, ist aber durchgehend interessant und nicht so leicht durchschauen. Man kann eigene Ermittlungen anstellen und über den weiteren Verlauf spekulieren. Man sollte allerdings konzentriert den verwandtschaftlichen Beziehungen der Protagonisten folgen, um den Überblick zu behalten. Denn das ist dieses Mal nicht ganz so einfach.

Ich habe bisher alle Bände dieser Reihe gelesen und mich auch dieses Mal sehr gut unterhalten. Der Fall wirkte auf mich durchgehend interessant. Die privaten Nebenhandlungen hielten sich bei diesem Teil der Reihe in Grenzen. Dennoch konnte man Klaudia Wagners Weiterentwicklung beobachten. Ich gestehe allerdings, dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, die verwandtschaftlichen Beziehungen der Protagonisten richtig zuzuordnen und deshalb gelegentlich etwas auf dem Schlauch stand und das nochmal nachvollziehen musste. Dennoch hat mir der erneute Besuch im Spreewald sehr gut gefallen, sodass das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala vier von fünf möglichen Sternchen bekommt.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Durchhalten lohnt sich!

Nicht ein Wort
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Bundesrichter Scott Sampson liebt seine Frau Alison und die gemeinsamen Zwillinge Sam und Emma über alles. In seinem Terminplan ist der Mittwochnachmittag stets für den Schwimmbadbesuch mit den Kindern ...

Bundesrichter Scott Sampson liebt seine Frau Alison und die gemeinsamen Zwillinge Sam und Emma über alles. In seinem Terminplan ist der Mittwochnachmittag stets für den Schwimmbadbesuch mit den Kindern reserviert. Doch an einem Mittwoch bekommt er eine SMS von seiner Frau, dass sie die Kinder von der Schule abholen würde, um mit ihnen einen Arzttermin wahrzunehmen. Als Alison nach Hause kommt, ist sie allein. Die Kinder sind nicht bei ihr. Eine SMS hat sie ihrem Mann auch nicht geschickt. Als das Telefon klingelt, erfährt der Bundesrichter, dass die Kinder in der Gewalt von Entführern sind, die fordern, dass er den Ausgang einer Gerichtsverhandlung nach dem Wunsch der Entführer beeinflussen soll. Scott steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Soll er seine Kinder retten und sich den Entführern beugen oder seiner beruflichen Pflicht nachkommen?

Die Inhaltszusammenfassung lässt auf einen spannenden Thriller hoffen und der Anfang startet zunächst vielversprechend. Denn der Bundesrichter Scott Sampson beginnt in der Ich-Form seine Version der Ereignisse zu erzählen. Vom ersten Moment an, schwebt eine dunkle Bedrohung zwischen den Zeilen, die schließlich in der Entführung seiner Kinder gipfelt. Man verfolgt gebannt das Geschehen und kann die Verzweiflung der Eltern sofort nachvollziehen. Die Situation wird so authentisch dargestellt, dass man mit den beiden fühlt und hofft, dass die Entführer nicht die Nerven verlieren und die Kinder töten.

Das Geschehen wird hauptsächlich aus der Sicht von Scott geschildert. Gelegentlich kann man aber auch den Entführer über die Schulter schauen und bekommt so einen Eindruck, wie es den Kindern gerade geht. Durch diese Perspektive wird aber nicht verraten, wer der Drahtzieher dieser Entführung ist. Geheimnisvolle Telefonate sorgen dafür, dass man eigene Schlussfolgerungen anstellt. Doch so richtig scheint nichts zu passen. Wer wirklich dahinter steckt, bleibt fast bis zum Schluss im Dunkeln und das macht den Reiz dieses Thrillers aus.

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und hat deshalb alles spontan vor Augen. Die Protagonisten wirken sehr lebendig und ihre Handlungen größtenteils nachvollziehbar. Wobei das ja immer relativ ist, denn wer weiß, wie man selbst in so einer verzwickten Extremsituation handeln würde. Der Zwiespalt, in dem sich der Bundesrichter befindet, wird sehr gut vermittelt.

Die bereits früh aufgebaute Spannung kann leider nicht durchgehend gehalten werden. Denn sie flacht über weite Teile ab. Man hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Man merkt, dass sich der Autor mit dem amerikanischen Rechtssystem beschäftig und sehr gut recherchiert hat. Doch die detaillierten Ausführungen, an denen der Bundesrichter die Leser in seinen Gedanken teilhaben lässt, gehen zu Lasten der Spannung. Stellenweise gerät man in Versuchung, die Seiten nur zu überfliegen oder das Buch sogar abzubrechen, denn von einem spannenden Thriller ist über Längen nichts zu spüren. Durchhalten lohnt sich allerdings, denn es gelingt dem Autor dann doch wieder, Zweifel zu säen und Spuren auszulegen, sodass man gar nicht mehr weiß, wem man was glauben soll oder wem man eigentlich noch vertrauen kann. Das macht zwar noch keinen Thriller aus, lässt aber das Interesse wieder ansteigen. Kurz vor Schluss wird einem dann aber doch wieder bewusst, dass man einen Thriller liest, denn die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen und man klebt gebannt an den Seiten. Ab diesem Zeitpunkt, auch wenn er zugegebenermaßen recht spät kommt, kann man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und wird mit einem rasanten Finale belohnt.

In meiner Bewertung bin ich deshalb auch hin- und hergerissen. Denn das große Finale hatte es wirklich in sich und hat für einige Überraschungen und durchweg spannende Momente gesorgt. Die Auflösung war ebenfalls schlüssig, doch im Ganzen betrachtet, war mir das für einen Thriller etwas zu wenig. Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe, doch über weite Teile war ich nicht überzeugt, dass ich das schaffen würde. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala gibt es deshalb auch "nur" drei von fünf Sternchen.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Interessanter Normandie-Krimi

Strandgut
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Dem Personenschützer Nicolas Guerlain unterläuft ein peinlicher Fehler, als er ausgerechnet den angesehenen Minister, den er eigentlich schützen sollte, in einem unaufmerksamen Moment zu Boden stößt. Die ...

Dem Personenschützer Nicolas Guerlain unterläuft ein peinlicher Fehler, als er ausgerechnet den angesehenen Minister, den er eigentlich schützen sollte, in einem unaufmerksamen Moment zu Boden stößt. Die Bilder davon sind für die Presse ein gefundenes Fressen. Seine Karriere scheint damit beendet. Er wird in seinen alten Heimatort strafversetzt und soll die dortige Polizei in Sicherheitsfragen beraten. Als Nicolas eine abgetrennte Hand am Strand findet, beginnt er zu ermitteln....

Der Normandie-Krimi startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit. Hier beobachtet man einen Abend, der der letzte für den Croupier eines Casinos sein soll. Dieser Einstieg ist interessant und weckt die Neugier, wie sich die damalige Ereignisse wohl mit der aktuellen Handlung verknüpfen werden.

Danach lernt man Nicolas Guerlain kennen. Er ist zunächst nur schwer einzuschätzen, da ihm das spurlose Verschwinden seiner Freundin Julie, die ihn vor drei Jahren bei einem Konzert sitzengelassen hat, stark zu schaffen macht. Er kann sich einfach nicht davon lösen und sucht noch immer nach ihr. Das ist auch der Grund, der zu seiner Unaufmerksamkeit führt, die ihn den Job als Personenschützer kostet. Auch sonst lässt sich der Hauptprotagonist nicht so leicht in die Karten schauen. Er wirkt nicht unsympathisch, aber manchmal sind seine Handlungen und seine Wortkargheit nur schwer nachzuvollziehen.

Der Schreibstil ist einzigartig. Es gelingt dem Autor hervorragend das französische Flair des Küstenortes zu beschreiben. Seine Wortwahl ist manchmal geradezu poetisch, sodass man manche Sätze gerne ein zweites Mal liest, um sie auf sich wirken zu lassen. Und das nicht, weil man sie beim ersten Mal nicht verstanden hat, sondern um sie einfach zu genießen.

Der Krimi besteht aus mehreren Handlungssträngen. Die abgetrennte Hand stellt die örtliche Polizei vor ein Rätsel. Und genau das ist jetzt denkbar schlecht, da ein großes Gipfeltreffen ansteht und Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen. Es gibt außerdem weitere Rückblicke in die Vergangenheit, die sich nur schwer zuordnen lassen, aber dafür sorgen, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich das alles verbinden wird. Außerdem kämpft Nicolas Guerlain noch immer gegen die Dämonen seiner Vergangenheit.

Der Krimi ist durchgehend interessant, auch wenn er anfangs ein wenig auf der Stelle tritt. Man kann sich nicht erklären, wie sich das alles verbinden soll. Zum Ende hin überschlagen sich allerdings die Ereignisse, sodass man das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Bei diesem Exemplar hatte ich zunächst Schwierigkeiten, mich auf den Hauptprotagonisten einzulassen, doch das hat sich im Verlauf der Handlung dann zum Glück gelegt. Der Schreibstil konnte mich voll und ganz begeistern. Denn die Handlungsorte wurden für mich beim Lesen so lebendig, dass ich alles genau vor Augen hatte. Auch wenn, für meinen Geschmack, die Spannung ein wenig spät aufgekommen ist, hat das rasante Ende mich entschädigt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt dieser Normandie-Krimi deshalb vier von fünf möglichen Sternchen.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Empfehlenswert!

Befreiungsschlag
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Der 17-jährige Maik hängt am liebsten mit seiner Clique ab und wenn ihm einer dumm kommt, dann schlägt Maik zu. Doch damit muss jetzt Schluss sein, denn nach einer besonders aggressiven Prügelei landet ...

Der 17-jährige Maik hängt am liebsten mit seiner Clique ab und wenn ihm einer dumm kommt, dann schlägt Maik zu. Doch damit muss jetzt Schluss sein, denn nach einer besonders aggressiven Prügelei landet er vor Gericht. Die Jugendstrafe wird zwar zur Bewährung ausgesetzt, um die Auflagen zu erfüllen, muss Maik allerdings Sozialstunden und ein Antigewalt-Training absolvieren. Auf dieses Psychogeschwätz, dass ihn, seiner Meinung nach, eh nicht weiterbringen wird, hat er allerdings überhaupt keine Lust. Als ihm dann aber bewusst wird, dass er dann in den Knast muss, entscheidet sich Maik dafür, dass das AGT wohl doch die bessere Alternative ist. Ohne große Motivation rafft er sich schließlich dazu auf und geht davon aus, dass die Trainer sich bestimmt schon ihre Meinung über ihn gebildet haben und dass das zu erwartende Psychogeschwätz ihm gewaltig auf die Nerven gehen wird. Doch dann kommt alles ganz anders....

Uwe Zissener ist Dipl.-Sozialarbeiter, Erlebnispädagoge, Mediator und AGT-Trainer. Er arbeitet seit Jahren in der Gewaltprävention und als Antigewalt-Trainer. Stefan Gemmel ist einer der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautoren im deutschsprachigen Raum. Er hat Uwe Zissener und seine Kollegen ein Jahr lang, mit dem Einverständnis der Teilnehmer, beim AGT-Training begleitet. Aus diesen Erfahrungen, bei denen er die Höhen und Tiefen und die Erfolge und Rückschläge, hautnah miterleben konnte, ist dieser Roman entstanden.

Da man beim Lesen merkt, wie viel Herzblut und Realität in Maiks Geschichte steckt, ist man von ersten Moment an mitten im Geschehen und verfolgt gespannt, welche Erfahrungen Maik sammelt und wie es überhaupt dazu kam, dass er zum aggressiven Schläger wurde, der seine Probleme nur auf diese Art lösen konnte. Obwohl Maik wahrlich kein Unschuldslamm ist, gelingt es dem Autoren hervorragend, ihn so zu beschreiben, dass er nicht unsympathisch wirkt. Man blickt hinter Maiks Fassade und bekommt dabei lebendige Einblicke in seine Gedanken und Gefühle. Obwohl man selbst seine Probleme wohl anders lösen würde, wird nachvollziehbar vermittelt, wie es bei Maik dazu kommen konnte.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und gerät schon bald in den Sog der Ereignisse. Man fiebert mit Maik mit und leidet mit seiner Mutter, die es alles andere als leicht hat, mit. Die Protagonisten wirken so lebendig, dass man sich mit ihnen und all ihren Problemen identifizieren kann. Die Einblicke in das Antigewalt-Training und die Prozesse, die dadurch ausgelöst werden, sind so interessant, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag. Natürlich gibt es auch Rückschläge. Doch auch das wird realistisch vermittelt, sodass dieser Roman noch glaubhafter wirkt.

Ich habe dieses Buch geradezu verschlungen und mochte es nach kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen. Ich habe selbst Kinder im Teenager-Alter und deshalb vieles, was so in den Schulen "abgeht", wiedererkannt. Deshalb konnte ich Maiks Werdegang glaubhaft nachvollziehen und habe wütend über das, was Mobbing auslösen kann, nachgedacht. Dieses Buch halte ich für sehr wichtig und würde mir deshalb wünschen, dass es als Schullektüre in den Klassen gelesen wird. Denn auch die Lehrer könnten daraus einige Denkanstöße für sich mitnehmen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb auch alle fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.01.2018

Nervenkitzel und Gänsehautfeeling

Lilith
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Anna und Max Gavaldo freuen sich auf ihr zweites Kind. Doch eines Tages wird Anna bedroht und damit kommen die alten Ängste wieder hoch, dass ihr ehemaliger Peiniger Einfluss auf ihr jetziges Leben nehmen ...

Anna und Max Gavaldo freuen sich auf ihr zweites Kind. Doch eines Tages wird Anna bedroht und damit kommen die alten Ängste wieder hoch, dass ihr ehemaliger Peiniger Einfluss auf ihr jetziges Leben nehmen könnte. Obwohl Anna weiß, dass er tot ist, drängen sich die alten Dämonen ihrer Vergangenheit in ihre Gedanken. Zu allem Überfluss ist die Beziehung zu ihrer 16-jährigen Tochter Katharina etwas angespannt. Bringt Katharina der Gedanke an ein Geschwisterchen aus dem Gleichgewicht oder steckt mehr dahinter? Denn Katharina hat das zweite Gesicht und immer wieder Visionen, die sie ins Reich der Toten führen. Als dann auch noch der geheimnisvolle Baan auftaucht, in den Katharina sich sofort verliebt, ist in Annas Leben nichts mehr, wie es vorher war......

"Lilith - Eiskalter Engel" ist die Fortsetzung von "Eiskalte Umarmung". Es ist allerdings nicht zwingend nötig, den Vorgängerband zu kennen, da die Autorin immer wieder kurze Rückblicke in die Handlung einfließen lässt, sodass man keine Schwierigkeiten hat, dem aktuellen Geschehen zu folgen.

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, sofort das Interesse zu wecken und eine düstere und bedrohliche Atmosphäre zu erschaffen, die zwischen den Zeilen spürbar ist. Dadurch gerät man früh in den Sog der Handlung und mag das Buch deshalb nur ungern aus der Hand legen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, sodass man einen guten Gesamtüberblick bekommt und alle Charaktere nach und nach kennenlernt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch ganz in die Handlung eintauchen. Beim Lesen darf man allerdings nicht allzu zartbesaitet sein, denn Astrid Korten versteht es hervorragend, die Spannungskurve aufzubauen, durchgehend zu halten und am Ende sogar noch eine Schippe draufzulegen. Die stets spürbare bedrohliche Atmosphäre und das hohe Tempo dieses Thrillers, sorgen dafür, dass man förmlich über die Seiten fliegt und manchmal kaum glauben mag, was man liest. Nervenkitzel und Gänsehautfeeling sind dadurch garantiert!

Thriller sind meine absoluten Favoriten und dieses Exemplar hat mich, durch das hohe Tempo, die stets spürbare bedrohliche Atmosphäre und die enorme Spannungskurve, voll und ganz begeistern können. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich vorher noch kein Buch der Autorin gelesen habe, doch auch ohne diese Vorkenntnisse konnte ich dem Handlungsverlauf mühelos folgen und den Nervenkitzel genießen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt dieser Thriller deshalb alle fünf Bewertungssterne und eine begeisterte Leseempfehlung!