Solider Krimi mit atemberaubender Hintergrundkulisse
Nachts schweigt das MeerDetective Inspector Ben Kitto braucht dringend eine Auszeit und kehrt deshalb auf seine Heimatinsel Bryher zurück. Er hofft, dass er seinem Onkel beim Bootsbau helfen und somit auf andere Gedanken kommen ...
Detective Inspector Ben Kitto braucht dringend eine Auszeit und kehrt deshalb auf seine Heimatinsel Bryher zurück. Er hofft, dass er seinem Onkel beim Bootsbau helfen und somit auf andere Gedanken kommen kann. Denn nach dieser Auszeit muss Ben Kitto entscheiden, wie es beruflich weitergehen soll. Doch Ruhe und Erholung findet Ben auf der Insel nicht. Denn bereits bei seiner Ankunft wird die 16-jährige Laura Trescothick vermisst und kurz darauf ermordet aufgefunden. Ben Kitto bietet an, die Ermittlungen zu übernehmen, da er die Insel und ihre Bewohner kennt....
Die Handlung dieses Krimis trägt sich auf Bryher, einer der Scilly-Inseln, die zu Cornwall gehören, zu. Der Autorin gelingt es hervorragend, die besondere Atmosphäre der Insel zu beschreiben. Man hat beim Lesen das Gefühl, die tosenden Wellen zu hören und Salzwasser und Wind auf der Haut zu spüren. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven betrachtet. Den größten Teil der Handlung erzählt Ben Kitto selber. Außerdem gibt es immer wieder kurze Einschübe, in denen man erfährt, was gerade bei Rose passiert. Rose ist die Kräuterfrau der Insel und scheint in großen Schwierigkeiten zu stecken.
Ben Kitto wirkt vom ersten Moment an sympathisch und deshalb folgt man gerne seiner Erzählung. Trotzt der Jahre, die er nicht auf der Insel verbracht hat, scheint er noch einen guten Draht zu den Bewohnern zu haben. Schon bald hat er mehr Verdächtige als ihm lieb sind und leider sind auch gute Freunde dabei. Gerade deshalb versucht Ben Kitto Details, die nach und nach ans Tageslicht kommen, unvoreingenommen zu betrachten. Die Handlung ist durchgehend interessant, plätschert aber eher gemächlich vor sich hin. Echte Spannung stellt sich beim Lesen nicht ein, dennoch macht es Spaß, der soliden Krimihandlung zu folgen und eigene Überlegungen, hinsichtlich des Täters, anzustellen. Da nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, lässt sich der Täter nicht so leicht überführen.
Auch wenn ich mir ein wenig mehr Spannung erhofft hatte und die Handlung für meinen Geschmack etwas zu gemächlich vor sich hin plätscherte, habe ich den Aufenthalt auf der Scilly-Insel genossen. Denn Detective Inspector Ben Kitto wirkte auf mich sehr sympathisch und der Fall selbst hielt für mich einige Überraschungen bereit.