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Veröffentlicht am 17.04.2019

Spannender Psychothriller

Tote Asche
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Als Kira Roth nach Hause kommt, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. Denn in der Küche steht die Urne ihrer verstorbenen Mutter! Der Zettel, der daneben liegt, sorgt für einen weiteren Schockmoment: ...

Als Kira Roth nach Hause kommt, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. Denn in der Küche steht die Urne ihrer verstorbenen Mutter! Der Zettel, der daneben liegt, sorgt für einen weiteren Schockmoment: "Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!" Was hat das zu bedeuten? Kira fährt sofort zum Friedhof. Die Ruhestätte ihrer Mutter scheint unversehrt zu sein, doch ganz in der Nähe entdeckt Kira ein frisch ausgehobenes Grab, das ihren Namen und ihr Todesdatum trägt. Und dieses Datum ist in fünf Tagen! Kira ruft sofort die Polizei. Doch beim Eintreffen der Beamten steht ein anderer Name an dem frischen Grab und die Urne in der Wohnung ist ebenfalls verschwunden! Als es zu weiteren rätselhaften Ereignissen kommt, weiß Kira nicht, ob tatsächlich jemand ein perfides Spiel mit ihr treibt oder ob sie sich alles nur einbildet. Doch sie ist fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen...

Der Einstieg in diesen Psychothriller gelingt mühelos. Denn die Autorin schafft es vom ersten Moment an, eine bedrohliche Atmosphäre zu vermitteln, die sich durch die gesamte Handlung zieht. Das Entsetzen, das Kira beim Anblick der Urne befällt, ist sofort spürbar und ihre Reaktion, zum Friedhof zu fahren, nachvollziehbar. Die Entdeckung des frischen Grabs, das den Namen von Kira und ihr baldiges Todesdatum trägt, sorgt dafür, dass man, genau wie Kira, davon überzeugt ist, dass hier jemand ein perfides Spiel mit ihr treibt. Doch diese Überzeugung gerät schon bald ins Wanken, da sich herausstellt, dass Kira schon einmal eine schwere Psychose hatte, die durch ein traumatisches Erlebnis in ihrer Kindheit ausgelöst wurde. Damals hörte sie Stimmen und sah Dinge, die nicht vorhanden waren. Deshalb ist man hin- und hergerissen. Man weiß nicht, wem man glauben oder vertrauen soll. Diese Ungewissheit übt einen großen Reiz aus und sorgt dafür, dass man früh in den Sog der Handlung gerät.

Die Spannung wird dadurch früh aufgebaut, zieht sich konstant durch die Ereignisse und wird durch die bedrohliche Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, hervorragend untermauert. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und deshalb ganz in die Handlung eintauchen. Die Charaktere wirken sehr lebendig. Kira ist zwar sympathisch, doch ihre Glaubwürdigkeit ist nicht genau einzuschätzen. Die anderen Protagonisten sind ebenfalls nur schwer zu beurteilen. Sie scheinen nicht immer mit offenen Karten zu spielen. Doch gerade das macht diesen Psychothriller unglaublich spannend. Die durchgehend spürbare Spannung gipfelt schließlich in einem rasanten Finale.

Ich habe mich beim Lesen dieses Psychothrillers sehr gut unterhalten, da ich die bedrohliche Atmosphäre von Anfang an spüren konnte und dadurch früh in den Sog der Ereignisse geraten bin. Ich war hin- und hergerissen und wusste einfach nicht, was ich glauben soll oder wem ich vertrauen kann. Die Auflösung hat mich überrascht, allerdings muss ich zugeben, dass mir einiges zu konstruiert wirkte. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau, da ich einige spannende Lesestunden mit diesem Psychothriller verbracht und ihn innerhalb eines Tages verschlungen habe. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Faszinierend und unglaublich mitreißend

Sohn der Monde - OCIA
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Als die siebzehnjährige Hannah eines Nachts todmüde mit dem Fahrrad durch ein verlassenes Industriegebiet fährt, um schneller von ihrem anstrengenden Praktikumstag nach Hause zu kommen, ahnt sie nicht, ...

Als die siebzehnjährige Hannah eines Nachts todmüde mit dem Fahrrad durch ein verlassenes Industriegebiet fährt, um schneller von ihrem anstrengenden Praktikumstag nach Hause zu kommen, ahnt sie nicht, dass diese Abkürzung nicht nur ihr Weltbild auf den Kopf stellen, sondern ihr ganzes Leben verändern wird. Denn plötzlich liegt Gefahr in der Luft! Hannah glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie unheimliche Gestalten entdeckt, die nichts Menschliches an sich haben. Es scheint sich um Werwölfe zu handeln, die auf der Jagd sind. Und als Beute haben sie sich Hannah auserkoren! Doch dann taucht ein weiterer unheimlicher Fremder auf und greift ins Geschehen ein. Er tötet die wilden Bestien und rettet Hannahs Leben. Danach ist für Hannah nichts mehr so, wie es vorher war. Denn durch den Überfall erfährt sie von der Existenz geheimnisvoller Parallelwelten. Dadurch wird auch die OCIA, eine Organisation, die sich mit dem Aufspüren von verirrten Parallelweltlern befasst und es sich zum Ziel gesetzt hat, diese wieder in ihre Heimatwelten zu schicken, auf sie aufmerksam. Hannah bekommt das Angebot, sich bei dieser Organisation ausbilden zu lassen. Um ihrem geheimnisvollen Retter nahe zu sein und mehr über die faszinierenden Welten zu erfahren, beschließt Hannah, das Angebot anzunehmen. Doch wie wird ihre Familie darauf reagieren?

Der Einstieg in diesen Fantasy-Roman gelingt mühelos, denn durch die spannende Szene im Industriegebiet ist man sofort mitten im Geschehen. Genau wie Hannah selbst, spürt man von Anfang an, dass von dem geheimnisvollen Retter keine Gefahr für Hannah ausgeht. Trotz seiner imposanten und ebenfalls nicht menschlichen Gestalt, wirkt Hralfor, der als Wachender dafür gesorgt hat, dass Hannah nichts geschieht, vom ersten Moment an sympathisch und vertrauenswürdig. Gespannt beobachtet man, was Hralfor zu erzählen hat und wie sich die beiden langsam näher kommen. Patricia Rieger gelingt es hervorragend, die Gefühle der beiden so authentisch zu beschreiben, dass man sie glaubhaft nachvollziehen kann.

Dieser Roman hat allerdings viel mehr zu bieten, als die Liebe, die sich zwischen den beiden entwickelt. Es gibt nicht nur unterschiedliche Welten zu entdecken, sondern außerdem faszinierende Parallelweltler, mit interessanten Hintergründen. Die OCIA, ihr Aufbau und die Schule, an der Hannah gemeinsam mit Parallelweltlern von einzigartigen Lehrern unterrichtet wird, sorgt für weitere interessante Handlungsstränge. Charaktere und Handlungsorte werden so lebendig beschrieben, dass man alles lebhaft vor Augen hat, die faszinierenden Welten genießen und mühelos in die Erzählung eintauchen kann. Trotz der facettenreichen Charaktere und den ganz unterschiedlichen Herkünften, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Denn man lernt sie alle nach und nach gemeinsam mit Hannah kennen.

Mit über 600 Seiten ist dieser Roman ziemlich umfangreich. Doch einmal angefangen, liest er sich quasi von selbst. Das liegt an den faszinierenden Welten, in die man mühelos eintauchen kann und an den ganz besonderen Protagonisten. Alle sind einzigartig, aber so glaubhaft und lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Die Gefühle von Hannah und Hralfor wirken unglaublich echt. Kitsch oder allzu romantische Szenen braucht man hier nicht zu befürchten. Diese Gratwanderung ist der Autorin hervorragend gelungen. Die Handlung ist faszinierend, durchgehend spannend und gipfelt in einem dramatischen Finale.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans außerordentlich gut unterhalten. Bereits nach kurzer Zeit geriet ich in den Sog der Handlung und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die faszinierenden Welten, die unterschiedlichen Charaktere und der spannende Plot haben mich förmlich durch die Erzählung getrieben, sodass ich viel zu schnell am Ende angekommen war. Der Abschied von den liebgewonnenen Charakteren und der faszinierenden Welt ist mir sehr schwer gefallen, sodass ich hoffe, dass es demnächst weitergehen wird. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb alle fünf Sterne und eine begeisterte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.04.2019

Liebesroman mit Wohlfühl-Garantie

Strandkörbchen und Wellenfunkeln
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Tierärztin Luisa glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als ihre erste große Liebe Lars plötzlich mit einem kleinen Golden-Retriever-Welpen in der Praxis auftaucht. Denn so ein kleiner Hund scheint gar nicht ...

Tierärztin Luisa glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als ihre erste große Liebe Lars plötzlich mit einem kleinen Golden-Retriever-Welpen in der Praxis auftaucht. Denn so ein kleiner Hund scheint gar nicht zu Lars zu passen. Es stellt sich heraus, dass Lars das kleine Hunde-Mädchen misshandelt an einer Raststätte gefunden hat und dass es dringend tierärztlich versorgt werden muss. Luisa ist froh, dass die Versorgung des winselnden Hündchens ihre volle Aufmerksamkeit fordert, denn ihre Gefühle für Lars sind sofort wieder da. Doch Luisa hat sich geschworen, dass es nicht dazu kommen wird, dass Lars ihr Herz erneut bricht!

Das Cover passt hervorragend zum Inhalt, denn der kleine Welpe sorgt nicht nur für ein spontanes Lächeln im Gesicht, sondern stimmt perfekt auf die Handlung ein. Dieser Liebesroman mit Wohlfühlgarantie gehört zur Lichterhaven-Reihe. Da die Bände aber in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden.

Der Einstieg in den Roman gelingt mühelos. Denn ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen und verfolgt entsetzt, was mit dem kleinen Welpen-Mädchen "Jolie" passiert, kurz bevor sie erst Lars und kurze Zeit später Luisa kennenlernt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Abwechselnd stehen Luisa und Lars im Zentrum der Ereignisse und zwischendurch kommt auch Jolie nicht zu kurz. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man nicht nur einen guten Überblick über die Gesamthandlung, sondern erfährt außerdem, wie die Hauptcharaktere aufeinander wirken. Dass es zwischen ihnen knistert, wird schon auf den ersten Seiten klar. Denn Petra Schier versteht es hervorragend, die ganz besondere Atmosphäre, die zwischen ihnen herrscht, in Worte zu fassen, sodass die Gefühle zwischen den Zeilen spürbar sind.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und die Charaktere wirken sehr lebendig. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen, die wunderbare Atmosphäre und das Knistern zwischen Luisa und Lars genießen. Manchmal bleibt es nicht nur beim Knistern, denn Petra Schier beschreibt auch heiße Liebesszenen, bei denen es ihr aber wunderbar gelingt, nicht auf ein billiges Niveau herabzusinken. Die Szenen wirken echt und dabei kann man die tiefen Gefühle, die die beiden Hauptprotagonisten füreinander empfinden, glaubhaft nachvollziehen. Besonders ans Herz gehen aber auch die Szenen, in denen die goldige Jolie durch die Handlung tapst und auf einzigartige Weise ihre Eindrücke vom Geschehen mitteilt. Ganz nebenbei kann man außerdem ein wenig Nordseeluft schnuppern und dabei schon fast den Wind auf der Haut spüren.

Ich gestehe mal, dass ich um Liebesromane normalerweise einen weiten Bogen mache, da mir rosarote Liebeswölkchen und dramatisch aufseufzende Damen, die ihren Helden nach einigen, meist sehr vorhersehbaren Wendungen, in die Arme sinken, einfach ein Graus sind. Bei den Liebesromanen von Petra Schier mache ich aber gerne eine Ausnahme, da ich nicht befürchten muss, beim Lesen einen Zuckerschock zu erleiden. Denn sie schafft es hervorragend, die richtige Balance zu halten und die Gefühle lebendig zu vermitteln, sodass sie beim Lesen mitten ins Herz treffen. Das liegt sicher auch mit an der goldigen kleinen Jolie, die das I-Tüpfelchen dieser Geschichte ist. Für mich war dieser Roman der erste Ausflug nach Lichterhaven, der mich allerdings so begeistert hat, dass ich nun auch noch die anderen Bände lesen werde.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Spannender Ostsee-Krimi

Ostseeangst
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Um etwas Abwechslung in den Alltag ihrer Jugendgruppe zu bringen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, unternimmt Gruppenleiterin Becca mit ihnen eine Kajaktour. Dabei gerät Becca selbst in eine gefährliche ...

Um etwas Abwechslung in den Alltag ihrer Jugendgruppe zu bringen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, unternimmt Gruppenleiterin Becca mit ihnen eine Kajaktour. Dabei gerät Becca selbst in eine gefährliche Situation und ist deshalb froh, als alle unbeschadet am Zielort ankommen. Doch die erhoffte Entspannung stellt sich dort nicht ein, denn die Jugendlichen finden eine abgetrennte Hand! Pia Korittki nimmt mit der Lübecker Mordkommission die Ermittlungen auf. Am nächsten Morgen ist Becca spurlos verschwunden. Als in der näheren Umgebung ein abgetrennter Unterarm gefunden wird, der nicht zu der bereits aufgefundenen Hand gehört, und Pia bei ihren Nachforschungen unwissentlich die Ermittlungen der Kollegen vom LKA torpediert, wird der Fall immer rätselhafter....

"Ostseeangst" ist bereits der vierzehnte Fall für Pia Korittki. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Um allerdings die beruflichen und privaten Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Protagonisten zu verfolgen, ist, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge sinnvoll.

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos. Eine gefährliche Situation bei der Kajaktour und das umgehend folgende Auffinden der abgetrennten Hand sorgen dafür, dass man sofort mitten im Geschehen ist und unbedingt erfahren möchte, was es mit diesem Fund auf sich hat. Spannung und Interesse sind also von Anfang an vorhanden. Der Fall selbst gibt einige Rätsel auf. Die Autorin legt unterschiedliche Spuren aus, denen man bereitwillig folgt, um dann festzustellen, dass nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Deshalb tappt man, gemeinsam mit Pia Korittki und ihrem Kollegen Broders, lange Zeit im Dunkeln. Unterschiedliche Handlungsstränge sorgen dafür, dass man eigene Ermittlungen anstellen und miträtseln kann. Da Täter und Motiv erst zum Schluss enthüllt werden, bleibt die aufgebaute Spannung durchgehend erhalten.

Der Schreibstil ist wieder äußerst flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Handlungsorte und Personen deshalb lebhaft vorstellen und ganz in die rätselhaften Ermittlungen eintauchen. Das Privatleben der sympathischen Hauptprotagonistin Pia Korittki fließt glaubhaft in die Handlung ein. Die Trauer, die ihr Leben nach dem schweren Schicksalsschlag bestimmt, den sie im letzten Band erleiden musste, wirkt sehr authentisch. Genau wie ihr Versuch, sich für ihren Sohn Felix zusammenzureißen. Dieser private Handlungsstrang nimmt aber nicht zu viel Raum ein, denn im Mittelpunkt stehen die Ermittlungen in dem äußerst rätselhaften Fall.

Ich habe bisher alle Bände der Reihe gelesen und wurde auch im aktuellen Fall wieder spannend unterhalten, da ich miträtseln konnte und dabei einige Male in die Irre geleitet wurde. Nach den Ereignissen im vorherigen Teil der Serie, war ich außerdem neugierig, wie es Pia mittlerweile geht und wie sie damit zurechtkommt. Auch in diesem Bereich wurde ich nicht enttäuscht, denn Eva Almstädt hat Pias Trauer authentisch in die spannenden Ermittlungen einfließen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.04.2019

Spannender Spreewald-Krimi

Spreewaldwölfe (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 4)
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Der Wolf ist in den Spreewald zurückgekehrt. Die Tierschützer verfolgen das mit großem Interesse und dokumentieren ihre Beobachtungen. Doch es gibt auch erbitterte Gegner, denn Schäfer und andere Tierbesitzer ...

Der Wolf ist in den Spreewald zurückgekehrt. Die Tierschützer verfolgen das mit großem Interesse und dokumentieren ihre Beobachtungen. Doch es gibt auch erbitterte Gegner, denn Schäfer und andere Tierbesitzer haben Angst vor der Rückkehr des Wolfs. Als die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, der durch Bisswunden beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde, droht die Situation zu eskalieren. Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner nimmt die Ermittlungen auf. Sie ahnt, dass hinter diesem Fall viel mehr stecken wird, als die Wolfsgegner vermuten....

"Spreewaldwölfe" ist nach "Spreewaldgrab", "Spreewaldtod" und "Spreewaldrache" bereits der vierte Fall für Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten.

Der Einstieg in diesen Spreewald-Krimi gelingt mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen und möchte unbedingt erfahren, wie und warum der junge Mann zu Tode gekommen ist. Die Rückkehr des Wolfs und die Meinungen der Gegner und Befürworter bilden einen interessanten Hintergrund. Auch dieses Mal schildert die Autorin das besondere Flair des Spreewalds wieder so authentisch, dass man schon fast meint, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich die Handlungsorte mühelos vorstellen und ganz in die undurchsichtigen Ermittlungen eintauchen. Die Charaktere wirken ebenfalls lebensecht. Man fasst spontane Sympathien oder auch Abneigungen und versucht, den Täter und die Hintergründe des Falls zu enttarnen. Dabei trifft man sowohl auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden, als auch auf neue Charaktere. Diese Mischung ist gelungen und sehr interessant. Denn der Täter und sein Motiv sind nicht so leicht zu enttarnen. Man kann eigene Ermittlungen anstellen und über den weiteren Verlauf spekulieren. Das macht einen großen Reiz dieses Krimis aus. Der Fall ist durchgehend interessant und die Spannung steigert sich dabei stetig, um in einem atemberaubenden Finale zu gipfeln.

Die privaten Nebenhandlungen um Klaudia Wagner nehmen in diesem Krimi keinen allzu großen Raum ein. Dadurch können auch Leser, die bisher keinen Band der Reihe kennen, mühelos den Einstieg in diese Serie finden. Wichtige Hintergrundinformationen werden ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten. Dabei verrät die Autorin auch nicht zu viel, sodass man auch die anderen Fälle noch lesen kann, ohne sich die Spannung zu verderben.

Ich habe bisher alle Bände dieser Reihe gelesen und das erneute Wiedersehen mit dem Spreewald und Klaudia Wagner genossen. Der Fall wirkte auf mich durchgehend interessant und nicht so leicht zu durchschauen. Deshalb konnte ich mich ganz auf die Ermittlungen einlassen und die stetig steigende Spannung genießen.