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Veröffentlicht am 25.12.2024

Kindheitserinnerungen an den Film wurden wach

Der geheime Garten
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Der geheime Garten von Frances Hodgson Burnett ist ein Klassiker aus dem Jahr 1911. Bei dem von mir gelesenen Buch handelte es sich um eine Neuübersetzung aus dem Jahre 2014.

Mary hat mit ihren Eltern ...

Der geheime Garten von Frances Hodgson Burnett ist ein Klassiker aus dem Jahr 1911. Bei dem von mir gelesenen Buch handelte es sich um eine Neuübersetzung aus dem Jahre 2014.

Mary hat mit ihren Eltern in Indien gelebt, doch da sich ihre Eltern nicht für sie interessiert haben und sie den Dienern überlassen haben, war sie ein verwöhntes Gör. Nach dem Tod ihrer Eltern kommt sie nach England zu einem Onkel. Auch hier wird sie sich selbst überlassen. Von einem Gärtner erfährt sie von einem geheimen Garten. Neugierig geworden begibt sie sich auf die Suche.
Im Haus entdeckt sie ein weiteres Geheimnis: Colin, den kränklichen, verwöhnten Sohn ihres Onkels. Die beiden freunden sich an und zusammen mit Dickon, einem Jungen aus dem Ort, erwecken sie den Garten zu neuem Leben.

Als Kind habe ich den Film geliebt, aber aus irgendwelchen Gründen habe ich das Buch früher nie gelesen. Das habe ich jetzt endlich mal nachgeholt.

Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler erzählt. Der Schreibstil ist okay, aber nichts Besonderes – wobei es natürlich auch an der Übersetzung liegen kann.
Die Charaktere Mary und Colin machen beide eine große Entwicklung im Rahmen der Erzählung durch – von Ich-bezogenen, verwöhnten und verweichlichten Kindern lernen sie, Rücksicht auf andere zu nehmen und mit der Natur in Einklang zu kommen, ebenso werden sie von einsamen, griesgrämigen, herrischen Kindern zu fröhlichen, freundlichen Kindern.
Diese Entwicklung ist schön und bewegend mitzuerleben. Am Anfang schwankte ich zwischen Mitleid für das alleingelassene Kind und zwischen Unverständnis und Abneigung aufgrund ihrer ekligen Art anderen gegenüber. Doch im Laufe der Geschichte ist Mary mir ans Herz gewachsen.

Mir hat das Lesen des Buches sehr viel Freude bereitet und Erinnerungen an die Vorweihnachtszeiten meiner Kindheit geweckt, wenn wir diesen Film gesehen haben.

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Veröffentlicht am 25.12.2024

Interessante Entwicklung der Menschheit

Eines Menschen Flügel
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Eines Menschen Flügel von Andreas Eschbach, erschienen 2020, erzählt die Geschichte von beflügelten Menschen auf einem fremden Planeten.

Vor tausend Jahren sind ein paar Wissenschaftler auf einem unbekannten ...

Eines Menschen Flügel von Andreas Eschbach, erschienen 2020, erzählt die Geschichte von beflügelten Menschen auf einem fremden Planeten.

Vor tausend Jahren sind ein paar Wissenschaftler auf einem unbekannten Planeten gelandet, um vor ihrer Welt zu fliehen und eine neue Menschheit zu gründen. Da es auf dem Erdboden eine unbezwingbare Gefahr gab, haben sie die Gene ihrer zukünftigen Kinder verändert und ihnen Flügel gegeben. Sie haben ihnen Regeln und Moralvorstellungen hinterlassen, an die sich die Menschen immer noch halten. Doch als einer von ihnen es schafft, so hoch zu fliegen, dass er den Himmel berührt und die Sterne sehen kann, verändert sich alles. Eine Kettenreaktion wird ausgelöst, die am Ende dafür sorgt, dass der Planet von den Menschen im Universum entdeckt wird und sie in Gefahr geraten.

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt. Die Erzählperspektive ist aus personaler Sicht, wechselt aber bei jedem Kapitel zu einer anderen Person. Vorteil hiervon ist, dass man viele Personen näher kennenlernt und so einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle vieler Personen erhält. Als Nachteil habe ich allerdings empfunden, dass es keinen klaren Zeitstrahl gibt. Manchmal geht die Geschichte nahtlos weiter und manchmal beginnt sie bei einer neuen Person von vorne. Das war teilweise etwas verwirrend, weil es keine klare Angabe zu der Zeit gab und man anhand der Ereignisse herausfinden musste, wo sich dieses Kapitel im Zeitstrahl gerade befindet. Insbesondere im Epilog war nicht mehr klar erkennbar, wie viel Zeit bei den einzelnen Personen jeweils vergangen war.

Ansonsten war die Geschichte gut erzählt und unterhaltsam. Der Plot war interessant und gut ausgearbeitet. Der Hintergrund dieser unbezwingbaren Gefahr – was genau das war – wurde mir nicht ganz klar, aber das war auch für das Verständnis der Geschichte nicht unbedingt erforderlich.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

entspannte Lesestunden mit Humor, einer Brise Waldluft und vielem mehr

Nussbaumherzen
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Nussbaumherzen, der neue Liebesroman aus der Reihe „Liebe, Landluft, echte Kerle" von Karin Koenicke, ist im Februar 2023 erschienen.

Dieses Mal geht es um den etwas eigenbrötlerischen und bekennenden ...

Nussbaumherzen, der neue Liebesroman aus der Reihe „Liebe, Landluft, echte Kerle" von Karin Koenicke, ist im Februar 2023 erschienen.

Dieses Mal geht es um den etwas eigenbrötlerischen und bekennenden Single Nick. Nick soll als Tischler ein Hotel umbauen, doch die Besitzerin hat auch Lisa, ihre Nichte, gebeten als Innenarchitektin zu unterstützen.
Jeder der beiden hegt schon lange den Traum, den Leuten zu zeigen, was sie selber so draufhaben, und wollen den Umbau des Hotels deswegen alleine machen. Henriette, die Besitzerin, besteht aber darauf, dass sie sich besser kennenlernen und gemeinsam an dem Projekt arbeiten.

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Es handelt sich um eine leichte Lektüre, die durch ihren Humor besticht, aber trotzdem auch Gefühl zu bieten hat.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Nicks und aus Lisas Sicht erzählt.

Die Charaktere sind alle auf ihre Art irgendwie „schrullig", aber sehr herzlich und liebenswert. Insbesondere Henriette und Burgi bringen mit ihrer unverwechselbaren Art den Leser zum Schmunzeln.
Auch die Charaktere aus Karin Koenickes vorherigen Büchern dürfen wieder kleinere Gastauftritte hinlegen und durch Henriette gibt es ebenfalls eine Verbindung zur „Harten Kerle-Reihe".

Insgesamt eine schöne Lektüre für entspannte Lesestunden mit Humor, einer Brise Waldluft und vielem mehr.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

lustig-leichte Sommerlektüre

Mohnblumenküsse
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Der dritte Teil der „Liebe, Landlust, echte Kerle“-Reihe von Karin Koenicke heißt Mohnblumenküsse und ist im Juli 2022 erschienen.

Dieses Mal trifft die toughe Handwerkerin Tessa, die überzeugte Single-Frau ...

Der dritte Teil der „Liebe, Landlust, echte Kerle“-Reihe von Karin Koenicke heißt Mohnblumenküsse und ist im Juli 2022 erschienen.

Dieses Mal trifft die toughe Handwerkerin Tessa, die überzeugte Single-Frau ist, auf den Autor und neuen Schlossbesitzer Raffael. Auf den ersten Blick könnten die beiden nicht unterschiedler sein – er mag klassische Musik, meidet Menschen und schreibt unter einem Pseudonym Romantasy-Geschichten, außerdem kocht er leidenschaftlich gerne. Tessa hingegen ist eher der praktische, bodenständige Typ, die keine Lust auf Bücher und Cello-Konzerte hat und sich meist nur schnell eine Tiefkühlpizza aufbackt.
Doch mit der Zeit entdecken die beiden viele Gemeinsamkeiten. Der verwunschene Garten auf dem Schlossgrundstück, der alte Basset Apollo, die verkorksten Beziehungen zu ihren Familien und der Wunsch, Anerkennung zu finden.

Mir hat an dieser Geschichte besonders gefallen, dass die Rollen bei den Protagonisten vertauscht sind. Sonst ist es meistens der Machomäßige, supercoole Typ, der das unscheinbare Mädchen mit seiner dominanten Art für sich einnimmt. Doch hier in Oberapfelbach darf auch mal der Mann sensibel und in sich gekehrt sein, während die Frau die quirlige offene Person ist, die weiß, was sie im Leben will.

Der Schreibstil ist wieder sehr locker und humorvolle Szenen wechseln wieder mit ernsteren Passagen ab.
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und besonders die Szenen mit der Schamanin Burgi sind immer wieder köstlich zu lesen.

Das Cover reiht sich hervorragend in die beiden Vorgänger-Teile ein und besticht durch seine Schlichtheit.

Fazit:
Erneut eine lustig-leichte Sommerlektüre, die Lust auf einen Besuch in Maggies Tearoom und allgemein Oberapfelbach macht.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine schöne Sommerlektüre – passend für den Urlaub

Kornfeldküsse
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Karin Koenickes Roman „Kornfeldküsse“ ist Ende Juli 2021 erschienen.

Nach der erfolgreichen „Harte Kerle“-Reihe startet jetzt mit den „Kornfeldküssen“ eine neue Reihe im idyllischen Örtchen Oberapfelbach.

Die ...

Karin Koenickes Roman „Kornfeldküsse“ ist Ende Juli 2021 erschienen.

Nach der erfolgreichen „Harte Kerle“-Reihe startet jetzt mit den „Kornfeldküssen“ eine neue Reihe im idyllischen Örtchen Oberapfelbach.

Die Kerle in diesem Roman sind nicht weniger hart und auch die Frauen sind tough und zielstrebig.
In „Kornfeldküsse“ geht es um den Landwirt Matthias, der sich mit viel Liebe um seinen Hof und seine Tiere kümmert. Er trifft auf die erfolgreiche Pop-Sängerin Kelly, die aufgrund einer Promotion-Aktion auf seinem Hof gelandet ist.

Beide Protagonisten kommen dem ein oder anderen vielleicht bekannt vor. Sie hatten beide im letzten Roman „Harte Kerle heiraten nicht“ ein kurzes Gastspiel.
Während Matthias ein echter, ehrlicher Naturbursche ist, der frei heraus sagt, was er denkt, herrschen in Kellys Leben Glamour, Lügen und Schickimicki. Die Tage auf Matthias‘ Hof und in Oberapfelbach zeigen Kelly, was wahre Freundschaft ist und wie fremdbestimmt ihr Leben durch ihren Manager und den Erfolgsdruck geworden ist. Alles was sie macht, wird von ihrem Manager organisiert und bestimmt – von ihren stylischen Klamotten zu ihren Terminen bis selbst hin zu ihren Liedern, die sie schreiben soll.
In Oberapfelbach kann sie zum ersten Mal seit langem wieder befreit aufatmen und zu sich selbst - und zu Matthias - finden.

In Karin Koenickes eigenem Stil erzählt sie wieder mit viel Witz und Gefühl eine wundervolle Liebesgeschichte. Karin Koenicke liebt es, sich Klischees zu suchen und diese überspitzt darzustellen. Wer diese Art von Humor mag, kommt auch bei „Kornfeldküsse“ wieder voll auf seine Kosten.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und leicht zu lesen. Die personale Perspektive wechselt kapitelweise zwischen Kellys und Matthias‘ Sicht.
Die Charaktere werden sehr gut dargestellt und insbesondere bei Kelly ist klar erkennbar, dass sie zu Beginn des Buches stark fremdbestimmt ist und sich im Laufe des Buches „befreit“ und zu sich selbst zurück findet.
Pop-Musik trifft auf traditionelle Blasmusik, Großstadtmenschen auf naturverbundene Landwirte, oberflächliche Beziehungen auf wahre Freundschaft.

Das Cover ist schlicht und dennoch sehr ansprechend. Mir gefällt die Unaufdringlichkeit sehr gut.

Fazit:
Eine schöne Sommerlektüre – passend für den Urlaub (auf dem Land oder auch woanders 😉).

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