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Veröffentlicht am 16.12.2017

Schöne Lesestunden, die einen ins Mittelalter abtauchen lassen

Foy und der Ring des Mauren
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Das Buch „Foy und der Ring des Mauren“ von Katharina Münz ist ein historischer Roman mit einem Hauch Fantasy, der im Jahr 882/883 in Worms und Dänemark angesiedelt ist. Das Buch ist am 15. Mai 2017 erschienen. ...

Das Buch „Foy und der Ring des Mauren“ von Katharina Münz ist ein historischer Roman mit einem Hauch Fantasy, der im Jahr 882/883 in Worms und Dänemark angesiedelt ist. Das Buch ist am 15. Mai 2017 erschienen.

Foy ist eine dunkelhäutige Magd in Worms, die den (nächtlichen) Launen ihres Herrn ausgesetzt ist. Auf dem Ostermarkt trifft sie einen gutaussehenden, ihr freundlich gesonnenen Fremden, dem sie, in der Hoffnung auf eine heiße, heimliche Liebesnacht, Zugang zur Stadt gewährt.
Doch der Fremde hat es nicht nur auf Foys Herz abgesehen, sondern auch auf die Schätze der Wormser Stadt, die er mit Hilfe seiner dänischen Krieger plündert.
Ist Foy vom Regen in die Traufe gekommen, und für ihn nur weitere Kriegsbeute, oder meint er seine freundlichen Worte ihr gegenüber ehrlich? Wie kann jemand, der so brutal mit seinen Feinden umgeht, so zärtlich sein? Kann Foy, die bisher so viel Schlechtes erlebt hat, einem dänischen Barbaren vertrauen?
Eine aufregende Reise von Worms bis in die Heimat des Dänen beginnt, und für Foy ein neues Leben voller Angst, Gefühle und magisch-göttlicher Begegnungen.

Der Schreibstil ist sehr bildlich und flüssig („Im Hof der Pfalz, der noch still und verschlafen daliegt, dampft der gestampfte Lehmboden den Reif der Nacht unter den durchdringenden Strahlen der Sonne aus.“). Es liest sich einfach so runter und das Kopfkino läuft automatisch – gut, bei den Kampfszenen hätte ich mir manchmal weniger Bilder gewünscht .

Der Verlauf der Geschichte hat mir gefallen. Foys Ängste und Zweifel langsam weichen zu sehen, mitzuerleben, wie ein zartes Band zwischen Foy und Bjørgyn entsteht, und am Ende zu bangen, wie es ausgehen wird. Lediglich die Geschichte mit Foys Ring hätte in meinen Augen mehr Raum einnehmen dürfen, da dieser immerhin Namensgeber für das Buch war.

Die Ich-Erzählperspektive vermittelt dem Leser deutlich Foys Gefühlswelt. Ich konnte ihre Liebe, Unsicherheit, Unruhe, Angst, Enttäuschung, Wut gut nachempfinden. Ihre anfangs etwas derbe Aussprache lockert das Buch auf.

Trotz der Ich-Perspektive konnte ich auch Bjørgyn und seine Gefühle gut nachempfinden.

Die damaligen christlichen und heidnischen Bräuche werden meiner Meinung nach interessant und sehr detailliert geschildert, ebenso die Kleidung und Lebensweise. Man kann sich gut in diese Zeit hineinversetzen.

Auf dem Cover ist eine südländische Frau in altertümlicher Kluft zu sehen. Es ist recht schlicht gehalten, aber durchaus ansprechend. Im Buch selbst sorgen Zeichnungen (eine Walküre und der Ring) am Beginn eines Kapitels und am Ende für optische Highlights.

Die im Buch enthaltenen Personenverzeichnisse und die Hilfe zur Aussprache können dem Leser helfen, einen Überblick zu bewahren und mit den für uns ungewöhnlichen Namen besser zurecht zu kommen.

Fazit:

Die Geschichte um Foy hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert, in denen ich in die Zeit des Mittelalters abtauchen konnte. Foy ist mir mit ihrer scheinbar taffen Art und doch in Wirklichkeit so unsicherem Gemüt ans Herz gewachsen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Katharina Münz Schreibstil ist wunderbar.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Eine gelungene Fortsetzung der Schildmaid-Saga

Falkenherz
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Das Buch „Falkenherz – Bewährung der Schildmaid“ von Katharina Münz ist der dritte Teil der Schildmaid-Saga, einer historischen Saga, die im Jahr 882/883 in Dänemark und Britannien angesiedelt ist. Das ...

Das Buch „Falkenherz – Bewährung der Schildmaid“ von Katharina Münz ist der dritte Teil der Schildmaid-Saga, einer historischen Saga, die im Jahr 882/883 in Dänemark und Britannien angesiedelt ist. Das eBook ist im Oktober 2016, das Taschenbuch im November 2016 erschienen.

Nachdem Melwyn ihren geliebten Ifill geheiratet hat, könnten die beiden auf dem schwiegerväterlichen Hof ein „ruhiges, friedliches“ Leben führen. Doch Melwyn treibt die Sorge um ihre noch in Cornwall versklavte Mutter um, so dass es sie drängt, mit Ifill dorthin zu reisen und sie zu retten.

Aber bis Cornwall ist es ein weiter Weg mit vielen teils schönen, teils widrigen Hindernissen, die sich Melwyn in den Weg stellen. Sowohl ihre Kampfkünste als Schildmaid als auch ihre Liebe zu Ifill werden mehrfach auf die Probe gestellt.
Kann sie diese bestehen und schafft sie es, ihre Mutter zu retten?

Die Hauptcharaktere in dem Buch sind:
- Melwyn: Melwyn ist die 19jährige Bastard-Tochter des Burgherrn von Luxulyan und einer dänischen Sklavin. Nachdem sie von Cornwall nach Köln gereist war, wo sie von Dänen versklavt wurde, hatte sie ihren Ifill kennengelernt, der sie als Schildmaid ausgebildet hat, sie freigelassen hat und die beiden verliebten sich ineinander (Teil 2 der Schildmaid-Saga). Melwyn ist in einem christlichen Haushalt aufgewachsen, hat aber durch ihre heidnische Mutter auch Kontakt zu der dänischen Religion gehabt – allerdings nur geringfügig, da Strafen darauf standen, dänisch zu sprechen oder heidnische Rituale auszuführen. Dadurch dass ihre Mutter eine Sklavin ist, fehlt Melwyn in vielen Dingen das Wissen um die heidnischen Bräuche, aber auch um die zwischenmenschlichen Beziehungen. In ihrer Heimat galt sie immer als zu groß und plump, wohingegen sie unter den Dänen vergleichsweise klein und zierlich wirkt. Trotzdem sitzt das Gefühl der Hässlichkeit bei ihr sehr tief, ebenso das Gefühl wertlos zu sein.

- Ifill: Ifill ist ein junger, hühnenhafter Däne, der bei dem Überfall in Köln dreimal verhindert, dass Melwyn sich tötet, er bildet Melwyn als Schildmaid aus und verliebt sich in sie (Teil 2 der Schildmaid-Saga). Er bringt Melwyn zu seinem elterlichen Hof und heiratet sie. Ifill trägt Melwyn auf Händen und würde alles für sie tun, allerdings ist er ebenfalls in mancher Hinsicht etwas unbeholfen/befangen, so dass es zwischen den beiden zu Missverständnissen aufgrund mangelnder Kommunikation kommt.

Falkenherz beinhaltet viele Rückblenden auf Melwyns Vergangenheit, die es auch Lesern ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände möglich machen müssten, dem Erzählstrang zu folgen. Durch die recht kurzgehaltenen Rückblenden in Form von Erinnerungen oder Dialogen wirkten sie aber auch auf mich, die ich die beiden vorherigen Teile gelesen habe, nicht als störend oder unnötige Wiederholung, sondern sie fügten sich gut in die Geschichte ein.

Die Geschichte ist in sich stimmig, der Schreibstil sehr angenehm und flüssig. Im Laufe der drei Bände habe ich Melwyn gut kennengelernt und ihre Gedankengänge nachvollziehen können, sodass einige Ereignisse bzw. Reaktionen Melwyns für mich vorhersehbar waren, wobei es auch durchaus einige für mich unerwartete Wendungen insbesondere in Melwyns Umkreis gab. Der Verlauf der Geschichte hat mir gefallen, ebenso die Entwicklung der Ereignisse und wie sich am Ende alles zusammenfügt und sich der Kreis schließt.

Die Ich-Erzählperspektive vermittelt dem Leser deutlich Melwyns Gefühlswelt. Ich konnte ihre Liebe, Unsicherheit, Unruhe, Angst, Enttäuschung, Wut gut nachempfinden. Und ihre Unwissenheit in manchen Bereichen des zwischenmenschlichen Lebens ließen mich so des Öfteren schmunzeln.
Da sie ihre Unbedarftheit bereits im zweiten Teil zu einem Großteil verloren hat, empfand ich ihren Reifeprozess im Verlauf dieses Buches nicht so stark wie im zweiten Teil, aber durch ihre neue Verantwortung und ihr Bestreben (Runen) lesen und schreiben zu lernen, wächst ihr Charakter durchaus auch in diesem Buch.

Ifills und Myghals Charakter werden trotz der Ich-Erzählperspektive gut herausgearbeitet. Auch die anderen Charaktere erscheinen mir in diesem Buch plastischer rüberzukommen, als noch im vorherigen.
Die damaligen christlichen und heidnischen Bräuche werden meiner Meinung nach interessant und sehr detailliert geschildert, ebenso die Kleidung und Lebensweise. Man kann sich gut in diese Zeit hineinversetzen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, die Kombination der Farbe, der Zeichnung und der Tribals finde ich sehr ansprechend.

Die im Buch enthaltenen Personenverzeichnisse und Stammbäume können dem Leser das Verstehen der diversen Beziehungen der Personen untereinander erleichtern, allerdings sollte man sie überblättern, falls man nicht im Voraus Hinweise zu Ereignissen erhalten möchte.

Fazit:
Obwohl der zweite Teil bereits ein Ende hatte, mit dem man gut hätte leben können, ist Falkenherz eine gelungene Fortsetzung der Schildmaid-Saga und auf jeden Fall lesenswert. Mir hat die komplette Saga sehr gut gefallen, und ich werde Melwyns herrlich erfrischende, manchmal naive Art vermissen. Sie hat sich in mein Herz gekämpft, und ich freue mich auf weitere Bücher dieser Art.

Auch wenn man Falkenherz sehr wahrscheinlich gut ohne Vorkenntnisse der beiden vorherigen Teile lesen kann, würde ich doch ein chronologisches Lesen empfehlen, einfach weil die Geschichte um Melwyn sehr schön ist und einem doch viele Details verloren gingen.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Ein schöner Roman über eine interessante Familiengeschichte mit einem leider unbefriedigenden Ende.

Funkenflug
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In Funkenflug, dem neuen Roman von Izabelle Jardin (31.10.2017 erschienen), vereint die Autorin die Geschichten von zwei Frauen.

Faye hat in Constantin die Liebe ihres Lebens gefunden. Doch sein Vater ...

In Funkenflug, dem neuen Roman von Izabelle Jardin (31.10.2017 erschienen), vereint die Autorin die Geschichten von zwei Frauen.

Faye hat in Constantin die Liebe ihres Lebens gefunden. Doch sein Vater hält die Beziehung nicht für standesgemäß und lässt keine Gelegenheit aus, dies Faye spüren zu lassen. Eine Hochzeit der beiden kommt für ihn überhaupt nicht in Frage.

Als Faye Constantin auf das Schloss seiner Ahnen zu einer Feier begleitet, erfährt sie einen Teil der Geschichte seiner Urgroßmutter Clara. Im Jahre 1851 fand ihre nicht-standesgemäße Verlobung statt, doch danach überstürzten sich die Ereignisse, so dass Claras Leben eine völlig neue, unerwartete, schicksalsreiche Entwicklung nahm.

Fasziniert von Clara und ihrer Geschichte recherchiert Faye immer weiter, begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, bis sie (fast) alle Puzzleteile von Claras Leben zusammensetzen kann.

Funkenflug ist aus der Sicht von Faye geschrieben. Claras Geschichte wird immer wieder zwischenreingeschoben, wenn Constantin Faye weitere Abschnitte aus Claras Leben erzählt. Die Gegenwart und die Vergangenheit zeigen oft leichte Parallelen, so dass man sich als Leser so manches Mal fragt, was die beiden Frauen miteinander verbindet und woher die äußerliche Ähnlichkeit kommt.

Beide Frauen sind sehr stark und haben in ihrem Leben schon so einiges durchgemacht. Sie sind sehr anpassungsfähig und besonders Clara neigt dazu, in jeder Situation das Positive zu sehen und sich an die (noch so widrigen) Umstände anzupassen und das Beste aus ihrem Leben zu machen. Ich als Leser konnte mich sehr gut, in beide Frauen hineinversetzen, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich so manche Situation nicht so ohne Weiteres durchgestanden hätte.

Achtung! Ab hier könnte es Spoiler enthalten:



Claras Geschichte lässt einen nicht mehr los und man ist genauso gespannt wie Faye, wie es weitergeht. Das Ende des Buches fand ich leider etwas unbefriedigend. Dass man nicht alle Details aus einem vergangenen Leben kennen kann, leuchtet mir ein. Aber ich hätte mir etwas mehr Infos über Fayes weiteres Leben gewünscht – wie geht deren Situation zu Hause weiter? Wie arrangieren sie sich mit Constantins Vater? Heiraten die beiden?
Und auch zu Claras Haus hätte ich gerne noch mehr erfahren. Des Weiteren hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass noch irgendeine Verbindung zwischen Clara und Faye zutage kommt.

Das Cover ist sehr schön. Es zeigt eine Frau (Clara?) in einem wunderschönen Kleid vor einem funkensprühenden Himmel. Man assoziiert das Bild gleich mit Claras Verlobungsfeier.

Fazit:
Ein schöner Roman über eine interessante Familiengeschichte mit einem leider unbefriedigenden Ende.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Wahre Achterbahnfahrt der Gefühle

Fünf Tage, die uns bleiben
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„5 Tage, die uns bleiben“ von Julie Lawson Timmer (erschienen 16.04.2015) ist ein emotionaler, tragischer Roman, bei dem sicher kaum ein Auge trocken bleibt.

Das Buch vereint zwei völlig unterschiedliche ...

„5 Tage, die uns bleiben“ von Julie Lawson Timmer (erschienen 16.04.2015) ist ein emotionaler, tragischer Roman, bei dem sicher kaum ein Auge trocken bleibt.

Das Buch vereint zwei völlig unterschiedliche Geschichten miteinander, die aber eine Gemeinsamkeit haben – noch 5 Tage, die bleiben.

Scott hat zusammen mit seiner Frau Laurie für ein Jahr die Vormundschaft für einen 8jährigen übernommen. Jetzt bleiben ihm nur noch 5 Tage, um sich von ihm zu verabschieden und damit klarzukommen, dass der Junge wieder zu seiner drogensüchtigen Mutter zurückkehren muss. Während die schwangere Laurie sich auf ihr gemeinsames Kind freut, geht für Scott eine Welt unter, weil er sein Herz dem Jungen geschenkt hat.

Mara hat vor 4 Jahren erfahren, dass sie an der unheilbaren Huntington-Krankheit leidet. Um sich und ihrer kleinen Tochter, sowie ihrem Mann einen qualvollen Leidensweg zu ersparen und damit sie sie als fröhlichen Menschen in Erinnerung behalten, hat sie sich damals vorgenommen, sich nach dem Auftreten bestimmter Symptome das Leben zu nehmen. Als diese auftreten, sind es noch 5 Tage bis zu ihrem Geburtstag, den Tag, den sie sich als Todestag ausgesucht hat. 5 Tage, um sich von der Familie, den Freunden zu verabschieden, 5 Tage, um die letzten gemeinsamen Momente in sich aufzunehmen. 5 Tage, um allen zu zeigen, wie lieb sie sie hat.

Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben. Scotts Verzweiflung über den Verlust des Jungen und seine Zerrissenheit darüber, was das Beste für ihn sein wird, wird deutlich beschrieben.

Aber vor allem Maras Geschichte zieht einen in den Bann. Ihre Gedankengänge, warum sie sich für den Freitod entschieden hat, sowie ihre Zweifel, ob sie nicht vielleicht doch noch das Ganze ein Jahr oder länger hinauszögern kann, sorgten für tiefstes Verständnis bei mir. Zwischendurch immer wieder die Hoffnung, dass es doch noch nicht so schlimm um sie steht und dann wieder die Verzweiflung, wenn das nächste Unglück geschieht und sie wieder in ihrem Entschluss bestärkt.

Ich war gefangen zwischen der Bewunderung für Mara, wie akribisch sie alles geplant hat, welche Gründe sie alle aufgeführt hat, warum sie es tun will und warum ausgerechnet an ihrem Geburtstag, und den Zweifeln darüber, ob es jetzt von ihr egoistisch oder selbstlos ist, so zu handeln.

Die beiden Geschichten werden locker durch ein Forum verbunden, in dem sich Scott und Mara über Pflegekinder austauschen.

Das Cover ist sehr dezent und zeigt eine Mutter, die ihre Tochter an der Hand hält. Im Kontrast steht die schwarze, traurige Silhouette der beiden zu der grünen, Hoffnung spendenden Titelfarbe.

Das Buch regt sehr zum Nachdenken an. Wie würde man selber in so einer Situation entscheiden? Nutzt man seine Tage wirklich sinnvoll? Sagt man seinen Liebsten oft genug, dass man sie liebt?

Fazit:
Ein sehr schönes, gefühlvolles und trauriges Buch, das für eine Achterbahn der Gefühle sorgt und einem lehrt, sein Leben zu genießen, sowie verständnisvoller mit anderen umzugehen – weil es nicht immer alles so ist, wie es scheint.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Schöne Geschichte, die aber nicht aus der Masse hervor sticht.

Taste of Love - Zart verführt
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Zart verführt – Taste of Love 3 von Poppy J. Anderson
Veröffentlicht: 26.10.2017
„Zart verführt – Taste of Love“ ist der 3. Teil der „Köche von Boston-Reihe“ von Poppy J. Anderson.

Dieses Mal dreht sich ...

Zart verführt – Taste of Love 3 von Poppy J. Anderson
Veröffentlicht: 26.10.2017
„Zart verführt – Taste of Love“ ist der 3. Teil der „Köche von Boston-Reihe“ von Poppy J. Anderson.

Dieses Mal dreht sich alles um Schokolade und Fitness. Liz ist zu Gast in einer TV-Talkrunde, um Werbung für ihre Patisserie zu machen. Dort trifft sie auf den Fitnessguru und früheres Unterwäschemodel Adam. Während sie in der Sendung dahinschmachtet, lässt er Bemerkungen über ihre Problemzonen fallen und, dass er ihr in seinem Fitnessstudio helfen könnte, diese zu bearbeiten. Logisch, dass Liz darüber entsetzt ist und ihn für einen Idioten hält. Doch ihre Familie, allen voran ihre Schwester Vicky, versucht die beiden zu verkuppeln.

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sichtweise der beiden Protagonisten geschildert, dadurch kommen Liz und Adam in dem Buch sehr authentisch rüber. Beide gehen sie auf in ihrem Job, geben alles für ihre Familien, haben aber auch mit ihren Zweifeln und Schattenseiten zu kämpfen.

Nervig ist leider auch in diesem Teil, dass auf die Schattenseiten und die Probleme der Vergangenheit wieder mehrfach hingewiesen wird, ohne sie zu genau zu beschreiben, bis es dann am Ende im Detail erläutert wird. Wahrscheinlich soll damit ein Spannungsbogen aufgebaut werden. Ich persönlich finde es eher nervig, weil man immer wieder dasselbe liest und sich die Details, bis sie dann gelüftet werden, eigentlich schon selbst zusammengereimt hat.

Auch die Tatsache, dass hier mal eine angeblich kräftigere Person ein Model als Partner abbekommt, verliert bei mir an Glaubwürdigkeit und Charme, wenn dann irgendwann zu lesen ist, dass sie Kleidergröße 40 trägt – ist das jetzt wirklich so dick, dass man von allen Seiten zu hören bekommt, wie unförmig man doch ist? Meiner Meinung nach schürt das eher noch den Size-Zero-Wahn der Teenager-Leser als dass es ein positives Statement nach dem Motto „Steh zu deiner Figur“ abgibt.

Die Dialoge kommen gut rüber und enthalten einen angenehmen Humor ohne aufgesetzt zu wirken. Der Schreibstil ist größtenteils angenehm zu lesen, weist nur gelegentlich Schwächen auf, in denen die Sätze holprig werden und die Emotionen nicht ankommen.

Das Cover bleibt dem Stil der Reihe treu und glänzt mit süßen Verführungen. Was ich als absoluter Schokoholiker vermißt habe, sind die Rezepte zu Beginn und Ende des Buches (wie bei den ersten beiden Teilen). Dabei hatte ich doch sehr auf eine leckere Pralinenkreation von Liz gehofft – oder gibt es die Rezepte nur in der gedruckten Version und nicht beim Ebook?

Fazit:
Alles in allem eine schöne Geschichte, die angenehme Lesestunden beschert (und Hunger auf Pralinen macht), aber in der Masse der NewAdult-Romane sticht sie nicht besonders hervor – weder vom Schreibstil noch von der Story.