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Veröffentlicht am 03.10.2017

Die erste Hälfte war grandios, ab dann wurde es leider meiner Meinung nach wesentlich schwächer

The Promise - Der goldene Hof
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Meine Meinung


Noch einmal vielen Dank an die Lesejury, dass ich an dieser tollen Leserunde teilnehmen konnte!


Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Elizabeth/ Adelaide geschrieben, was ich sehr ...

Meine Meinung


Noch einmal vielen Dank an die Lesejury, dass ich an dieser tollen Leserunde teilnehmen konnte!


Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Elizabeth/ Adelaide geschrieben, was ich sehr gut fand, weil man somit nur ihre Gedanken und Gefühle mitbekommt und alle Geheimnisse der anderen verdeckt bleiben.


Das erste Viertel des Buches habe ich in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es einfach so gut fand. Wir werden in Elizabeths Welt eingeführt und erfahren die Umstände, wie sie an den Goldenen Hof kommt. Dazu beigetragen, dass ich das Buch auf Anhieb gut fand, hat auch, dass ich sehr gut in die Geschichte reingekommen bin, und auch, dass ich mich gut in Elizabeth und ihre Situation hineinversetzen konnte.

Nach der Einführung nimmt die Geschichte dann schon schnell ihren Lauf: Cedric Thorn, der Sohn von dem Mann, der das Unternehmen vom Goldenen Hof leitet, kommt an ihren Hof und Elizabeth sieht die Chance, ihrem bisherigen Leben zu entfliehen. Da er aber nun weiß, dass sie die Gräfin ist, verbindet die beiden ein Geheimnis, dass sie keinem verraten dürfen.

Am Goldenen Hof lernen wir dann Frauen kennen, die unterschiedlicher nicht sein können, was natürlich deren Zusammenleben spannend macht. Es gibt Rivalen, es entstehen aber auch Freundschaften. So freundet sich Elizabeth, die ab dann unter dem Namen Adelaide lebt, auf dem Weg zum Goldenen Hof mit Tamsin und Mira an, auch wenn die drei eher mehr unterscheidet als verbindet. Man merkt bloß von vornherein, das jede der dreien etwas zu verbergen hat.

Auf dem Weg zum und am Goldenen Hof war es so spannend und interessant, mitzuerleben, wie sich Adelaide ihren Herausforderungen stellt und versucht, ihre wahre Herkunft zu vertuschen. Dazu geben Tamsin und Mira immer mehr Rätsel auf, die mich dazu "gezwungen" haben, weiterzulesen, weil ich natürlich wissen wollte, was dahinter steckt.


Meiner Meinung nach ging es dann aber ziemlich schnell, was an sich ja nicht schlecht ist, weil es den Fortgang der Handlung spannend hält, aber ich dachte, dadurch, dass das Buch "The Promise - Der goldene Hof" heißt, dass das Buch größtenteils eben genau da spielt. Aber dem ist überhaupt nicht so. Tatsächlich werden die Monate am Goldenen Hof sehr schnell runtergerattert, nur um dann überwiegend vom Leben in Adoria zu erzählen. Schlimm fand ich das Ganze aber nicht, ich habe halt bloß lediglich etwas anderes erwartet.


Am Goldenen Hof, auf dem Weg nach und in Adoria passieren weiterhin so spannende Dinge, die einem zum Weiterlesen animieren, wenn nicht sogar zwingen. Die Plottwists habe ich teilweise wirklich nicht kommen sehen und fand ich auch von der Autorin sehr gut umgesetzt. Bei manchen Dingen konnte man vielleicht schon erahnen, dass etwas passiert, aber ich wusste nie, was genau passieren könnte. Andere Dinge wiederum waren sehr offensichtlich und meiner Meinung nach zu klischeehaft.

Jedoch hatte ich vor allem im dritten Viertel des Buches das Problem, dass zu viel passiert ist, was aber alles wieder viel zu schnell abgefertigt wurde. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass die Autorin ihre Seiten vollkriegen und spannende Plottwists einbringen wollte. Am Anfang waren sie auch noch spannend, doch wenn zum gefühlt 1000. Mal ein Plottwist kommt, der nach max. 2 Seiten aufgelöst bzw. abgehakt wird, dann nervt es doch schon und wird langweilig. Das ist zwar sehr überspitzt, aber irgendwie wurden mir ein paar wichtige Sachen viel zu schnell abgehakt. Probleme, die eigentlich eine größere Hürde darstellen sollten, wurden mir zu leicht gelöst. Im Endeffekt fehlte mir dadurch die Spannung und das Drama, was ich mir erhofft hatte, weil viel zu viel zu oberflächlich geblieben ist.

Natürlich gibt es dann noch die Liebesgeschichte von Adelaide. An sich fand ich sie auch schön, aber die Probleme dieser Beziehung wurden zu schnell gelöst bzw. beseitigt. Probleme, die durch die Beziehung entstanden sind, wurden teilweise gar nicht behandelt. Es war mir schlichtweg zu einfach.



Weg vom Negativen, zurück zum Positiven: Natürlich spielt das Werben um einen Freier, den die Mädchen dann später heiraten sollen, eine wichtige Rolle. Und das hat mir wirklich gefallen. Die Bälle fand ich schön beschrieben und auch der Mann, der unbedingt Adelaide heiraten möchte, ist meiner Meinung nach ein sehr stark geschriebener Charakter, der sehr viele Facetten hat. Insgesamt fand ich die Idee dahinter auch wirklich genial.


Auch das Ende hat mir wieder gut gefallen. Auch wenn alles etwas schnell ging und sehr viel offen gelassen wurde, bin ich doch der Meinung, dass etwas mehr Tempo dem Buch zum Ende hin ganz gut getan hat, einfach weil das Buch davor lange auf einer Stelle stehengeblieben ist. Es passierte noch zum Glück so Einiges, was wieder Spannung aufkommen lassen hat. Auch mit dem Ende bin ich an sich zufrieden, auch wenn mir eine bestimmte Sache gefehlt hat. Dass so viel offen gelassen wurde, finde ich auch nicht schlecht, weil mich das lockt, die Folgebände zu lesen, die ja anscheinend aus Sicht anderer Mitstreiterinnen zum selben Zeitpunkt sind. Deswegen hoffe ich, dass dann mehr Geheimnisse gelüftet werden.

Insgesamt sind mir aber einige Charaktere zu blass geblieben, bzw. zu kurz gekommen, die eigentlich eine wichtige Rolle gespielt haben. Aber in diesem Punkt können wir ja auf die zwei Folgebände hoffen.



Adoria, das Land, in das die Mädchen geschickt werden, um einen Mann zu finden, hat schon sehr viel Ähnlichkeit mit Nordamerika zur Zeit, als es von den Europäern besiedelt wurde. Die Einheimischen haben auch sehr viel Ähnlichkeit mit den Indianern und man merkt, wie sich die Autorin daran orientiert hat.


Unsere Protagonistin Elizabeth mag zwar vielleicht etwas arrogant wirken, aber in anbetracht der Tatsache, dass sie so erzogen wurde und nur dieses Leben kennt, wo alle zu ihr aufblicken, kann ich es nachvollziehen und fände es fast sogar komisch, wenn sie nicht ein bisschen arrogant wäre. Dementsprechend hatte ich auch kein Problem damit, fand es sogar recht passend in diesem Buch. Über das Buch hinweg macht sie eine so tolle Charakterentwicklung mit, sie geht sehr reflektiert vor und schützt und hilft ihren Freunden. Außerdem findet sie sich mit ihren neuen Lebensumständen ab ohne zu meckern, sondern versucht, optimistisch zu bleiben. Meiner Meinung nach hat Richelle Mead es geschafft, einen Menschen so zum Guten zu formen und zu gestalten, dass man ihn zum Schluss nur noch mögen kann.


Richelle Meads Schreibstil gefällt mir sehr! Sie schreibt sehr flüssig und durchdringend. An manchen Stellen ist die Sprache zwar etwas altertümlich, was meiner Meinung nach diesem Buch aber den gewissen Charme verleiht.

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Veröffentlicht am 02.10.2017

Ein Buch, das verzaubert!

Himmelhoch - Alles neu für Amelie
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https://kisbuecherwelt.blogspot.com/2017/10/rezension-himmelhoch-alles-neu-fur.html

Dieses Buch habe ich freundlicherweise vom cbt-Verlag/ Bloggerportal zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank noch ...

https://kisbuecherwelt.blogspot.com/2017/10/rezension-himmelhoch-alles-neu-fur.html

Dieses Buch habe ich freundlicherweise vom cbt-Verlag/ Bloggerportal zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank noch einmal dafür!


Meine Meinung

Dieses Buch hatte ich beim Bloggerportal angefragt, weil mir die Leseprobe sehr gut gefallen hat und ich richtig Lust auf eine lockerleichte Spätsommer/Herbst-Lektüre hatte. Doch dass das Buch mehr für mich sein würde als das, hätte ich nicht erwartet.



Am Anfang fand ich das Buch noch ganz okay, also nicht super spektakulär, sondern einfach durchschnittlich. Die Protagonistin Amelie zieht mit ihrer Familie an die Ostsee und versucht sich dort mehr oder weniger einzuleben. Ihre gleichaltrige Nachbarin Isabella aka Isa versucht sich mit ihr anzufreunden, während Isas Zwillingsbruder Linus eher auf Distanz geht.

Wieso ich das Buch dann trotzdem angefragt habe? Ich fand Franziska Fischers Schreibstil auf Anhieb toll und mitreißend. Außerdem konnte ich mich sofort mit Amelie identifizieren: Sie ist schüchtern und sehr introvertiert. Sie denkt sehr viel nach, bevor sie redet und liest gerne. Sie kümmert sich sehr um ihren Bruder Paul und es wirkt so, als wenn sie alles für ihn tun würde. Irgendwie hat mich vor allem Letzteres an mich erinnert, als mein kleiner Bruder auch so jung war. Ich bin auch introvertiert und habe Schwierigkeiten damit, neue Freundschaften zu schließen, weil ich die Ruhe lieber mag als den Lärm. Ich hatte zeitweise sogar fast das Gefühl, als wenn ICH Amelie wäre, so ähnlich fühlte ich mich, als sie beschrieben wurde.



Die Geschichte nimmt dann ihren Lauf. Amelie unternimmt etwas mehr mit ihren Nachbarn und entdeckt das Leben an der Ostsee, die Ruhe, die so ganz anders ist als das laute Treiben in Berlin, wo sie vorher gewohnt hat. Sie ist endlich näher bei ihrem besten Freund Salim und kann mehr Zeit mit ihm verbringen, als nur immer mit ihm zu telefonieren. Außerdem bekommen wir mit, wie Linus und Isabella sie finden und was sie von ihr halten. Und genau da kommt das nächste Besondere des Buches: Amelie ist keinesfalls perfekt. Sie ist nicht das offene Mädchen, das immer perfekt gekleidet ist und die Hammer-Figur hat und immer weiß, was sie machen muss, sondern sie ist normal. Sie ist ein Mädchen, das einem jederzeit auf der Straße begegnen kann. Sie hat etwas mehr auf den Hüften, ist also nicht vollschlank, und ist nicht jeden Tag perfekt gekleidet. Und das war für mich so erfrischend, dass ich mich nicht in ein Mädchen hineinversetzen musste, was mir nicht ähnlich ist. Hier konnte ich ein 16-jähriges Mädchen kennenlernen, das einfach normal ist.


Auch im Fortgang der Handlung passiert nichts, was wirklich spektakulär im Sinne des Unalltäglichen ist. Es zeigt einfach nur das Leben, wie es manchmal so kommt und was die Vergangenheit mit der Persönlichkeit macht. Und das in den Zauber von Franziska Fischers Schreibstil gepackt. Amelie und Linus und Amelie und Isabella lernen sich immer besser kennen und können sich von den gegenseitigen Vorurteilen voneinander losreißen bzw. sie können sich und die Handlungen des anderen immer besser verstehen und versuchen es auch. Es passiert der ein oder andere Plottwist, der Schwung in das Leben der drei bringt. Es war so schön mitzuerleben, wie detailreich Amelie das Leben an der Ostsee wahrnimmt und wie sie bei Menschen, die sie liebt, aus ihrem Schneckenhäuschen gekrochen kommt. Außerdem war es toll, Linus in seinen Gedanken mitzuverfolgen und Isabella bei dem Versuch zu beobachten, aus Amelie mehr zu machen und sie verändern zu wollen.


Zu Franziska Fischers Schreibstil kann ich nur sagen, dass er ab der ersten Seite zwar nicht das ist, was man vielleicht spannungsgeladen nennen mag, aber er ist malerisch. Es wirkte auf mich so, als wenn sie immer auf alles die richtigen Worte finden würde. Sie weiß genau, wann sie wie welche Worte benutzen muss, um die Stimmung und die Atmosphäre bestmöglich rüberzubringen. Ich fand es einfach genial, zu lesen, wie Amelie die Welt wahrnimmt.


Das Buch ist aus drei Sichten geschrieben: Zum Einen ist da die Amelies Perspektive, die auch in Ich-Form verfasst ist. Dann wäre da noch die von Linus in der Ich-Perspektive, die sehr tief in ihn reinblicken lässt und total andere Seiten zeigt als die, die vielleicht Außenstehende von ihm haben. Zum Schluss gibt es noch die von Isabella, die aber in der dritten Form ist. Man bekommt zwar ihre Gefühle mit, hat aber immer noch die Distanz zu ihr. Dieses Spiel mit den Perspektiven fand ich seitens der Autorin auch sehr gut umgesetzt, auch wenn es am Anfang erst komisch war.


Dieses Buch ist endlich mal wieder eines, bei dem ich mich freue, dass es der Auftakt einer Reihe ist, denn ich will mehr! Ich möchte wissen, wie es mit den Dreien weitergeht, ich möchte weiterhin in Amelies Leben eintauchen, ich möchte mich weiterhin von Franziskas Fischer Schreibstil bezaubern lassen!

Ich möchte hier aber noch erwähnen, dass das Buch wahrscheinlich nicht für jeden etwas ist. Wer Action, stürmische Liebe oder eine supersüße Liebesgeschichte oder mehr braucht, für den ist das Buch wahrscheinlich nicht das Richtige.



Fazit

Ein Buch, das verzaubert!
Ich kann nur sagen, dass das Buch mehr beinhaltet und so viel tiefer geht als dieser oberflächlicher Klappentext es ahnen lässt.
Denn zum Schluss gibt einem das Buch mehr mit als eine Unterhaltungslektüre für schöne Herbststunden, die das Leben von September bis Dezember erzählt. Mir hat sie gezeigt, dass jeder perfekt ist, so wie er ist und jeder besonders ist! Man muss es bloß erst erkennen.


Veröffentlicht am 07.09.2017

Enttäuschung ist leider kein Wort, was ich für dieses Buch empfinde. Keine Spannung und für mich leider fast durchweg ein nicht nachvollziehbarer Handlungsverlauf. Gefallen hat mir aber, dass Fitzek aus "The Purge" so etwas komplett Anderes geschaffen ha

AchtNacht
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Meine Meinung


Mein erster Fitzek ...

Und was soll ich sagen? Ich bin enttäuscht.


Dieses Buch ist in meinen Besitz gewandert, weil ich ein riesiger "The Purge"-Fan bin und ich mir dachte, dass ich ...

Meine Meinung


Mein erster Fitzek ...

Und was soll ich sagen? Ich bin enttäuscht.


Dieses Buch ist in meinen Besitz gewandert, weil ich ein riesiger "The Purge"-Fan bin und ich mir dachte, dass ich am besten den Fitzek als erstes lesen kann, bei dem ich weiß, dass mir die Grundidee zusagt.

Und da alle (mir kommt es wirklich so vor) die Bücher von Sebastian Fitzek hypen, hatte ich auch dementsprechend höhere Erwartungen.


Das Buch startet mit dem Prolog, der "Einen Monat danach" spielt. Nachdem ich den gelesen hatte, war ich so verwirrt, was ich bei einem Thriller als gutes Zeichen aufgefasst habe (und immer noch tue).


Danach ging's weiter mit "Einem Monat davor". Danach war ich noch verwirrter, was das denn mit der eigentlichen Story zu tun hat, weil ich ja die Handlung von "The Purge" im Kopf hatte. Aber wieder habe ich dies für ein gutes Zeichen gehalten und wollte auch immer weiter lesen, um zu erfahren, wie die Story mit der Grundidee von "The Purge" verknüpft ist.


Als es dann so "wirklich" losging, war ich auch erst gepackt von dem Handlungsverlauf, weil ja dann quasi die "Jagd" beginnt.


Recht schnell habe ich aber gemerkt, dass "The Purge" und "AchtNacht" doch nicht so viele Gemeinsamkeiten haben, wie ich zuerst gedacht hatte .. Vielmehr haben sie die gleiche Basis, aber wirklich auch nur das und sonst sind sie sehr verschieden. Das fand ich auch gar nicht schlimm, eher im Gegenteil! Meiner Meinung nach war es sehr sogar sehr toll, dass Fitzek nicht rein abgekupfert hat, sondern aus solch einer Idee etwas komplett anderes entstehen lassen hat.


Als das erste Kapitel über Arezu Herzsprung kam, war ich wieder verwirrt, weil ich nicht wusste, was sie denn nun mit der Handlung zu tun hat. Das wurde aber zum Glück sehr schnell aufgeklärt und die Kapitel über sie häufen sich, sodass die Kapitel von Ben und Arezu mehr und mehr im Wechsel kommen.


Und ab dann sollte es eigentlich so richtig losgehen. Dachte ich. Leider kam bei mir keine Spannung auf. Die Geschichte wurde eher mehr und mehr realtitätsfern, sodass ich immer häufiger nur mit dem Kopf schütteln konnte über so einen unrealistischen Verlauf. Fitzek verstrickt sich mehr und mehr in Abstrusitäten, sodass ich teilweise am liebsten das Buch abgebrochen hätte. Aber das habe ich nicht übers Herz gebracht, weil Fitzek doch so tolle Bücher schreiben soll und ich der festen Überzeugung war, dass da noch was kommt.

Aber leider wurde es nicht besser ... Der Handlungsverlauf wurde immer utopischer und für mich rein gar nicht packend, weil ich einfach nicht verstehen konnte, wieso sich Fitzek jetzt so etwas als weiteren Verlauf ausgedacht hat ..


Und wenn ich dachte, dass Ende könnte nicht schlimmer werden, dann habe ich mich getäuscht. Hier kam nämlich ein Plottwist, der genial gewesen wäre, wenn das Buch vorher nicht so abstrus gewesen wäre, hier aber nur der ganzen Story das Krönchen aufgesetzt hat. Das Buch war ja schon vorher realtitätsfern, aber das Ende war wirklich noch einen Schritt weiter. Zum Teil war es genial, weil man erst auf so eine Idee kommen muss, aber es hat nicht in die Geschichte gepasst, weil die ganze Handlung schon so abwegig war..



Leider habe ich schon in den ersten Kapiteln gemerkt, dass ich den Schreibstil von Fitzek sehr distanziert und unnahbar finde. Er schreibt zwar aus der 3. Person aus den Sichten, den Sichten der Charaktere, trotzdem hätte ich mir mehr Nähe zu ihnen gewünscht, um mich besser in sie hineinzuversetzen.

Somit war mein Verhältnis zu Ben und Arezu z. B. sehr distanziert. Ich war eher ein Außenstehender, der sie auf ihren Wegen durch die AchtNacht beobachtet hat, anstatt wirklich diese Angst zu verspüren, die die Charaktere in der AchtNacht haben müssen.

Im Hinblick auf Arezu gab es für mich auch ein paar Ungereimtheiten, die hier spoilern würden, aber diesen Kritikpunkt wollte ich noch kurz nennen. Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr vielleicht, was ich meine.

Noch schlimmer erging's mir leider mit den Jägern. Ihre Vorgehensweisen habe ich gar nicht oder nur zum Teil verstanden, weil ich deren Charakter und ihren Spaß daran, andere Leute in Angst zu versetzen, nicht einsehen konnte. Sie wirkten eher wie Menschen auf mich, die man am besten gar nicht verstehen sollte, was mir aber das Verständnis über das Geschehen erschwert hat.



Und jetzt zum Schreibstil: Für mich fühlte sich Fitzeks Schreibstil mehr so an, als wenn er einfach die Geschehnisse protokolliert, anstatt eine Unterhaltungslektüre zu schreiben. Außerdem versteift er sich nach und nach immer mehr in komische Beschreibungen, die beste möchte ich euch nicht vorenthalten: "Sie war klein und etwas mollig, doch das leichte Übergewicht passte zu ihrem vollen Mund, mit dem sie sicher einmal glücklich gelächelt hatte, bevor das Reisebüro namens Schicksal ihr ein One-Way-Ticket in die Hölle ausgestellt hatte." Eh, was?


Naja, über den Schreibstil kann man sich streiten. Mein Vater (ein riesengroßer Fan seiner ersten Bücher) hat mir nachher aber auch erzählt, dass Fitzek seinen Schreibstil (für ihn ins Schlechtere) geändert hat und er selber die neueren Bücher von ihm nicht mehr lesen möchte.


Genau daran halte ich fest, und ich werde mir demnächst einen anderen Fitzek vorknüpfen, der älter ist und laut meinem Vater aus der Zeit, als Fitzek noch einen anderen Schreibstil hatte!

Vielleicht lag's auch einfach nur an meinen hohen Erwartungen, was ich bezweifle, da ich generell schon sehr gemischte Meinungen, auch von Fitzek-Fans, gehört habe.

Veröffentlicht am 07.09.2017

Vor allem für Leser, die an der Kultur und am Leben der Indianer interessiert sind und die eine naive Protagonistin vertragen können, ein sommerlicher Lesegenuss!

Wacholdersommer
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Dieses Buch habe ich freundlicherweise vom cbt-Verlag/ Bloggerportal als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen.


Meine Meinung


Von Antje Babendererde habe ich bis jetzt nur ...

Dieses Buch habe ich freundlicherweise vom cbt-Verlag/ Bloggerportal als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen.


Meine Meinung


Von Antje Babendererde habe ich bis jetzt nur "Isegrim" gelesen, welches ich aber geliebt habe und zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Dementsprechend war ich richtig gespannt auf "Wacholdersommer", zumal ich die Thematik mit dem Gefängisaufenthalt von Will sehr spannend fand.


Das Buch beginnt mit einem Kapitel über den Glauben der Navajo, dem Stamm, dem Kaye und Will angehören. Dadurch wird auch gleich deutlich, dass das Buch leichte Fantasy-Elemente hat.


Erst danach beginnt die Grundhandlung mit der Protagonistin Kaye. Man erfährt schon in den ersten Seiten viel über sie, ihren Stamm und ihre Vergangenheit, sodass ich recht schnell warm mit ihr wurde. Für ihr Alter ist sie sehr selbstständig, was auch an ihren Lebensumständen und wahrscheinlich auch an der Erziehung im Reservat liegt. Nach dieser ausführlichen Einführung in das Buch nimmt die Geschichte so langsam ihren Lauf.


So begleitet man Kaye durch ihren Alltag im Reservat und schließlich auch, als sie erfährt, dass Will aus dem Gefängnis entlassen wurde. Es war toll, ihre Reaktionen mitzuerleben und wie sie versucht, damit umzugehen, dass Will fünf Jahre früher entlassen wurde.

Und dann treffen sich die beiden nach fünf Jahren wieder.. Meiner Meinung nach hat Antje Babendererde die Entwicklung der Beziehung und das Wiederzueinanderfinden sehr schön ausgearbeitet und dargestellt. Was mir leider etwas zu kurz kam, waren die Zweifel seitens Kaye. Ich bin der Meinung, dass man doch erst einmal Skupel im Umgang mit jemanden hat, der fünf Jahre für etwas Unverzeihliches im Gefängnis gesessen hat.. Aber Kaye war einfach nur naiv und glaubte fest daran, dass Will nicht die große Schuld an dem Verbechen trägt, obwohl es doch ziemlich offensichtlich ist. Nach einiger Zeit erfährt man durch Kayes Nachforschungen zwar mehr über Wills "Verbrechen" und dessen Umstände, dennoch hätte ich es nicht so lockerleicht hingenommen wie Kaye. Insgesamt war sie meiner Meinung nach sehr naiv, weil sie einfach alles geglaubt hat, was Will sagt und alles bestritten hat, was Negatives über ihn verbreitet wurde. Das könnte man zwar auf die Liebe zu ihm beziehen, dennoch sollte man meiner Meinung nach das alles kritischer hinterfragen.


Insgesamt verläuft die Handlung in mehreren Handlungssträngen, von denen ein paar erst nach und nach dazukommen, sodass der Schwerpunkt nicht nur auf der Liebesgeschichte zwischen Kaye und Will liegt, sondern auch auf einem Aspekt, den man schon als leichten Thriller bezeichnen könnte. Das hat mir super gut gefallen, weil es nochmal Abwechslung und Spannung in das Buch gebracht hat.

Vor allem den Thrillanteil fand ich genial. Es war so spannend, weil er in Bezug auf die Kultur der Navajo ablief und man Kapitel über die Sicht des "Bösen" hatte. Man wusste also, wer der Böse war, aber alle anderen nicht, und zu beobachten, wie Kaye und Will und die anderen Menschen im Reservat den Übeltäter suchen, war meiner Meinung nach sehr gelungen.

Daneben gab es unter anderem noch den Handlungsstrang mit den Fanatasyelementen, der durch die Sicht des Fantasy-Wesens sehr bereichert wurde.


Generell spielt Antje Babendererde sehr mit den verschieden Perspektiven, um noch mal Spannung und Abwechslung in das Buch zu bringen. Sie schreibt zwar in der dritten Person, aber mit verschiedenen Blickwinkeln, größtenteils jedoch mit Kayes Sicht, da sie ja die Protagonistin ist. Mir hat der Perpektivenwecsel gut gefallen, weil so mehrere Sichten beleuchtet wurden.

Was man wissen sollte, bevor man das Buch zur Hand nimmt, ist, dass das Buch sehr viel das Leben und die Kultur der Navajo und ihr Reservat behandelt.

Und das war auch das, was mir am besten gefallen hat. Das Reservat wurde so toll, ausführlich und anschaulich beschrieben, dass ich immerzu das Gefühl hatte, hautnah dabei zu sein und im Reservat zu leben. Und die Beschreibung der Natur war einfach nur unfassbar gelungen! Ich war jedes Mal so gefesselt, wenn die Natur in ihrer Vielfalt beschrieben wurde. Antje Babendererde hat diese nämlich sehr umfassend beschrieben, was mir aber nicht langatmig vorkam. Vielmehr habe ich einfach jeden Augenblick genossen, in dem man neue Einblicke in die Landschaft des Reservats bekommen hat.

Auch fand ich die Kultur der Navajo sehr interessant. Insgesamt hat man recht schnell gemerkt, dass sich die Autorin sehr viel mit dem Thema rund um die Indianer beschäftigt, weil sie einfach so viel Wissen und Information in dieses Buch gesteckt hat.


Leider habe ich neben Kayes Naivität noch ein paar weitere vereinzelte Kritikpunkte.

Zum Einen hatte ich mit Will so meine Probleme. Außerdem taten sich mir in Bezug auf seine Meinung ein paar Ungereimtheiten auf, die mich wirklich gestört haben, weil vor allem ein Gedanke von ihm mal so überhaupt nicht zu seinem weiteren Handeln gepasst hat. Aber wahrscheinlich bin ich die einzige, die das überhaupt gemerkt hat haha.

Aber leider wurde meiner Meinung nach die Sache mit Wills Gefängnisaufenthalt zu wenig behandelt. Ich hätte mir gerne mehr Einblicke in das Leben im Gefängnis und den Folgen davon gewünscht. Beides wurde nur vereinzelt ein bisschen aufgegriffen.


Veröffentlicht am 07.09.2017

Ich habe mehr erwartet, aber es ist keinesfalls schlecht.

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Meine Meinung


"Das Reich der Sieben Höfe - Flammen und Finsternis" ist endlich auf deutsch erschienen und natürlich musste ich es mir sofort kaufen und lesen ? Ich habe mich auch mega darauf gefreut, ...

Meine Meinung


"Das Reich der Sieben Höfe - Flammen und Finsternis" ist endlich auf deutsch erschienen und natürlich musste ich es mir sofort kaufen und lesen ? Ich habe mich auch mega darauf gefreut, weil es noch besser als der erste Teil sein soll und den fand ich doch schon grandios. Dementsprechend hatte ich auch wirklich, wirklich hohe Erwartungen. Aber ehrlich gesagt haben mich diese 700 Seiten auch etwas abgeschreckt.


Da ich die Welt und die Charaktere ja schon kannte, fiel mir der Einstieg in die Geschichte recht leicht. Doch was mich verwundert hat, war, dass Feyre eine wahnsinnige Charakterentwicklung gemacht hat. Und das nicht ins Gute. Nach all den Erlebnissen des ersten Teils mag das zwar kein Wunder sein, bloß Feyre hatte all die Eigenschaften verloren, die ich im ersten Teil so an ihr geschätzt habe. Dazu zählt u. a. ihre Willensstärke, die ihr scheinbar komplett abhanden gekommen ist. Tamlin war zwar so wie vorher meiner Meinung nach, doch dieses Mal wurde sein Verhalten als 'böse' abgestempelt, wobei er meiner Meinung nach seine Eigenschaften wie den Beschützerinstinkt nur weiter ausgebaut hat.

Und so handeln dann die ersten 200 (!!) Seiten nur vom Geplänkel, wie schlecht es Feyre doch geht, wie schwach sie ist und wie böse und ignorant Tamlin und so weiter. Dafür hätte ich keine 200 Seiten gebraucht. Also mal wirklich nicht. Es hat sich so gezogen, dass ich das Buch erst einmal beiseite gelegt und was Spannenderes gelesen habe...


Ab dann ging es zwar mit der Geschichte bergauf und sie wurde auch spannender, bloß der Handlungsverlauf konnte mich nicht so mitreißen wie der im ersten Teil.

Was bzw. wer mir aber sehr gefallen hat, waren die Charaktere, die ich im Laufe der Geschichte kennenlernen konnte. Vor allem Amren hat mir sehr gefallen, auch wenn sie etwas ... gewöhnungsbedürftig ist. ?

Bloß alles im allem hatte ich bei dem weiterem Verlauf auch das Problem mit Längen. Meiner Meinung nach hätte die gesamte Geschichte nicht über 700 Seiten gebraucht.


Im letzten Drittel kam dann ein Plottwist. Und der war wirklich, wirklich gut. Bloß überrascht hat der mich auch nicht, irgendwie hatte er meine Vermutung nur bestätigt, aber trotzdem hat er für mich Schwung in das Buch gebracht, den es auch wirklich nötig hatte. Was ich mir bloß danach Seiten durchlesen musste, glich einem Porno. Im ersten Teil zum Beispiel haben mir die Erotikszenen gefallen, weil sie ein wenig Frische in die düstere Handlung gebracht und auch nicht überhand genommen haben, doch hier? Am Anfang fand ich sie auch gut, doch nach gefühlten 50 Seiten voller Sexszenen reichte es mir auch wirklich. Ich finde es okay, wenn Sarah J. Maas meint, dass in dieser Situation so viel Sex beschrieben sein muss, aber wenn ich mir ein Buch kaufe, dass Spannung verspricht, dann erwarte ich auch das und nicht einen Porno. Dann kaufe ich mir nämlich einen Erotikroman. Und ich möchte da auf keinen Fall so klingen, als wenn ich bei einer Sexszene ausraste, aber diese Menge und ausführliche Beschreibung war mir einfach zu viel. Aber das ist ja eine sehr subjektive Meinung, mich hat es bloß ziemlich gestört, weil ich mich auf eine spannungsreiche Story gefreut hatte, aber diese Spannung kam dadurch leider viel zu kurz.


Aber jetzt habe ich mich genug aufgeregt, jetzt kommen die guten Sachen


Und eines war auf jeden Fall das Ende. Mir fehlen die Worte, es war wirklich fantastisch, unerwartet und so genial. Und das Ende hat es geschafft, dass ich mich riesig auf den dritten Teil freue und das, obwohl mich das Buch doch generell eher enttäuscht hat. Aber Sarah J. Maas hat beim Ende noch einmal gezeigt, was sie kann.


Eine weitere Sache, die wieder super war, war natürlich Sarah J. Maas' Schreibstil. Was mir bei diesem Teil auch sehr aufgefallen ist, ist ihre tolle Charakterbeschreibung. Sie findet einfach immer die richtigen Worte und schafft es, dass ich von jedem Charakter ein Bild vor Augen habe. Mehr möchte ich auch dazu gar nicht sagen, von ihrem Schreibstil habe ich bei der Rezension vom ersten Teil schon genug geschwärmt