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Veröffentlicht am 10.07.2017

Zoe

New York Diaries – Zoe
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Rezension zu New York Diaries - Zoe von Carrie Price

Daten:

Titel: New York Diaries - Zoe
Autor: Carrie Price
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Liebesroman
Preis: Broschiert u. ebook 9,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu New York Diaries - Zoe von Carrie Price

Daten:

Titel: New York Diaries - Zoe
Autor: Carrie Price
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Liebesroman
Preis: Broschiert u. ebook 9,99 €
Erscheinungsdatum: 03.07.2017
Isbn: 978-3426519424

New York Diaries
Band 1: „Claire“ von Ally Taylor | erschienen am 04.10.2016
Band 2: „Sarah“ von Carrie Price | erschienen am 10.01.2017
Band 3: „Phoebe“ von Ally Taylor | erscheint am 03.04.207
Band 4: „Zoe“ von Carrie Price | erschienen am 03.07.2017

Alle Teile können unabhängig von einander gelesen werden.

Klappentext:

Zoe Hunter kommt mit zu viel Gepäck, einer pinken Couch und dem großen Traum, Schauspielerin zu werden, aus Idaho nach New York. Doch die Wohnung, die sie beziehen wollte, wurde anderweitig vermietet, und der Übergangsjob in einem Café ist auch weg. Ihre erste Nacht verbringt sie auf ihrer Couch in einer Seitenstraße und lernt dort den schrägen Matt Booker kennen, der ihr eine Wohnung im Knights Building verschafft. Aber in New York hat niemand auf die talentierte Miss Idaho gewartet. Trost findet sie bei Matt, der Zoe mehr und mehr verzaubert. Doch dann fordert ihr neuer Agent von Zoe eine Entscheidung: Karriere oder Liebe? (Droemer)

Meinung:

„…aber das verunsichert mich nicht mehr, denn alles, woran ich denken kann, sind Schwäne.“ - Seite 109

„Zoe“ ist der letzte Teil der „New York Diaries“ Reihe der beiden deutschen Autorinnen Carrie Price und Ally Taylor, die euch vielleicht eher als Adriana Popescu und Anne Freytag bekannt sein dürften.

Wie in allen ihren Büchern, konnte mich Price mit ihrem Schreibstil wieder einmal an die Seiten fesseln. Es gibt wirklich keinen ihrer Romane, den ich nicht in einem Rutsch durchlesen könnte.

Auch wenn die Bücher der Reihe in den Buchhandlungen gerne zwischen den New Adult- sowie den Erotikromanen liegen, sind sie keinen von beiden zuzuordnen. Es handelt sich, wie bei dem Teil um Sarah auch hier um eine erwachsene Liebesgeschichte, die sich (vielleicht den Teil mit der Schauspielerei ausgeschlossen) genau so vor unseren Augen abspielen könnte. Ich mochte Zoe zwar auf Anhieb, weil sie - wie immer - sehr authentisch und lebensnah gezeichnet wurde. Allerdings konnte ich die ein oder andere Entscheidung ihrerseits schlecht bis nicht nachvollziehen. Umso mehr gefiel mir die Charakterentwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchgangen ist.

„Wenn das Leben dir keine Wohnung gibt, bau dir selbst ein Schloss. Oder so ähnlich.“ - Seite 26

Normalerweise bevorzuge ich Liebesgeschichten, die noch einen weiteren Handlungsstrang besitzen. Ich mag es auch, wenn diese beiden ausgeglichen sind und genau gleich viel Platz im Roman erhalten. Und ja, teilweise kann dieser andere Handlungsstrang den der Love Story auch überwiegen, wenn er interessant gestaltet ist. In diesem Fall war es mir mit das erste Mal einfach zu wenig. Ich fand Matt so toll und ich hätte gerne mehr über ihn und die beiden gelesen. Die Szenen mit den beiden waren so zuckersüß, ohne kitschig zu wirken. Es gab dadurch wieder einige wundervolle und zitierfähige Zeilen. Bitte mehr davon.

Ein Grund, warum ich Carrie liebe ist, dass sie ebenso ein großer Geek ist, wie ich selbst. Und dadurch findet ihre Liebe zu bestimmten Serien, Schauspielern, Filmen usw. jedes Mal den Weg in ihre Bücher. Achtet beim Lesen einmal genau auf die versteckten Anspielungen.

„Ach, Zoe, Zeit ist so eine Wibbly-wobbly-Sache.“ - Seite 87

Müsste ich mich jetzt für einen der beiden Teile von Carrie als Lieblingsroman der Reihe entscheiden, würde diese Entscheidung auf Sarah fallen, weil ich sie noch mehr ins Herz schließen konnte und mich ihre Geschichte mehr berührt hat. Nichts desto trotz wurde ich auch hier wunderbar unterhalten, hatte direkt einen draht zu den tollen Charakteren und hätte nur gerne mehr vom Liebespaar an sich gelesen, da mir die Begegnungen der beiden doch ein wenig rar vorkamen.


Gut zu wissen:

Hinter dem Pseudonym Carrie Price steckt die deutsche Autorin Adriana Popescu, deren Bücher bei Piper (Romantik) und cbj (Jugendbuch) bereits eine große Fangemeinschaft aufzuweisen haben.

Fazit:

„New York Diaries - Zoe“ ist eine romantische, kurzweilige Geschichte perfekt für lange und laue Sommerabende und ein guter Abschluss der Reihe (wenn ich auch nur zwei von vier Büchern gelesen habe und lesen werde).

Veröffentlicht am 04.07.2017

Zum Teufel mit dir und der Liebe

Zum Teufel mit dir und der Liebe
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Rezension zu Zum Teufel mit dir und der Liebe von Jennifer Wellen

Daten:

Titel: Zum Teufel mit dir und der Liebe
Autor: Jennifer Wellen
Verlag: Feelings
Seiten: 243
Genre: Romantasy | ChicLit
Preis: ...

Rezension zu Zum Teufel mit dir und der Liebe von Jennifer Wellen

Daten:

Titel: Zum Teufel mit dir und der Liebe
Autor: Jennifer Wellen
Verlag: Feelings
Seiten: 243
Genre: Romantasy | ChicLit
Preis: Taschenbuch 12,99 € | ebook 4,99 €
Erscheinungsdatum: 03.07.2017
Isbn: 9783426445051

Vielen Dank an Feelings für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Um ihre Tochter zu retten, zögert Luciana nicht lange, als der Teufel ihr erscheint und ein verlockendes Angebot unterbreitet: Für das Leben ihres Kindes soll sie fortan in seinen Dienst treten. Dazu erhält sie nicht nur die Gabe, die Zeit zu manipulieren, sondern auch übermenschliche Kraft. Fortan lebt sie ein sorgenfreies Leben, bis ihr neuester Auftrag ihren Alltag völlig auf den Kopf stellt. Sie soll verhindern, dass Aaron Lux, der bei einem Autounfall seine Familie verloren hat, sich das Leben nimmt. Doch wie soll das gelingen, wenn der attraktive Arzt ständig neue suizidale Möglichkeiten findet und noch dazu auf der Abschussliste eines Engels steht? Als sich dann noch herausstellt, dass er wirklich gut küssen kann, ist das (Liebes-)Chaos perfekt. (Feelings)

Meinung:

„Zum Teufel mit dir und der Liebe ist mein zweiter Titel von Jennifer Wellen. Ihre Kurzgeschichte „Glühwein mit Kuss“ war in meinen Augen zwar keine romantische Weihnachtsgeschichte, sondern eine amüsante Erzählung im Stil der beliebtesten ChicLit Romane, jedoch wollte ich ihr eine erneute Chance geben, mich zu überzeugen. Wenn ich die beiden Werke miteinander vergleichen müsste würde mir als erstes die Worte „durchdachter“, „erwachsener“ sowie „spannender“ einfallen.

„Die Menschen brauchen Böses, um glücklich zu sein.“ - Pos. 2299

Die Idee, Luciana für den Teufel höchstpersönlich arbeiten zu lassen, hat mir wirklich sehr zugesagt und versprach unterhaltsame Lesestunden, denn auch in dieser romantischen Urbanfantasy sorgte ihr humoristischer und leichter Schreibstil für einen gelungenen Start ins Buch. Ähnliches hat vor kurzem zwar auch Benne Schröder abgeliefert, sein Buch konnte mich jedoch nicht so überzeugen, wie es „Zum Teufel mit dir und der Liebe“ geschafft hat. Auch wenn der Roman mit doch recht ernsten Themen aufwartet, wird die Stimmung nie bedrückend. Dies sorgt für einen angenehmen Lesefluss, allerdings fehlte es dadurch auch an einem gewissen Grad von Tiefgang. Auch wenn mir alle Personen, besonders Lu, sehr zugesagt haben, konnte ich doch nie die nötige Bindung aufbauen, um mit ihnen mitleiden und -fühlen zu können (was der Spannung trotz allem keinen Dämpfer versetzt hat). Wenn man sich darauf einlässt, wird man sich schnell in der überraschend gut durchdachten Story wohlfühlen. Es mag meine Enttäuschungen im Genre Romantasy geschuldet sein, dass ich nicht erwartet habe, dass sich die Autorin so sehr mit den im Buch eingesetzten Kräften und den Seelen beschäftigt hat. Einer Fortsetzung wäre ich auf jeden Fall nicht abgeneigt.

Jennifer Wellen hat mich wirklich überraschen können und ich würde wieder zu einem ihrer Bücher greifen, wenn es sich um Romantasy handelt. Nach der Queen Betsy Reihe habe ich länger nach Büchern gesucht, die mich ähnlich gut unterhalten können.

Fazit:

„Zum Teufel mit dir und der Liebe“ ist witzig, innovativ und sorgte für kurzweilige Lesestunden. Für meinen Geschmack hätten den Figuren ein wenig mehr Tiefgang gut gestanden, für das Genre ist es aber ein tolles Werk. Für Fans von hollywoodreifen Happy Ends bestens geeignet.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Rock my Heart

Rock my Heart
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Rezension zu Rock my Heart von Jamie Shaw

Mein Interesse an „Rock my Heart“ hielt sich seit Erscheinen eher in Grenzen, da „Rockstar Romane“ nicht wirklich mein Fall sind. Durch die Rezension von Laura ...

Rezension zu Rock my Heart von Jamie Shaw

Mein Interesse an „Rock my Heart“ hielt sich seit Erscheinen eher in Grenzen, da „Rockstar Romane“ nicht wirklich mein Fall sind. Durch die Rezension von Laura auf Youtube wollte ich mir jedoch ein eigenes Bild machen, da ihre Bewertung recht gut ausgefallen ist und ich sonst oft mit ihrem Geschmack konform gehe. Dieses Mal allerdings lag ich mit dem Kauf auf Empfehlung arg daneben.

Daten:

Titel: Rock my Heart (The Last Ones to Know - Band 1)
Autor: Jamie Shaw
Übersetzer: Veronika Dünninger
Verlag: Blanvalet
Genre: New Adult
Preis: Broschiert 12,99 € | ebook 9,99 €
Erscheinungsdatum: 13.02.2017
Isbn: 978-3734102684

The Last Ones to Know:
1. Rock my Heart | erschienen am 13.02.2017
2. Rock my Body | erschienen am 17.04.2017
3. Rock my Soul | erschienen am 19.06.2017
4. Rock my Dreams | erscheint am 17.07.2017

Klappentext:


Feiern, tanzen – einfach Spaß haben! Das ist der Plan von Rowan Michaels und ihrer Freundin Dee, als sie zu einem Konzert der Band The Last Ones to Know in den angesagtesten Club der Stadt gehen. Was Rowan allerdings gründlich die Laune versaut, ist ihr Freund Brady, den sie dort mit einer anderen Frau beim Knutschen sieht. Noch vor Beginn des Konzertes flüchtet sie nach draußen, und trifft dort auf Adam Everest, den absolut heißen, verdammt attraktiven Sänger der Band. Sie lässt sich zu einem Kuss hinreißen – zu einem Kuss, der nicht nur ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. (Blanvalet)

Meinung:

Auf den ersten Blick wirkte „Rock my Heart“ noch so, als ob es sich von anderen Büchern der Art abheben könnte. Zugegeben, Shaw erfindet mit dem Auftakt der vierteiligen Reihe, das Rad der Rockstar Romane nicht neu. Unscheinbares (lediglich aufgrund der eigenen Einschätzung) Mädchen trifft auf heißen Leadsinger samt Band, wickelt alle um den Finger (besonders den einen) und bringt den absoluten Bad Boy dazu, ihr aus der Hand zu fressen. Was mir zunächst noch gut gefallen hat war, dass Rowan sich als denkendes Wesen mit eigener Meinung entpuppte und ich nicht die x-te Instant Love Story vorgesetzt bekam.

„Bitte! Leg dir verdammt noch mal ein bisschen Selbstachtung zu!“ - Seite 134

Auch empfand ich den Schreibstil als sehr flüssig, leicht und angenehm, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Allerdings konnte mich Shaw genauso schnell vom Gegenteil überzeugen, denn die Klischees prasselten plötzlich nur so auf mich herab. Es fühlte sich an, als man durch das Einbauen von ChicLit Klischees einen Roman aus dem Bereich New Adult aufwerten wollte. Da wäre zum Beispiel die beste Freundin, die keine Grenzen kennt, anzüglich ist und sich nur über ihr sexuelles Verlangen definiert, der (neue) schwule beste Freund, um den sich gestritten wird oder auch das Klischee Nr. 1, dass alle hübschen Frauen Biester (natürlich niemals die beste Freundin) und nur die „Mauerblümbchen“ von nebenan gute Menschen sind.

„Ein schwuler Freund?! Du hast jetzt schon einen schwulen Freund gefunden?! Das ist nicht fair! Ich will auch einen!“ - Seite 65

Mir ist dieses „Ich bin anders als alle anderen Mädchen“ ein wenig aufgestoßen, dem im Grunde ist es genau das, was alle diese anderen Menschen auch denken, die in Adam oder ähnliche Jungs verliebt sind. Hinzu kommt noch das, für das Genre typische Element, dass sie eigentlich nicht weiß, wie toll sie doch aussieht und sich selbst als das „Mädchen von nebenan sieht“. Dies führt dazu, dass sie über alle anderen Damen in ihrer Umgebung abwertend denkt und redet, was im krassen Gegensatz zu ihrem restlichen Charakter steht.

„Sie hat lange rosa Haare - rosa, mein Gott! -, und sie trägt ein Neckholder-Top in Kleinkindergröße und ein Rock in Puppengröße.“ - Seite 189

Dass sie sich mit den Jungs der Band auf eine natürliche Art und Weise gut versteht hat mir gefallen und es hätte so für sich alleine stehen können. Wieso muss wieder ein Schubladendenken eingefügt werden, um zu unterstreichen, wie sehr sie sich doch von anderen abhebt? Die Band ist ihr verfallen und Rowan genießt die Aufmerksamkeit sichtlich, obwohl sie sich selbst weder als Fan, noch als Groupie bezeichnet. Doch genau genommen ist das, was Rowan erlebt, der Traum der vielen anderen Mädchen, die ihr alle „im Weg stehen“. Da wird aus der kleinen süßen, unschuldigen Rowan schnell ein Mädchen, dass andere als Flittchen (Seite 185) oder Huren (Seite 186) bezeichnet und sämtliche Frauen in ihrer Umgebung auf deren Äußeres reduziert. Ich kann verstehen, dass Rowan viele Fans hat, weil sie nicht direkt auf den Love Interest anspringt und ihn erst einmal zappeln lässt. Für mich war sie leider einfach nur unsympathisch.

„Ich wäre schon beeindruckt, wenn die Mädchen, mit denen er im Kurs zusammensitzt, überhaupt lesen können.“ - Seite 202

Fazit:

„Rock my heart“ ist ein Roman der versucht ohne die Klischees eines New Adult Romans auszukommen, um dann einfach auf die aus anderes Genres zurück zu greifen. Von Seiten zu Seite wurde mir die Protagonistin leider so unsympathisch, dass es mir am Ende egal war, ob sie nun ihr Glück findet oder nicht. Die nachfolgenden Teile sprechen mich bis auf den vierten, der diesen Monat noch erscheint, nicht an. Vielleicht werde ich es mit „Rock my dreams“ noch einmal versuchen, aber das kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

Veröffentlicht am 29.06.2017

Von Null auf Papa

Von Null auf Papa – Mutter gesucht!
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Rezension zu Von Null auf Papa

Ich bin leider mit falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen, da ich mir aufgrund des Klappentextes etwas völlig anderes vorgestellt habe. Der Roman ist unterhaltsam, ...

Rezension zu Von Null auf Papa

Ich bin leider mit falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen, da ich mir aufgrund des Klappentextes etwas völlig anderes vorgestellt habe. Der Roman ist unterhaltsam, weist jedoch einige Schwächen auf.

Daten:

Titel: Von Null auf Papa
Autor: Matt Brown
Übersetzer: Wolfgang Seidel
Verlag: Feelings
Genre: Unterhaltungsroman
Preis: ebook only 6,99 €
Erscheinungsdatum: 03.07.2017
Isbn: 9783426445150

Achtung: Der Roman ist eine Neuausgabe des Buchs „Die Schnapsidee“ die 2011 unter dem Namen Matt Dunn bereits bei Knaur erschienen ist.

Vielen Dank an Feelings und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Will Jackson ist Single aus Überzeugung. Die letzte ernsthafte Beziehung liegt Jahre zurück, und bis jetzt war Will mit seinem Leben völlig zufrieden. Doch nun naht sein 31. Geburtstag und er wird offiziell »in den Dreißigern sein«. Und auf einmal plagt ihn der Kinderwunsch. Will beschließt, dass es für ihn Zeit wird, eine Familie zu gründen. Er will Vater werden, jetzt, sofort, am besten noch vor seinem Geburtstag. Einziger Haken an diesem grandiosen Plan: Zum Kinderbekommen braucht man natürlich eine Frau, und die Partnersuche gestaltet sich schwierig. Denn die passende Mutter für seine Familienplanung ist weit und breit nicht zu finden

Meinung:

Auch wenn der Schreibstil dafür sorgt, schnell in die Geschichte eintauchen zu können hatte ich doch recht häufig das Gefühl, dass hier zwei Autoren am Werk gewesen sind. Am stärksten macht sich dies am Protagonisten Will bemerkbar. Wirkt Will, vor allem durch seinen Beruf als Life Coach in den Momenten der Selbstgespräche - denn der Roman ist in der ersten Person verfasst - noch recht kompetent, wird er in den Unterhaltungen mit anderen zum unfähigen Statisten. Wenn man sich noch nie mit dem Thema Babys, Kinder und dem Alltag mit ihnen auseinander gesetzt hat, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, allerdings stellt Will Fragen, die einen den Kopf schütteln lassen. Wenn ihm sein bester Freund Tom und dessen Frau Barbara mal wieder die Welt erklärt haben, stellte sich bei mir jedes Mal ein unangenehmes Gefühl des Fremdschämens ein. Andere Situation: Will hielt eine Frau, die er über ein Online Dating Portal kennengelernt hatte für besonders religiös, da sie sich mit ihrem Spitznamen Kath vorstellte, der nichts anders als eine Kurzform von Katherine war. Die Situationen, in der er offensichtliche Dinge missversteht sind so häufig in der Anzahl, dass der humoristische Charakter, den diese Zeilen versprühen sollen, völlig untergeht. Will machte teilweise den Anschein, ohne seine Freunde nicht lebensfähig zu sein.

Was mich direkt zum nächsten Punkt führt. Will verbringt einige Zeit bei seinen Freunden Barbara und Tom und geht dort u.a. in die Schule des Datings und der Kinderziehung. Hier kommt es zu Nacherzählungen von Tom und Barbara, wie Dates ablaufen können/sollten und ähnlichen Konstellationen, die keinen großen Mehrwert hatten. Statt von ihnen zu erfahren, wie bestimmte Situationen aussehen könnten, hätte ich sie lieber direkt mit dem Protagonisten erlebt.

Die vielen Klischees, die in diesem Roman eingearbeitet wurden, bin ich normalerweise nur von Büchern aus dem Bereich des ChicLits gewöhnt. Ein ständiges „Wir Frauen sind so“ und „ihr Männer seid so“ sorgten nicht gerade dafür, dass ich mit den Figuren sympathisieren konnte.

„Wir Frauen sind deshalb in den seltensten Fällen pünktlich, weil wir uns für euch Männer zurechtmachen wollen. Ich würde es beim nächsten Mal als Kompliment auffassen. Es dauert eben manchmal ein bisschen, bis man was Passendes zum Anziehen gefunden hat, das euch Männern gefällt.“ - Pos. 2015 | 40 %

Gut, der Roman hat bereits ein paar Jahre auf dem Buckel, allerdings rechtfertigt dies nicht das Schubladendenken, das man sonst nur aus fragwürdigen Frauenzeitschriften kennt.

Die eigentliche Geschichte, nämlich die geplante Vaterschaft von Will, verläuft sich nach kurzer Zeit schon in eine Art Erwachsenwerden- bzw. Selbstfindungsphase. Es kommt zu vielen peinlichen Begegnungen und mit jeder gelesenen Seite wurde die Enttäuschung größer, dass der Autor nicht endlich zum Punkt kommt. Dies steigert sich gegen Ende hin in einen so absurden weiteren Verlauf, dass es fast schon wieder hätte komisch sein können. Doch leider hatte mich Brown bis dahin schon verloren.

Fazit:

Leider konnte mich Wills Geschichte nicht überzeugen. Vielleicht mag der Witz des Autors im Original besser funktionieren, dieser Roman allerdings war in meinen Augen weder humorvoll, noch hätte ich das große Bedürfnis, ihn ein zweites Mal lesen zu wollen.

Veröffentlicht am 28.06.2017

The Girl Before

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Rezension zu The Girl Before von JP Delaney

Seit dem Erscheinen von „Gone Girl“ wird der Markt schier an Thrillern, in dem das Wort Girl auf jeden Fall vorkommen muss (oder aber eben ein Mädchen verschwindet), ...

Rezension zu The Girl Before von JP Delaney

Seit dem Erscheinen von „Gone Girl“ wird der Markt schier an Thrillern, in dem das Wort Girl auf jeden Fall vorkommen muss (oder aber eben ein Mädchen verschwindet), überschwemmt. Vor einiger Zeit angefangen und immer noch nicht beendet, wäre da zum Beispiel „Perfect Girl“ von Gilly Macmillan oder auch „Girl on the Train“ von Paula Hawkins, welches ich noch nicht gelesen habe. Zum Thema passend wären da auch noch „Good as Gone“ von Amy Gentry sowie „The couple next door“ von Shari Lapena. Am Wochenende sorgte dieses Thema auch in einer Session auf dem Litcamp in Heidelberg für Gesprächsstoff. „The Girl Before“ ist eines jener Bücher, die einem auf allen Kanälen entgegen lachen und die Bewertungen schwanken von „genial“ bis „grauenhaft“. Ein Grund mehr dem selbst auf den Grund zu gehen, dachte ich mir.

Daten:

Titel: The Girl before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot
Autor: JP Delaney
Übersetzer: Karin Dufner
Verlag: Penguin (Randome House)
Genre: Thriller
Preis: Taschenbuch 13,00 € | ebook 9,99 €
Erscheinungsdatum: 25.04.2017
Isbn: 978-3328100997

Klappentext:

Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr. (Randome House)

Meinung:

Anhand eines Thrillers wie diesem zeigt es sich, dass die Abschaffung der Sterne- bzw. Punktebewertung eine gute Idee gewesen ist. „The Girl Before“ lässt mich mich widersprüchlichen Gefühlen zurück und es wäre schwierig, die Bewertung auf eine Zahl zusammen zu fassen.

Der Thriller hält zwei Erzählstränge bereit: den von Emma „damals“ sowie den von Jane „heute“. Das Besondere hieran ist, dass die Wörtliche Rede bei Emma komplett ohne Anführungszeichen auskommt. Dies gibt dem Ganzen noch mehr den Hauch von Vergänglichkeit, war stellenweise allerdings nicht ganz einfach zu lesen. Wo fängt ein Satz eines anderen an und wo hören Emmas Gedankengänge auf? Nicht nur an dieser Stelle ist dem Autor das Verwirrspiel wahrlich gelungen.

An der ein oder anderen Stelle wurde auf Ähnlichkeiten zu New Adult Romanen hingewiesen. Ich kann diese Kritik verstehen, sehe die Klischees hier aber in einem ganz anderen Zusammenhang eingesetzt. In diesem Thriller spielen den persönlichen Vergangenheiten der beiden Frauen eine große Rolle. Sie sind vorbelastet, dies macht jedoch im weiteren Verlauf immer mehr Sinn und die Aufklärung am Ende bestätigte dies weiterhin.

Die Story rund um das fade und kahle Architektenhaus konnte mich insoweit überzeugen, als das eine bedrückende Atmosphäre direkt von der ersten Seite an geschaffen wurde. Der Spannungsbogen, der zu Beginn hart angezogen wird, hing jedoch rasch durch. Der Mittelteil war für mein Empfinden eine einzige Länge, die es zu überwinden galt. Delaney lässt sich viel Zeit für den Figurenausbau und im Grunde ist ihm dies auch geglückt, doch teilweise verzettelt er sich zu sehr in Nebenhandlungen und die Geschichte kommt dadurch nicht in Schwung. Ich habe deswegen auch viel länger für das Beenden des Buchs gebraucht und stellenweise sogar darüber nachgedacht, es abzubrechen. Zum Glück habe ich weitergelesen, denn bei der Zusammenfädeln der beiden Erzählstränge sowie der Auflösung wurde das Tempo deutlich erhöht und die anfängliche Spannung war wieder zu spüren. Bei einem Thriller von diesem Kaliber wären hundert bis hundertfünfzig Seiten weniger sicher nicht schädlich gewesen.

Um in das Haus einziehen zu können, müssen die potenziellen Mieter einen Fragenbogen ausfüllen, sowie ein Regelwerk unterzeichnen. Auszüge aus dem Fragebogen befinden sich am Anfang eines jeden Abschnittes und sollen auch den Leser an seine moralischen Grenzen führen. Ein nettes Detail, was den Thriller deutlich interessanter wirken lässt.

Die genaue Technik von Folgate Street 1 inklusive der Smart Home Software Housekeeper kam auch für meinen Geschmack zu wenig zum Zuge und ging im teilweise unwichtigem Geplänkel unter.

Gut zu wissen:

Ähnlichkeiten zu dem Film „Sliver“ aus dem Jahre 1993, auf welche einigen anderen Rezensenten hingewiesen hatten, konnte ich anhand der Filmbeschreibung erst einmal nicht feststellen. Um dazu genau etwas schreiben zu können, müsste ich erst wohl erst den Film sehen müssen.

Die Filmrechte zu „The Girl Before“ wurden durch Ron Howard gesichert. Mehr ist zur Verfilmung bislang noch nicht bekannt. Sollten sich hierzu mehr Infos ergeben, werde ich auf dem Blog dazu berichten.

Hinter dem Pseudonym „JP Delaney“ soll sich ein Kreativdirektor einer englischen Werbeagentur verbergen (quelle: stuttgarter-zeitung.de) und laut Random House sind seine anderen Werke unter Eigennamen bereits in den Bestsellerlisten vertreten.

Fazit:

Ein spannender Anfang und ein rasantes Ende sind die Stärken von „The girl before“. Allerdings zieht der doch zähe Mittelteil deutlich Sympathiepunkte ab. Eine bedrückende und teilweise gruselige Stimmung kann konstant aufrecht erhalten werden, doch unnötig aufgebauschte Nebengeschichten ziehen den Roman zu sehr in die Länge. Mit hundert Seiten weniger hätte er genauso gut, wenn sogar besser funktionieren können.