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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2023

Skurril, witzig, spannend und unterhaltsam

Babas Vermächtnis
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Dass die Geschichte hier etwas skurril werden könnte, war mir aufgrund des Klappentextes schon irgendwie bewusst, wie skurril allerdings wirklich, das hat selbst mich überrascht. Aber nicht auf negative ...

Dass die Geschichte hier etwas skurril werden könnte, war mir aufgrund des Klappentextes schon irgendwie bewusst, wie skurril allerdings wirklich, das hat selbst mich überrascht. Aber nicht auf negative Art und Weise, sondern so, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, weil es gleichzeitig wahnsinnig spannend und unterhaltsam war. Dabei mochte ich die Handlung, die Charaktere, den Bezug zur Kunst, Literatur und Musik. Ich mochte Swetlana selbst, ihre chaotische Familie und sogar die Szenen in der Schule waren sehr unterhaltsam, genauso wie diese in Sankt Petersburg.

Zwar kommt es hier und da zu Logiklöchern, welche auch tatsächlich auffallen, aber darüber konnte ich im Großen und Ganzen hinwegschauen, ebenfalls darüber, dass einiges sehr unrealistisch wirkte. Aber das macht für mich einfach den Charme des Buches aus. Ich habe diese politische Inkorrektheit geliebt, den Witz und auch die ernsten Stellen. Ich habe einfach gemerkt, dass der Autor sich bei diesem Buch etwas gedacht und eben nicht versucht hat, die Geschichte in irgendeine Weltanschauung zu pressen. Vielmehr zeigt er mit seiner Geschichte sowohl die Sonnen- als auch Schattenseiten des deutschen und auch russischen Systems auf, ohne aber zu politisch zu werden.

Dabei entsteht eine Art Heldenreise der Protagonistin, um den großen Wunsch ihrer verstorbenen Großmutter zu erfüllen, einen Wunsch, welcher erst nach und nach erklärt wird und das fast wie beiläufig. So kommt es dann auch zu einer Liebesgeschichte, die aber nicht die typischen Klischees erfüllt, sondern genauso skurril ist, wie der Rest des Buches. Ob Swetlanas Gefühle dabei allerdings wirklich echt sind, bleibt offen, was mir aber auch nichts ausgemacht hat, denn das Ende hat mir so gefallen, wie es ist.

Und auch Swetlana selbst hat mir als Protagonistin super gut gefallen. Irgendwo zwischen Luxus, einem chaotischen Elternhaus und Privatschule ergibt sie für mich in gewisser Weise Sinn, auch hier, ohne mit Klischees um sich zu schmeißen. Ja, sie ist reich und ja, sie kann sich mit Geld so einiges erkaufen, doch gleichzeitig ist sie ebenso vernünftig wie unvernünftig, intelligent und doch auch manchmal unbedarft und naiv. Am meisten mochte ich an ihr aber ihre Unerschrockenheit und ihr Selbstbewusstsein. Swetlana weiß, dass die hübsch und schlau ist und das weiß sie zu nutzen.

Alles in allem denke ich, dass dieses Buch vielleicht nicht unbedingt etwas für jedermann ist, aber ich habe es geliebt und denke, dass es auch in meinem Bücherregal bleiben darf. Es ist nicht perfekt und hat hier und da kleine Mängel, doch so ist das Leben und so sind auch Geschichten.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

Rundes Ende einer spannenden Trilogie

Beautiful Liars, Band 3: Geliebte Feindin
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Nach inzwischen mehr als einem Jahr habe ich es nun endlich geschafft, auch den dritten Band der Trilogie rund um Avery, Leda, Rylin und Watt zu Ende zu lesen. Ehrlicherweise weiß ich gar nicht, warum ...

Nach inzwischen mehr als einem Jahr habe ich es nun endlich geschafft, auch den dritten Band der Trilogie rund um Avery, Leda, Rylin und Watt zu Ende zu lesen. Ehrlicherweise weiß ich gar nicht, warum ich so lange gebraucht habe, das Buch war nämlich wieder richtig klasse.

Egal, wie lange ich jedes Mal wieder gebraucht habe, dieses zur Hand zu nehmen, ich fand immer sofort wieder in die Geschichte, denn diese war sehr eindrücklich, blieb im Kopf und war ebenso gut und fesselnd geschrieben, sodass ich dann, wenn ich das Buch einmal in Händen hielt, es kaum noch zur Seite legen konnte. Schade ist nur, dass ich es eben so selten geschafft habe, weiterzulesen, denn das Buch hätte es verdient, verschlungen zu werden.

So spannend die ersten beiden Bände geendet haben, so spannend ging es hier weiter. Nach dem Tod von Erin sind die Freunde, verstrickt in Geheimnisse, weiter zusammengewachsen und gleichzeitig gibt es immer wieder Spannungen. Dazu kommt ein zweiter Mordfall, welcher erst ganz am Ende aufgelöst wurde und so bis zum Schluss für viele Fragen gesorgt hat. Dennoch werden final alle Fragen aufgelöst und jeder Charakter bekommt einen würdigen Abschluss, wobei ich den Ausgang des Ganzen sehr gut gelöst fand.

Schön fand ich ebenfalls die Entwicklung der einzelnen Charaktere. Im Laufe der drei Bücher sind sie ein Stück weit erwachsen geworden, sind Beziehungen eingegangen und haben gelernt, füreinander einzustehen, aber auch für sich selbst. Besonders hat mir hier Calliopes Weg von einer betrügerischen, kleinen Intrigantin zu der gefallen, die sie am Ende war. Und auch Averys Story hat mich sehr berührt. Aber ebenso mochte ich alle anderen Charaktere und deren Entwicklung sehr.

Alles in allem finde ich, ist dieser Roman als Abschluss der Reihe sehr gut gelungen. Er hat die Geschichte zu einem, für mich, perfekten Ende gebracht und sie großartig abgerundet. Außerdem haben alle Charaktere ihr würdiges Ende bekommen, oder eben auch einen angemessenen Neuanfang.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Was spannend begann, endete in völligem Nonsens

Das Puppenzimmer
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Schon seit langer Zeit hatte ich dieses Buch im Auge, war aber auch skeptisch, da die Bewertungen eher im Mittelfeld lagen. Nun, da es endlich auch als Hörbuch verfügbar war, musste ich es unbedingt hören ...

Schon seit langer Zeit hatte ich dieses Buch im Auge, war aber auch skeptisch, da die Bewertungen eher im Mittelfeld lagen. Nun, da es endlich auch als Hörbuch verfügbar war, musste ich es unbedingt hören und muss sagen, dass ich einige eher verhaltene Stimmen gut nachvollziehen kann, aber dennoch gut unterhalten wurde.

Als Erstes muss ich zugeben, dass ich den Anfang des Romans wahnsinnig spannend fand. Ich mochte die ganze Atmosphäre des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, welches gerade erst aus dem Viktorianischen Zeitalter erwachte und sich auf den Weg zur Moderne machte. Aber auch das ganze sonstige Setting, das Anwesen und das Mysterium um die Molyneux und das geheimnisvolle Puppenzimmer fand ich sehr interessant und hätte mich darin verlieren können.

Allerdings wurde es etwa zur Hälfte der Geschichte dann irgendwie komisch. Diese entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hätte. Plötzlich war der Roman nicht mehr ganz so atmosphärisch, denn statt Spannung gab es sehr viel Fantasy, fantastische Wesen wurden plötzlich Teil des Ganzen und es kam zu einem Kampf um das Gute, wobei nicht so richtig deutlich wurde, was hier das Gute und was das Böse war. Dennoch fand ich die Geschichte, wenn auch nicht mehr ganz so spannend, noch immer recht interessant und ich war auf jeden Fall neugierig, wohin die Reise mit der Protagonistin wohl noch gehen würde.

Diese konnte jedoch nicht so ganz mein Herz erreichen, was vor allem an der Sprecherin lag. Ihre Stimme war, meiner Meinung nach, nicht gut gewählt, da sie zu alt klang für ein vierzehnjähriges Mädchen und außerdem gab sie ihr eine sehr unsympathische Ausstrahlung, klang zu ruppig und zu hochnäsig. Die Moulineux hingegen blieben mir, nachdem sie anfangs sehr mysteriös waren, am Ende doch etwas zu flach. Dafür fand ich den Schreibstil der Autorin aber wirklich gut, locker, flockig und leicht zu folgen. Ebenso war die Sprache gut auf die Zeit der Geschichte angepasst.

Alles in allem fand ich die Geschichte bis zur Mitte hin wirklich gut, interessant und spannend. Danach flaute sie allerdings etwas ab, verlor sich am Ende dann aber in absolutem Nonsens. Das Finale und die Erkenntnis der Protagonistin wirkten auf mich extrem erzwungen und konnten die gesamte Handlung einfach nicht rund abschließen. Schade, denn dadurch wurde die ganze Geschichte nur mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Wichtige Themen und viel Liebe

Bad At Love
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Niemals hätte ich gedacht, was mit diesem Roman hier auf mich zu kommt und ich muss sagen, dass ich ihn einfach großartig fand, denn dieser geht mit Themen wie sexuellem Missbrauch, Feminismus und Suizid ...

Niemals hätte ich gedacht, was mit diesem Roman hier auf mich zu kommt und ich muss sagen, dass ich ihn einfach großartig fand, denn dieser geht mit Themen wie sexuellem Missbrauch, Feminismus und Suizid auf eine Art um, die mich zu einhundert Prozent erreicht hat, sehr sensibel und ohne jeglichen radikalen Ansatz.

Auf jeden Fall sollte man sich vor der Lektüre dieser Geschichte bewusst sein, dass es hier hart wird. Wer, wie ich, mit einer lockeren Liebesgeschichte rechnet, sollte schon etwas gefestigt sein und wird auf jeden Fall überrascht werden, denn das, was mit Azalée geschieht, ist ganz sicher nicht aus der Luft gegriffen, wahnsinnig ungerecht und böse. So was wünsche ich keinem Menschen. Und obwohl mir solche Dinge selbst zum Glück noch nicht geschehen sind, konnte ich sie so gut verstehen, habe mit ihr gelitten und so sehr gehofft, dass sie endlich Gerechtigkeit erfährt. Ebenfalls hat es Eden nicht leicht. Er musste schnell erwachsen werden und hat eine große Verantwortung. Gleichzeitig hat er leichte Aggressionsprobleme, die er allerdings auch in den Griff bekommen möchte.

Beide Protagonisten sind einzigartig, keine Stereotypen, sondern facettenreich und richtig gut geschrieben. Ich habe ihre Gedanken, Gefühle und ihr Handeln gut nachvollziehen können, war zu jeder Zeit bei ihnen und wollte wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Und auch ihre Liebesgeschichte mochte ich super gern. Diese ist gespickt voller witziger Momente, aber auch sehr respektvoll und obwohl sie nicht wahnsinnig romantisch ist, so hat das bei den beiden einfach so gepasst. Dafür gibt es ein paar prickelnde, süße und sogar sehr emotionale Momente, wobei die Dämonen der Vergangenheit immer wieder um sich greifen und Probleme schaffen, die nicht an den Haaren herbeigezogen wirken. Dazu kommen noch einige Charaktere, manche echt liebenswert und manche so hassenswert, dass man sie am liebsten aus dem Buch werfen möchte, aber alle absolut gut geschrieben.

Alles in allem hat die Autorin mit einem sehr guten, flüssigen Schreibstil einen Roman geschaffen, der sich mit wichtigen Themen auseinandersetzt, ohne dass diese erzwungen wirken. Mir hat hieran einfach alles gefallen, egal ob die Charaktere, die Handlung oder auch, wie das Buch geschrieben ist. Auch die Sprecher des Hörbuches haben einen super Job gemacht und die Geschichte als auch die Charaktere zum Leben erweckt. Deshalb kann ich es auch nur weiterempfehlen, wenn man sich durch oben genannte Themen nicht getriggert fühlt.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Gutes Buch, aber nicht ganz meine Geschichte

Someday, Someday
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Eigentlich ist das Thema LGBTQ in Büchern nicht mein Ding, aber da dieses hier von einer meiner Lieblingsautorinnen ist, musste ich es natürlich lesen, beziehungsweise hören. Für mich war das absolut in ...

Eigentlich ist das Thema LGBTQ in Büchern nicht mein Ding, aber da dieses hier von einer meiner Lieblingsautorinnen ist, musste ich es natürlich lesen, beziehungsweise hören. Für mich war das absolut in Ordnung, wenn ich nun nicht unbedingt ein Fan des Themas geworden bin. Und obwohl ich weiß, dass man hierbei eigentlich nur ins Fettnäpfchen treten kann, will ich dennoch meine ehrliche Meinung preisgeben.

Auf jeden Fall mochte ich, wie sensibel Emma Scott mit den Protagonisten und ihren Problemen umgegangen ist, aber das kannte ich bisher von ihr nicht anders. Ebenfalls mochte ich ihren Schreibstil, welcher mal wieder sehr flüssig, einfach und doch emotional ist. Mit viel Taktgefühl und schriftstellerischen Können hat sie mir Max und Silas näher gebracht, sodass ich sie von Seite zu Seite mehr in mein Herz geschlossen habe.

Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich an sich schön, wenn mir manches auch etwas unbekannt war, aber auf die Liebesszenen hätte ich persönlich verzichten können. Das ist allerdings meine ganz persönliche Auffassung und wenn andere das mögen, ist das auch absolut in Ordnung für mich. Ich konnte mich damit jedenfalls nicht identifizieren und brauche dafür einen Mann und eine Frau. Dennoch ist die ganze Geschichte sehr emotional, vollgepackt mit einigen Problemen, die hier dem Thema entsprechend mal etwas anders waren, aber dennoch nachvollziehbar. Trotzdem war es mir aber hier und da dann doch etwas zu viel des Guten und ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte so viele verschiedene Probleme unserer Zeit in einem Roman verarbeitet, was insgesamt etwas zu überladen wirkte. Trotz allem habe ich die Geschichte aber doch sehr gern gehört und mochte auch, wie die beiden Sprecher sie herübergebracht und zum Leben erweckt haben. Ich mochte, wie Max und Silas miteinander umgegangen sind, ohne irgendwelches toxisches Verhalten, sondern mit viel gegenseitigem Respekt und ich mochte auch den Konflikt zwischen Silas und seinem Vater.

Aber ich mochte auch Max und Silas als Protagonisten super gern, Max sogar noch ein bisschen mehr, weil er einfach ein riesiges Herz hat. Silas Herz ist jedoch nicht weniger groß, nur dass hinter seiner etwas steifen und strengen Fassade ein gebrochener Mann steckt. Solche Charaktere brauchen New Adult Geschichten einfach und ich habe beide Protagonisten in dieser Geschichte geliebt. Noch mehr habe ich allerdings Silas Bruder Eddie in mein Herz geschlossen. Er ist einfach einmalig, liebenswert und absolut sympathisch.

Alles in allem mochte ich das Buch, aber es gab hier und da ein bisschen von allem zu viel und manches hat sich im Kreis gedreht. Es wird mir auch nicht unbedingt im Gedächtnis bleiben und dennoch habe ich es gern gehört und war auch relativ schnell damit fertig, was ein riesiger Pluspunkt ist, zumal ich derzeit nicht so viele Geschichten konsumiere.

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