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Veröffentlicht am 01.02.2024

Eine emotionale Zeitreise ins historische Russland

Solange Schnee vom Himmel fällt
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Zugegeben, dieses Buch ist wirklich ein Blickfang, so wie die meisten Bücher vom Drachenmondverlag. Und auch genau deshalb habe ich es mir damals bestellt, ohne wirklich zu wissen, worum es darin eigentlich ...

Zugegeben, dieses Buch ist wirklich ein Blickfang, so wie die meisten Bücher vom Drachenmondverlag. Und auch genau deshalb habe ich es mir damals bestellt, ohne wirklich zu wissen, worum es darin eigentlich geht, ein typisches Coveropfer eben. Dafür hat mir die Geschichte, welche ins historische Russland entführt, aber wirklich super gut gefallen, gerade auch, weil ich diese so spannend und interessant finde, konnte mich das Buch echt in seinen Bann ziehen.

Dabei fängt die Geschichte mit einer kurzen Erzählung von Marina an, wird dann aber größtenteils aus der Sicht von Lucy erzählt, nur unterbrochen von ein paar wenigen Briefen und Tagebucheinträgen, welche ich aber sehr interessant fand. Überhaupt war das Buch sehr interessant und bis auf ein paar kleine Längen echt spannend und mitreißend. Dazu hat auch der flüssige und ausführliche Schreibstil der Autorin beigetragen. Allerdings fand ich schade, dass es einige Rechtschreibfehler gab.

Anders, als ich erwartet hätte, auch, wenn der Klappentext es vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen klassischen Familienroman, sondern vielmehr um eine romantische Zeitreisegeschichte, denn schon ziemlich am Anfang landet Lucy im Jahr 1916, wo sie schon bald auf mehrere Personen trifft, die ihr Leben im Laufe der Handlung ziemlich beeinflussen werden. So trifft sie auch schnell auf die große Liebe und wird mit den Irrungen und Wirrungen rund um den russischen Bürgerkrieg konfrontiert. Hier hat es die Autorin geschafft, mir diesen und auch das Unglück, welches damit kam, vor allem für die Bevölkerung Russlands, sehr bildlich und eindrücklich vor Augen zu stellen und auch ansonsten fand ich die Geschichte sehr bildlich geschildert und hatte so beim Lesen immer ein Bild im Kopf, was mich sehr begeistert hat. Der russische Adel, die Kleider, die Anwesen, Bälle, aber auch das Moskau der Gegenwart und die ganzen Charaktere, von denen es nicht einmal wenige gibt, fand ich super gut und realistisch beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe sie wahnsinnig in mein Herz geschlossen.

Auch die Liebesgeschichten, sowohl die zwischen Marina und Alexander als auch die zwischen Lucy und Logan waren, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen, authentisch und nachvollziehbar, wobei dann aber doch die von Lucy und Logan noch ein bisschen mehr im Mittelpunkt steht, was ich aber gar nicht übel nehme, denn schließlich ist Lucy die Protagonistin und auch, wenn sie die Geheimnisse ihrer Urgroßmutter erforschen will, so wird bald klar, wie sehr sie ihre Zeitreise und auch die Erlebnisse in der Vergangenheit verwirren und aus der Bahn werfen. So ergibt es sich, dass sie eigentlich mehr oder weniger nebenbei ihre Urgroßmutter noch einmal ganz neu kennenlernt und so auch die Leser.

Leider gab es aber auch einen großen Minuspunkt an der Geschichte und das war das Ende. Ohne jegliche Erklärung war dieses einfach nur verwirrend und hat mehr Fragen aufgeworfen, als nötigt und das vor allem auch, da es zu diesem Buch keinen zweiten Band gibt.

Alles in allem fand ich diese Geschichte aber dennoch einfach nur super. Trotz der kleinen Schrift ließ sie sich relativ schnell weglesen und hat mich wirklich packen können. Am meisten hat mir aber das Setting gefallen, denn die russische Geschichte interessiert mich schon lange. Außerdem hat mich die Geschichte ein kleines bisschen an „Outlander“ erinnert, was ich ebenfalls sehr liebe. Dazu kommen die durchweg toll geschriebenen Charaktere, die emotionalen Liebesgeschichten und ein toller Schreibstil.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Interessante Familiengeschichte mit wenig Tiefgang

Die vergangenen Tage auf Leden Hall
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Und wieder einmal habe ich ein Buch von meinem Stapel ungelesener Bücher befreit, welches dort schon viel zu lange stand. Die Familiengeschichte war dabei nicht unbedingt etwas Neues und hat mich auch ...

Und wieder einmal habe ich ein Buch von meinem Stapel ungelesener Bücher befreit, welches dort schon viel zu lange stand. Die Familiengeschichte war dabei nicht unbedingt etwas Neues und hat mich auch nicht vom Hocker gerissen, aber dennoch hat sie mir für zwischendurch ganz gut gefallen. Sie war teilweise echt spannend und etwas mysteriös, hatte eine interessante Wendung, aber an manchen Stellen hat es mir dann doch ein bisschen an Tiefe gefehlt.

So wurden zum Beispiel die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander nur eher angekratzt. Weder wurde die Beziehung zwischen Marlène und ihrem Freund Florel näher beleuchtet, noch die zwischen Alice und Finnegan. Alles spielt sich nur eher oberflächlich ab, Dinge werden erwähnt, aber nicht glaubhaft gemacht. Das nahm der ganzen Geschichte leider etwas die Emotionalität, welche ich mir trotz der wenigen Seiten des Buches erhofft hatte.

Dennoch hat die Autorin die Geschichte selbst echt gut geschrieben und mit einer sehr interessanten Wendung, die ich so nicht erwartet hatte. Es gibt nämlich Gründe, warum die Geschichte so endet, wie sie endet, die echt bitter sind und sogar ziemlich gemein. Als dann auch noch Marlène mit einer Person aus der Vergangenheit zusammentrifft, die ihr alle Fragen beantworten kann, hatte mich die Geschichte in ihrem Griff, denn genau diese Figur hat mich gleichzeitig absolut fasziniert und genervt.

Überhaupt fand ich die Charaktere in diesem Buch echt interessant. Obwohl ich gerade Marlène in mein Herz geschlossen habe, konnte ich sie manchmal nicht so richtig verstehen. Alice ist ebenfalls wahnsinnig liebenswert, wirkt aber auch etwas naiv. Alle anderen Charaktere sind halt typische Nebenfiguren, die nicht viel zu sagen haben.

Alles in allem gibt es zu diesem Buch nicht allzu viel zu sagen. Mit ihren gerade einmal knapp 300 Seiten ist die Geschichte eben nur auf das Mindeste reduziert, wodurch man zwar sehr schnell durch die Seiten fliegt, aber eben auf Tiefe verzichten muss. Für mich ist das okay, aber es gibt eben auch bessere Familienromane mit mehr Emotionen, mehr Geheimnissen und mehr Geschichte.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Interessante Geschichte

The Kingdom
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Vor Jahren einmal als Mängelexemplar erworben, stand dieses Buch, wie viele andere, nun schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal. Dabei klang der Klappentext und auch das, was ich bisher über die ...

Vor Jahren einmal als Mängelexemplar erworben, stand dieses Buch, wie viele andere, nun schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal. Dabei klang der Klappentext und auch das, was ich bisher über die Geschichte gehört habe, sehr interessant an. Jetzt, da ich das Buch endlich gelesen habe, kann ich sagen, es ist okay und ich wurde gut damit unterhalten, manchmal sogar emotional berührt.

Schön finde ich dabei, dass die Geschichte, welche aus der Sicht der Hybride Ana erzählt wird, immer wieder durch Gespräche, Zeugenvernehmungen und so weiter unterbrochen wird, was alles in gewisser Weise etwas auflockert. Außerdem hilft die Ich-Perspektive, sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin, die sie eigentlich nicht haben dürfte, hineinzudenken. Leider hat mir aber eine genauere Beschreibung gefehlt, wie man sich die Hybriden vorzustellen hat. Inwieweit sind sie menschlich und was an ihnen ist mechanisch? Zwar blitzt hier und da etwas durch, aber so richtig vorstellen konnte ich mir den Aufbau hinter den Kreaturen nicht. Das war etwas verwirrend, wobei ich mir manchmal auch dachte, dass es vielleicht auch so sein sollte, damit die Frage bleibt, ob Hybriden fähig sind zu lieben. Dennoch war ansonsten der Schreibstil ausreichend beschreibend und die Autorin hat eine sehr interessante Welt geschaffen, irgendwo zwischen Westworld und Disneyland. Überhaupt hat mir der Schreibstil von Jess Rothenburg sehr gut gefallen, denn dieser war sehr flüssig und das Buch ließ sich dadurch recht leicht weg lesen.

Auch die Geschichte an sich hat mir recht gut gefallen. Zwar habe ich ein bisschen gebraucht, mich in die Welt hineinzufinden, aber dann wurde es immer interessanter und auch spannender. Dabei bekommt man einen guten und ausführlichen Einblick in Anas Leben, ihre Aufgaben, Pflichten und Freiheiten. Immer mehr kommt dabei zum Vorschein, wie falsch doch daran alles ist, woran die doch sehr naive Ana allerdings glaubt , was auch nachvollziehbar, denn sie ist darauf programmiert, nicht nachzufragen und zu tun, was sie tun muss. Bis mit Owen ein junger Mann auftaucht, der Anas Welt endgültig auf den Kopf stellt und sie selbst auch beginnt, ihr Leben infrage zu stellen. Allerdings war Owen für mich nicht besonders greifbar und er blieb eher flach und auch hätte ich mir bei der Beziehung zwischen den beiden mehr Tiefgang gewünscht, wobei man auch hier wieder denken könnte, dass das alles so gewollt ist, denn am Ende fühlt sich die Geschichte so an, als hätte es noch weitere Bände geben sollen. So richtig abgeschlossen wirkte sie nämlich nicht. Dennoch konnte ich mich mit dem Ende arrangieren, wenn ich auch nicht erfahren werde, wie es mit Ana und Owen weitergeht.

Alles in allem ist dieses Buch lesenswert, vor allem auch, wegen des interessanten Themas, aber auch kein Highlight, denn hier und da fehlte es mir dann doch an Tiefe. Es war okay und ich hatte es relativ schnell durchgelesen, habe mich unterhalten gefühlt und nicht gelangweilt.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein süßer Roman über junge Menschen, die sich finden

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Nachdem ich vor ein paar Jahren schon so gar nicht in „All die verdammt perfekten Tage“, einem weiteren Roman von Jennifer Niven, hineinfinden konnte, war ich etwas skeptisch, was diesen hier anbelangt, ...

Nachdem ich vor ein paar Jahren schon so gar nicht in „All die verdammt perfekten Tage“, einem weiteren Roman von Jennifer Niven, hineinfinden konnte, war ich etwas skeptisch, was diesen hier anbelangt, muss aber sagen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde, denn er konnte mich tatsächlich auf gewisse Weise in seinen Bann ziehen.

Durch die sehr kurzen, aber prägnanten Kapitel, fiel es mir wirklich leicht, in die Geschichte hineinzufinden und bei der Sache zu bleiben. Überhaupt ließ sich das Buch richtig schnell und flüssig lesen, was nicht nur an der Kürze der Kapitel lag, sondern auch am guten und flüssigen Schreibstil der Autorin. Ebenso hat sie ein riesiges Talent, das Setting, die Charaktere und deren Gefühle zu beschreiben.

Dabei fand ich die beiden Protagonisten sehr interessant, wie sie sich weiterentwickeln und schlussendlich zueinanderfinden. Beide haben eine gewisse Last zu tragen und alle zwei sind richtig gut geschrieben, vor allem aber Libby, die zwar innerlich sehr unsicher ist und mit den Dämonen ihrer Vergangenheit und auch ein Stück weit der Gegenwart zu kämpfen hat, aber dennoch wahnsinnig schlagfertig ist und sich nichts bieten lässt. Für mich ist sie ein sehr starker und liebenswerter Mensch, selbst wenn sie selbst eine Weile braucht, um das zu begreifen. Im Gegensatz dazu wirkt Jack, obwohl er beliebt ist, gut aussieht und mit dem scheinbar coolsten Mädchen der Schule zusammen ist, sehr unsicher. Er versteckt sein Problem und versucht allein damit klar zu werden. Als beide aufeinandertreffen und sich näher kennenlernen, können sie sich gegenseitig helfen, wobei auch hier wieder Libby eher die treibende Kraft ist.

Schön fand ich auch, wie gut sich die Autorin informiert hat. Obwohl ich vorher nicht viel über Gesichtsblindheit wusste, habe ich in diesem Buch noch viel darüber gelernt. Ebenso über die Folgen und Probleme, die damit einhergehen. Dennoch konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie Jack es so lange geheim halten konnte. Ebenso fand ich die Problematik von Libbys Übergewicht etwas zu überdramatisiert. Gut, bis zu dem Part, als sie das dickste Mädchen Amerikas war, fand ich das Interesse daran noch nachvollziehbar und auch, dass sie danach noch als dieses abgestempelt wird. Dennoch gibt es in Amerika so viele übergewichtige Menschen, dass sie in ihre Schule nicht so herausstechen sollte, wie sie es tut.

Trotzdem mochte ich die Geschichte wirklich gern, konnte beide Protagonisten richtig gut leiden und habe sie auch gern dabei begleitet, zu sich zu finden und auch zueinander. Ich habe Libby wirklich für ihre Schlagfertigkeit gefeiert und Jack mochte ich, weil er einen guten, sanften Charakter hat. Beide zusammen ergeben ein gutes Team. Und selbst, wenn mir am Ende das gewisse Etwas noch gefehlt hat, würde ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, denn es ist süß, kurzweilig und stellenweise sogar richtig tiefgründig.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Deutsche Geschichte, verpackt in einem emotionalen Roman

Was ich nie gesagt habe
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Den ersten Band über Gretchen und ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit habe ich geliebt, weil er super spannend war, interessante Themen behandelte, über die es selten in Büchern zu lesen gibt und sehr ...

Den ersten Band über Gretchen und ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit habe ich geliebt, weil er super spannend war, interessante Themen behandelte, über die es selten in Büchern zu lesen gibt und sehr sensibel damit umgegangen ist. So ist es auch in diesem Band, wobei es hier nicht mehr hauptsächlich um Greta ging, sondern um Toms Vater Konrad und ich ihn sogar noch besser fand.

Wie schon Band eins spielt auch dieser hier in zwei Zeitebenen, nämlich ab den Dreißigerjahren bis etwa zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts und einmal 2017. Einerseits steht dabei wieder Tom im Mittelpunkt, der inzwischen eine glückliche Beziehung führt und die Vaterfigur für Jennys Baby eingenommen hat. Andererseits wird die Geschichte von Toms Vater von dessen Kindheit bis hin zum Tod erzählt. Dabei werden von der Autorin wieder sehr emotionale und grausame Themen behandelt, Themen wie der Nationalsozialismus, die Euthanasie an bestimmten Menschengruppen und auch die Machenschaften rund um Eltern, die keine Kinder bekommen konnten. Zwar hat Susanne Abel hier teilweise etwas andere Ansichten als ich persönlich, diese jedoch verständlich und sachlich herübergebracht. Überhaupt finde ich, dass sie auch diesen Roman wieder sehr gut geschrieben hat, denn der Schreibstil ist flüssig und einfach, aber dennoch niveauvoll. Die Beschreibungen sind eindringlich und so manches, was in dem Buch geschieht, wird mir wohl so schnell nicht wieder aus dem Kopf gehen. Ebenfalls fand ich die Sprecherin richtig super, sie hat nämlich die Geschichte so vertont, dass ich ihr gern zugehört habe.

Ebenfalls mochte ich, wie die Charaktere beschrieben wurden. Ich konnte mit allen etwas anfangen, sie waren sehr realistisch und es hätte sie genau so geben können, wie sie im Buch vorgekommen sind. Vor allem mochte ich aber, wie authentisch Konrad war, egal ob als Kind und Jugendlicher, der sich vom Gebaren der Nazis hat begeistern und infizieren lassen oder auch als ernüchterter Kriegsrückkehrer. An ihm und auch daran, was Tom über ihn herausfindet, sieht man sehr gut, dass nicht alles nur schwarz oder weiß ist, sondern das Leben auch Töne dazwischen hat.

Für mich war jedenfalls auch dieser Band der Gretchen-Reihe wieder ein Genuss, wenn auch dieses mehr gehört als gelesen. Dafür wurde ich aber absolut mitgerissen, war teilweise richtig wütend über all die Ungerechtigkeit, teilweise emotional berührt und manchmal auch sehr glücklich, wie sich alles entwickelt hat. Deshalb kann ich das Buch nur jedem weiterempfehlen, der solche Art Bücher mag.

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