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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2023

Wichtige Themen und viel Liebe

Bad At Love
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Niemals hätte ich gedacht, was mit diesem Roman hier auf mich zu kommt und ich muss sagen, dass ich ihn einfach großartig fand, denn dieser geht mit Themen wie sexuellem Missbrauch, Feminismus und Suizid ...

Niemals hätte ich gedacht, was mit diesem Roman hier auf mich zu kommt und ich muss sagen, dass ich ihn einfach großartig fand, denn dieser geht mit Themen wie sexuellem Missbrauch, Feminismus und Suizid auf eine Art um, die mich zu einhundert Prozent erreicht hat, sehr sensibel und ohne jeglichen radikalen Ansatz.

Auf jeden Fall sollte man sich vor der Lektüre dieser Geschichte bewusst sein, dass es hier hart wird. Wer, wie ich, mit einer lockeren Liebesgeschichte rechnet, sollte schon etwas gefestigt sein und wird auf jeden Fall überrascht werden, denn das, was mit Azalée geschieht, ist ganz sicher nicht aus der Luft gegriffen, wahnsinnig ungerecht und böse. So was wünsche ich keinem Menschen. Und obwohl mir solche Dinge selbst zum Glück noch nicht geschehen sind, konnte ich sie so gut verstehen, habe mit ihr gelitten und so sehr gehofft, dass sie endlich Gerechtigkeit erfährt. Ebenfalls hat es Eden nicht leicht. Er musste schnell erwachsen werden und hat eine große Verantwortung. Gleichzeitig hat er leichte Aggressionsprobleme, die er allerdings auch in den Griff bekommen möchte.

Beide Protagonisten sind einzigartig, keine Stereotypen, sondern facettenreich und richtig gut geschrieben. Ich habe ihre Gedanken, Gefühle und ihr Handeln gut nachvollziehen können, war zu jeder Zeit bei ihnen und wollte wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Und auch ihre Liebesgeschichte mochte ich super gern. Diese ist gespickt voller witziger Momente, aber auch sehr respektvoll und obwohl sie nicht wahnsinnig romantisch ist, so hat das bei den beiden einfach so gepasst. Dafür gibt es ein paar prickelnde, süße und sogar sehr emotionale Momente, wobei die Dämonen der Vergangenheit immer wieder um sich greifen und Probleme schaffen, die nicht an den Haaren herbeigezogen wirken. Dazu kommen noch einige Charaktere, manche echt liebenswert und manche so hassenswert, dass man sie am liebsten aus dem Buch werfen möchte, aber alle absolut gut geschrieben.

Alles in allem hat die Autorin mit einem sehr guten, flüssigen Schreibstil einen Roman geschaffen, der sich mit wichtigen Themen auseinandersetzt, ohne dass diese erzwungen wirken. Mir hat hieran einfach alles gefallen, egal ob die Charaktere, die Handlung oder auch, wie das Buch geschrieben ist. Auch die Sprecher des Hörbuches haben einen super Job gemacht und die Geschichte als auch die Charaktere zum Leben erweckt. Deshalb kann ich es auch nur weiterempfehlen, wenn man sich durch oben genannte Themen nicht getriggert fühlt.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Gutes Buch, aber nicht ganz meine Geschichte

Someday, Someday
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Eigentlich ist das Thema LGBTQ in Büchern nicht mein Ding, aber da dieses hier von einer meiner Lieblingsautorinnen ist, musste ich es natürlich lesen, beziehungsweise hören. Für mich war das absolut in ...

Eigentlich ist das Thema LGBTQ in Büchern nicht mein Ding, aber da dieses hier von einer meiner Lieblingsautorinnen ist, musste ich es natürlich lesen, beziehungsweise hören. Für mich war das absolut in Ordnung, wenn ich nun nicht unbedingt ein Fan des Themas geworden bin. Und obwohl ich weiß, dass man hierbei eigentlich nur ins Fettnäpfchen treten kann, will ich dennoch meine ehrliche Meinung preisgeben.

Auf jeden Fall mochte ich, wie sensibel Emma Scott mit den Protagonisten und ihren Problemen umgegangen ist, aber das kannte ich bisher von ihr nicht anders. Ebenfalls mochte ich ihren Schreibstil, welcher mal wieder sehr flüssig, einfach und doch emotional ist. Mit viel Taktgefühl und schriftstellerischen Können hat sie mir Max und Silas näher gebracht, sodass ich sie von Seite zu Seite mehr in mein Herz geschlossen habe.

Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich an sich schön, wenn mir manches auch etwas unbekannt war, aber auf die Liebesszenen hätte ich persönlich verzichten können. Das ist allerdings meine ganz persönliche Auffassung und wenn andere das mögen, ist das auch absolut in Ordnung für mich. Ich konnte mich damit jedenfalls nicht identifizieren und brauche dafür einen Mann und eine Frau. Dennoch ist die ganze Geschichte sehr emotional, vollgepackt mit einigen Problemen, die hier dem Thema entsprechend mal etwas anders waren, aber dennoch nachvollziehbar. Trotzdem war es mir aber hier und da dann doch etwas zu viel des Guten und ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte so viele verschiedene Probleme unserer Zeit in einem Roman verarbeitet, was insgesamt etwas zu überladen wirkte. Trotz allem habe ich die Geschichte aber doch sehr gern gehört und mochte auch, wie die beiden Sprecher sie herübergebracht und zum Leben erweckt haben. Ich mochte, wie Max und Silas miteinander umgegangen sind, ohne irgendwelches toxisches Verhalten, sondern mit viel gegenseitigem Respekt und ich mochte auch den Konflikt zwischen Silas und seinem Vater.

Aber ich mochte auch Max und Silas als Protagonisten super gern, Max sogar noch ein bisschen mehr, weil er einfach ein riesiges Herz hat. Silas Herz ist jedoch nicht weniger groß, nur dass hinter seiner etwas steifen und strengen Fassade ein gebrochener Mann steckt. Solche Charaktere brauchen New Adult Geschichten einfach und ich habe beide Protagonisten in dieser Geschichte geliebt. Noch mehr habe ich allerdings Silas Bruder Eddie in mein Herz geschlossen. Er ist einfach einmalig, liebenswert und absolut sympathisch.

Alles in allem mochte ich das Buch, aber es gab hier und da ein bisschen von allem zu viel und manches hat sich im Kreis gedreht. Es wird mir auch nicht unbedingt im Gedächtnis bleiben und dennoch habe ich es gern gehört und war auch relativ schnell damit fertig, was ein riesiger Pluspunkt ist, zumal ich derzeit nicht so viele Geschichten konsumiere.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Anders, als erwartet, aber gut

Der Wintersoldat
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Eigentlich kann ich mit Geschichten aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg nur bedingt etwas anfangen und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass es hier zu sehr um Kriegshandlungen gehen würde, doch trotz ...

Eigentlich kann ich mit Geschichten aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg nur bedingt etwas anfangen und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass es hier zu sehr um Kriegshandlungen gehen würde, doch trotz allem, hat mich der Klappentext zu diesem Buch irgendwie angesprochen. Letztendlich bin ich glücklich, dass ich mir die Geschichte zu Gemüte geführt habe, denn sie ist echt gut.
Zwar habe ich anfangs noch ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, zumal der Schreibstil recht anspruchsvoll ist, doch als ich dann einmal drin war, war ich richtig gebannt von Lucius Geschichte. Ich habe einen ganz neuen Eindruck bekommen von der Arbeit in einem kleinen, ländlich gelegenen Lazarett, war aber auch froh, dass es dann doch mehr um das ganze Ringsherum ging, als um das eigentliche Kriegsgeschehen. Dennoch wurde es an manchen Stellen durchaus brutal und manche Dinge und Taten, die der Krieg mit sich brachte, fand ich sehr erschreckend.
Dabei war die Handlung, obwohl eher ruhig erzählt und manchmal mit ein paar Längen, größtenteils sehr packend und der Autor hat es geschafft, ohne zu weit auszuschweifen, alles richtig gut und nachvollziehbar zu beschreiben, ob Lucius als Protagonisten selbst, dessen Familie, die verschiedenen Settings und auch die restlichen Charaktere.
Der Verlauf der Geschichte hat mich allerdings überrascht, denn der eigentliche Wintersoldat, mit welchem nicht Lucius gemeint ist, ist nur ein kleiner Teil der Geschichte, aber er und das, was mit ihm geschieht, hat eine tiefere Bedeutung für Lucius' weitere Entwicklung. Der Roman handelt nämlich nicht nur vom Krieg und der Arbeit im Lazarett, sondern er führt Lucius durch mehrere Etappen. So kann man ihn anfangs noch als Medizinstudenten erleben, der sich im Laufe der ersten Seiten für das Militär meldet, ins Lazarett kommt, sich verliebt und sich irgendwann sogar auf eine spannende und emotionale Suche begibt, welche nicht so geendet hat, wie ich es mir gewünscht hätte, jedoch so, dass sie einen perfekten Abschluss der Geschichte bietet.
Grundlage dafür ist die Liebesgeschichte zwischen Margarete und Lucius, welche sehr angenehm geschrieben ist, nicht kitschig oder aufdringlich, sondern irgendwie friedlich in all den Wirren und Grausamkeiten des Krieges. Und doch ist sie auch tragisch und hat ebenfalls einen großen Einfluss auf Lucius.
Dieser ist ein sehr angenehmer, sympathischer Protagonist, der in einer angesehenen und reichen Familie aufgewachsen und dennoch auf dem Boden geblieben ist. Er ist etwas anders, was auch seinen Eltern auffällt, trotzdem intelligent und vor allem entwickelt er sich während der Story sehr weiter, wird erwachsen. Dennoch hat Daniel Mason Lucius Anderssein und seine Gedankenwelt sehr gut zum Ausdruck gebracht, so dass er mir im Laufe der Geschichte extrem ans Herz gewachsen ist.
Ebenso mochte ich Margarete, die tough ist, kein Blatt vor den Mund nimmt und sehr selbstbewusst wirkt. Sie bringt Lucius noch einiges bei und ist dabei manchmal mehr Arzt als er. Leider war ihr Auftritt für mich nicht lange genug, denn ich hätte sie gern noch mehr erlebt.

Ich kann jedenfalls nur sagen, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat. Es hat mich packen können und ich habe sowohl die Geschichte als auch die Protagonisten geliebt, während der Schreibstil, obwohl ich ihn echt gut finde, dennoch Geschmackssache ist. Ebenfalls denke ich, dass nicht jeder die ruhigen Töne mögen wird. Ich bin damit jedoch gut klargekommen und kann das Buch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Es geht weiter ...

Zum Horizont führt keine Treppe
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Fast ein Jahr habe ich nun an diesem Buch gelesen, was aber nicht an der Geschichte lag, sondern einfach daran, dass ich nicht so richtig lesen konnte. Und das wird diesem Buch gar nicht gerecht, denn ...

Fast ein Jahr habe ich nun an diesem Buch gelesen, was aber nicht an der Geschichte lag, sondern einfach daran, dass ich nicht so richtig lesen konnte. Und das wird diesem Buch gar nicht gerecht, denn ich habe die Fortsetzungsgeschichte zwischen Vika und Etienne wirklich gern gelesen, wenn ich dann einmal dazu kam.

Alizée Korte schreibt nämlich mit einem recht anspruchsvollen, niveauvollen und dennoch leicht lesbaren Schreibstil, der sich eigentlich ganz gut weg lesen lässt. Dennoch war dieser Band hier anders. Wo es im ersten Band noch recht locker zuging und mir vor allem Etiennes ungewollt witziger Sarkasmus im Gedächtnis geblieben ist, gab es hier ziemlich viel Drama und zwischen Vika und Etienne ging es öfter hin und her. Manchmal hat sich die Handlung aber auch etwas gezogen.

Und trotzdem mochte ich die Geschichte im Großen und Ganzen. Vor allem die spannenden Stellen, die emotionalen Stellen und die vielen, kleinen, philosophischen Einwürfe, welche zum Nachdenken anregen. Den Konflikt mit Hartmut fand ich wahnsinnig spannend und auch die kleinen und großen Konflikte zwischen Vika und Etienne. Ebenfalls mochte ich die Charaktere, die Freundschaften und den Zusammenhalt. Ich fand die Geschichte sehr realistisch und greifbar geschrieben, hatte das Gefühl, mit dabei zu sein. Gerade Heidelberg konnte ich mir super gut vorstellen, während ich die Kapitel in Griechenland auch irgendwie gefühlt habe, wenn auch nicht so sehr. Aber das ist logisch, schließlich war ich selbst noch nie dort.

Schön fand ich dann auch, wie sich die ganze Geschichte entwickelt hat und auch, wie die Charaktere gewachsen sind, dass es hier nicht darum geht, eine Beziehung entstehen zu lassen, sondern diese zu festigen. Gerade auch im Hinblick auf Etiennes Behinderung konnte ich selbst noch einiges lernen, habe Einblicke in seine und auch Vikas Gefühlswelt und Unsicherheiten bekommen. Am besten fand ich aber die sehr kreative Danksagung, die mir ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert hat.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich, obwohl ich diesen Band anders und nicht ganz so mitreißend fand, wie Band eins, diesen dennoch sehr gemocht habe. Gern hätte ich ihn schneller gelesen, bin aber dennoch froh, dass ich durchgehalten habe, denn es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Interessantes Ende einer abgedrehten Trilogie

CINDER
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Bei diesem dritten Band der Reihe ging es mir im Großen und Ganzen wie mit Band zwei. Einerseits fand ich die Geschichte super interessant, skurril und abgedreht, andererseits hat sie sich aber auch teilweise ...

Bei diesem dritten Band der Reihe ging es mir im Großen und Ganzen wie mit Band zwei. Einerseits fand ich die Geschichte super interessant, skurril und abgedreht, andererseits hat sie sich aber auch teilweise etwas gezogen.

Leider sind Cinder und Smoke hier die meiste Zeit voneinander getrennt und zum Teil haben sie, aus bestimmten Gründen, nicht einmal mehr Kontakt zueinander. Dennoch hat sich ihre Beziehung auch in dieser Zeit weiterentwickelt, wenn auch nicht immer so, wie man es erwarten würde. Und wenn die beiden dann einmal wieder aufeinandergetroffen sind, hat es auf unterschiedliche Arten geknallt, wie man es von den beiden gewohnt ist.

Es gibt in diesem Band aber auch wieder neue Figuren und die Alten zeigen ebenfalls einmal mehr, was sie eigentlich so drauf haben. Auch eine Dreiecksproblematik wurde mit eingebunden, deren Ausgang aber von vornherein klar war. Das Ende der Geschichte hat mir aber super gut gefallen. Hier wurde es noch einmal richtig spannend und prickelnd.

Insgesamt ist dieser Band ein guter Abschluss der Trilogie, wenn man von dem Zusatzband absieht. Ich bin damit zufrieden.

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