Ein Buch wie ein Gedicht
Bring Down the StarsEigentlich wollte Autumn, nachdem sie von ihrem Ex betrogen wurde, keine neue Beziehung mehr eingehen. Doch dann begegnet sie dem attraktiven und lebenslustigen Connor. Mit seinem Charme und seinen romantischen ...
Eigentlich wollte Autumn, nachdem sie von ihrem Ex betrogen wurde, keine neue Beziehung mehr eingehen. Doch dann begegnet sie dem attraktiven und lebenslustigen Connor. Mit seinem Charme und seinen romantischen Worten zieht er sie förmlich in seinen Bann. Was Autumn jedoch nicht weiß ist, dass die SMS und Gedichte, die Connor für seine eigenen ausgibt, gar nicht von ihm sind, sondern von seinem besten Freund Weston, zu dem sie sich ebenfalls hingezogen fühlt. Schon bald wird es unmöglich, dem Netz aus Lügen zu entkommen. Und dann trifft Connor auch noch eine Entscheidung, die das Leben aller auf den Kopf stellen wird.
Und wieder einmal hat es Emma Scott geschafft, meine Gefühle auf den Kopf zu stellen, mich zu zerstören und den Tränen nahe zu bringen. Was hier mal wieder wie eine recht einfache Liebesgeschichte anfing steigerte sich zu einem herzzerreißenden Drama voller schöner aber auch schockierender Momente.
Emma Scotts Schreibstil ist so traumhaft. Sie schreibt wahnsinnig poetisch und tiefgründig und doch ließ sich auch dieses Buch wieder wundervoll einfach und schnell lesen. Es war packend und hat mich mitgerissen und es zu unterbrechen verlieh mir schon beinahe Schmerzen, weil ich jedes einzelne dieser Worte so gern gelesen habe.
Und auch die Geschichte war wieder großartig, romantisch, emotional und zerstörerisch. Sie war einmal mehr eine dieser Geschichten, die das Herz berühren und die zumindest mich nicht mehr so schnell los lassen wird. Die verquere Dreiecks-Liebesgeschichte zwischen Autumn und Connor und Weston beginnt noch relativ harmlos, doch mit der Zeit wird sie immer dramatischer. Es entwickelt sich über die Seiten ein Kampf zwischen Gefühl und Moral, Egoismus und Freundschaft. Dabei verstricken sich die beiden Freunde Connor und Weston aus völlig unterschiedlichen Gründen weiter und weiter in ein Lügengeflecht, dass am Ende zu immer gefährlicheren Entscheidungen führt. Großartig sind hier auch Westons Gedichte, die sofort zu Herzen gehen und man wünscht sich die ganze Zeit, dass die Wahrheit endlich ans Licht kommt, dass alle glücklich werden. Doch auch da hat es Emma Scott geschafft, Spannung zu erzeugen, sie macht es dem Leser nicht leicht und hat immer wieder Wendungen auf Lager, die dazu führten, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Leider ist sie diesem Motto auch am Ende treu geblieben und so ließ sie diesen ersten Teil der Dilogie mit einem Knall enden, der es mir schwer machte, auf den nächsten Band zu warten.
Die Charaktere in diesem Roman sind, wie von Emma Scott gewohnt, wieder einzigartig, vielschichtig und in keinster Weise nullachtfünfzig. Sie alle haben ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen, machen immer wieder Fehler, treffen falsche Entscheidungen und doch handeln sie immer nachvollziehbar, wenn man ihre Persönlichkeiten einmal begriffen hat. Gerade dadurch wirken sie sehr menschlich und real.
Im Grunde war dieser ganze Roman wieder einmal ein einziges, tiefgründiges und emotionales Gedicht über Liebe und Freundschaft und die Abgründe, die auch diese in den Menschen erzeugen können. Es erzählt von falschen Entscheidungen und schönen Gefühlen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.