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Veröffentlicht am 29.09.2024

Eine interessante Geschichte mit viel Potenzial

Immortal Longings
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Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch finden soll. Einerseits ist die Idee dahinter wirklich super, das Setting und Worldbuilding einfach nur großartig, andererseits gab es auch hier ...

Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch finden soll. Einerseits ist die Idee dahinter wirklich super, das Setting und Worldbuilding einfach nur großartig, andererseits gab es auch hier und da Dinge, die mich etwas gestört haben.

Angefangen beim Schreibstil. Dieser ist zwar an sich recht flüssig, doch habe ich ewig gebraucht, mich ans Präsens zu gewöhnen. Außerdem hat die Autorin immer wieder die gleichen Dinge erklärt, was hier und da etwas zu viel war. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, ging es.

Dennoch war die Geschichte zwischendrin zeitweise etwas zäh, dann aber auch wieder super spannend. Die Stadt, die, angelehnt ans Kowloon der neunziger Jahre, wie ein überbevölkerter Mikrokosmos wirkt, ist sehr interessant. Vor allem mochte ich, dass die Welt an sich fiktiv ist, es aber trotzdem Dinge wie Fernseher, Kameras und Telefone gibt. Dazu kommt, dass dieses Setting recht düster wirkt, aber auch irgendwie laut und hektisch.

Auch die Geschichte selbst hat mir, bis auf die etwas zähen Stellen, wirklich gut gefallen. Die Spiele erinnern zwar etwas an Panem, ansonsten ist hier aber alles andere komplett anders. Vor allem das Sprunggen, welches dafür sorgt, dass bestimmte Personen von Körper zu Körper springen können, fand ich richtig genial und auch gut umgesetzt. Ebenso mochte ich die Liebesgeschichte, die mit viel Zweifel und gegenseitigem Misstrauen daher kommt, sich recht langsam entwickelt, aber bald wirklich leidenschaftlich wird. Aber keine Angst, die spicy Szenen halten sich wirklich in Grenzen. Dafür halten sich die blutigen Szenen eher weniger in Grenzen und es gibt einige spannende Wendungen. Vor allem das überraschende Ende hat es wirklich in sich.

Am meisten machen für mich aber die Charaktere dieses Buch aus, denn diese sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Gerade Calla und Anton fand ich einfach nur großartig geschrieben. Calla ist nämlich kein typisches Mädchen, sondern eine Kämpferin durch und durch, stark und zäh. Ihr steht Anton in nichts nach. Dieser junge Mann wirkte zwar anfangs noch etwas arrogant, aber hat es durchaus in sich und für mich ist er einfach das perfekte Gegenstück zu Calla. Außerdem gibt es noch August, den Prinzen von Talin, der scheinbar alles im Griff hat. Er ist der Sohn von König Kasa, einem scheinbar recht gleichgültigen König, der ruhig hätte etwas böser und gefährlicher sein können, um die Motive von Calla noch etwas zu unterstützen.

Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich gut, war aber genervt, dass es manchmal nicht so schnell voran ging, wie ich es mir erhofft hatte. Auch, dass es sich mal wieder um den ersten Band einer Trilogie handelt, finde ich nicht ganz so erquickend. Dennoch werde ich wohl auch die weiteren Bände lesen, einfach, um die Charakter wiederzutreffen.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Schwieriger Einstieg, kontruierte, aber spannende Geschichte

Der Atlas der besonderen Kinder
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Lange ist es her, dass ich den dritten Band der Reihe rund um die besonderen Kinder gelesen habe und ich muss sagen, dass mir der Einstieg in den vierten Band auch deshalb relativ schwergefallen ist. Aber ...

Lange ist es her, dass ich den dritten Band der Reihe rund um die besonderen Kinder gelesen habe und ich muss sagen, dass mir der Einstieg in den vierten Band auch deshalb relativ schwergefallen ist. Aber nicht nur die Zeit, welche vergangen ist, war daran schuld, sondern auch das Fehlen eines kleinen Rückblicks. Stattdessen wurden nur ein paar Bruchstücke eingestreut, was im Vorgängerband geschehen ist. Dazu kommt, dass gerade die ersten zwei Kapitel super lang sind und scheinbar kein Ende nehmen wollten.

Besser wurde es dann aber circa ab Seite 150/200, denn ab da beginnt ein wahres Abenteuer, welches Jacob und einen Teil der besonderen Kinder durch halb Amerika schickt, durch verschiedene Zeitschleifen und zu anderen Besonderen mit teils interessanten Fähigkeiten. Hier wurde es richtig spannend und interessant und ich wurde richtig gepackt. Ebenfalls wurden die Kapitel wieder kürzer und prägnanter. Allerdings hat dieses Abenteuer und auch der sonstige Inhalt dieses Bandes nicht viel mit der Beschreibung des Buches und auch dem Titel zu tun. Von einem Atlas oder dergleichen war jedenfalls keine Rede. Genauso fand ich, gab es in diesem Band recht wenige Bilder im Vergleich zu den anderen Bänden, aber das kann auch täuschen.

Was aber Fakt ist, ist, dass mir die Geschichte gerade dann, wenn sie um die Bilder herum gesponnen wurde, teilweise etwas zu konstruiert vorkam. Die Idee an sich finde ich dabei noch immer großartig, aber eine Spur unauffälliger hätten die Beschreibungen schon sein können. Insgesamt fand ich den Schreibstil aber wieder wirklich gut, recht flüssig und gut lesbar.

Was die Charaktere in diesem Buch angeht, so merkt man, dass sie langsam erwachsen werden, nachdem sie nicht mehr an eine Zeitschleife gebunden sind. Sie zeigen pubertäre Anzeichen, lösen sich immer mehr von Miss Peregrine und wollen ihren eigenen Weg gehen. Das führt zu einigen Streitereien und Problemen, die aber auch gut für die Entwicklung der einzelnen Charaktere waren. Nur, was in diesem Buch mit Jacobs Eltern geschieht, fand ich überhaupt nicht gut und zudem recht unlogisch. Hier hätte ich mir für die beiden eine andere Lösung gewünscht.

Insgesamt fand ich diesen Band von allen bisher gelesenen, am schwächsten, aber dennoch nicht schlecht. Er hat halt wirklich lange gebraucht, um in Fahrt zu kommen und das Gefühl, welches ich beim Lesen der ersten drei Bänden hatte, war irgendwie nicht mehr vorhanden. Dennoch bin ich gespannt darauf, wie es mit den besonderen Kindern im fünften Band der Reihe weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Radikalität ist kein Feminismus!

Und alle so still
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Auch, wenn ich mich selbst nicht als Feministin bezeichnen würde, fand ich, nachdem mehrere Personen diesen Roman bereits sehr hochgelobt hatten, dass ich ihn mir nun auch endlich einmal zu Gemüte führen ...

Auch, wenn ich mich selbst nicht als Feministin bezeichnen würde, fand ich, nachdem mehrere Personen diesen Roman bereits sehr hochgelobt hatten, dass ich ihn mir nun auch endlich einmal zu Gemüte führen müsste. Nun, unterhaltsam fand ich ihn, aber was das Thema angeht, so war er mir dann doch zu pathetisch.

Erzählt wird die Geschichte dabei hauptsächlich aus den Perspektiven, der drei verschiedenen Protagonisten, unter welche noch kurze Kommentare von einer Pistole, der Gebärmutter und der Berichterstattung eingeschoben werden, die mir persönlich aber nichts erzählt haben, was ich interessant gefunden hätte. Der Schreibstil war aber okay und ich konnte der Geschichte gut folgen, auch das Hörbuch war gut vertont.

Inhaltlich begleitet der Leser hier Elin, eine Influencerin, die ständig wechselnde Sexpartner hat und sich irgendwann auch mit Gewalt konfrontiert sieht. Sie geht in meinen Augen unverantwortlich mit sich selbst um, gleichzeitig konnte ich ihre innere Leere auch irgendwie verstehen. Trotzdem wirkt ihr Engagement im Protest eher deplatziert, schließlich hat sie mit den Problemen, weswegen die Frauen demonstrieren, so gar keine Berührungspunkte. Außerdem folgt man Nuri, der die Schule abgebrochen hat und nun mit zahlreichen, schlecht bezahlten Jobs darum kämpft, jeden Tag zumindest etwas zu Essen und einen Schlafplatz zu haben. Einerseits war mein erster Gedanke „selber schuld“, aber ich habe auch mit ihm gelitten, fand ihn, obwohl er ein bisschen wie ein Weichei wirkt, sympathischsten und sein Weg war für mich persönlich am spannendsten. Auch Ruth fand ich sehr sympathisch. Ihr Einsatz und ihr Pflichtgefühl bis zur vollkommenen Erschöpfung ist bewundernswert und dennoch tat es mir extrem leid, dass sie so allein gelassen wird. Dabei legt sie selbst ihre Arbeit erst nieder, als es gar nicht mehr geht.

Was das Thema des Buches angeht, diesen Kampf gegen das Patriarchat und die Ausbeutung in Care-Berufen, so fand ich das Buch sehr anstrengend und schon fast fanatisch. Nein, Männer sind keine Feinde der Frauen und Frauen sind auch nicht immer komplett solidarisch miteinander. Außerdem wird nicht jede Frau unterdrückt und nicht jeder Mann ist böse, was ja auch irgendwie Nuri widerspiegelt. Dementsprechend ist dieser Protest auch einfach nur unrealistisch, genauso der ganze Rattenschwanz, welcher dieser mit sich zieht. Als würden die Männer gar nichts allein hinbekommen und die Frauen sind die Krone der Schöpfung, ohne welche gar nichts geht. Vielmehr sollte man doch einmal darüber nachdenken, warum die Dinge so sind, wie sie sind und nein, das liegt zum größten Teil nicht am Patriarchat.

Alles in allem ist das Buch schon okay, spannend geschrieben und gerade die Schicksale von Nuri und Ruth gingen mir zum Teil echt ans Herz. Ich finde auch das Thema Feminismus bis zu einem bestimmten Punkt interessant, ebenfalls die Idee hinter dem Buch. Meiner Meinung nach bewegt sich dieser Roman aber sehr nah an der Grenze zum Fanatismus und Schubladendenken.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Großartige Gestaltung, aber die Geschichte ist eher langweilig

Der große Gatsby
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Schon allein, weil ich die Schmuckausgaben des Coppenrath Verlags sammle, musste ich auch dieses Buch haben. Doch auch die Geschichte selbst wollte ich, nachdem ich die Verfilmung bereits gesehen habe, ...

Schon allein, weil ich die Schmuckausgaben des Coppenrath Verlags sammle, musste ich auch dieses Buch haben. Doch auch die Geschichte selbst wollte ich, nachdem ich die Verfilmung bereits gesehen habe, noch einmal in Buchform genießen. Nun, das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet und die Extras sind einfach nur großartig, aber der Rest war nur teilweise mein Geschmack. Deshalb bin ich auch irgendwann auf das Hörbuch umgestiegen, selbst, wenn dieses etwas anders übersetzt wurde. Dennoch bleibt der Sinn komplett erhalten.

Dabei ist der Schreibstil, egal ob mit der einen oder der anderen Übersetzung, ziemlich anstrengend, hochtrabend und auch, wenn er zum Setting passt, einfach nicht nach meinem Geschmack. Auch, dass die Geschichte aus der Sicht von Nick Carraway erzählt wird, war nicht gerade hilfreich, da er eher ein Außenstehender ist. Dadurch blieb die ganze Geschichte nämlich eher sachlich und flach. Allerdings muss ich auch sagen, dass das Buch beim Hören doch etwas leichter zu verstehen ist und der Sprecher auch einen recht guten Job gemacht hat.

Nur fand ich die Geschichte, die im Film eigentlich richtig schön ist, doch etwas zu langweilig und obwohl es hier und da ein paar Weisheiten gab, im Großen und Ganzen zu flach. Es gibt nämlich ziemlich oft ellenlange Gespräche in einer ebenfalls hochtrabenden, anstrengenden Sprache und meistens ohne höheren Sinn. Zudem wird viel erklärt und beschrieben, wobei sich der Autor darin teilweise etwas verrannt hat. Das Feeling der zwanziger Jahre wurde für meinen Geschmack jedenfalls auch nicht wirklich rübergebracht. Ab und zu gab es aber auch spannende, emotionale und echt tragische Szenen. Mir haben auch gerade die romantischen Szenen gefallen, genauso die erste Party in Gatsbys Haus, von welcher man lesen darf. Richtig tragisch fand ich ebenfalls Gatsbys ganz eigene Geschichte, die eigentlich nur darauf beruht, eine bestimmte Frau zu beeindrucken, die es meiner Meinung nach nicht einmal verdient. Was dann am Ende geschieht, ist richtig tragisch und beweist nur die geistige Armut der Figuren rund um Carraway und Gatsby. Mich hat dieses jedenfalls echt traurig gemacht.

Was die Charaktere angeht, so fand ich diese, für das, was sie darstellen, ganz gut geschrieben. Den Erzähler fand ich als Figur etwas langweilig, aber immerhin ist er loyal und ein echter Freund. Im Gegenteil sind Daisy und ihr Mann Tom einfach nur leere Hüllen, arrogant und beseelt von ihrem luxuriösen Dasein, ohne jeden Tiefgang. Gatsby aber ist mehr als das, was er zu sein scheint. Obwohl er ebenfalls im Luxus zu schwimmen scheint, in einem riesigen Anwesen lebt und glamouröse Partys gibt, steckt einfach nur ein einsamer Mensch in einer eleganten Hülle, der dem Wunschtraum nach seiner wahren Liebe hinterherläuft.

Alles in allem ist diese Schmuckausgabe einfach nur traumhaft schön und edel gestaltet. Vor allem die Beilagen sind echt toll gemacht, das Nachwort noch einmal recht interessant. Ansonsten fand ich den Inhalt aber eher mittelmäßig, nicht wahnsinnig packend und wenn man die Verfilmung von 2013 bereits gesehen hat, dann kann das Buch nicht wirklich mehr bieten. Die Schmuckausgabe kann ich aber dennoch absolut weiterempfehlen, da sie einfach ein optisches Highlight im Bücherregal ist.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein etwas anderer Wonda

Catch the Billions, Baby!
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Anders als erwartet, handelt es sich bei dieser Geschichte, meiner Meinung nach, nicht um Dark Romance, wie ich es von der Autorin erwartet hätte. Viel mehr fand ich diese Geschichte eher seicht, mit ein ...

Anders als erwartet, handelt es sich bei dieser Geschichte, meiner Meinung nach, nicht um Dark Romance, wie ich es von der Autorin erwartet hätte. Viel mehr fand ich diese Geschichte eher seicht, mit ein paar spannenden Elementen und sie erinnerte mich auch ein bisschen an Bücher aus dem Bereich der lustigen Frauenliteratur. Trotzdem haben es die beiden Protagonisten ziemlich dick hinter den Ohren.

Da ist nämlich einerseits Olivia, die keinen Hehl daraus macht, dass sie Männer nur wegen ihres Geldes heiratet und dabei auch noch recht skrupellos und gerissen vorgeht. Sie ist zwar in meinen Augen keine sehr sympathische Protagonistin, aber dennoch mochte ich irgendwie ihren Charme, ihr freches Mundwerk und auch ihr Selbstbewusstsein. Ihr gegenüber steht der junge Anwalt Jaden, der reich ist, sexy und zumindest nach außen hin sehr bodenständig wirkt. Schließlich ist er Anwalt. Allerdings hat auch er so seine kleinen, schmutzigen Geheimnisse und von der Ehe hält er auch nicht viel.

Doch bereits als diese beiden das erste Mal aufeinandertreffen, konnte ich das gewisse Knistern zwischen ihnen spüren und ich mochte auch, wie die beiden miteinander agieren. So sind die Dialoge teilweise echt geistreich und erheiternd und die Sexszenen, von denen es nicht wenige gibt, waren auch gut geschrieben. Ebenso fand ich die Wendungen im Laufe der Geschichte wirklich gut gemacht. Dennoch konnte mich die eigentlich interessante Geschichte nicht wirklich packen und auch dieses ganze Beziehungswirrwarr mit Olivia, Jaden, Philip, Logan und dazu noch deren anderen Frauen, war mir persönlich einfach zu verwirrend für einen Roman, von dem ich mich eigentlich nur unterhalten lassen wollte. Dennoch Hut ab, dass die Autorin so eine recht komplexe Geschichte hinbekommen hat.

Überhaupt kann man über Jane S. Wonda sagen, was man will, aber schreiben kann sie. Sie hat einen richtig guten, flüssigen Schreibstil, der die Atmosphäre des Buches super transportiert und kein Blatt vor den Mund nimmt.

Alles in allem fand ich dieses Buch jedenfalls gut, aber vom Hocker hat es mich nicht gerissen. Die Idee dahinter, mit der Heiratsschwindlerin und dem Anwalt, also absolut gegensätzlichen Parteien, die sich dann dennoch irgendwie ineinander verlieben, war wirklich super, die Umsetzung aber insgesamt etwas zu verwirrend.

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