Spannende Dystopie
Verity heißt Wahrheit„Verity heißt Wahrheit“ ist bei mir aufgrund einer Empfehlung auf meinem Radar gelandet und nachdem mir die Kurzbeschreibung ebenfalls zugesagt hat, stand für mich sehr schnell fest, dass ich dieses Buch ...
„Verity heißt Wahrheit“ ist bei mir aufgrund einer Empfehlung auf meinem Radar gelandet und nachdem mir die Kurzbeschreibung ebenfalls zugesagt hat, stand für mich sehr schnell fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Meine Erwartungen waren riesig und ich bin froh, dass ich am Ende nicht enttäuscht wurde.
Jeannie Waudby hat hier eine spannende und actionreiche Geschichte geschaffen, die zwar gegen Ende recht vorhersehbar war, mich allerdings durchwegs unterhalten konnte, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, man erhält einen guten Eindruck in das Leben der Residents, aber auch von der Brotherhood und lernt so zwei vollkommen andere Welten in einer gemeinsamen Stadt kennen.
Hier geht es hauptsächlich um K, die nach dem Tod ihrer Eltern und der Großmutter von einer Pflegefamilie zur anderen abgeschoben und letztendlich in einer Art betreutes Wohnen gelandet ist. Als Resident ist sie Mitgliedern der Brotherhood gegenüber enorm skeptisch und überlebt einen Anschlag im Bahnhof nur knapp. Dabei freundet sie sich mit Oscar an, der für sie da ist und ihr eine Zusammenarbeit mit dem Staatsdienst anbietet. Dafür soll sie sich als Schülerin bei den Brotherhoods einschleusen und herausfinden, wer für die Anschläge verantwortlich ist. Mit einer neuen Identität wird sie auf dem Internat der Brootherhood angenommen und soll somit auf Spurensuche gehen, allerdings hat sie dabei nicht beachtet, dass nicht alle Menschen nur in gut und böse unterteilt werden können…
Die Anfeindungen zwischen den Residents und der Brotherhood werden glaubwürdig beschrieben. Interessant ist hier auch, dass keine Gruppe zwingend als die Bösen dargestellt werden, sondern genau aufgelistet wird, dass bei beiden Gruppierungen nicht alles gut oder schlecht ist. Beide Gruppierungen unterscheiden sich bereits von der Optik, denn Mitglieder der Brotherhood haben Karos als Erkennungsmerkmal, Residents tragen dagegen, was sie wollen. Dazu kommt, dass Brotherhoods in der „alten Stadt“ eher abgeschottet leben. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Anschläge auf beide Gruppierungen und Friedensgespräche wurden immer wieder abgebrochen. Nun soll ein weiterer Vertrag abgeschlossen werden, allerdings droht auch dieser zu platzen.
Der einzige Kritikpunkt ist die Liebesgeschichte, die in so einem Buch natürlich nicht fehlen darf. Diese fand ich zwar an sich ganz süß, allerdings hatte ich hierbei stellenweise den Eindruck, als hätte ich etwas verpasst, denn plötzlich hat man sich ja sooo lieb und findet den anderen Menschen soooo toll, obwohl man sich zuvor eher gemieden und nur die nötigsten Sätze miteinander gewechselt hat. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn man mehr auf die Gefühle eingegangen wäre, damit sie auch für den Leser etwas nachvollziehbarer gewesen wären.
Das Cover ist ganz nett und überzeugt mit tollen Rottönen, der allergrößte Hingucker im Buchregal ist es allerdings dennoch nicht, was ich aber vollkommen in Ordnung finde. Umso mehr hat mir die Kurzbeschreibung gefallen, die mich direkt angestachelt hat und ich das Buch somit lesen wollte.
Kurz gesagt: „Verity heißt Wahrheit“ ist eine unterhaltsame und ereignisreiche Geschichte, die ich aufgrund der Figuren und den Anfeindungen zwischen den Residents und der Brotherhood sehr genossen habe. Hoffentlich wird es noch viele weitere Werke von Jeannie Waudby geben. Absolut empfehlenswert.