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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2017

Positiv überrascht

Tim Bendzko: Immer noch Mensch - Das Songbuch
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Ich muss gestehen, dass ich jetzt nicht der allergrößte Fan von Tim Bendzko bin und seine Songs meistens eher nebenher im Radio anhöre, allerdings wurde ich dennoch neugierig, als ich erfahren habe, dass ...

Ich muss gestehen, dass ich jetzt nicht der allergrößte Fan von Tim Bendzko bin und seine Songs meistens eher nebenher im Radio anhöre, allerdings wurde ich dennoch neugierig, als ich erfahren habe, dass man bei "Immer noch Mensch - Das Songbuch" seine Songs nachspielen kann. Hier sind nicht nur sämtliche Songtexte aus seine mittlerweile dritten Album enthalten, sondern auch die dazugehörigen Noten. Schön ist auch, dass selbst Anfänger bei den zahlreichen Erklärungen kaum Schwierigkeiten haben dürften, da man in diesem Buch auch viel erklärt bekommt, wie welcher Song von Tim Bendzko gesunken wird.

Ich bin somit positiv überrascht und kann "Immer noch Mensch - Das Songbuch" somit nur empfehlen.

Veröffentlicht am 19.03.2017

blass, unrund und vom Verlag falsch beworben

Die Tür
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Eigentlich habe ich die Bücher von Richard Laymon immer gerne gelesen und habe mich von dem Autor entweder schocken oder gruseln lassen. Bei "Die Tür" hat mich allerdings nur eine Sache gegruselt und das ...

Eigentlich habe ich die Bücher von Richard Laymon immer gerne gelesen und habe mich von dem Autor entweder schocken oder gruseln lassen. Bei "Die Tür" hat mich allerdings nur eine Sache gegruselt und das ist die Gestaltung des Buches.

"Die Tür" wird hierbei mit 256 Seiten beworben, allerdings ist die Geschichte gerade einmal 128 Seiten lang und endet meiner Meinung nach viel zu abrupt mit viel zu vielen offenen Fragen. Man muss zwar sagen, dass die Geschichte im Todesjahr des Autors geschrieben und somit vielleicht nicht final bearbeitet wurde, allerdings muss man sich die große Frage stellen, wieso "Die Tür" überhaupt veröffentlicht wurde.

Die Figuren wirken so, als wären sie nicht vollständig ausgearbeitet und bleiben somit blass, die Handlung selbst strotzt nur so vor Logikfehlern und wirkt ebenfalls so, als hätte der Autor nicht mehr die Zeit gefunden, um das Werk vollständig zu bearbeiten. Da kann man dem Mann absolut keinen Vorwurf machen, sondern vielmehr den Menschen, die sich um eine Veröffentlichung bemüht haben, denn so werden andere, die Laymon bislang noch nicht, bzw. zum erstem Mal gelesen haben, möglicherweise abgeschreckt sein.

Auf den restlichen knapp 125 Seiten befindet sich die Kurzgeschichte "Die Wildnis", wieso die allerdings im Vorfeld nirgendwo erwähnt wurde, ist mehr als fraglich. Man kann zwar sagen "Hey, freu dich doch, so hast du zwei Geschichten auf einmal.", aber was bringt mir das, wenn ich im Vorfeld etwas ganz anderes erwartet habe, nämlich "Die Tür", die eigentlich die Fortsetzung von "Der Keller" sein sollte? Hier hat Heyne Hardcore ganz klar versagt, denn es wurde einfach etwas vollkommen anderes versprochen.

Gut, man muss sagen, dass zwischen "Der Keller" und "Die Tür" inhaltlich knapp zwanzig Jahre dazwischenliegen, dennoch frage ich mich, wieso absolut rein gar nicht auf die Geschichte von "Der Keller" eingegangen wird und auch die Figuren wissen zum Großteil angeblich gar nicht, was damals geschehen ist, was "Die Tür" somit für mich sehr unglaubwürdig macht. Wäre die Geschichte logischer gewesen und hätte sie insgesamt runder gewirkt, hätte ich möglicherweise über die Kürze hinwegsehen können. So frage ich mich allerdings, wieso das Buch überhaupt veröffentlicht wurde.

So gerne ich den Heyne Verlag und Richard Laymon auch mag, aber das war leider überhaupt nichts und ich hätte mir gewünscht, wenn man wenigstens im Vorfeld angemerkt hätte, um was es sich bei diesem Buch wirklich handelt.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Interessante Geschichte

Warten auf Bojangles
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Ich muss gestehen, dass ich bei "Warte nauf Bojangles" nicht wirklich gewusst habe, was mich hier erwarten wird, da das Buch eine spontane Entscheidung war und eigentlich gar nicht so in mein Beuteschema ...

Ich muss gestehen, dass ich bei "Warte nauf Bojangles" nicht wirklich gewusst habe, was mich hier erwarten wird, da das Buch eine spontane Entscheidung war und eigentlich gar nicht so in mein Beuteschema passte. Dennoch habe ich der Geschichte gerne eine Chance gegeben und habe hier eine außergewöhnliche, aber auch gleichzeitig emotionale Geschichte vorgefunden.

An den Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen, hat man dies jedoch erstmal geschafft, erlebt man hier eine interessante Geschichte, die flüssig erzählt wird, dem Leser eine Menge Emotionen entlockt und gleichzeitig aber auch dafür sorgt, dass man zum Nachdenken angeregt wird. Figuren und Dialoge sind dazu gut ausgearbeitet, sodass man hier eine interessante Geschichte erhält. Man muss zwar sagen, dass der Autor hier manche Themen nicht ausreichend recherchiert und hier lieber alles seiner Fantasie überlassen hat, allerdings fand ich auch das vollkommen in Ordnung, da in der Literatur schließlich alles möglich ist.

Erzählt wird hier die Geschichte von einer kleinen Familie, die oftmals unter den Depressionen der Mutter leidet, aber das Leben dennoch so nimmt, wie es ist und gleichzeitig das Beste daraus macht. Alkohol, jede Menge Spaß und glückliche Momente stehen hier an der Tagesordnung, gleichzeitig muss man sich allerdings auch immer wieder mit den Problemen und Ängsten der Mutter auseinandersetzen, die dennoch von ihrer Familie geradezu abgöttisch geliebt wird. Als die Probleme jedoch immer schlimmer werden und die Mutter in die Therapie muss, wollen George und sein Sohn ihr das Leben dennoch so schön wie möglich gestalten und ihr das Leben zurückgeben, was sie hatte, denn sie entführen sie aus der Psychiatrie und gemeinsam geht es nach Spanien, wo man ein Leben wie schon vor der Therapie führen möchte.

An sich ist das wirklich interessant, was der Autor hier beschreibt und mir hat die Geschichte auch gut gefallen. Problematisch finde ich jedoch stellenweise, dass hier zu wenig auf die Krankheit und die Gefahren eingegangen wird. Man geht zwar darauf ein, dass es für alle Beteiligten nicht gerade schöne Momente sind, allerdings werden mir die Depressionen hier zu sehr verharmlost, was man auch an dem Verhalten des Kindes merkt. Ein bisschen mehr Aufklärung wäre in meinen Augen somit angebracht gewesen.

Die Covergestaltung ist zwar an sich nett anzusehen und besticht mit knalligen Farben, allerdings wäre ich allein wegen dem Cover wohl nie auf die Geschichte aufmerksam geworden, da es nicht ganz in mein Beuteschema passt. Die Kurzbeschreibung hat mir dagegen schon eher zugesagt und mich direkt angesprochen.

Kurz gesagt: "Warten auf Bojangles" ist eine interessante und außergewöhnliche Geschichte, die mich berühren, aber auch zum Nachdenken anregen konnte. Zwar gibt es hier und da die ein oder andere Schwäche und ich hätte mir bei gewissen Themen mehr Aufklärung und vielleicht auch mehr Recherche gewünscht, aber dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen, sodass ich sie gerne weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Belanglos und unrund

Kiss Online
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Ich muss gestehen, dass ich bei "Kiss Online" von Anfang an etwas skeptisch war, da ich nicht unbedingt ein großer Fan von Vlogs bin, da ich mich bei der Art von Selbstdarstellung oftmals fremdschäme. ...

Ich muss gestehen, dass ich bei "Kiss Online" von Anfang an etwas skeptisch war, da ich nicht unbedingt ein großer Fan von Vlogs bin, da ich mich bei der Art von Selbstdarstellung oftmals fremdschäme. Dementsprechend niedrig waren hierbei auch meine Erwartungen und das war auch gut so, denn leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.

Der Schreibstil ist an sich ganz nett und sorgt dafür, dass sich die Geschichte leicht und flüssig lesen lässt. Die Dialoge sind mir zwar grundsätzlich zu aufgesetzt und auch die Figuren konnte mich nicht gänzlich überzeugen, allerdings kann man der Autorin nicht vorwerfen, sich keine Mühe gegeben zu haben. Vielmehr führt sie den Leser sehr gut an das Thema Vlogging heran, erklärt genau, was es damit auf sich hat und auch welche Möglichkeiten man dadurch erhalten kann. Problem ist jedoch, dass mir das alles viel zu gewollt und aufgesetzt war und ich somit mit dem Thema nicht warm wurde.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Juniper, Lenny und Jasper betreiben seit einiger Zeit einen gut laufenden Vlog, bei denen sie sich gegenseitig und ihren Mitschülern Streiche spielen, dazu gibt es einmal pro Woche ein Video, bei dem ihre Fans ihnen live Fragen und Aufgaben stellen dürfen. Da viele ihrer Fans Juniper gerne mit einem der Jungs zusammen sehen möchten, fordern sie Juniper und Jasper auf, sich zu küssen. Für Juniper ist dies zunächst nicht die beste Idee, allerdings lässt sie sich letztendlich doch darauf ein und schon ist die sogenannte "Kiss Cam" auf ihrem Vlog geboren. Dass dabei auch Gefühle in den Vordergrund rücken können, wurde vorher nicht bedacht...

Ich hätte die Geschichte trotz Skepsis wirklich gern gemocht, da mir hier viele Ideen an sich gut gefallen haben. Problem ist jedoch die Umsetzung, denn diese war mir oftmals viel zu oberflächlich, sodass ich mich weder großartig in die Figuren hineinversetzen, noch den großen Hype um ihren Vlog verstehen konnte. Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt für die Geschichte.

Das Cover ist dagegen hübsch anzusehen und passt hervorragend zur Geschichte, sodass es da nichts zu bemängeln gibt. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die sich interessant liest, sodass ich "Kiss Online" trotz einiger Skepsis eine Chance geben wollte.

Kurz gesagt: Wer auf Vlogs steht und dabei auch kein Problem mit überdimensionaler Selbstdarstellung hat, der wird mit "Kiss Online" sicherlich seinen Spaß haben. Wer jedoch allgemein skeptisch bei der Thematik ist, der sollte eher nicht zu den Buch greifen. Ich bin für meinen Teil enttäuscht und kann von daher keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Zwiegespalten

Aus, Amen, Ende?
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Ein Priester, der sein Amt nach fast dreißig Jahren niederlegt und in ein Kloster zieht? Dies fand ich interessant und wollte unbedingt mehr über die Hintergründe und Beweggründe von Thomas Frings erfahren. ...

Ein Priester, der sein Amt nach fast dreißig Jahren niederlegt und in ein Kloster zieht? Dies fand ich interessant und wollte unbedingt mehr über die Hintergründe und Beweggründe von Thomas Frings erfahren. Hier habe ich mir eine selbstkritische, aber auch authentische Biographie gewünscht, allerdings wurde ich dann doch eher enttäuscht.

Einerseits sind seine Ansichten relativ interessant und teilweise auch gar nicht so verkehrt, Problem ist jedoch, dass diese oftmals auf eine sehr selbstgefällige Art übermittelt werden, sodass es mir mehr als schwer fiel, den Autor sympathisch zu finden. Gleichzeitig trieft das Buch nur so vor Hilflosigkeit und Selbstmitleid, sodass ich mich bei dem doch sehr dünnen Buch oftmals gefragt habe, was mir der Autor überhaupt sagen möchte, da er sich mit seinen Aussagen auch häufig im Kreis dreht.

Ich bin von daher mehr als zwiegespalten und würde das Buch eher nicht empfehlen.