Eigentlich habe ich die Bücher von Richard Laymon immer gerne gelesen und habe mich von dem Autor entweder schocken oder gruseln lassen. Bei "Die Tür" hat mich allerdings nur eine Sache gegruselt und das ist die Gestaltung des Buches.
"Die Tür" wird hierbei mit 256 Seiten beworben, allerdings ist die Geschichte gerade einmal 128 Seiten lang und endet meiner Meinung nach viel zu abrupt mit viel zu vielen offenen Fragen. Man muss zwar sagen, dass die Geschichte im Todesjahr des Autors geschrieben und somit vielleicht nicht final bearbeitet wurde, allerdings muss man sich die große Frage stellen, wieso "Die Tür" überhaupt veröffentlicht wurde.
Die Figuren wirken so, als wären sie nicht vollständig ausgearbeitet und bleiben somit blass, die Handlung selbst strotzt nur so vor Logikfehlern und wirkt ebenfalls so, als hätte der Autor nicht mehr die Zeit gefunden, um das Werk vollständig zu bearbeiten. Da kann man dem Mann absolut keinen Vorwurf machen, sondern vielmehr den Menschen, die sich um eine Veröffentlichung bemüht haben, denn so werden andere, die Laymon bislang noch nicht, bzw. zum erstem Mal gelesen haben, möglicherweise abgeschreckt sein.
Auf den restlichen knapp 125 Seiten befindet sich die Kurzgeschichte "Die Wildnis", wieso die allerdings im Vorfeld nirgendwo erwähnt wurde, ist mehr als fraglich. Man kann zwar sagen "Hey, freu dich doch, so hast du zwei Geschichten auf einmal.", aber was bringt mir das, wenn ich im Vorfeld etwas ganz anderes erwartet habe, nämlich "Die Tür", die eigentlich die Fortsetzung von "Der Keller" sein sollte? Hier hat Heyne Hardcore ganz klar versagt, denn es wurde einfach etwas vollkommen anderes versprochen.
Gut, man muss sagen, dass zwischen "Der Keller" und "Die Tür" inhaltlich knapp zwanzig Jahre dazwischenliegen, dennoch frage ich mich, wieso absolut rein gar nicht auf die Geschichte von "Der Keller" eingegangen wird und auch die Figuren wissen zum Großteil angeblich gar nicht, was damals geschehen ist, was "Die Tür" somit für mich sehr unglaubwürdig macht. Wäre die Geschichte logischer gewesen und hätte sie insgesamt runder gewirkt, hätte ich möglicherweise über die Kürze hinwegsehen können. So frage ich mich allerdings, wieso das Buch überhaupt veröffentlicht wurde.
So gerne ich den Heyne Verlag und Richard Laymon auch mag, aber das war leider überhaupt nichts und ich hätte mir gewünscht, wenn man wenigstens im Vorfeld angemerkt hätte, um was es sich bei diesem Buch wirklich handelt.