Enttäuschend
Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührtAls ich zum ersten Mal „Survive – Wenn der Schnee mein Herz berührt“ entdeckt habe, war ich direkt vom wunderschönen Cover begeistert. Da mich die Kurzbeschreibung ebenfalls überzeugen konnte, wollte ich ...
Als ich zum ersten Mal „Survive – Wenn der Schnee mein Herz berührt“ entdeckt habe, war ich direkt vom wunderschönen Cover begeistert. Da mich die Kurzbeschreibung ebenfalls überzeugen konnte, wollte ich das Buch direkt lesen, doch dann habe ich einige recht negative Rezensionen gelesen, die mich verunsichert haben, also lag das Buch erst einmal im Regal, bis ich mich am Ende doch getraut habe. Leider muss ich sagen, dass ich rein gar nichts verpasst hätte, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte, denn es konnte mich leider nicht begeistern.
Der Schreibstil ist an sich ganz nett und recht flüssig, nur leider kam ich nur selten wirklich in die Handlung hinein. Ich wollte dem Buch immer wieder eine Chance geben, habe mich von Kapitel zu Kapitel gelesen, aber dennoch wollte einfach keine Begeisterung aufkommen. Dazu sind die Charaktere zwar ganz nett, aber mehr leider auch nicht. Sie waren mir stellenweise viel zu flach und zu oberflächlich, sodass ich leider weder Jane, noch Paul in mein Herz schließen konnte. Stellenweise fiel es mir sogar schwer, die beiden Protagonisten überhaupt sympathisch zu finden. Es plätschert einfach alles zu sehr vor sich hin, ohne wirklich tiefgründig zu wirken.
Auch das Thema selbst ist leider nicht unbedingt neu. Wie schon in so vielen Büchern und TV-Serien befinden sich Menschen in einem Flugzeug, die eigentlich keine wirkliche Lust mehr auf das Leben haben. Als das Flugzeug jedoch abstürzt und man überlebt, entdeckt man plötzlich sein Kämpferherz und macht alles, um zu überleben. Wie man erkennen kann, ist dies alles nicht neu und dazu oftmals sogar viel besser inszeniert worden. Wie gesagt, wären die Charaktere etwas sympathischer und nicht so flach gewesen, hätte mir die Geschichte vllt. sogar etwas Spaß gemacht, aber so nicht.
Ich wollte Jane eigentlich von Anfang an mögen, da ich sie in der Kurzbeschreibung sehr interessant fand, doch leider entpuppte sie sich als kleine Nervensäge, die stets oberflächlich durch den Schnee läuft und trotz aller Selbstmordpläne überleben möchte. Bereits ihr Vater hat sich das Leben genommen, was ihr einen tiefen Knacks gebracht hat. Ihr Leben ist seitdem nicht mehr das, was es mal war und sie sehnt sich nach dem Tod, weshalb sie auch in einer psychiatrischen Klinik untergebracht wird. Dort kann sie jedoch alle davon überzeugen, dass sie wieder gesund ist, was jedoch falsch ist, denn sie plant weiterhin ihren Selbstmord, der sogar gelungen wäre, wenn das Flugzeug nicht abgestürzt wäre.
Mit Paul lernt man den zweiten Protagonisten kennen, der ebenfalls im Flugzeug saß und neben Jane als Einziger überlebt hat. Selbstverständlich sieht er dabei ganz phantastisch aus und Jane ist direkt hin und weg. (Natürlich, als hätte man in so einer Situation nichts anderes zu tun!) Jane und Paul kämpfen sich zusammen durch das Eis und den Schnee und dabei entflammt sogar eine kleine Liebesgeschichte, die ganz nett ist, aber auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist.
Mein größtes Problem bei diesem Buch war jedoch die Darstellung der kompletten Situation, die stellenweise unglaublich aufgesetzt und unrealistisch erschien. An sich ist es ja vollkommen richtig und konsequent, wenn man ums pure Überleben kämpft, die Art und Weise ist jedoch manchmal recht zweifelhaft. Da werden Berge erklimmt und dann wundert man sich, wenn man sich dabei verletzt, man rennt stundenlang durch den Schnee und ist darüber erstaunt, dass man friert. Hallo? Was erwartet man denn sonst als Jugendlicher? Erwarten sie, dass sie plötzlich zu Superman werden und sich einfach mal binnen Sekunden retten?!
Richtig schön ist dagegen die Covergestaltung, die mich direkt angesprochen hat und erst der Grund war, weshalb ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Die kalte Stimmung wird perfekt aufgezeigt und auch die Blüte sticht direkt ins Auge. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und fasst die wichtigsten Ereignisse zusammen.
Insgesamt bin ich von „Survive – Wenn der Schnee mein Herz berührt“ sehr enttäuscht und konnte weder mit den Charakteren mitfühlen, noch großartig in die Geschichte hineinfinden. Manchmal soll es wohl einfach nicht sein. Schade, aber nicht änderbar. Zum Glück gibt es ja noch genug andere Leser, die Spaß an diesem Buch hatten.