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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2024

Idyllische Täuschung

Das Baumhaus
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Nora und Henrik stellen sich das ehemalige Ferienhaus seiner Familie im abgelegenen Schweden als Neuanfang vor. Mit ihrem Sohn Fynn starten sie ein vermeintliches Abenteuer und schwelgen in der schwedischen ...

Nora und Henrik stellen sich das ehemalige Ferienhaus seiner Familie im abgelegenen Schweden als Neuanfang vor. Mit ihrem Sohn Fynn starten sie ein vermeintliches Abenteuer und schwelgen in der schwedischen Idylle. Als Fynn jedoch einiger Tage nach ihrer Ankunft verschwindet und im nahegelegenen Teil des Waldes das Skelett eines Kindes entdeckt wird, bekommt der Traumausflug einen bitteren Beigeschmack. Doch besteht überhaupt ein Zusammenhang zwischen beidem? Langsam kommen alle hinter ein Geheimnis, das damit droht, die Familie zerbrechen zu lassen.

Das Cover ist sehr passend gewählt, die Erwartungen, die man an das Buch hat, gut umgesetzt. Mit Nora und Henrik hat man zwei Charaktere, die gut auf die Story passen, die sich jedoch immer wieder gegenseitig ausbooten und den Zweifel des Lesers schüren.
Parallel dazu wird die Geschichte der zurückgezogenen Rosa erzählt, die in Amsterdam ihre Zukunft suchte, nun jedoch ihren verunglückten Bruder Ebbe pflegen muss.

Die Erzählungen des Buches aus unterschiedlichen Sichten macht es dem Leser leicht und einfach, in die Geschichte hineinzufinden und hautnah mitzuerleben, was den jeweiligen Charakter ausmacht. Dazu kommt ein einfacher Schreibstil, den die Autorin an den Tag legt, und der den Leser Willkommen heißt.

Ein gut geschriebenes Buch, das Spannung mit sich bringt, Wendungen aufzeigt, die man nicht erwartet hat und den Leser bis zu letzten Seite beschäftigt.

Veröffentlicht am 29.05.2024

Düster und lang

Das Waldhaus
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Hannah ist gezwungen, nach London zurückzukehren, um in ihrem Elternhaus ihren schwer dementen Vater zu pflegen. Doch nicht nur das treibt sie zurück nach London, auch ihre eigene Lebenssituation und das ...

Hannah ist gezwungen, nach London zurückzukehren, um in ihrem Elternhaus ihren schwer dementen Vater zu pflegen. Doch nicht nur das treibt sie zurück nach London, auch ihre eigene Lebenssituation und das Verlangen danach zu erfahren, was vor Jahren mit ihrer getöteten Mutter geschehen ist. Unter mysteriösen Umständen kam die Naturschönheit und lebensfrohe Frau damals zu Tode und es wurde nie aufgeklärt, was tatsächlich geschehen ist. Wird Hannah es nun schaffen, für sich selbst Licht ins Dunkel zu bringen und ihrem Vater Geheimnisse entlocken, die er seitdem verbirgt? Immerhin galt er damals als Hauptverdächtiger.

Das Cover ist düster gestaltet und passt gut zu dem, womit sich das Buch und die Geschichte beschäftigt. Eine mysteriöse und dunkle Mordgeschichte, in der eine der Hauptpersonen auf eigene Faust ermittelt. Allerdings dauerte es bei mir einige Zeit, bis ich wirklich eine halbwegs stabile Verbindung zu Hannah aufbauen konnte. Lange Textpassagen und viele Gedanken machten es für mich schwierig, ins Buch einzutauchen und mich darauf einzulassen.
Auch die erzählte Geschichte selbst barg für mich einige Hindernisse, mich voll und ganz darauf zu konzentrieren. Es war für ich nicht intuitiv, mich auf das Geschriebene einzulassen und mich überzeugen zu lassen. Die Geschichte selbst empfand ich als langatmig, schwer zu erfassen und immer wieder abschweifend.
Leider hat mich das Buch aus allen Gründen nicht wirklich überzeugen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2024

Geniale Wendungen

Wer zuerst lügt
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Evie Porter ist neu in er Stadt, neu in der Gesellschaft, neu an Ryans Seite. Doch dass alles, was sie aufbaut, frei erfunden, ausgedacht und arrangiert ist, kann nur Evie selbst wissen. Denn Evie ist ...

Evie Porter ist neu in er Stadt, neu in der Gesellschaft, neu an Ryans Seite. Doch dass alles, was sie aufbaut, frei erfunden, ausgedacht und arrangiert ist, kann nur Evie selbst wissen. Denn Evie ist nicht Evie, sie ist gemacht, um ihren neuen Freund auszuspionieren und für andere Geheimnisse ans Licht zu bringen. Dass sie sich mit diesem Vorgehen immer weiter in den Strudel des abwärts gerichteten Trends begibt, merkt sie selbst erst, als sie in einem Todesfall auftaucht, in dem eine neue Bekanntschaft das Opfer ist. Lucca Marino – und Lucca Marino ist ihr richtiger Name.

Schnell stellt sich der Leser auf Evies Seite. Mit einer offenen und liebenswürdigen Art ist es ihr ein leichtes, den Leser auf ihre Seite zu ziehen und um Sympathie zu feilschen. Allgemein wird die ganze Geschichte gut eingeführt und der Leser kann schnell nachvollziehen, womit er es zu tun hat. Offen und einfach geschrieben fällt das Lesen ebenfalls leicht.
Alles Punkte, die davon zeugen, dass das Buch lesenswert ist.
Die Geschichte um das fingierte Leben der Evie Porter und ihrer Mission ist ebenfalls einen Blick ins Buch wert. Denn hier überzeugt die Autorin mit gekonnten Wendungen, spannenden Einfällen und überraschenden Einblicken. Eine gut zusammengeschriebene Geschichte, die den Leser überzeugt und sowohl Spannung als auch ein bisschen Komödie verbindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2024

Zu viele Nebenschauplätze

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Die Polizistin Roza Szabo ist verschwunden, in ihrer Wohnung liegt ein Toter und keiner weiß Näheres. Ihr Kollege Bernhard Krammer ist geschockt von der Tatsache, nicht alles über seine Kollegin zu wissen, ...

Die Polizistin Roza Szabo ist verschwunden, in ihrer Wohnung liegt ein Toter und keiner weiß Näheres. Ihr Kollege Bernhard Krammer ist geschockt von der Tatsache, nicht alles über seine Kollegin zu wissen, und ihr nicht helfen zu können. Es fehlt jede Spur. Zusammen mit seiner Tochter, Oberkommissarin Jahn und deren Kollegen Huber machen sie sich zusammen auf unterschiedlichen Fährten auf die Suche nach der gebürtigen Ungarin. Denn jede Spur führt nach Deutschland und alles deutet darauf hin, dass jemand hinter Roza her ist.

Für mich war es das erste Buch aus der Reihe um die Ermittler und von dem Cover und dem Inhalt wurde ich positiv angesprochen. Die Idee der Grenzübergreifenden Ermittlung gefiel mir. Die ersten Seiten waren spannend und interessant, doch leider ließ dies sehr schnell nach und die persönlichen Probleme zwischen Krammer und Jahn wurden fast zum Hauptthema. Erst vor kurzen haben diese ihre Familienverhältnisse herausgefunden und tänzelten wie zwei Kinder immer noch umeinander herum. Langatmige Gedankengänge zu der vermeintlichen Beziehung wurden immer wieder dazwischengeworfen und die Ermittlungen um Rozas Verschwinden in den Hintergrund gedrängt. Ziemlich schade, denn die Story an sich ist wirklich spannend und gut gewählt, die Charaktere an sich ebenso passend auf die Geschichte zugeschnitten. Die Autorin versteht es, die Spannung an den notwendigen Stellen gut aufzubauen und beizubehalten, den Leser dadurch anzusprechen und bei Laune zu halten.
Die wesentlichen Punkte stimmten also, doch die langatmigen Passagen haben leider für mich überwogen.

Veröffentlicht am 16.03.2024

Wenn die Musik das Leben bestimmt

Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume
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Olivia Vieweg schafft in ihrem Kinder- und Jugendroman eine Stadt, die der Blasmusik verfallen ist. Das kleine Örtchen Quedlinburg lebt die Musikrichtig wie eine Religion und Andersdenkende haben kaum ...

Olivia Vieweg schafft in ihrem Kinder- und Jugendroman eine Stadt, die der Blasmusik verfallen ist. Das kleine Örtchen Quedlinburg lebt die Musikrichtig wie eine Religion und Andersdenkende haben kaum Mitspracherechte. Auch die 13-jährige Elly, die alles nur über sich ergehen lässt, denkt anders und will am liebsten aus ihrem Leben ausbrechen. Doch plötzlich findet sie Gleichgesinnte und als merkwürdige Dinge in ihrem Heimatort geschehen, hat sie keine andere Wahl mehr als zu bleiben und den Dingen auf den Grund zu gehen. Dass die Kinder mit ihrem Tun einem Geheimnis auf die Spur kommen, dass viele lieber geheim wissen würden, bringt nicht nur die Kinder selbst in Gefahr.

Ich hatte ein paar Schwierigkeiten, in das Buch und in die Geschichte hineinzukommen. Es war für mich eine andere Art des Schreibens, die mich konfrontierte, und so brauchte ich ein paar Seiten, um mich darauf einzulassen. Doch dann kann man sich schnell in Elly, die die Hauptperson des Buches ist und aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hineinversetzen und sieht alle Geschehnisse mit ihren Augen.
Natürlich ist die Geschichte so fiktiv wie sie nur sein kann, dennoch sind die Elemente, die eingearbeitet werden, schön dargestellt und gut umgesetzt.
Ein solides Buch für Jugendliche, das mich irgendwie angesprochen, jedoch noch nicht gänzlich überzeugt hat.