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Veröffentlicht am 24.02.2024

Tsokos auf Abwegen. Ob ihm das gelingt?

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Irgendwie hat Heinz Labensky mich ja gekriegt. Aber irgendwie war der Weg zu ihm auch ein bisschen anstrengend.

Dass diesem Roman ein roter Faden fehlt, kann man wirklich nicht behaupten. Am Anfang steht ...

Irgendwie hat Heinz Labensky mich ja gekriegt. Aber irgendwie war der Weg zu ihm auch ein bisschen anstrengend.

Dass diesem Roman ein roter Faden fehlt, kann man wirklich nicht behaupten. Am Anfang steht 'dieser eine' Brief, auf dessen Inhalt hin Heinz Labensky sich auf den Weg macht, um seine Jugendliebe Rita ausfindig zu machen. Der genauso alte, wie leicht senile Labensky unternimmt einen Roadtrip raus aus dem beschaulichen Altenheim, hinein in ein Abenteuer, welches er so eher nicht erwartet hat.
Auf seiner Reise trifft er immerwieder auf Menschen, denen er einen Schwank aus seiner Jugend in der DDR erzählt.
Da haben wir auch schon den Knackpunkt. Für mich als 1984er Jahrgang ist es sehr interessant zu erfahren, 'Wie war es eigentlich früher in der DDR'? War wirklich alles so schlecht, wie man es immer hört?
Hier kann sich wirklich jede/r Leser/in seine eigene Meinung bilden: Die durch Labensky erzählten Abschnitte sind sehr detailreich, sehr ausschweifend und waren mir manchmal auch etwas viel. Wobei ich dabei aber auch an viele Unterhaltungen mit älteren Menschen denken musste. Sind sie nicht alle mitteilsam und freuen sich, wenn sie mal etwas aus ihrer Jugend erzählen dürfen? Genauso war eigentlich mein Gefühl. Als sitze ich mit Oma Elli bei Kaffee und Kuchen und lausche ihren Erlebnissen. Das kann man gut oder schlecht finden. Für meinen Teil fand ich es manchmal wirklich spannend. Aber zu oft auch sehr langweilig. Das Ende war nicht überraschend, sollte es aber, denke ich, auch nicht sein.
Im Großen und Ganzen ist Labenskis Geschichte eine humorvolle aber großteils langatmige Abhandlung über das nicht immer einfache Leben in der DDR. Die Informationslast ist hoch, der Unterhaltungsfaktor mittelmäßig.

Vielleicht - aber nur vielleicht bleibe ich in Zukunft lieber bei den rechtsmedizinisch geprägten Büchern von Prof. Dr. Michael Tsokos.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Wo ist der Thrill? Aber sonst richtig gut.

Death - Das Kabinett des Dr. Leng
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Das Kabinett des Dr. Leng ist der 21. Teil der Pendergast-Reihe und der 3. Teil einer 4-teiligen Mini-Reihe innerhalb der eigentlichen Geschichte.
Wer diese vollständige Geschichte lesen möchte, sollte ...

Das Kabinett des Dr. Leng ist der 21. Teil der Pendergast-Reihe und der 3. Teil einer 4-teiligen Mini-Reihe innerhalb der eigentlichen Geschichte.
Wer diese vollständige Geschichte lesen möchte, sollte 1. FORMULA, 2. BLODDLESS, 3. DEATH und 4. (noch nicht erschienen) lesen.

Um nicht mit der Handlung mittendrin zu spoilern, verzichte ich an dieser Stelle auf eine Zusammenfassung des Inhalts und verweise Interessierte auf den Klappentext.

Wie gewohnt ließ sich auch dieser Pendergast wieder gut und einfach weglesen. Die Geschichte um Constance im 19. Jahrhundert nimmt nochmal gut Fahrt auf. Aber auch dieses Mal hätte ich mir für einen Thriller mehr Spannung und Thrill gewünscht. Mit einer Mischung aus Krimi und historischen Ereignissen war es mir entschieden zu lasch. Ich LIEBE historische Kriminalromane. Aber "nur das" sollte es ja nunmal nicht sein.
Nichtsdestotrotz hat Death seinen verdienten Platz in der Reihe. Es punktet mit einer überschaubaren Zahl an Charakteren, die jeder für sich einzigartig sind. Auch der Schreibstil macht einfach Spaß. Dazu zählen auch die Perspektivwechsel von 1880 und Moderne.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Locked-Room-Thriller mit Atmosphäre

The Dark
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Kate North ist Notärztin aus Leidenschaft. Als sie das Angebot bekommt, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Stationsärztin zu arbeiten, überlegt sie nicht lange. Nach einem Schicksalsschlag ...

Kate North ist Notärztin aus Leidenschaft. Als sie das Angebot bekommt, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Stationsärztin zu arbeiten, überlegt sie nicht lange. Nach einem Schicksalsschlag kommt ihr ein Neuanfang gerade recht. Trotz ihrer Angst vor Dunkelheit wagt sie das Abenteuer. Schnell wird ihr jedoch klar, dass auf dieser Station im ewigen Eis etwas so gar nicht stimmt. Als sie Nachforschungen zum plötzlichen Tod ihres Vorgängers anstellt, pflastert sich ihr Weg mit Leichen.
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"The Dark" ist der erste Spannungsroman der Autorin Emma Haughton. Mit einem Locked-Room-Thriller wagt sie sich an ein Genre, welches absolut nicht leicht ist.
Hat sich dieses Wagnis gelohnt? Ich finde: JA!
Die Atmosphäre ist düster, kalt und spannend.
Klar wird man denken, in der Antarktis ist es eben lange dunkel und weit unter 0°. Tatsache. Aber mir geht es eher um das vermittelte Gefühl. Gänsehautmomente gibt es einige. Dazu kommt ein Schreibstil, der zwar leicht, aber fesselnd ist.
13 Charaktere hört sich zunächst viel an, wird aber durch die ausgezeichnete Darstellung jedes einzelnen nicht verwirrend. Wer doch mal nachschlagen möchte, findet zu Beginn eine Auflistung mit Name, Alter und Aufgabe auf der Station. Sehr praktisch - auch wenn ich es nicht brauchte.
Kommen wir zur Hauptfigur und dem Grund für den Stern Abzug:
Kate soll passionierte Notärztin sein. Dafür reagiert sie in Notsituationen aber eher wie eine Anfängerin. Ob es nur an ihrem heimlichen Tablettenkonsum liegt? Man weiß es nicht. Meistens finde ich ihre Person gut dargestellt. Aber auf der anderen Seite ist sie mir zu wenig tough, zu wenig die Führungsperson, die sie als Notärztin eigentlich wäre. Zu oft weiß sie sich nicht zu behaupten. Insgesamt drehen sich zuerst gut 300 Seiten nur um ihre Tablettensucht, ihre Naivität und ihre Ahnung, dass etwas nicht stimmt. Richtig zur Sache geht es erst auf den letzten 100 Seiten. Das ist eine Menge verschenktes Potential. Da hätte man sehr viel mehr rausholen können. Allerdings waren die 300 Seiten trotzdem gut und flüssig zu lesen. Es war halt, als würde sich der
Spannungsbogen gaaaaanz lange aufladen und mit einem Knall entladen. Ich habe es lieber, wenn ich mehrere kleinere Knaller habe. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.
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Fazit:
4 Sterne für einen spannenden Locked-Room-Thriller, der vor allem durch die Atmosphäre besticht.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Verus 10 - Irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn

Die Verdammten von London
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ACHTUNG: DIE REZENSION ENTHÄLT SPOILER ZU DEN VORGÄNGERN!!!
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Scheinbar darf Alex Verus endlich durchatmen. Die Anklage wegen Hochverrat und Mord ist fallen gelassen. Auch Anne scheint endlich ...

ACHTUNG: DIE REZENSION ENTHÄLT SPOILER ZU DEN VORGÄNGERN!!!
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Scheinbar darf Alex Verus endlich durchatmen. Die Anklage wegen Hochverrat und Mord ist fallen gelassen. Auch Anne scheint endlich in Sicherheit. Niemand weiß von ihrem dunklen Geheimnis. Und das soll auch so bleiben.
Gerade aus dem Gerichtssaal, einen lukrativen Job in Aussicht und endlich glücklich mit Anne wähnt Alex sich in Sicherheit.
Doch dann geht alles ganz schnell. Hat der Rat doch herausgefunden, wer den Dschinn vor einem Jahr wirklich beschworen hat?
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Die Reihe um Alex Verus ist bekannt dafür, sehr durchwachsen zu sein. Von langweilig bis super spannend ist wirklich alles dabei in allen Graustufen.
Genau dieses Gefühl hatte ich auch in diesem Buch. Wohlgemerkt in diesem EINEN.
Extrem detaillierte und über zig Seiten gezogene Gemetzel teilen sich die Story mit fesselnden Entwicklungen. Endlich müssen die Figuren mal aus sich herauskommen und zeigen, was sie können. Für die Hauptfiguren Alex, Anne und Luna könnte man es auch als Befreiungsschlag bezeichnen. Dieses Gefühl hat Jacka wirklich gut geschafft zu vermitteln.
Wie ich oben aber schon erwähnt habe, gibt es auch ein kleines Manko. Nämlich eine extreme Detailverliebtheit während der Actionszenen. Hier hätte so einiges gekürzt werden können, was die eigentlich super schnellen Passagen noch schneller, aber dafür weniger durcheinander gemacht hätte. Puuuhhh Das war teilweise wirklich sehr konfus.
Für alle Arachne-Fans: in diesem Band müsst Ihr ganz stark sein. Das war der Moment, wo ich tatsächlich ein Tränchen im Auge hatte.

Fazit: Aufgrund des manchmal heillosen Durcheinanders gibt es sehr gute 4 Sterne. Aber trotzdem eine absolute Empfehlung für einen der besten Teile bisher.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Ein anspruchsvoller Reihenauftakt

Mit kalter Präzision
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Inhalt:
Die Deutsch-Chinesin Dr. Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin beim BKA in der Einheit "Extremdelikte". Auf ihrem Tisch landen die harten Fälle. Jüngst trat sie in die Fußstapfen ihres Ex-Kollegen Fred ...

Inhalt:
Die Deutsch-Chinesin Dr. Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin beim BKA in der Einheit "Extremdelikte". Auf ihrem Tisch landen die harten Fälle. Jüngst trat sie in die Fußstapfen ihres Ex-Kollegen Fred Abel. Die Fußstapfen sind groß und es dauert nicht lang, bis Sabine sich auf ihrem neuen Posten beweisen muss. Sie wird als Unterstützung des LKA zu einem Mord gerufen, der es an Brisanz in sich hat: die Frau eines renommierten Berliner Schönheitschirurgen wird in deren Villa stranguliert aufgefunden. Einbruchsspuren? Keine.
Die Obduktion fördert dann jedoch Ungereimtheiten zu Tage, die an einem Mord nicht mehr vorbei lassen.

Genre und Thema:
Die Genre-Bezeichnung "Rechtsmedizin-Thriller" lässt bereits keinen Raum für Spekulation. Interessierte der Rechtsmedizin kommen hier voll auf ihre Kosten.

Charaktere:
Viele Charaktere sind dem geübten Tsokos-Leser bereits aus der (mittlerweile abgeschlossenen) Z-Reihe bekannt.
Als da wären Paul Herzfeld (Leiter der rechtsmedizinischen Abteilung "Extremdelikte"), Fred Abel (Hauptfigur der Z-Reihe) spielt nur noch eine Mini-Rolle und schließlich Dr. Sabine Yao, die nun Abels Stelle übernimmt. Sie ist eine toughe Frau, die weiß was sie will und was sie kann. Auch ihr Chef Herzfeld hält im Job große Stücke auf sie. Im privaten Umfeld ist Yao jedoch nicht so selbstbewusst. Am meisten beschäftigt sie ihre Schwester, die in desolatem Zustand in der Psychiatrie ist.

Handlung und Stil:
Nicht immer ganz einfach zu lesen und durchaus anspruchsvoll nimmt uns Michael Tsokos wieder mit in den Obduktionssaal. Mir persönlich gefällt die Fülle an Fakten sehr gut. Manchmal muss man aber schon genau lesen um sich in Situationen hineinversetzen zu können. An entscheidenden Stellen wären etwas weniger Fachausdrücke definitiv mehr wert. Wenn es mir als doch recht geübte Rechtsmedizin-interessierte Leserin stellenweise schwer fällt, der Handlung zu folgen, würde ein Einsteiger in die Marterie wohl kapitulieren. Hier würde ich mir etwas mehr Rücksicht wünschen.
Spannend war es dafür allemal; die ein oder andere Wendung habe ich nicht kommen sehen und war somit bestens unterhalten. Besonders das Finale kam dann unerwartet und man konnte doch nochmal richtig mitfiebern.
Für mich war der Mix aus Medizin und Thriller am Ende genau richtig.

Eine Empfehlung von mir:
Wer in die Bücher von Dr. Tsokos einsteigen möchte, sollte dies entweder mit der Z-Reihe oder der A-Reihe tun. Um sich etwas Vorwissen anzueignen, empfehle ich die Instagram-Seite @dr.tsokos und/oder seine Sachbücher, die alle sehr leicht verständlich, manchmal lustig und doch überaus lehrreich sind.

Fazit:
4🌟 für einen Reihenauftakt, der es fachlich in sich hat. Medizinisch top, Stil anspruchsvoll und fordernd. Ich freue mich sehr auf den nächsten Yao-Teil.

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