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Veröffentlicht am 08.06.2021

Ein Wuff auf die Liebe!

Vier Pfoten im Sommerwind
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Kurzbeschreibung:
Die perfekte Sommerlektüre – nicht nur für Hundefans

Aus eigener Kraft haben die drei Freundinnen Hannah, Caroline und Ella ein Cateringunternehmen gegründet. Schon nach kurzer Zeit ...

Kurzbeschreibung:
Die perfekte Sommerlektüre – nicht nur für Hundefans

Aus eigener Kraft haben die drei Freundinnen Hannah, Caroline und Ella ein Cateringunternehmen gegründet. Schon nach kurzer Zeit können sie riesige Erfolge verbuchen. Die Köstlichkeiten der Foodsisters sind einmalig, das muss auch Jörn zugeben. Doch bei der Aussicht zusammen mit Ella die Jubiläumsfeier der Lichterhavener Feuerwehr zu organisieren, ist er schon jetzt genervt. Wie soll er, der ruhige und besonnene Fischer, mit der quirligen Partyqueen ein Team bilden? Aber als Ella sich um den Bearded Collie ihrer Großmutter kümmern muss, ist sie heillos überfordert und Jörn lernt Ella plötzlich von einer ganz anderen Seite kennen …

Mein Eindruck:
Wieder einmal hat uns Petra Schier in den kleinen, fiktiven Ort Lichterhaven an der Nordsee entführt. Es ist bereits der fünfte Band, der in dieser zauberhaften Kulisse spielt, und ich habe sie bisher alle mit großem Vergnügen gelesen. So war ich nun gespannt auf die Geschichte von Ella, die, zusammen mit ihren Freundinnen Hannah und Caroline, ein Catheringunternehmen gegründet hat und sehr erfolgreich damit ist. Nun sollen die drei jungen Frauen, die „Foodsisters“, wie sie sich nennen, die Jubiläumsfeier der Lichterhavener Feuerwehr organisieren, soweit es die kulinarische Versorgung und die Dekorationen betrifft. Jörn Paulsen, Wehrführer bei der Freiwilligen Feuerwehr von Lichterhaven, sieht der geplanten Zusammenarbeit, mit gemischten Gefühlen entgegen, denn ausgerechnet mit Ella Jensen soll er sich beraten, und sie beide sind schon seit der Schulzeit wie Hund und Katze. Während Jörn der Ruhige und Besonnene ist, kennt er Ella nur als Partyqueen, die nichts anbrennen lässt. Aber schon nach kurzer Zeit lernt Jörn Ella ganz anders kennen. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Großmutter soll sie sich um deren Bearded Collie kümmern. Zu ihrer Trauer gesellt sich sehr schnell Überforderung, und plötzlich wird Jörn klar, dass sich hinter der attraktiven und lebenslustigen Fassade der jungen Frau sehr viel Verletzlichkeit verbirgt. Mit Barnabas kommt sie so gar nicht zurecht, und als der Hund auch noch ausbüxt, ist es um ihre Fassung geschehen.
Einen neuen Lichterhaven-Roman zu lesen ist wie eine Gedankenreise an die Nordsee und als würde man gute Freunde besuchen, denn viele Personen, die im Roman erwähnt werden, kenne ich bereits aus den vorherigen Bänden. Lichterhaven ist ein überschaubarer Ort, da kennt man sich, und es bestehen langjährige Freundschaften zwischen den Familien. Hier kann man sich kaum aus dem Weg gehen, das stellen auch Jörn und Ella immer wieder fest.
Auch ein paar neue Charaktere werden vorgestellt und sind am Rande in die Handlung eingebunden, und ich habe da schon so eine Ahnung, worauf ich mich beim nächsten Band freuen kann. Die Geschichte zwischen Jörn und Ella entwickelt sich kompliziert, aber obwohl sie so grundverschieden sind oder vielleicht auch gerade deswegen, fühlen beide eine gegenseitige Anziehung. Wenn sie auch vom Wesen und von ihren Reaktionen her völlig unterschiedlich sind, empfand ich die Protagonisten beide als sehr sympathisch, jeden von ihnen auf seine Art. Vor allem Ella in ihrem Kummer um die geliebte Großmama tat mir leid. Wie es ihr, mit Jörns Hilfe, gelingt, sich auf Barnabas einzulassen und wie sich alles entwickelt, ist wie gewohnt sehr kurzweilig und schön geschildert. Ich muss gestehen, manchmal waren mir die Freunde, Bekannten und Nachbarn der beiden etwas zu neugierig, denn ich hatte stellenweise das Gefühl, sie meinen mehr zu wissen als die Betroffenen selbst. Aber es ist weniger Sensationslust, sondern eher eine liebenswerte, gut gemeinte Neugier.
Mein heimlicher Held ist auch diesmal wieder vierbeinig, aber ich muss sagen, Barnabas ist einfach zum Knuddeln! Seine „Gedanken“ und „Kommentare“ sind im Text kursiv gedruckt, und ich finde die Art der Einbindung in den Roman sehr schön und gefühlvoll. Die Autorin hat eine unvergleichliche Art, sich in das Herz eines Vierbeiners hinein zu fühlen.
Schon das Cover strahlt für mich so viel positive Energie, Lebensfreude und Urlaubsstimmung aus, dass ich am liebsten jetzt sofort genau dort in diesen Strandkorb möchte. Alles in allem ist dies wieder ein sehr gelungener Teil einer wunderbaren Reihe.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Tolle Ideen und Rezepte - nicht nur für Gestresste und Übergewichtige!

Entspannt macht schlank
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Das Autorenduo hat hier ein sehr beeindruckendes Programm ausgearbeitet, das aus der Drachenberg-Methode und dem Ernährungskonzept von Dagmar von Cramm besteht. Das Buch startet mit einem umfangreichen ...

Das Autorenduo hat hier ein sehr beeindruckendes Programm ausgearbeitet, das aus der Drachenberg-Methode und dem Ernährungskonzept von Dagmar von Cramm besteht. Das Buch startet mit einem umfangreichen theoretischen Teil, der über die Hälfte der 224 Seiten einnimmt. Hier erfährt man alles über die verschiedenen Arten von positivem und negativem Stress und über die Zusammenhänge von Stress und Übergewicht. Viele Menschen können nicht mehr unterscheiden, haben sie nun Appetit oder wirklich Hunger? Andere nutzen Essen als Trost, ja fast als Droge. Aus eigenen Erfahrungen heraus hat Jacob Drachenberg seine Methode entwickelt, wie man durch Entspannung und mehr Gelassenheit zum persönlichen Wohlfühlgewicht kommt. Man lernt interessante Zusammenhänge kennen. Wie und wo Stress entsteht und was er im menschlichen Körper bewirken kann, dass Stress oft die Ursache für Übergewicht ist und vieles mehr erfährt man aus diesem interessanten Buch. Die Drachenberg-Methode und das Ernährungskonzept von Dagmar von Cramm gehen Hand in Hand und ergänzen sich sehr wirkungsvoll. Das Autorenteam liefert viele alltagstaugliche Ratschläge zur Stressbewältigung. Neben vielen detaillierten Ausführungen rund um dieses Thema gefällt mir auch die kleine Rubrik „Dagmar fragt Jacob“ bzw. „Jacob fragt Dagmar“. Dabei werden häufig auftauchende Probleme und Fragen kurz und prägnant geklärt, quasi wie in Form eines kurzen Interviews. Sehr interessant finde ich die Informationen, dass es zum Beispiel Nahrungsmittel gibt, die besonders gut gegen Stress wirken. Auch richtig gute Tipps zum Verhalten rund ums Essen hat das Autorenduo parat. Egal in welcher Situation man selbst gerade ist, Stress haben wir wohl alle, und die Zahl der Menschen, die immer wieder mit überflüssigen Pfunden kämpfen, ist recht groß. Daher hat das Buch sicher für (fast) jeden gute Tipps auf Lager. Um die Ernährungsfragen kümmert sich Dagmar von Cramm. Sie räumt mit Ernährungsmythen auf. Auch wenn es nicht speziell erwähnt wird, so weisen einige ihrer Äußerungen darauf hin, dass auch sie dem Intervallfasten nicht abgeneigt ist.

Nicht zuletzt überzeugt das Buch durch seinen vielfältigen Rezeptteil, der von Dagmar von Cramm zusammengestellt wurde. Schon die Durchsicht der Rezepte ist sehr anregend, und viele der gezeigten Gerichte haben mich auf Anhieb angesprochen. Manche Menschen starten am liebsten mit einem süßen Getreidebrei in den Tag, andere wünschen sich einen herzhaften Snack am Morgen, und wieder andere begnügen sich mit einem gehaltvollen und gesunden Getränk oder Smoothie. Auch Brotbeläge bzw. -aufstriche, mal süß und mal herzhaft, findet man in Hülle und Fülle im Buch. Aber nicht nur für morgens, sondern auch für den weiteren Tag gibt es sowohl herzhafte als auch süße Vorschläge, die alle zwei Eigenschaften gemeinsam haben: sie sind sowohl lecker als auch gesund und ausgewogen. Diese Gerichte kann man auch essen, wenn man weder gestresst ist noch mit den Pfunden kämpft, sondern einfach, um sich etwas Gutes zu tun und lecker zu essen.
Viele der Rezepte sind extrem schnell und einfach nachzumachen, beispielsweise das schnelle Ofengemüse oder der Gemüsetopf mit Pesto. Alle Rezepte basieren auf möglichst frischen Zutaten und überzeugen durch ihre Einfachheit, so dass sie schon aus diesem Grund den Namen „Anti-Stress-Rezepte“ verdienen, denn hier gerät man beim Kochen ganz sicher nicht unter Stress! Die Auswahl ist vielfältig und bunt. Ein Großteil der gezeigten Gerichte ist vegetarisch, teilweise auch vegan. Da findet man tolle Ideen für sättigende Salate, Gnocchi mit Ofengemüse, Kichererbsen-Spätzle mit Pilzrahm, Grüne Shakshuka und vieles mehr. Mit wenigen Zutaten und geringem Aufwand kann man sehr gesund und vitalstoffreich kochen, wie man hier sieht. Egal ob Risotto, One-Pot-Pasta oder feine Suppen, da findet sicher jeder etwas für den eigenen Geschmack. Schnelle gefüllte Wraps sind nicht nur optisch ansprechend sondern auch richtig wohlschmeckend. Auch die Süßschnäbel kommen auf ihre Kosten, denn Rezepte für Fruchtreis, Grießbrei, Blini oder eine schnelle Beeren-Polenta sind ebenfalls im Buch. Selbst auf Gebäck muss man nicht verzichten, sowohl herzhaft als auch süß. Da sind Rezepte für Topfbrot oder Naanbrot, für Gemüsestrudel oder süßsaure Quiche zu finden, aber es dürfen auch mal frisch gebackene Waffeln oder der Lieblings-Apfelkuchen sein. Es macht richtig Spaß, die Rezepte auszuprobieren, da man im Vorfeld nicht langwierig und aufwendig nach seltenen Zutaten suchen muss. Das Ernährungskonzept von Dagmar von Cramm basiert auf natürlichen, regionalen und saisonalen Zutaten. Zwar ist dies kein rein vegetarisches oder veganes Kochbuch, so habe ich beispielsweise ein Rezept für Rinderrouladen mit Ofengemüse entdeckt, das sehr gut klingt, und ich werde versuchen, meinem Mann, der Rouladen über alles liebt, diese Variante schmackhaft zu machen. Aber letztendlich sind die Rezepte mit Fleisch oder Fisch sehr in der Minderzahl, was nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch umweltfreundlich und nachhaltig ist.
Am Ende des Buches findet man noch vier komplett ausgearbeitete Speisepläne für unterschiedliche Bedürfnisse und für jeweils eine Woche. Den Abschluss bildet eine Aufstellung mit vielen guten Tipps, wie Kochen zur Entspannung wird und wie man Stress einfach aushebeln kann. Alles in allem ist dies ein sehr informatives, gut gegliedertes und schönes Buch, das nicht nur mit guten Ratschlägen aufwarten kann, sondern auch in vielerlei Hinsicht noch einen Mehrwert in die Küchen bringt.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Schöne Rezepte, leider macht die Beschaffung einiger Zutaten Probleme

Natur pur - Putzmittel selber machen für Haushalt, Wäsche, Küche, Bad und Garten
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DIY ist wieder voll im Trend, auch bei Putzmitteln. Die Gründe, Reinigungsmittel selber herzustellen, sind vielfältig. Einerseits weiß man, was drin ist, und man spart so einiges an Plastikmüll. Auch habe ...

DIY ist wieder voll im Trend, auch bei Putzmitteln. Die Gründe, Reinigungsmittel selber herzustellen, sind vielfältig. Einerseits weiß man, was drin ist, und man spart so einiges an Plastikmüll. Auch habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit selbst gerührten Putzmitteln gemacht, denn sie erfüllen ihren Zweck genauso gut wie viele chemische Keulen aus dem Supermarkt oder der Drogeriem manchmal sogar besser. Neben vielen guten Tipps rund ums Putzen enthält das Büchlein von Séverine Jérigné zwanzig Putzmittel-Rezepte für alle Bereiche des Haushalts. Einige Reinigungsmittel kannte ich in ähnlicher Weise schon und habe sie schon länger in Benutzung. Aber das Buch hat auch viel Neues auf Lager, denn zu meiner großen Freude habe ich hier auch ein Rezept gefunden, wie ich die bewährten Putz- bzw. Poliersteine selber machen kann. Seit vielen Jahren habe ich immer einen gekauften Putzstein in Verwendung und finde ihn unverzichtbar, denn man kann so ziemlich alles damit reinigen, auch empfindliche Oberflächen, ohne sie zu verkratzen. Das Rezept ist ganz einfach, und mein nächster Putzstein wird nun selbst hergestellt. Egal was man für den Haushalt sucht, ob WC-Reinigertabs, Flüssigwaschmittel, Fensterreiniger oder Möbelpolitur, für jeden Zweck hat die Autorin ein Rezept parat. Die Zutatenliste ist sehr überschaubar, denn vieles lässt sich mit Natron, Waschsoda, Essig und Zitronensäure und flüssiger Kernseife bewerkstelligen, und das bekommt man alles so ziemlich in jeder Drogerie. Problematischer wird es mit zwei weiteren Zutaten, denn diese sagten mir erst einmal gar nichts.

Natriumpercarbonat: Hierbei handelt es sich um ein Bleichmittel, das zwar schon seit dem 19. Jahrhundert in Waschmitteln zu finden ist, aber einzeln habe ich es noch nirgends gesehen. Inzwischen habe ich ein wenig recherchiert und festgestellt, dass man es in einigen Onlineshops bestellen kann, wobei man schon sehr suchen muss.

Der zweite Stoff, der mir erst einmal nichts sagte, ist Decylglucosid. Meine Recherchen haben gezeigt, dass mir dieses Tensid bisher als „Plantaren“ bekannt war. Auch dies ist eine Zutat, die man bestellen muss, wenn man nicht gerade einen Shop mit Selbstrührer-Bedarf in der Nähe hat.

Aus ihrem Buch konnte ich entnehmen, dass die Autorin anscheinend in Frankreich ein Unternehmen gegründet hat, welches einen Baukasten zur Herstellung von Reinigungsmitteln vertreibt. Leider ist aber unter der angegebenen Adresse keine Website zu finden. Aber selbst wenn, wäre es nicht gerade im Sinn der Umwelt, sich die Zutaten aus Frankreich zuschicken zu lassen.

Es ist schade, dass man das Natriumpercarbonat nur in sehr wenigen Onlineshops bekommt, die ansonsten ein eher spezielles Sortiment haben. Nur deswegen dort zu bestellen, ist m. E. nicht wirtschaftlich und wirkt dem Sinn von Nachhaltigkeit, die ja das grundlegende Thema des Buches ist, entgegen, so dass ich wohl auf die Rezepte, für welche diese Zutat benötigt wird, verzichten muss. Leider trifft das für sechs der zwanzig Rezepte zu.

Trotz dieser Einschränkung ist das Buch gut aufgemacht und hat mir neue Erkenntnisse gebracht.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein großartiger Roman - bittersüß wie ungeschleuderter Honig

Das Flüstern der Bienen
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Dies ist die Geschichte der Familie Morales in der kleinen mexikanischen Stadt Linares zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es sind schwere Zeiten für die Menschen dort. Sie haben mit der mexikanischen Revolution ...

Dies ist die Geschichte der Familie Morales in der kleinen mexikanischen Stadt Linares zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es sind schwere Zeiten für die Menschen dort. Sie haben mit der mexikanischen Revolution zu kämpfen, mit der Landreform und dann auch noch mit der Spanischen Grippe. Man erlebt den Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen, mit glücklichen Zeiten und schönen Momenten aber auch mit tragischen, traurigen Ereignissen. Man nimmt an den Gefühlen und Gedanken der Familie Morales teil, und auch wenn mir ihr Leben auf dem Landgut und die Atmosphäre völlig fremd waren, so wurde mir alles durch die plastischen Schilderungen sehr schnell vertraut. Francisco Morales ist ein Gutsherr mit Herz und Verstand. Er liebt seine Familie und sorgt gut für die Seinen.

Es ist aber auch die Geschichte von Simonopio, der als Baby von der alten Nana Reja gefunden wurde, eingehüllt in einen Bienenschwarm. Francisco und Beatriz Morales nehmen das Findelkind bei sich auf, entgegen aller Bedenken in ihrer Umgebung. Viele meinen, der Kleine sei vom Teufel gezeichnet, denn er hat eine Gaumenspalte und sieht dadurch anders aus als andere Kinder. Seine Paten, Francisco und Beatriz, lieben ihn jedoch so wie er ist, und der Junge gibt diese Liebe zurück und dankt ihnen mit seiner besonderen Gabe, die die Familie immer wieder vor Gefahren beschützt.
Simonopio lernt nie sprechen, zumindest nicht so wie wir Sprache verstehen.
Er spricht seine eigene Sprache. Er ist eins mit der Natur und ihren Geschöpfen, ganz besonders aber mit seinen Bienen, die ihn beschützen und einhüllen. Der Schwarm flüstert ihm Geheimnisse zu und weist ihm seinen Weg im Leben. Simonopio ist ein außergewöhnlicher Mensch, und er nimmt Ereignisse über größere Entfernungen und im Voraus wahr.
Man spürt die tiefe Verbundenheit, mit allem was er liebt, die keine Worte braucht und doch alles weiß.

Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt. Da ist einmal der neutrale Erzähler, der alles aus einer gewissen Entfernung kommentiert und die Zusammenhänge erklärt, und dann ist da noch die Sichtweise des jüngeren Francisco, Beatriz und Francisco Morales‘ Sohn, der sich später an alles erinnern wird.

Es ist der wunderbare Roman einer grandiosen Erzählerin, einerseits durch die poetische Sprache aber auch durch die vielschichtige Handlung und die ausdrucksvollen Charaktere so außergewöhnlich. Es ist eine bewegende Geschichte, die lange nachhallt, voller Magie und mit einem ganz besonderen Charme.

Ich habe diesen Roman teilweise gelesen und zum Teil das Hörbuch gehört. Beides hat mir auf seine Weise außerordentlich gut gefallen.
Die beiden Sprecher Uve Teschner (Erzähler) und Reinhard Kuhnert (Francisco) machen ihre Sache sehr gut. Beiden gelingt es wunderbar, den verschiedenen Charakteren Leben einzuhauchen und die Geschichte so zu erzählen, dass man mit- und hingerissen ist. Viele Szenen des Romans habe ich quasi doppelt „erlebt“. Ich konnte sie einerseits mit geschlossenen Augen hören und mich dadurch noch intensiver in die jeweilige Situation hinein versetzen, aber ich habe sie dann auch gerne nochmal im Buch nachgelesen und bei besonders schönen Zitaten Markierungen angebracht. Gerade bei dieser Geschichte fand ich es außerordentlich bereichernd, sie sowohl hören als auch lesen zu können.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Da lächeln nicht nur die Libellen

Das Lächeln der Libellen
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Wie schon der erste Roman der Inselgärten-Reihe, so hat mich auch diese Geschichte wieder sehr schnell in ihren Bann gezogen.

Auch diesmal geht es um zwei Frauen, denen es im wahrsten Sinn des Wortes ...

Wie schon der erste Roman der Inselgärten-Reihe, so hat mich auch diese Geschichte wieder sehr schnell in ihren Bann gezogen.

Auch diesmal geht es um zwei Frauen, denen es im wahrsten Sinn des Wortes in ihrem Leben die Füße weggezogen hat. Sie begegnen sich unter eher traurigen Umständen, freunden sich aber sehr bald an und beschließen, einander zu helfen. Gemeinsam gehen sie die Zukunft an, jede von ihnen auf ihre Weise. Auf der Suche nach der Herkunft und dem Geheimnis eines goldenen Anhängers, der eine Libelle darstellt, begeben sich Juna und Linnea nach Hiddensee, denn von dort scheint die goldene Libelle zu stammen.

Es ist faszinierend, die beiden Frauen bei ihren Unternehmungen zu begleiten und zu erleben, wie sie sich Stück für Stück das Glück im Leben zurück erobern, ohne dabei ihre Vergangenheit und die damit zusammenhängende Traurigkeit zu verdrängen, sondern zulassen und als Teil von sich selbst akzeptieren. Nicht nur Linnea und Juna, auch alle anderen Charaktere im Roman fand ich liebenswert und so lebendig beschrieben, dass man sie am liebsten selbst kennenlernen möchte. Auch ein paar alten Bekannten aus dem vorherigen Band begegnet man wieder, und obwohl sie hier nur am Rande erwähnt werden, so ist es doch ein schönes Gefühl, wieder von ihnen zu lesen.

Die Geschichte ist faszinierend, und ich habe die Lösung des Geheimnisses um die goldene Libelle mit Spannung verfolgt. Was mir aber ganz besonders gut an den Romanen von Patricia Koelle gefällt und was ich hier in ganz besonderen Maße genießen konnte, ist die Liebe zur Natur, die aus jeder Zeile spricht. All die Tiere und Pflanzen und auch die wundervolle Landschaft der Insel sowie von Lunas Heimat im Spreewald sind so einfühlsam, fast zärtlich, beschrieben, dass man meint, den Duft der Rosen zu riechen, das Rascheln der Blätter, die Fluggeräusche der Schwäne und das Rauschen des Meeres zu hören und den sanften Wind am Strand auf der Haut zu spüren Es ist eine wundervolle Atmosphäre, die Sehnsüchte weckt, genau diese Orte selbst einmal zu besuchen und ihre Schönheit zu erleben.

Sehr gut gefällt mir auch die Art, wie sich die Autorin von ihrer Geschichte und den lieb gewonnenen Protagonisten „verabschiedet“. Es ist ein wunderschön geschriebener Roman, der die Seele streichelt und einem den Abschied schwer macht. Aber glücklicherweise gibt es ja einen dritten Band und ein vierter ist bereits in Arbeit. Außerdem schreibt Patricia Koelle so wunderbar und gefühlvoll, dass ich ihre Bücher gerne später erneut zur Hand nehmen, sie vielleicht nicht komplett noch einmal lesen, aber immer wieder gerne darin schmökern werde, um mir besonders schöne Passagen ins Gedächtnis zu rufen.

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