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Veröffentlicht am 26.10.2020

Es geht spannend weiter!

Lügen einer Lady
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Man schreibt das Jahr 1912. Inzwischen ist es Sommer geworden. Gerade erst im Frühling haben Lady Christabel und ihre Zofe Maud einen Mord miterlebt, und schon wartet ein neues Abenteuer auf sie. Diesmal ...

Man schreibt das Jahr 1912. Inzwischen ist es Sommer geworden. Gerade erst im Frühling haben Lady Christabel und ihre Zofe Maud einen Mord miterlebt, und schon wartet ein neues Abenteuer auf sie. Diesmal sollen sie den Ruf einer Freundin von Christabels Tante Lavinia retten, denn Lady Haddington wird von einem Lakaien erpresst, mit dem sie sich auf eine Liaison eingelassen hatte. Christabel und Maud sollen eine Kette, die der Lakai entwendet hat, wieder zurück stehlen. Eine schwierige Aufgabe wartet hiermit auf die beiden jungen Frauen. Dazu kommt, dass der beschuldigte Lakai ein sympathischer, ehrlicher Mensch ist, zu dem die Geschichte so gar nicht passen will. Lady Christabel und Maud haben berechtigte Zweifel, ob Damian Ellis, der Lakai, wirklich zu so einer fiesen Erpressung fähig wäre.

Nachdem der erste Band „Tod eines Lords“ mit einem Cliffhanger endete, war ich sehr gespannt, wie es mit Christabel und Maud weiter gehen wird. Zum einen ist da wieder ein neuer Fall, ein neues Abenteuer für die beiden Frauen, die inzwischen schon fast ein freundschaftliches Verhältnis pflegen, das weit über den Status „Lady und Zofe“ hinaus geht. Als Maud in eine problematische Lage gerät, bemüht sich Christabel nach Kräften, ihr beizustehen, was sicher damals nicht gerade üblich war. Wenn ein Bediensteter in Schwierigkeiten war, wurde er nicht selten von der Herrschaft fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Schon aus diesem Grund, weil sie so völlig ohne Standesdünkel und sehr besorgt um ihre Zofe ist, habe ich Christabel ins Herz geschlossen. Aber auch Maud, die Zofe mit der geheimnisvollen Vergangenheit und dem forschen Mundwerk, hat das Herz auf dem rechten Fleck. Es ist immer schön, die Dialoge der beiden Protagonistinnen zu verfolgen. Auch diesmal lernt man in ihrem Umfeld wieder einige interessante Charaktere kennen, sogar einen Detective Inspector von Scotland Yard. Auch zwischen ihm und den beiden Hobby-Ermittlerinnen gibt es einige amüsante und interessante Dialoge.

Bei allen Fragen, die sich rund um den neuen Kriminalfall stellen, gibt es aber noch eine Sache, die Maud auf dem Herzen liegt, denn ihre Vergangenheit droht, sie einzuholen. Nicht einmal Christabel hat sie sich bisher anvertraut, obwohl sie durchaus schon mit dem Gedanken gespielt hat.

Das Flair der damaligen Zeit ist auch diesmal wieder toll beschrieben. Man fühlt sich direkt in ein altes Herrenhaus versetzt, und die Atmosphäre ist fast greifbar. Es wäre übrigens kein Buch der Autorin, wenn nicht wenigstens eine Katze darin eine Rolle spielen würde. Diesmal ist es eine verletzte Stallkatze, und es wird schon zur lieben Gewohnheit, dass Christabel und Maud bei jedem ihrer Abenteuer einen schnurrenden Vierbeiner „adoptieren“. Im Nachwort erklärt die Autorin interessante Details zu Fakten und Fiktion ihres Romans, und man erfährt so einiges über die damaligen Gepflogenheiten, sowohl Upstairs als auch Downstairs.

Rückblickend hat mir der erste Band noch ein klein wenig besser gefallen, was ich jedoch nicht an irgendwelchen Kritikpunkten festmachen kann, denn es ist rein gefühlsmäßig. Aber wie gesagt, der Unterschied ist minimal, und ich bin schon sehr neugierig und freue mich auf den dritten Band, der übrigens am Ende dieser Woche bereits als eBook erscheint.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tue es jeden Tag - Konfuzius

Altern wird heilbar
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„Altern wird heilbar“, sorry, aber der Titel klingt nun doch etwas reißerisch. Um heilbar zu sein, müsste es sich ja um eine Krankheit handeln. Da es aber ja eigentlich eine normale Entwicklung ist, die ...

„Altern wird heilbar“, sorry, aber der Titel klingt nun doch etwas reißerisch. Um heilbar zu sein, müsste es sich ja um eine Krankheit handeln. Da es aber ja eigentlich eine normale Entwicklung ist, die alles und jeden auf dieser Erde irgendwann betrifft, finde ich die Bezeichnung des Heilens in diesem Zusammenhang nicht so glücklich gewählt, aber vielleicht irre ich mich da, denn ich bin ja Laie auf diesem Gebiet. Bisher habe ich das Altern als natürlichen, unausweichlichen Entwicklungsprozess angesehen.

Die Autoren dieses Buches berufen sich auf die drei Zellkompetenzen: 1. Erneuerung, 2. Energieerzeugung und 3. Entgiftung. Was es damit auf sich hat, wird in drei Kapiteln sehr ausführlich dargelegt. Hier wurden die neuesten Erkenntnisse zusammengetragen, und vieles davon klingt auch einleuchtend, manches war mir bereits bekannt, anderes habe ich hier ganz neu erfahren. Der Aufbau des Buches ist sinnvoll, die Ausführungen gingen mir manchmal zu sehr ins Detail bzw. waren mir zu wissenschaftlich. Zwar ist das Buch im lockeren Plauderton geschrieben, aber man muss sich trotzdem sehr anstrengen, den Erläuterungen zu folgen. Zwischendurch gibt es immer wieder längere Abschnitte in der 1. Person, wo persönliche Erfahrungen der Autoren geschildert werden. Diese sind zwar sehr gut verständlich, lassen sich aber schwer lesen, da sie dünner und in roter Farbe gedruckt sind. Auch wenn ich bereits an der fortgeschrittenen Krankheit „Alter“ leide, so brauche ich doch noch keine Lesebrille, zumindest war das bisher auch beim Kleingedruckten der Fall. Dieses Buch brachte mich aber an meine Grenzen, denn wie gesagt, dieser sehr dünne, rote Druck machte mir bereits Probleme, aber an den Quellenangaben bin ich dann endgültig gescheitert. Die sind so winzig gedruckt, dass ich tatsächlich eine Lupe zur Hand nehmen musste.
Das Buch enthält viele interessante und wertvolle Informationen, keine Frage! Aber letztendlich merkt man, dass es sich hier weitgehend um Theorie handelt, und ich denke, praktisch können wir zwar einiges tun, um das Alter hinauszuzögern und vielleicht auch einige zusätzliche Jahre zu gewinnen, aber heilbares Altern würde ja die Unsterblichkeit bedeuten, und ich denke, es ist gut, dass es diese nicht gibt. Ich bin skeptisch, aber vielleicht fehlt mir auch nur der Weitblick, wer weiß! Es ist interessant und überraschend, was es gerade in den letzten Jahren an neuen Erkenntnissen zu Themen wie Alter und Gesundheit gegeben hat. Heute ist so vieles möglich, was man noch vor fünfzig Jahren als völlig absurd betrachtet hat, und einige Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass die durchschnittliche Lebensdauer der Menschen noch lange nicht ihren höchsten Punkt erreicht hat. Auf jeden Fall ist das Buch lesenswert, denn es bietet viele sehr interessante Denkanstöße und auch diverse sinnvolle Ratschläge, die einem helfen können, in Gesundheit zu altern und möglichst lange fit zu bleiben.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Die Welt von morgen

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Dieser dritte Teil der Reihe um die Wanderfotografin Mimi Reventlow spielt in den Jahren 1912 und 1913. Nach dem Tod ihres Onkels und einer privaten Enttäuschung hat Mimi Laichingen verlassen. Mit ihr ...

Dieser dritte Teil der Reihe um die Wanderfotografin Mimi Reventlow spielt in den Jahren 1912 und 1913. Nach dem Tod ihres Onkels und einer privaten Enttäuschung hat Mimi Laichingen verlassen. Mit ihr zusammen ist auch Anton gegangen, der Gastwirtssohn, der seine Chance wittert, das eingefahrene und recht trostlose Leben im Gasthaus seiner Eltern hinter sich zu lassen. Anton begleitet Mimi auf ihren Reisen und arbeitet zum Teil mit ihr zusammen. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten, denn ich möchte niemandem die Spannung und Freude nehmen, Mimis und Antons Erlebnisse und Erfahrungen selbst zu erlesen. Nur so viel: ihr Weg führt sie unter anderem nach Berlin und nach Münsingen.
Sie begegnen alten Bekannten und lernen neue Menschen kennen, und nicht nur einmal steht Mimi an einem Scheideweg im Leben und muss sich neu orientieren. Das ist nicht immer einfach, auch nicht für eine aufgeschlossene und flexible junge Frau wie Mimi, denn die Welt verändert sich. Ich finde es sehr schön, dass Petra Durst-Benning bei ihren Charakteren immer mal wieder „alte Freunde“ auftauchen lässt, so begegnet man auch hier gleich mehreren Charakteren aus der Jahrhundertwind-Trilogie und erfährt etwas darüber, wie es ihnen ergangen ist und wie sie mittlerweile leben – für treue Durst-Benning-Fans, die so gut wie alles von der Autorin gelesen haben, ist das natürlich ein besonderes Schmankerl. Was mir auch sehr gefällt, ist, dass die weiblichen Charaktere alle stark sind und interessante Berufe ausüben. Beim Lesen erfährt man nebenbei enorm viel über altes Handwerk, in Mimis Fall ist dies eben die Fotografie und ihre Entwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch die Probleme, die sich mit dem Fortschritt ergeben und zu einer Wandlung des Berufsbilds führen, werden angesprochen. In diesem dritten Band kommen aber auch noch viele interessante Informationen über das Druckerhandwerk und die Schäferei hinzu, die einen guten Eindruck vermitteln, was in diesen Berufszweigen damals aktuell und wichtig war.
So ist dieser Roman auch eine besondere Würdigung der Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb und ein Ausdruck der Wertschätzung für den Beruf der Schäfer, der heutzutage vom Aussterben bedroht ist.
Wie man es von der Autorin kennt, so ist auch dieser Roman wieder sehr vielfältig und bunt. Es kommen ganz unterschiedliche, interessante Themen zur Sprache, und man erhält Einblick in verschiedene Lebensbereiche der damaligen Zeit.
Ich habe auch Band 3 sehr genossen, denn der Schreibstil der Autorin und ihre wunderbaren Geschichten fesseln mich immer wieder aufs Neue.
Da eigentlich jeder Band am Ende in gewisser Weise offen ist, macht dies natürlich neugierig auf die Fortsetzung. Auch diesmal gab es einen Cliffhanger, und ich muss gestehen, dass ich das Lesen absichtlich etwas hinausgezögert habe, um nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten zu müssen.

Ich habe diesen Roman teils gelesen, teils als Hörbuch gehört. Beim Hörbuch handelt es sich um eine nur leicht gekürzte Lesung im MP3-Format, die im Audiobuch-Verlag erschienen ist und 665 Minuten umfasst. Gesprochen wird das Buch von Svenja Pages, und auch die gehörten Passagen haben mir ausgesprochen gut gefallen, denn die Sprecherin hat eine angenehme Stimme und trägt den Roman sehr eindrucksvoll vor. Man kann die Stimmungen in der Handlung gut nachvollziehen, und durch Veränderung der Stimmlage weiß man bei Dialogen auch stets, wer gerade spricht.

Alles in allem hat mich auch dieser Band wieder vollkommen überzeugt. Wer die Romane über die Wanderfotografin Mimi noch nicht kennt, sollte unbedingt mit dem ersten Band beginnen, da sich die Handlung fortlaufend aufbaut und Zusammenhänge verloren gehen, wenn man einzelne Bände herausgreifen würde. Aber es lohnt sich, mit der Reihe anzufangen, denn die Bücher sind überaus kurzweilig und fesselnd, so dass man quasi durch die Seiten fliegt, wenn man einmal angefangen hat.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Fesselnder Cosy Krimi in wunderschöner Aufmachung

Tod eines Lords
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„Tod eines Lords“ ist der Auftakt einer Krimireihe, die in alten englischen Herrenhäusern spielt. Die ungewöhnlichen Heldinnen der Reihe sind die junge Lady Christabel Mowgray und ihre Zofe Maud. Es beginnt ...

„Tod eines Lords“ ist der Auftakt einer Krimireihe, die in alten englischen Herrenhäusern spielt. Die ungewöhnlichen Heldinnen der Reihe sind die junge Lady Christabel Mowgray und ihre Zofe Maud. Es beginnt im Frühling des Jahres 1912 auf Letune Hall. Nach einer schlimmen Nachricht versinkt Lady Christabel in Trauer. Eine Einladung nach Ashburn Abbey kommt gerade recht, und Christabel tritt zusammen mit ihrer Zofe Maud die Reise dorthin an. Schon kurz nach ihrer Ankunft auf dem alten Landsitz der Willmingtons merken die beiden Frauen, dass hier nicht alles so rund und perfekt läuft wie der erste Eindruck vermitteln soll. Upstairs, bei den feinen Herrschaften, ist die Stimmung spannungsgeladen, und auch das Personal downstairs hat diverse Geheimnisse. Als es zu einem Todesfall kommt, betätigen sich Lady Christabel und Maud als Ermittlerinnen, denn sie spüren, dass an der Sache etwas faul ist und dass der junge Lord ganz sicher nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Es wird schnell klar, dass der verstorbene Lucian Willmington keinen besonders edlen Charakter hatte und dass die meisten Menschen auf Ashburn Abbey einen Grund hatten, ihn zu hassen und damit natürlich ein Motiv.

Ich fand es spannend und amüsant zu lesen, wie Lady Christabel und Maud vorgehen und ihre Recherchen zu dem Fall machen. Während Christabel sich upstairs bei der Herrschaft umhört, versucht Maud, downstairs beim Personal mehr in Erfahrung zu bringen. Beide stoßen dabei auf so manches Hindernis, lassen sich aber nicht so schnell entmutigen. Nicht nur einmal müssen sie ihre bisherigen Einschätzungen korrigieren oder auch völlig über den Haufen werfen, weil sie merken, dass sie sich mit ihrer bisherigen Einschätzung in eine Sackgasse manövriert haben.

Die junge Lady und ihre Zofe haben ein ganz besonderes Verhältnis, denn da ist einerseits eine gewisse Distanz, die von beiden nicht überbrückt werden kann, und doch nähern sie sich immer mehr an und werden fast so etwas wie Freundinnen. Mir sind die beiden Protagonistinnen sehr sympathisch. Auch alle anderen Personen, die im Buch eine Rolle spielen, sind sehr ausgiebig und gut charakterisiert. Aber ganz besonders hat mir die Atmosphäre der damaligen Zeit in englischen Herrenhäusern gefallen, die hier von der Autorin ganz wunderbar eingefangen wurde. Ein wenig hat mich das Flair an die Serie „Downton Abbey“ erinnert, die ich sehr liebe.

Nach Lösung des Falls gab es am Ende des Buches noch einen Cliffhanger, und ich war richtig froh, dass Band 2 schon bereit lag. Wie es aussieht, sind die Cosy-Krimis aus dem alten England als Trilogie angelegt, zumindest sind drei Bände auf dem zur Reihe gehörenden Lesezeichen zu sehen.

Schon die äußere Aufmachung der Bücher ist sehr gelungen. Auf jedem der drei Bände sieht man ein schönes altes Herrenhaus abgebildet, und das ganze Design ist wunderbar nostalgisch aufgemacht, was m. E. schon beim Betrachten Vorfreude aufkommen lässt.
C. L. Potter ist ein Pseudonym von Christiane Lind, unter dem sie diese schönen Landhauskrimis schreibt. Wer Christianes Bücher kennt, der weiß, dass auch hier ein vierbeiniger Protagonist nicht fehlen darf, denn eine Katze ist in jedem ihrer Romane auf jeden Fall immer dabei!

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Ein Buch, das zahlreiche Möglichkeiten der natürlichen Schmerzbehandlung aufzeigt

Natürliche Schmerzkiller
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Schmerzen sind meist nicht als eigenständige Krankheit zu betrachten, sondern stellen einen Art Warnung dar, dass irgend etwas im Körper nicht in Ordnung ist. Es geht also darum, dieses Warnsystem zu verstehen ...

Schmerzen sind meist nicht als eigenständige Krankheit zu betrachten, sondern stellen einen Art Warnung dar, dass irgend etwas im Körper nicht in Ordnung ist. Es geht also darum, dieses Warnsystem zu verstehen und darauf zu hören, was einem der Schmerz sagen will. Es gibt viele Arten von Schmerz, und natürlich sind sie alle mehr oder weniger unangenehm und schränken uns in unserem Leben ein. Die Autorin hat sich diesem Thema sehr intensiv gewidmet und den Schmerz von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Ihr Buch ist sehr gut und übersichtlich strukturiert.
Es beginnt mit einem einführenden, theoretischen Teil. Hier erfährt man mehr über die Arten von Schmerz, die es gibt und über ihre medikamentöse Behandlung in der Schulmedizin. Aber gerade bei leichteren Schmerzen möchte nicht jeder gleich zu Tabletten greifen, denn das würde oft heißen, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Die Autorin zeigt, welche Vielfalt an Möglichkeiten die Natur für uns bereit hält.
Da gibt es zahlreiche Pflanzenporträts mit ausführlichen Informationen zur Botanik, zu den wirksamen Inhaltsstoffen, zu den Pflanzenteilen, die verwendet werden, zu Eigenschaften, Nebenwirkungen, Darreichungsformen, Kontraindikationen und wie die Kräuter eingesetzt werden. Auch interessant sind die Angaben zu Fertigpräparaten, die es mit Auszügen der jeweiligen Pflanze gibt, denn nicht jeder fühlt sich mit selbst gemachten Heilmitteln wohl. Viele Menschen möchten zwar möglichst natürlich gegen ihre Schmerzen vorgehen, sich dabei aber trotzdem auf ein bewährtes Präparat verlassen können, das von Fachleuten zusammengestellt wurde. Ich finde, auch das ist eine sinnvolle und gute Option.
Auch andere natürliche Wege der Schmerztherapie werden aufgezeigt. Da erfährt man einiges über den Einsatz homöopathischer Mittel, über das Schröpfen, die TCM (Traditionelle chinesische Medizin) und andere Möglichkeiten.
Das letzte große Kapitel ist nach der Art der Beschwerden bzw. den Krankheiten geordnet, die den Schmerz verursachen. Hier findet man jeweils eine ausführliche Übersicht, einmal zum Krankheitsbild und im Anschluss dann die Möglichkeiten, die man ausschöpfen kann. Hier wird erörtert, welche Heilpflanzen oder homöopathischen Mittel sich anbieten und auch, wie man sich mit einfachen Maßnahmen im Alltag das Leben erleichtern und schmerzfrei sein kann.
Zwar sollte man immer zuerst mit seinem Arzt abklären, wo die Ursachen für die Schmerzen liegen, aber man kann bei vielen Beschwerden durchaus erst einmal versuchen, sie mit sanften Mitteln zu bekämpfen. Dieses Buch ist eine gute Hilfe dabei, sich in der Vielfalt der Möglichkeiten zurecht zu finden. Vieles wurde leider nur kurz angesprochen, aber um alles ausführlich zu behandeln, müsste das Buch mindestens viermal so dick sein. Auf jeden Fall vermittelt die Autorin hier ein gutes Basiswissen, das man bei Bedarf ja jederzeit mit zusätzlicher Lektüre vertiefen kann. Weiterführende Buchtipps findet man zahlreich im Anhang.

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