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Veröffentlicht am 16.07.2021

Gut geschrieben, aber die Handlung konnte mich nicht vollends überzeugen

Paracelsus - Die Fragen der Toten
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Den ersten Teil der Dilogie um Paracelsus habe ich heuer im Februar gelesen. Da die Fortsetzung schon wenig später erschien, war das mit dem Cliffhanger am Ende von Teil 1 nicht ganz so schlimm. Dieser ...

Den ersten Teil der Dilogie um Paracelsus habe ich heuer im Februar gelesen. Da die Fortsetzung schon wenig später erschien, war das mit dem Cliffhanger am Ende von Teil 1 nicht ganz so schlimm. Dieser zweite Band schließt zeitnah an die Ereignisse im ersten Teil an. Paracelsus ist mittlerweile in Italien und erhält sein Arzt-Diplom. Er genießt das Leben und könnte sich vorstellen, hier sesshaft zu werden, aber dann kommt alles anders, und er muss erneut fliehen.
Währenddessen kämpft sein Freund Caspar in Basel gegen die Pest. Als die ersten Fälle auftauchen, beschwört er die Obersten der Stadt, Maßnahmen zu ergreifen, aber er findet kein Gehör. Letztendlich wird die Krankheit, wie damals an vielen Orten, auch in Basel den Juden angelastet und diese beschuldigt, sie hätten die Brunnen vergiftet.
Caspar und seine Familie sind auf sich allein gestellt und müssen sich ihrer Haut wehren. Mittlerweile ist Paracelsus in die Stadt zurückgekehrt, was zu ungeahnten Problemen für Caspar führt. Das Verhältnis zwischen den alten Freunden ist sehr angespannt.

Der Teil, der um Caspar in Basel spielt und die Ereignisse rund um die Pestepidemie schildert, hat mich gefesselt. Die zum Teil sehr irrationalen Gedanken und Reaktionen der Menschen und vor allem die Untätigkeit der Stadtobersten, was die Angriffe gegen die jüdische Bevölkerung angeht, ist schockierend. Die Autorin hat einen ganz besonderen, markanten Schreibstil, und die Charakterisierung der verschiedenen Personen ist ihr sehr gut gelungen. Man erfährt viel über die damalige Behandlung von Krankheiten und die Meinungen der Ärzte zu verschiedenen Problemen. Wie damals vorgegangen wurde, ist ausführlich und fachgerecht erklärt. Da merkt man, dass die Autorin quasi vom Fach ist. Das Setting in Basel ist sehr lebendig dargestellt. Das alles hat mir sehr gefallen. Trotzdem stehe ich dem Roman, ganz besonders diesem zweiten Teil, etwas zwiegespalten gegenüber, denn die Sache mit der Seele, in die sich Paracelsus verrannt hat, nimmt mir im Roman einen zu großen Raum ein. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass Paracelsus, der mir bisher nur als Naturarzt bekannt war, der sich für das Wohl seiner Patienten eingesetzt hat, sich so tief in dieses mystische Thema verstrickt hat. Das wirkt auf mich doch sehr abgehoben. Leider gibt es kein Nachwort, wo man nachlesen kann, was an dem Roman real und was fiktiv ist. Das hätte mich sehr interessiert. So muss ich zugeben, dass ich diesem Teil des Romans und auch dem Ende etwas skeptisch gegenüber stehe.
Meine Empfehlung ist auf jeden Fall, diesen zweiten Teil nicht separat zu lesen, sondern mit dem ersten Band zu beginnen, da es sonst ganz sicher Verständnisprobleme gibt. Wie gesagt, der Schreibstil und die Beschreibung der Charaktere haben mir sehr gefallen, die Handlung konnte mich nur zum Teil überzeugen.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Amüsant zu lesen und in manchen Fragen recht hilfreich

Im Dschungel des menschlichen Miteinanders
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Der Knigge ist uns sicher allen ein Begriff, und auch wenn das Original von 1788 zwar in weiten Teilen überholt, aber immer noch erhältlich ist, wenn auch in modernem Deutsch, so können die Regeln des ...

Der Knigge ist uns sicher allen ein Begriff, und auch wenn das Original von 1788 zwar in weiten Teilen überholt, aber immer noch erhältlich ist, wenn auch in modernem Deutsch, so können die Regeln des menschlichen Miteinanders doch hin und wieder ein wenig frischen Wind vertragen.
Es gibt auch einen modernen Knigge, in dem sich alle Fragen zum guten Benehmen, sei es beruflich oder privat, sehr ausführlich beantwortet finden.
Die beiden Autorinnen fragen im Vorwort: Brauchen wir noch gute Manieren? Ich würde sagen, auf jeden Fall! Meine Frage würde eher lauten, brauchen wir noch ein weiteres Regelwerk dafür? Hier würde ich sagen, wir brauchen es zwar nicht, aber es ist durchaus interessant und amüsant zu lesen. Vieles wird heutzutage unkomplizierter gehandhabt als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Manche Kapitelüberschriften ähneln denen des herkömmlichen Knigge, und die Fragen des guten Benehmens werden locker und doch korrekt beantwortet. Dass es ergänzende Abschnitte über Netiquette gibt, erachte ich als sinnvoll, denn wenn man sich in den sozialen Netzwerken umsieht, findet man da so manche Zeitgenossen, die eine gute Kinderstube vermissen lassen.
Es sind einige Kapitel dabei, die ich nicht unbedingt in einem Regelwerk über Fragen zum guten Benehmen suchen würde, so zum Beispiel „Wie höflich muss man im Bett sein?“ Meiner Meinung nach ist diese Frage zu privat und persönlich, um sie allgemein beantworten zu können. Wie man in den eigenen vier Wänden mit dem Partner spricht oder umgeht, ist eigentlich Privatsache. Wieder andere Fragen, die hier auftauchen, haben für mich nichts mit gutem Benehmen zu tun, sondern es ist eine Einstellungs- oder Glaubenssache, beispielsweise die Frage „Ich bin nicht christlich, darf ich trotzdem Weihnachten feiern?“oder „Sollen wir den (Weihnachts-)Baum selbst schlagen? Diese und weitere Fragen rund ums Weihnachtsfest oder auch Themen, wie ich mit Verwandten umgehe, die entweder rassistisch sind oder der „falschen“ Partei angehören, haben mich in diesem Buch doch ein wenig irritiert, denn auch das ist alles sehr individuell und kann entweder nicht so pauschal abgehandelt werden oder hat m. E. nichts mit gutem Benehmen zu tun. Ich habe im Bekanntenkreis einige Leute, die nicht christlich sind und doch mit Hingabe Weihnachten feiern, ja zelebrieren. Es sind Menschen, die auf jeden Fall gute Umgangsformen beherrschen und pflegen, aber nicht im Traum daran denken würden, sich das Feiern eines Festes untersagen zu lassen. Die christlichen Jahresfeste sind ja alle auch mit jahreszeitlichen Bräuchen gekoppelt, die aus unchristlicher Zeit stammen. Jeder feiert sie auf seine Weise, ob nun aus religiösem Grund oder einfach als Fest im Jahreslauf, das sollte man selbst entscheiden. Müssen wir solche Gepflogenheiten wirklich in Frage stellen? Ebenso geht es mir mit Rassismus oder gendergerechter Sprache und entsprechendem Verhalten. Das sind so komplexe Themen, die hier nur kurz angerissen werden und meines Erachtens viel tiefer gehen als irgendwelche Benimm-Regeln. Daher habe ich meine Zweifel, ob sie in einem „Knigge für das 21. Jahrhundert“ wirklich am rechten Platz sind.
Alles in allem betrachte ich das Buch als durchaus sinnvoll und in manchen Fällen auch hilfreich. Es lässt sich leicht und locker lesen und ist zum Teil auch recht amüsant.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Schöne Rezepte, leider macht die Beschaffung einiger Zutaten Probleme

Natur pur - Putzmittel selber machen für Haushalt, Wäsche, Küche, Bad und Garten
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DIY ist wieder voll im Trend, auch bei Putzmitteln. Die Gründe, Reinigungsmittel selber herzustellen, sind vielfältig. Einerseits weiß man, was drin ist, und man spart so einiges an Plastikmüll. Auch habe ...

DIY ist wieder voll im Trend, auch bei Putzmitteln. Die Gründe, Reinigungsmittel selber herzustellen, sind vielfältig. Einerseits weiß man, was drin ist, und man spart so einiges an Plastikmüll. Auch habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit selbst gerührten Putzmitteln gemacht, denn sie erfüllen ihren Zweck genauso gut wie viele chemische Keulen aus dem Supermarkt oder der Drogeriem manchmal sogar besser. Neben vielen guten Tipps rund ums Putzen enthält das Büchlein von Séverine Jérigné zwanzig Putzmittel-Rezepte für alle Bereiche des Haushalts. Einige Reinigungsmittel kannte ich in ähnlicher Weise schon und habe sie schon länger in Benutzung. Aber das Buch hat auch viel Neues auf Lager, denn zu meiner großen Freude habe ich hier auch ein Rezept gefunden, wie ich die bewährten Putz- bzw. Poliersteine selber machen kann. Seit vielen Jahren habe ich immer einen gekauften Putzstein in Verwendung und finde ihn unverzichtbar, denn man kann so ziemlich alles damit reinigen, auch empfindliche Oberflächen, ohne sie zu verkratzen. Das Rezept ist ganz einfach, und mein nächster Putzstein wird nun selbst hergestellt. Egal was man für den Haushalt sucht, ob WC-Reinigertabs, Flüssigwaschmittel, Fensterreiniger oder Möbelpolitur, für jeden Zweck hat die Autorin ein Rezept parat. Die Zutatenliste ist sehr überschaubar, denn vieles lässt sich mit Natron, Waschsoda, Essig und Zitronensäure und flüssiger Kernseife bewerkstelligen, und das bekommt man alles so ziemlich in jeder Drogerie. Problematischer wird es mit zwei weiteren Zutaten, denn diese sagten mir erst einmal gar nichts.

Natriumpercarbonat: Hierbei handelt es sich um ein Bleichmittel, das zwar schon seit dem 19. Jahrhundert in Waschmitteln zu finden ist, aber einzeln habe ich es noch nirgends gesehen. Inzwischen habe ich ein wenig recherchiert und festgestellt, dass man es in einigen Onlineshops bestellen kann, wobei man schon sehr suchen muss.

Der zweite Stoff, der mir erst einmal nichts sagte, ist Decylglucosid. Meine Recherchen haben gezeigt, dass mir dieses Tensid bisher als „Plantaren“ bekannt war. Auch dies ist eine Zutat, die man bestellen muss, wenn man nicht gerade einen Shop mit Selbstrührer-Bedarf in der Nähe hat.

Aus ihrem Buch konnte ich entnehmen, dass die Autorin anscheinend in Frankreich ein Unternehmen gegründet hat, welches einen Baukasten zur Herstellung von Reinigungsmitteln vertreibt. Leider ist aber unter der angegebenen Adresse keine Website zu finden. Aber selbst wenn, wäre es nicht gerade im Sinn der Umwelt, sich die Zutaten aus Frankreich zuschicken zu lassen.

Es ist schade, dass man das Natriumpercarbonat nur in sehr wenigen Onlineshops bekommt, die ansonsten ein eher spezielles Sortiment haben. Nur deswegen dort zu bestellen, ist m. E. nicht wirtschaftlich und wirkt dem Sinn von Nachhaltigkeit, die ja das grundlegende Thema des Buches ist, entgegen, so dass ich wohl auf die Rezepte, für welche diese Zutat benötigt wird, verzichten muss. Leider trifft das für sechs der zwanzig Rezepte zu.

Trotz dieser Einschränkung ist das Buch gut aufgemacht und hat mir neue Erkenntnisse gebracht.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tue es jeden Tag - Konfuzius

Altern wird heilbar
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„Altern wird heilbar“, sorry, aber der Titel klingt nun doch etwas reißerisch. Um heilbar zu sein, müsste es sich ja um eine Krankheit handeln. Da es aber ja eigentlich eine normale Entwicklung ist, die ...

„Altern wird heilbar“, sorry, aber der Titel klingt nun doch etwas reißerisch. Um heilbar zu sein, müsste es sich ja um eine Krankheit handeln. Da es aber ja eigentlich eine normale Entwicklung ist, die alles und jeden auf dieser Erde irgendwann betrifft, finde ich die Bezeichnung des Heilens in diesem Zusammenhang nicht so glücklich gewählt, aber vielleicht irre ich mich da, denn ich bin ja Laie auf diesem Gebiet. Bisher habe ich das Altern als natürlichen, unausweichlichen Entwicklungsprozess angesehen.

Die Autoren dieses Buches berufen sich auf die drei Zellkompetenzen: 1. Erneuerung, 2. Energieerzeugung und 3. Entgiftung. Was es damit auf sich hat, wird in drei Kapiteln sehr ausführlich dargelegt. Hier wurden die neuesten Erkenntnisse zusammengetragen, und vieles davon klingt auch einleuchtend, manches war mir bereits bekannt, anderes habe ich hier ganz neu erfahren. Der Aufbau des Buches ist sinnvoll, die Ausführungen gingen mir manchmal zu sehr ins Detail bzw. waren mir zu wissenschaftlich. Zwar ist das Buch im lockeren Plauderton geschrieben, aber man muss sich trotzdem sehr anstrengen, den Erläuterungen zu folgen. Zwischendurch gibt es immer wieder längere Abschnitte in der 1. Person, wo persönliche Erfahrungen der Autoren geschildert werden. Diese sind zwar sehr gut verständlich, lassen sich aber schwer lesen, da sie dünner und in roter Farbe gedruckt sind. Auch wenn ich bereits an der fortgeschrittenen Krankheit „Alter“ leide, so brauche ich doch noch keine Lesebrille, zumindest war das bisher auch beim Kleingedruckten der Fall. Dieses Buch brachte mich aber an meine Grenzen, denn wie gesagt, dieser sehr dünne, rote Druck machte mir bereits Probleme, aber an den Quellenangaben bin ich dann endgültig gescheitert. Die sind so winzig gedruckt, dass ich tatsächlich eine Lupe zur Hand nehmen musste.
Das Buch enthält viele interessante und wertvolle Informationen, keine Frage! Aber letztendlich merkt man, dass es sich hier weitgehend um Theorie handelt, und ich denke, praktisch können wir zwar einiges tun, um das Alter hinauszuzögern und vielleicht auch einige zusätzliche Jahre zu gewinnen, aber heilbares Altern würde ja die Unsterblichkeit bedeuten, und ich denke, es ist gut, dass es diese nicht gibt. Ich bin skeptisch, aber vielleicht fehlt mir auch nur der Weitblick, wer weiß! Es ist interessant und überraschend, was es gerade in den letzten Jahren an neuen Erkenntnissen zu Themen wie Alter und Gesundheit gegeben hat. Heute ist so vieles möglich, was man noch vor fünfzig Jahren als völlig absurd betrachtet hat, und einige Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass die durchschnittliche Lebensdauer der Menschen noch lange nicht ihren höchsten Punkt erreicht hat. Auf jeden Fall ist das Buch lesenswert, denn es bietet viele sehr interessante Denkanstöße und auch diverse sinnvolle Ratschläge, die einem helfen können, in Gesundheit zu altern und möglichst lange fit zu bleiben.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Unterhaltsamer historischer Krimi

Die Kompassmacherin
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Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, die das Handwerk des Kompassmachers von ihrem Vater erlernt hat. Nach dessen Tod lebt sie bei ihrem Onkel. Sehr gerne würde sie von der Innung anerkannt werden ...

Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, die das Handwerk des Kompassmachers von ihrem Vater erlernt hat. Nach dessen Tod lebt sie bei ihrem Onkel. Sehr gerne würde sie von der Innung anerkannt werden und ihre Meisterprüfung ablegen, aber ihr Onkel vertröstet sie ständig. Auch setzt Katharina alles daran, mehr über die Hintergründe zu erfahren, die zum Weggang ihres Vaters aus Nürnberg und letztendlich zu seinem Tod führten. Ludwig, der Sohn eines guten Freundes ihres Vaters kommt ihr zur Hilfe. Bald merkt Katharina, dass sie sich durch ihre Nachforschungen selbst in Gefahr bringt. Was hat es mit den Gerüchten auf sich, die ihr über ihren Vater zu Ohren kommen? Und welche Rolle spielt ihr Onkel in der ganzen Angelegenheit? Wer meint es wirklich ehrlich mit ihr, und wem kann sie vertrauen? Es gibt viele Fragen, die geklärt werden wollen.
Der Roman ist zum Teil ein historischer Krimi, aber er birgt auch eine Liebesgeschichte. Zwar ist eine Jahreszahl angegeben, aber die Handlung könnte auch jederzeit ein paar Jahre früher oder später stattfinden, denn markante historische Ereignisse finden nicht statt. Was an historischen Fakten in die Geschichte hinein spielt, ist die Tatsache, dass zur damaligen Zeit in Nürnberg die Zünfte verboten waren. Die Handwerker wurden durch das Rugamt kontrolliert. Für einige Handwerksgruppen gab es ein Reise- und Wanderverbot; die Meister durften die Stadt nicht verlassen. Auch war es damals nicht üblich, dass Frauen ein Handwerk erlernten oder ausübten, geschweige denn ihren eigenen Betrieb führten. Diese Probleme stellen den Hintergrund zu Katharinas Lage und dem Schicksal ihres Vaters dar. Sie ist eine besonnene und zugleich mutige junge Frau, die ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten möchte. Für die Zeit, in der sie lebt, wirkt sie fast etwas zu modern. Neben ihr und Ludwig sowie ihrem Onkel gibt es weitere wichtige Charaktere im Roman. Da ist einmal Ludwigs bester Freund Theo, ein sympathischer und aufgeschlossener junger Mann, und auch Magda, Katharinas Magd und Vertraute, spielt eine wichtige Rolle.
Der Roman ist insgesamt flüssig und weitgehend kurzweilig geschrieben. Allerdings gibt es einerseits ein paar Längen, wogegen andere Passagen gerne etwas ausführlicher hätten dargestellt werden können. Vor allem zum Ende hin entwickelt die Handlung ein Tempo, wobei sich die Ereignisse fast überschlagen und einiges für mein Empfinden nicht hundertprozentig geklärt wurde.
Der Roman ist unterhaltsam und zeitweilig auch spannend, und es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen. Die kritische Betrachtung der damaligen Geschlechterrollen und die Identitätsprobleme mehrerer Charaktere sollten vermutlich Tiefgang in die Geschichte bringen. Ich hatte aber das Gefühl, die Autorin wollte hier zu viel auf einmal in den Roman integrieren, wodurch die Geschichte zeitweise etwas überfrachtet wirkte.

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