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Veröffentlicht am 28.01.2019

Das Fest der kleinen Wunder

Das Fest der kleinen Wunder
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Dieser kurze Roman, der um die Weihnachtszeit spielt, lässt sich vermutlich zeitlich irgendwo parallel zur Handlung des ersten Teils der Ostpreußen-Saga (Das Lied der Störche) einordnen. Ich habe die drei ...

Dieser kurze Roman, der um die Weihnachtszeit spielt, lässt sich vermutlich zeitlich irgendwo parallel zur Handlung des ersten Teils der Ostpreußen-Saga (Das Lied der Störche) einordnen. Ich habe die drei Bände der Ostpreußen-Saga nicht gelesen,gehe aber davon aus, wenn ich die Jahreszahlen der Handlung und das Alter der Protagonisten vergleiche, dass meine Vermutung richtig ist.
Die Handlung dreht sich hauptsächlich um die Geschichte mit Caramell, Frederikes Lieblingspferd, das verkauft werden soll. Frederike setzt alles daran, den Verkauf zu verhindern, aber es sieht schlecht aus, denn ihr Stiefvater will ihre Einwände nicht hören.
Daneben erfährt man viel über das tägliche Leben auf Gut Fennhusen. Insgesamt umfasst das Buch nur 206 Seiten, ich muss jedoch gestehen, so sehr mich das Leben auf alten Gutshöfen der damaligen Zeit interessiert, aber hier war es mir dann doch zu ausführlich beschrieben. Das gesellschaftliche Leben, die Gepflogenheiten, das nahende Weihnachtsfest, das alles hat seinen gewissen Reiz, aber wenn es dann viele Seiten lang um die Gerichte geht, welche die Köchin in ihrem Refugium zaubert, wenn ausführlich erläutert wird, was alles aus dem gejagten Wild gekocht werden soll, das war mir des Guten dann doch etwas zu viel. Auch in der Handlung um Caramell gab es einige Längen und Wiederholungen. Ein wenig kommt sicher die Stimmung der guten, alten Zeit auf, aber bei mir ist beim Lesen der Funke leider nicht übergesprungen. Vieles wirkte auf mich künstlich in die Länge gezogen, beispielsweise Frederikes viele Versuche, ihren Stiefvater davon zu überzeugen, was hinter Caramells Problem wirklich steckt.

Sehr schön wiederum fand ich zum Beispiel die Schilderung des ersten Schnees im Jahr und wie die Kinder dieses Ereignis feiern.
Alles in allem ist es ein netter Roman für die Weihnachts- und Winterzeit, der sich, bis auf wenige Szenen, aber vermutlich nicht nachhaltig in meinem Gedächtnis verankern kann.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Schön und leicht geschrieben, aber irgendwie hat mich die Story nicht an sich heran gelassen.

Die Buchhandlung der Träume
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Die Aufmachung dieses Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Das Coverbild zeigt eine alte Buchhandlung, in die man am liebsten sofort hinein gehen möchte, um die Schätze darin zu erkunden. ...

Die Aufmachung dieses Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Das Coverbild zeigt eine alte Buchhandlung, in die man am liebsten sofort hinein gehen möchte, um die Schätze darin zu erkunden. Die liebevolle Gestaltung zieht sich durch das ganze Buch. Angefangen bei den inneren Buchklappen bis hin zu den einzelnen Kapiteln, überall sind lange Bücherreihen abgebildet, als würden sie nur darauf warten, dass man sich einen Band herauszieht und zu schmökern beginnt.
In der Handlung geht es um die junge Buchhändlerin Nina, der die kleine Buchhandlung gehört. Erzählt wird die Geschichte jedoch von einer alten Dame, die viel Zeit bei Nina in der Buchhandlung verbringt, vor allem seit ihr Mann gestorben ist, wie sie über sich selbst berichtet. Aus ihrer Warte erfährt man alles, was sich in der Buchhandlung abspielt, denn Adelina, wie die alte Dame heißt, weiß gut Bescheid, egal ob es um Belange der Buchhandlung geht, um die Bücher selbst oder um Ninas Liebesleben. Jeder Besucher wird kommentiert, und unter den Kunden befinden sich einige sehr seltsame Leute mit außergewöhnlichen Wünschen, die so häufig aufkreuzen, dass es für mein Empfinden schon nicht mehr glaubhaft wirkte. Das mag natürlich daran liegen, dass Adelina nur über die besonderen Ereignisse berichtet und nicht jeden „normalen“ Kunden erwähnt, aber der Eindruck war irritierend.
Bei allen Ereignissen in der Buchhandlung bleibt die alte Dame stets seltsam distanziert. Sie greift nicht ein und wird gerne übersehen. Manch einer setzt sich ungeniert in ihren Lieblingssessel, ohne dabei auf ihre Wünsche zu achten. Seltsamerweise scheut sich in ihrer Gegenwart niemand, die privatesten Themen anzuschneiden, so als wäre sie gar nicht da. Oft hatte ich den Eindruck, als sei sie ein unsichtbarer Geist…..Aber dann gab es, wenn auch spärlich, doch auch kleine Dialoge zwischen ihr und Nina. Die Buchhändlerin selbst blieb mir leider fremd. Immer wenn ich mich auf sie einlassen wollte, stand Adelina im Weg, und Ninas Probleme sind mir nicht nahe gekommen. Zwar wird sie als freundlich und liebenswert beschrieben, aber für mich kam sie zwar gutmütig, aber launenhaft rüber.
Dafür schwelgt Adelina häufig in Erinnerungen und erzählt viel von früher, von ihrem damaligen Leben und ihrer Ehe. Dass sie so gerne abschweift und an früher denkt, sei der alten Dame vergeben, denn das bringt wohl das Alter mit sich. Sie weiß viel über Bücher und ist stets gerne bereit, ihre Lieblingsautoren in den Vordergrund zu schieben, aber eben alles sehr dezent und unbeachtet.
Nach und nach beginne ich zu ahnen, was es mit der Geschichte auf sich hat. Vieles hat sich mir zuletzt erklärt, aber einige Szenen haben mich doch etwas ratlos zurück gelassen. Zwar ist der Schreibstil locker-leicht, aber trotzdem habe ich mir schwer getan, mich auf die Handlung zu konzentrieren, und letztendlich ist mir klar geworden, dass man hier nicht alles wörtlich nehmen darf, dass mehr dahinter steckt. Es ist eine sehr schöne Idee, aber im Nachhinein betrachtet hat sich für mich kein tieferer Sinn ergeben. So gespannt und voller Vorfreude ich das Buch auch aufgeschlagen habe, so habe ich es am Ende doch mit einer leisen Enttäuschung zugeklappt.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Grundsätzlich ein schöner Cozy-Krimi, aber leider wird man von der Flut an genealogischen Fakten schier erschlagen.

Mordsg'schicht
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Das Dörfchen Zwirnbach, in dem dieser Krimi spielt, ist ein fiktiver Ort, ebenso wie all seine Bewohner. Juliana Kallberger lebt hier mit ihrem Mann. Ihr Hobby, ihre große Leidenschaft, ist die Genealogie. ...

Das Dörfchen Zwirnbach, in dem dieser Krimi spielt, ist ein fiktiver Ort, ebenso wie all seine Bewohner. Juliana Kallberger lebt hier mit ihrem Mann. Ihr Hobby, ihre große Leidenschaft, ist die Genealogie. Juliana erstellt einen weit verzweigten Familienstammbaum und führt einen Blog, auf dem sie über ihre neuesten Ergebnisse berichtet und sich mit anderen Ahnenforschern austauscht.
Zufällig stößt sie auf einen seltsamen Todesfall. Der als Selbstmord dargestellte Tod des Joseph Mayerhofer im Jahr 1902 macht Juliana stutzig. Es gibt zu viele Ungereimtheiten, und je mehr die Protagonistin darüber erfährt, umso stärker beschäftigt sie der Gedanke, es könnte damals auch Mord gewesen sein.
Juliana stürzt sich eifrig in die Nachforschungen, muss aber schon bald erfahren, dass ihre Recherchen wohl irgend jemandem in die Quere kommen..
Das vorliegende Buch, bei dem es sich um einen klassischen Cozy-Krimi handelt, scheint der Auftakt einer neuen Reihe zu sein. Zu dem fiktiven Örtchen Zwirnbach gibt es sogar eine eigene Website, auf der man nicht nur den ausführlichen Stammbaum der von den damaligen Todesfällen betroffenen Familie Mayerhofer findet, sondern daneben auch mehr über die Autorin und ihr Debüt erfährt. Außerdem kann man dort Wissenswertes über die Ahnenforschung nachlesen und findet zudem Julianas Blogeinträge vor, was sich als sehr hilfreich erweist, denn ich muss gestehen, dass ich beim Lesen des Buches die vielen Namen der Mayerhofer-Ahnen ständig durcheinandergebracht habe. Grundsätzlich finde ich das Thema interessant, und die Autorin, die im übrigen das Hobby Genealogie mit ihrer Protagonistin teilt, hat es sehr intensiv aufbereitet, für mein Empfinden jedoch fast zu gründlich. Es geht im Roman sehr viel um das Finden interessanter Daten, um Tipps, wie man an so eine Sache herangeht und um das Erstellen und Ergänzen von Stammbäumen. Man merkt, dass die Autorin ihr Hobby mit Leidenschaft ausübt und pflegt. Ich als Laie auf diesem Gebiet habe mich von der immensen Wissensflut jedoch förmlich erschlagen gefühlt. Die Zwirndorf-Seite habe ich leider erst im Nachhinein entdeckt und konnte dort noch ein wenig nachschlagen, wer denn nun genau mit wem verwandt ist. Die Klärung des Falls im Buch kann man jedoch auch nachvollziehen, wenn man nicht alle Verwandtschaftlichen Verzweigungen genau im Kopf behalten hat.
Vom Schreibstil her ist der Krimi gut und kurzweilig, lässt man die bereits erwähnten sehr gründlichen Ausführungen außer Acht, die ich leider etwas ermüdend fand. Juliana und ihr Mann sind sympathische Zeitgenossen und auch kulinarischen Genüssen nicht abgeneigt. So lernt man nebenbei auch einige österreichische Schmankerl kennen, denn bei der Protagonistin und ihrer Familie wird gut und gerne gegessen.
Ich war schnell durch, denn der Krimi hat nur 232 Seiten. Insgesamt fand ich es interessant und amüsant, mal eine völlig andere „Ermittlerin“ kennenzulernen und die Handlung zu verfolgen, die zugegebenermaßen etwas aus dem Rahmen fällt. Ich denke, die Reihe ist auf jeden Fall entwicklungsfähig, denn hier ist noch reichlich Potential für weitere Fälle vorhanden.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Ein Reif von Eisen

Ein Reif von Eisen
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Es ist eine ganz eigene, besondere Welt, die uns der Autor in diesem ersten Band der Königschroniken vorstellt. Klappt man den vorderen Buchdeckel auf, entdeckt man eine Karte davon. Das Buch selbst ist ...

Es ist eine ganz eigene, besondere Welt, die uns der Autor in diesem ersten Band der Königschroniken vorstellt. Klappt man den vorderen Buchdeckel auf, entdeckt man eine Karte davon. Das Buch selbst ist in kurze Kapitel eingeteilt, die den vier wichtigsten Charakteren abwechselnd gewidmet sind. Das wären Morwa, der Hetmann des Tieflands und der Gebirgsstämme im Norden, Sölwa, seine Tochter, die er mit einer seiner Kebsweiber hat, Leyken, Enkelin des Shereefen der Banu Qisai aus dem Süden, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester befindet und schließlich Pol, ein junger Dieb.
Lange Zeit laufen die Handlungsstränge unabhängig nebeneinander her. Es dauert, bis sich erste Verbindungen abzeichnen. Diese gibt es letztendlich, aber mir hat doch irgendwie der rote Faden bei der Geschichte gefehlt. Ich habe den Eindruck, dass dieses Buch eher eine Vorbereitung darstellen soll, um die Protagonisten und die phantastische Welt kennenzulernen. Man erfährt so einiges über die erwähnten Personen, und doch haben mir oft wesentliche Informationen gefehlt, zumindest hatte ich das Gefühl. Die drei starken Frauen, von denen im Klappentext die Rede ist, erschienen mir gar nicht so stark und zogen in dieser Männerwelt häufig den kürzeren. Der Autor schreibt sehr schön, detailreich und bildhaft, und trotzdem konnte mich dieses Buch nicht fesseln. Ich habe mich ständig dabei ertappt, abzuschweifen und konnte mich nur schwer auf die vielen fremden Namen und Begriffe konzentrieren, denn auch wenn man stellenweise den Eindruck gewinnen könnte, einen historischen Roman zu lesen, so gibt es doch sehr viel Fremdartiges. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der sicher dazu angetan ist, dem Leser die Folgebände schmackhaft zu machen, aber so leid es mir tut, ich bin nicht recht warm geworden mit den Charakteren im Königreich der Esche, und so werde ich es wohl bei diesem ersten Band belassen.

Ich war von dem wunderschönen Cover fasziniert, und der Klappentext hat mein Interesse geweckt. Die ganze Aufmachung hat mir ausgesprochen gut gefallen, aber dieser Ausflug in die Geschichtenwelt der Fantasy hat mir gezeigt, dass es, grob gesagt, einfach nicht das Genre ist, in dem ich mich wohlfühle.

Veröffentlicht am 23.11.2017

Leider habe ich hier den Charme des ersten Teils vermisst

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
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Dies ist nun der dritte und letzte Band um die kleine Bäckerei am Strandweg. Wie auch schon beim zweiten Band, so empfehle ich auch diesmal dringend, mit Band 1 zu beginnen, denn sonst versäumt man meiner ...

Dies ist nun der dritte und letzte Band um die kleine Bäckerei am Strandweg. Wie auch schon beim zweiten Band, so empfehle ich auch diesmal dringend, mit Band 1 zu beginnen, denn sonst versäumt man meiner Meinung nach den besten Teil!
Die Protagonisten sind die gleichen wie schon in den vorherigen Bänden. Wer Band 1 und 2 nicht gelesen hat, dies aber noch vor hat, dem empfehle ich, diese Rezension vorerst nicht weiter zu verfolgen, da es unumgänglich ist, Dinge zu erwähnen, die zu viel über die Vorgeschichte verraten könnten. Wer wirklich nur diesen dritten Band lesen möchte, für diejenigen verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage, dass ja eigentlich Polly mit Huckle und auch ihre Freundin Kerensa mit dem Millionär Reuben schon ihr Glück gefunden haben. Nun aber passiert etwas, das alle Pläne und Wünsche über den Haufen wirft und das Leben der zwei befreundeten Paare ganz schön durcheinander wirbelt. Zusätzlich ergeben sich in Pollys Familie so einige Neuigkeiten, die sie nicht so leicht verdauen kann. Näher gehe ich gar nicht auf die Handlung ein.
Beim zweiten Band hatte ich gehofft, dass der Abschlussband wieder etwas vom Charme des ersten Buches haben würde. Leider konnte mich auch dieser letzte Teil nicht so recht begeistern. Zum einen waren da die vielen Rückblicke und Erklärungen zur Handlung der ersten beiden Bände. Die Informationen erschienen mir aber recht widersprüchlich, wenn ich mich an die Ereignisse ganz am Anfang erinnere. Vieles erscheint mir an den Haaren herbeigezogen und so manche Sache recht unglaubwürdig. Die Protagonisten haben sich verändert, aber alle in eine Richtung, die ich wenig überzeugend finde. Auch die besondere Stimmung, die ich von einem Roman erwarte, der schon das Wort „Weihnachten“ im Titel hat, kam leider nicht auf, was weniger an den teilweise unumgänglichen Ereignissen lag, sondern eher an der Umsetzung. Mir drehte sich die Handlung zu sehr um Reuben und Kerensa in ihrem pompösen Haus. Die kleine Bäckerei und auch der Papageientaucher Nils, das Maskottchen der Romane, kommen diesmal für mein Empfinden zu kurz. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieser dritte Teil unbedingt noch entstehen musste, ohne ein wirklich gutes Konzept.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, und der Roman hat sich insgesamt flüssig lesen lassen, nur bei der Handlung habe ich von vorne bis hinten den roten Faden vermisst. Es gab durchaus ein paar schöne Abschnitte, die auf der Insel, in der Bäckerei oder im Leuchtturm spielten, aber insgesamt betrachtet hat es für mich leider nur zu einer durchschnittlichen Bewertung gereicht.