Rasantes Fantasyabenteuer, aber keine Detektivgeschichte
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen TalenteDer erste Teil der Baskerville Hall Reihe von Ali Standish stellt uns Arthur Doyle vor, einen Jungen aus ärmlichen Verhältnissen, der an einem Elite-Internat aufgenommen wird. Hier lernt er neue ...
Der erste Teil der Baskerville Hall Reihe von Ali Standish stellt uns Arthur Doyle vor, einen Jungen aus ärmlichen Verhältnissen, der an einem Elite-Internat aufgenommen wird. Hier lernt er neue Freunde kennen und sieht sich zahlreichen Abenteuern, aber auch Gefahren gegenüber.
Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und verbindet gekonnt naturwissenschaftliche Entdeckungen mit Fantastischem. Alchemie und Elektrizität sind ein Thema, aber auch die Paläontologie. Es wird spannend erzählt und vor allem temporeich. Mir war es stellenweise sogar zu rasant, da sich Ereignisse, Informationen und gefährliche Experimente nahezu überschlagen. Zwischendurch hätten der Geschichte etwas mehr Beschreibungen und Charakterisierungen gut getan und etwas weniger Abenteuer.
Die Ähnlichkeiten zu Harry Potter sind unverkennbar, aber sie haben mich nicht gestört, da es auch genug eigene Ideen gab. Die gewollte Ähnlichkeit zu Sherlock Holmes war dagegen, abgesehen von den benutzen Namen wie Moriarty und Dr. Watson, so gut wie nicht vorhanden. Das Buch ist eher eine Fantasy- als eine Detektivgeschichte.
Gut gefallen haben mir der Zusammenhalt von Arthurs Freunden und ihre Unterschiedlichkeit. Vor allem das Mädchen Pocket stiehlt Arthur in Punkto Mut und Einfallsreichtum fast die Show. Ein spezieller Charakter ist Arthurs Freund Grover, der sehr spirituell geprägt ist und sich gerne mit dem Tod beschäftigt.
Der Fall an sich ist komplex und hält einige Wendungen parat. Das Ende klärt die meisten Fragen, lässt aber auch noch etwas offen für die Fortsetzung. Man spürt, dass dies ein Einführungsband ist, aber auch, dass die Story um Baskerville Hall noch einiges mehr zu bieten hat.
Im Anhang finden sich noch einige kurze Informationen über Arthur Conan Doyle, den Schöpfer von Sherlock Holmes. Wie schon erwähnt trug dieser Zusammenhang für mich nicht zur Geschichte bei und hätte auch komplett weggelassen werden können.
Mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen gut gefallen. Sie war sehr unterhaltsam und abwechslungsreich geschrieben und hatte schöne Ideen. So richtig gepackt hat es mich aber auch nicht, dafür waren mir die vielen Themen zu wirr. Zwischen hypnotisierten Schimpansen, fragwürdigen Geheimklubs und schulischen Boxkämpfen habe ich den Bezug zur Handlung immer wieder verloren. Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen. Auf jeden Fall würde ich das Buch aufgrund der Komplexität und der Themen eher für Jugendliche empfehlen.