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Veröffentlicht am 22.03.2023

Vom Pflichtprogramm zu echter Freude im Gebet

Begeistert beten
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Vom Pflichtprogramm zu echter Freude: David Macmillan stellt auf 254 Seiten einen Gebetsstil vor, mit dem man über Klischees und Routineformulierungen hinauswächst und sein Herz ganz auf Gott ausrichtet. ...

Vom Pflichtprogramm zu echter Freude: David Macmillan stellt auf 254 Seiten einen Gebetsstil vor, mit dem man über Klischees und Routineformulierungen hinauswächst und sein Herz ganz auf Gott ausrichtet. Das Buch „Begeistert beten“ führt uns die Herrlichkeit Gottes vor Augen, so dass man wieder neu lernt, sich an Gott zu erfreuen und über ihn zu staunen. Denn Freude über Gott im Herzen zu haben, ist die Voraussetzung für leidenschaftliches Gebet. Gottes Gegenwart und die Gemeinschaft mit ihm sind nicht nur Erwartungen für unsere Zukunft, sondern können heute schon unser Leben prägen. Macmillian gibt in seinem Buch unzählige wertvolle Denkanstöße, wie wir unsere Beziehung zu Gott durch das Gebet vertiefen können.
Dazu hat er das Buch in zwei Teile gegliedert: Einen ersten theoretischen, der sich mit der Frage beschäftigt, warum und wie man seinen persönlichen Gebetsstil weiterentwickeln kann. Im zweiten Teil liefert der Autor praktische Beispiele, wie das Gebetsleben gestaltet und eingeübt werden kann.
Auch am Ende jedes Kapitels helfen praktische Vorschläge, das Gelesene zu verinnerlichen und mit Gott im Gespräch zu bleiben. Viele Bibelzitate und Verweise auf Bibelstellen regen in den Kapiteln zum Nachlesen und Nachdenken an. Zudem wirft der Autor auch einen Blick ins Alte Testament: Wie wurde dort gebetet und wie haben sich die Voraussetzungen für Gebet im Laufe der Zeiten verändert? So wurde z.B. aus dem Zelt der Begegnung zur Zeit Moses später ein Tempel, gebaut von Salomo, und schließlich entwickelte sich sogar für Nichtisraeliten die Möglichkeit zum Gebet.
Auch im Neuen Testament gibt es viele Beispiele von Betern und immer wieder fällt auf, dass das Nachsinnen über Gottes Wort eine zentrale Rolle dabei spielt. Daraus wird deutlich, dass ein vom Geist geleitetes, bevollmächtigtes Beten die Beschäftigung mit Gottes Wort braucht. Das Gebet sollte daher die Ehre Gottes im Fokus haben und nicht bloß von Emotionen und äußeren Umständen beeinflusst werden. Statt nur im Schnelldurchlauf auf Umstände zu reagieren, sollte man sich die Zeit nehmen, sich auf Gottes Gedanken einzulassen. Statt IHM im Gebet vorzuschlagen, was ER unserer Meinung nach tun sollte und ihn somit auf einen Beschützer und Segensspender zu reduzieren, kann unser Gebet auch eine Reaktion darauf sein, dass wir etwas von Gottes Wesen erkennen. So lernen wir, selbst Stürme im Leben als Sprache Gottes zu begreifen, unser Verlangen nach Gott zu stärken und negative Verhaltensweisen abzulegen. Macmillan geht ausführlich darauf ein, wie wir Gott zum Mittelpunkt unseres Gebetes machen können und daraus große Freude beim Beten entsteht.
Um sich einen Gebetsstil anzugewöhnen, der sich am Wort Gottes orientiert, hilft z.B. eine Sammlung von Bibelstellen, die Sehnsucht nach ihm wecken und den Gebetswortschatz erweitern. Aus bereits erlebten Gebetserhörungen kann man z.B. lernen, Aspekte von Gottes Wesen zu erkennen und daraus eigene Lobpreisgebete zu formulieren und niederzuschreiben. Der Autor gibt uns eine Fülle von Werkzeugen an die Hand, von festen Gebetszeiten über Gebetsnotizen bis hin zur Untersuchung ganzer Bibeltexte. Man spürt seine Leidenschaft für Jesus und das Thema Gebet auf jeder Seite, fühlt sich herausgefordert, aber auch motiviert. Durch die vielen Bibelzitate bekommt man gleich einen ersten Grundstock an Bibelversen für die eigene Bibelstellen-Sammlung. Im Praxis-Teil gibt er sehr ausführliche Beispiele, mit denen man auch gleich üben und die man z.B. in die eigene Stille Zeit einbauen kann.
Auch Vorschläge für das Beten in Gruppen fehlen nicht. Bei Gebetstreffen kommt es besonders darauf an, die Gruppe nicht mit Gebetsanliegen zu überfrachten. Statt viele Punkte nur oberflächlich zu erwähnen, kann man sich auf ausgewählte Anliegen beschränken und sie nach Dringlichkeit und strategischer Bedeutung filtern. Auch eine Bibelstelle als Schwerpunkt bietet sich in einer Gebetsrunde an.
Egal ob in der Gruppe oder allein: Das Ziel unserer Gebete sollten nicht Gebetserhörungen sein, sondern unserem Gott Freude zu machen und in seiner Nähe zu sein. Das Gebet soll ein Ausdruck unserer Liebe zu ihm sein und so beschreibt der Autor hier eigentlich nicht bloß einen alternativen Gebetsstil als vielmehr einen neuen Lebensstil. Er stellt die Frage, wie unsere Zukunft in der Ewigkeit aussehen wird, wenn aller Aktionismus ein Ende hat. Dann wird unser Glaube auf den Kern reduziert, auf den Priesterdienst an Gott, seine Anbetung und seine Herrlichkeit um uns herum.
Wer seine Beziehung zu Gott vertiefen möchte und bisher ein eher freudloses Gebetsleben geführt hat, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Es ist leicht verständlich geschrieben und man bekommt ein richtiges Arbeitsbuch, das nicht nur zum Lesen, sondern vor allem zum Lernen und Üben da ist. Es setzt aber die Bereitschaft voraus, an sich arbeiten zu wollen und von sich selbst weg- und zu Gott hinaufzublicken. Mir ist es eine große Bereicherung geworden; ein Buch mit dem ich mich noch lange weiter beschäftigen werde.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Erschreckend, wie leicht Manipulation sein kann

Gib du mir Weisheit
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Nach dem Tod Hiskias wird sein erst zwölfjähriger Sohn Manasse König von Israel. Unterstützt und angeleitet wird er zunächst von Hiskias Palastverwalter Eljakim und dem Propheten Jesaja. Doch dann ereignet ...

Nach dem Tod Hiskias wird sein erst zwölfjähriger Sohn Manasse König von Israel. Unterstützt und angeleitet wird er zunächst von Hiskias Palastverwalter Eljakim und dem Propheten Jesaja. Doch dann ereignet sich eine Begegnung, die Manasses Welt auf den Kopf stellt: Kann es sein, dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange ist und seine Vertrauten ihn hintergehen, um Eljakims Sohn Josua auf den Thron zu setzen? Mit dem Rücken zur Wand bleibt Manasse nur eins: Die Flucht nach vorn.
Dieses Buch von Lynn Austin ist bereits der vierte Band ihrer Reihe über „Die Chroniken der Könige“. Dennoch funktioniert er auch als Einstieg in die Reihe sehr gut, da die Geschichte Hiskias im letzten Band abgeschlossen wurde und nun eine neue Generation mit ganz neuen Hauptakteuren im Fokus steht.
Natürlich befinden wir uns immer noch im Jerusalem zur biblischen Zeit des Alten Testaments. Lynn Austin versteht es in einzigartiger Weise, die damalige Zeit zu neuem Leben zu erwecken, so dass man selbst den Staub von Jerusalems Straßen unter den Füßen spürt. Die Zeiten unter Manasse werden rauer. Nachdem in den letzten Bänden die Feinde von außen die Stadt bedrohten, kommt der Feind nun aus dem Innern. Manasse verstrickt sich tief im Okkultismus und führt den Götzendienst in Jerusalem wieder ein, für dessen Abschaffung sein Vater Hiskia so hart gekämpft hatte. Die Freundschaft zu Josua zerbricht und beide werden erbitterte Feinde. Aber nicht nur Josua ist in Gefahr, sondern die gesamte Priesterschaft Jerusalems muss um ihr Leben fürchten, nachdem sie von Manasses eigenen Priestern abgelöst wird. Diese beten nicht mehr nur den Gott Israels an, sondern verehren Aschera und führen die Tempelprostitution ein.
Einige Szenen sind recht brutal, obwohl die Autorin hier auch immer darauf achtet, eine gewisse Grenze an Schilderung von Gewalt nicht zu überschreiten. Das Geschehen ist ja auch so schon schrecklich genug. Mich hat es emotional sehr gepackt, obwohl ich die zweite Hauptfigur Josua nicht einmal mochte. Er ist nicht wirklich ein netter Kerl, sehr egoistisch, rachsüchtig und arrogant. Dennoch erwischt man sich dabei, ihm bei seiner Mission beizustehen, einfach weil Manasse noch so viel schlimmer ist. Und trotzdem erwischt man sich dabei, auch mit Manasse Mitleid zu haben, der von den falschen Leuten an seiner Seite ausgenutzt und manipuliert wird. Es ist erschreckend zu lesen, wie schnell und einfach das geht. Es braucht dazu nur ein paar ungeklärte Missverständnisse und eine Portion Angst. Es gibt aber neben den Bösewichten auch äußerst liebenswerte Nebenfiguren, deren Schicksale einem ans Herz gehen und die man am liebsten selber packen und beschützen möchte. Jeruscha ist mir dabei etwas zu kurz gekommen. Sie ist zwar eine Figur aus der ersten Trilogie, hätte aber Angesichts ihres schweren Verlustes meiner Meinung nach ein paar Zeilen mehr verdient.
Der Spannungsfaden der Geschichte ist von Beginn an zum Zerreißen gespannt. Man hat kaum Zeit zum Luftholen, da passiert schon wieder das nächste Drama. Immer, wenn ich gedacht habe, schlimmer kann es nicht mehr kommen, hat Lynn Austin es geschafft, noch eins drauf zu setzen. Umso erstaunter ist man, wenn man die angegebenen Bibelstellen nachschlägt und feststellt, wie nah sich die Autorin wieder an die biblischen Vorlage hält. Man liest in der Bibel so schnell über diese Geschichten hinweg, die sich durch die detaillierten Beschreibungen und das Miterleben in den Büchern nun viel besser einprägen. Ich kann mir jetzt einfach viel besser vorstellen, wie es wirklich war, in der damaligen Zeit unter König Manasse in Jerusalem zu leben.
Der Roman hallt nach dem Leseende noch lange nach. Es gibt viele Anregungen und Verhaltensweisen, die uns auch heute nicht fremd sind. Eine Thematik des Buches ist die Frage, ob man sich der Gesellschaft, in der man lebt, um jeden Preis anpasst oder ob man zu seinen eigenen Werten stehen will, auch wenn es gefährlich wird. Aber auch Themen wie Ehrlichkeit und Treue spielen eine Rolle, genauso wie die Frage, worauf man im Leben seine Hoffnung setzt und was einen durch schlimme Zeiten trägt.
Lynn Austin ist mit ihrem neuen Band erneut ein tolles Buch gelungen. „Gib du mir Weisheit“ ist nicht einfach nur gute Unterhaltung, sondern bietet viel Tiefe und – ganz wie der Name schon sagt – Weisheit. Ich kann den nächsten Teil kaum erwarten und freue mich sogar jetzt schon darauf, die ganze Reihe nochmal zu lesen, wenn sie irgendwann beendet ist.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Finster, blutig und unheimlich fesselnd

Myrk
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Myrk von Michael Peinkofer kann man mit einem Wort zusammenfassen: „Sagenhaft“. Denn in dieser Geschichte arbeitet der Autor mit Gestalten aus nordischen Legenden und Sagen. Dies wirkt aber keineswegs ...

Myrk von Michael Peinkofer kann man mit einem Wort zusammenfassen: „Sagenhaft“. Denn in dieser Geschichte arbeitet der Autor mit Gestalten aus nordischen Legenden und Sagen. Dies wirkt aber keineswegs aufgesetzt, sondern es gelingt Peinkofer tatsächlich, eine eigene Story zu entwickeln und den Charakteren eine Persönlichkeit zu verleihen, ohne zu stereotyp zu werden.
In erster Linie dreht sich die Geschichte um den Zwist zweier Stämme und die damit verbundenen Folgen für Mensch und Natur. Der Wald „lebt“ und leidet schwer unter der Machtgier der Menschen. Sie sind die Grausamsten aller Kreaturen , trachten nur nach Glanz und Ruhm, sind oberflächlich, bedenken nicht die Folgen ihres Handelns und erkennen nicht das wahre Wesen der Dinge. So gerät die Welt aus dem Gleichgewicht und breitet sich eine Seuche unter den Tieren und Pflanzen aus, die man den „Grauen Tod“ nennt.
Die Waldfrauen Grid und Hulda versuchen, den Geist des Waldes, „Aldatru“ genannt, zu erreichen und ihm zu helfen, doch sie schweben in tödlicher Gefahr. Ebenso Hanz und sein Meister, der Runenschmied Mimir, die sich auf die Suche nach dem Ursprung der Seuche begeben. Während der heimatlose Hanz außerdem herausfinden möchte, wer er ist und wohin er gehört, hat Mimir eine Schuldenlast zu tragen, die er wieder gut machen will.
Unterdessen kämpft Skanna für das Recht, als Frau den Echsenkriegern beitreten zu können, den „Skallridda“, die als Schädelreiter den Stamm beschützen. Doch als Tochter des Königs sind ihr nicht alle im Stamm wohlgesonnen und bald schon werden Intrigen gesponnen und unliebsame Gegner aus dem Weg geräumt. Der Stamm der Skeldabryg bereitet sich auf den Krieg gegen Festingart vor.
Trotz der vielen Charaktere und Handlungsstränge zu Beginn des Buches ist die Geschichte so fesselnd, dass man „dran“ bleibt. Das lohnt sich unbedingt, denn im Verlauf folgt man den vier Hauptprotagonisten durch die Entwicklung hin zu einem großen Ganzen. Die Stimmung ist düster und unheimlich, passend zum finsteren Wald, in dem die Geschichte spielt. Gelegentlich geht es auch recht brutal zu, d.h. trotz der Märchenfiguren ist es keinesfalls eine Fantasygeschichte für Kinder.
Mir gefällt auch die schön gestaltete Karte, weil sie nicht so überladen ist und trotzdem alle wichtigen Orte enthält, die man benötigt, um der Handlung folgen zu können. So findet man schnell die Gebiete der Zwerge im Süden und den gefährlichen Wolfswald oder die Festung des Königs Marfast im Norden.
Mir hat die „Dunkelwald-Saga“ außerordentlich gut gefallen und ich hätte sehr gerne eine Fortsetzung vom finsteren „Myrk“.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Eine wunderbare Tierfantasy, die Groß und Klein gefällt

Das Strahlen des Herrn Helios
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Skarabäus Lampe ist ein Detektiv, der einen Mordfall in einem Zirkus aufklären soll. Obwohl alle tierischen Darsteller ein Motiv zu haben scheinen, hat die Hundepolizei schnell einen Schuldigen ausgemacht. ...

Skarabäus Lampe ist ein Detektiv, der einen Mordfall in einem Zirkus aufklären soll. Obwohl alle tierischen Darsteller ein Motiv zu haben scheinen, hat die Hundepolizei schnell einen Schuldigen ausgemacht. Aber Lampe bezweifelt, dass die Schnüffler den richtigen Täter gefasst haben, und hier beginnt die Arbeit des Meisterdetektivs. Es folgen Verhöre und natürlich die Spurensicherung. Hilfe bekommt Hase Lampe von dem kleinen Teddy, einem jugendlichen Kater, den Lampe quasi als Ziehsohn bei sich aufgenommen hat. Da der Detektiv Teddys großes Vorbild ist, hängt er sich voller Enthusiasmus rein, und bringt sich selbst damit in große Gefahr. Kann Lampe gleichzeitig seinen Kumpel beschützen und den Mordfall aufklären?
In diesem Buch finden wir eine typische „Wer war’s“-Kriminalgeschichte á la Hercule Poirot. Lampe als Charakter ist Sherlock Holmes sehr ähnlich und trotzdem eigenständig genug, um nicht langweilig zu sein. Neben seinem Spürsinn beweist er Humor und hat ein großes Herz – sowohl für den kleinen Waisenjungen Teddy als auch für zwielichtige Damen.
Aber auch die anderen Figuren dieser Tiergeschichte haben mir gut gefallen. Das bunte Zirkusensemble bietet viele Anspielungen auf menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, wie Eifersucht, Liebe oder Neugier. Es fällt dadurch sehr leicht, sich auf die Tierpersonen einzulassen und schnell ist man in die neue Welt abgetaucht. Es geht um Geld, Macht, Vorurteile und wie so oft sind Äußerlichkeiten wichtiger als Werte. Der Kampf zwischen Arm und Reich wird ebenso deutlich wie die Drogenprobleme dieser Gesellschaft. Beim ersten Lesen konnte ich kaum alle Details aufnehmen, so dass sich ein Nochmal-Lesen quasi aufdrängt.
Dabei ist die Geschichte an sich überhaupt nicht schwer zu verstehen und auch kindgerecht erzählt. Ein Buch also, dass sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß macht. Ein Wohlfühl-Krimi, der humorvoll und spannend zugleich ist, und in dem viel mehr steckt als es zunächst den Anschein hat. Eine Geschichte, die ich kaum aus der Hand legen konnte und hoffentlich in Zukunft noch viele weitere Fälle für uns bereit hält!

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nett, aber lässt mich weitestgehend unbeeindruckt zurück

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Dieses Buch ist der erste Teil der zweiten Reihe um die Zwerge von Markus Heitz. Da ich aus der ersten Reihe nur den ersten Band als Hörbuch gehört hatte, war ich gespannt, ob ich der Geschichte ...

Dieses Buch ist der erste Teil der zweiten Reihe um die Zwerge von Markus Heitz. Da ich aus der ersten Reihe nur den ersten Band als Hörbuch gehört hatte, war ich gespannt, ob ich der Geschichte überhaupt folgen könnte. Dies war aber problemlos möglich.
Der Zwerg Goimron ist in der Geschichte die Hauptfigur. Ihm fällt ein Tagebuch eines alten Zwergenhelden in die Hand, der eigentlich schon seit langem tot sein müsste. Doch anhand der Aufzeichnungen ist Goimron der Überzeugung, dass Tungdil Goldhand, der Held aus der ersten Zwergen-Reihe, noch lebt. Deshalb macht er sich auf die Suche nach ihm, damit er die Völker wieder gegen das Böse vereinen kann.
Die Geschichte wird spannend erzählt und hält auch viele interessante Ideen bereit. Mir gefällt besonders der Gedanke der Edelsteinmagie und die Kunst der Albae. Letztere sind die Feinde, gegen die es zu kämpfen gilt und diese böse Aura wird auch sehr gut transportiert.
Über manche Charaktere hätte ich allerdings gerne mehr erfahren, wie z. B. die Puppenspielerin oder den von den Albae gefangen genommenen Klaey. Auch der Hauptcharakter Goimron hätte etwas mehr Tiefe vertragen können. Ich habe nicht wirklich einen Zugang zu den Personen gefunden.
Ferner musste ich feststellen, dass ich immer wieder Probleme mit dem Schreibstil von Markus Heitz hatte. Ob es am Satzbau oder an den verwendeten Wörtern lag, kann ich gar nicht sagen, aber ich habe beim Lesen immer wieder gestockt. Es fiel mir schwer, die Abschnitte flüssig zu lesen, immer wieder hakte es und ich musste Sätze nochmal lesen. Das ist aber Geschmackssache und sicher bei jedem unterschiedlich. Keine Geschmackssache sind die immer wieder auftretenden Rechtschreibfehler, die mir aufgefallen sind und über die ich beim Lesen zusätzlich gestolpert bin. Hier hat der Verlag keine gute Qualität abgeliefert.
Als unzureichend empfinde ich außerdem die Karte im Umschlaginneren. Es wird bei den Kapiteln viel Wert darauf gelegt, wann und wo etwas stattfindet. Aber was nutzt mir das, wenn ich die Orte nicht auf der Karte finde? Meiner Meinung nach sollten auch alle erwähnten Orte auf einer Karte erscheinen, sonst ist sie unnütz.
Trotz dieser Kritikpunkte habe ich aber die Geschichte gerne gelesen. Falls ich die Reihe weiter verfolgen sollte, dann aber lieber wieder über das Hörbuch.

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