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Veröffentlicht am 08.10.2024

Komplexer und düsterer Islandkrimi

Das dunkle Versteck
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Inhalt:

Eine Frau taucht eines Tages auf dem Polizeipräsidium auf, um eine alte Pistole abzugeben, die sie nach dem Tod ihres Mannes beim Aufräumen in der Garage gefunden hat. Marta hat gerade Dienst ...

Inhalt:

Eine Frau taucht eines Tages auf dem Polizeipräsidium auf, um eine alte Pistole abzugeben, die sie nach dem Tod ihres Mannes beim Aufräumen in der Garage gefunden hat. Marta hat gerade Dienst und so nimmt sie die Waffe entgegen. Es stellt sich heraus, dass die diese bei einem Mordfall aus dem Jahr 1955 benutzt wurde. Konráð, inzwischen pensionierter Kommissar, wird neugierig und beginnt eigene Nachforschungen anzustellen. Denn er erinnert sich, dass auch sein Vater, dessen Tod bis heute ungeklärt ist, genau so eine Waffe besaß. Gibt es da einen Zusammenhang?

Meine Meinung:

„Das dunkle Versteck“ ist der fünfte Band der isländischen Krimireihe um den pensionierten Kommissar Konráð. Da sich die Aufklärung der Todesumstände von Konráðs Vater durch die gesamte Reihe zieht, empfiehlt es sich, die Bücher chronologisch zu lesen.

Der Schreibstil ist etwas ungewohnt, aber dennoch flüssig zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Nicht nur Protagonist Konráð, sondern auch andere Charaktere wie bspw. Marta von der Polizei oder Eygló, die über seherische Fähigkeiten verfügt, kommen zu Wort. Zudem gibt es Rückblicke, in denen man unter anderem mehr über die Beziehung von Konráð und seinem ehemaligen Kollegen und Freund Leo erfährt. Die Wechsel sorgen sowohl für Abwechslung als auch für Spannung, auch wenn lange unklar bleibt, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenpassen.

Konráð ist nicht unbedingt ein Sympathieträger. Er hat Ecken und Kanten und sich in der Vergangenheit so einiges zu Schulden kommen lassen. Seine schwere Kindheit hat ihn geprägt, seine Mutter floh mit seiner Schwester, um diese zu schützen, und so wuchs er bei seinem Vater Seppi auf, der ihn geschlagen hat und schon in frühen Jahren zu Straftaten anstiftete. Obwohl das Verhältnis zwischen Vater und Sohn alles andere als gut war, will Konráð endlich herausfinden, wieso und von wem sein Vater ermordet wurde.

Der Plot ist komplex und zu Beginn etwas verworren. Konráð ist ein erfahrener und sehr hartnäckiger Ermittler, und so kommt er mit seiner Beharrlichkeit und Direktheit oftmals an lange verborgene Informationen. Auch wenn es ein paar kleinere Längen gibt und mir der 1955er Mordfall zwischenzeitlich fast ein wenig zu sehr in Vergessenheit geriet, bleibt es dank einiger ungeahnter Wendungen und teils brenzliger Zwischenfälle dennoch spannend. Die schlussendliche Auflösung hat mir gut gefallen. Insbesondere freue ich mich, dass Konráð nun endlich die Wahrheit über den Tod seines Vaters herausfinden konnte.

Fazit:

Komplexer und düsterer Islandkrimi, in dem der Leser viel über Konráð und seine Vergangenheit sowie den Mord an dessen Vater erfährt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2024

Gewohnt atmosphärisch und unterhaltsam

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Inhalt:
Während einer Stradtratssitzung bricht Geoffrey Lushington, Bürgermeister von Marlow, tot zusammen. Schnell ist klar, dass er mit Aconitum vergiftet wurde. Judith Potts und ihre Freudinnen Pfarrersfrau ...

Inhalt:
Während einer Stradtratssitzung bricht Geoffrey Lushington, Bürgermeister von Marlow, tot zusammen. Schnell ist klar, dass er mit Aconitum vergiftet wurde. Judith Potts und ihre Freudinnen Pfarrersfrau Becks sowie Suzie, die beim Mord durch Zufall zugegen war, machen sich mit Erlaubnis der Polizei auf die Suche nach dem Mörder. Dabei kommen sie immer mehr Geheimnissen auf die Spur. Gelingt es Judith und Co, den Mörder zu entlarven?

Meine Meinung:
"Mrs. Potts Mordclub und der tote Bürgermeister" ist der dritte Band der Krimireihe des englischen Autors Robert Thorogood. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, lässt sich die Bücher problemlos auch unabhängig voneinander lesen. Der Schreibstil ist gewohnt locker und unterhaltsam und dadurch sehr angenehm zu lesen und so taucht man als Leser schnell in die Geschichte ein.

Im Zentrum der Krimireihe steht das unterhaltsame, charmante Dreiergespann bestehend aus Judith, Becks und Suzie. Die drei ungleichen Freundinnen vereint ihre Begeisterung für ungelöste Rätsel. Dabei stecken sie ihre Nase gerne in fremde Angelegenheiten und gehen mitunter sowohl Polizei als auch Zeugen auf den Keks, beweisen aber auch immer wieder ein unglaublich feines kriminalistischen Gespühr. Jede von ihnen hat aber auch ihre eigenen privaten Sorgen und so spielt neben den Ermittlungen auch immer mal wieder ihr Privatleben eine Rolle, wodurch der Leser auch so einiges Persönliches über die drei erfährt.

Der Plot an sich ist spannend und wendungsreich. Die drei Freundinnen bringen immer mehr Geheimnisse ans Licht, beinahe jeder aus dem Kreis der Verdächtigen scheint etwas zu verheimlichen und ein Motiv für die Tat gehabt zu haben. Immer wieder tauchen zudem neue Beweise und Spuren auf, die alles bisherige auf den Kopf zu stellen scheinen. Und so bleibt es bis ganz zum Schluss spannend. Die schlussendliche Auflösung hat mir gut gefallen. Ich lag zwar mit meinem Verdacht bzgl. der Identität des Täters richtig, trotzdem konnte mich das Ende in mehrerer Hinsicht überraschen. Nur vom Motiv hatte ich mir ein wenig mehr versprochen.

Fazit:
Spannender und atmosphärischer dritter Band der Krimireihe mit viel (britischem) Charme und Humor.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2024

Wendungsreicher Jugendthriller

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
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Inhalt:
Vor 16 Jahren verschwand Rachel Price nach einem Besuch im Einkaufszentrum. Nur ihre damals 2-jährige Tochter Bel wurde in Rachels Auto gefunden. Seit damals fehlt jede Spur Rachel. Bel ist die ...

Inhalt:
Vor 16 Jahren verschwand Rachel Price nach einem Besuch im Einkaufszentrum. Nur ihre damals 2-jährige Tochter Bel wurde in Rachels Auto gefunden. Seit damals fehlt jede Spur Rachel. Bel ist die einzige Zeugin dessen, was geschehen ist, doch sie erinnert sich an nichts.
Nun wird der Fall von einer True-Crime-Doku neu aufgerollt. Neben den damaligen Geschehnissen, die bis heute ungeklärt sind, soll das Leben von Rachels Familie nach ihrem Verschwinden erzählt werden. Doch dann passiert, womit niemand mehr gerechnet hat: Rachel kehrt zurück und behauptet, entführt und all die Jahre gefangen gehalten worden zu sein. Doch Bel findet einige Ungereimtheiten in Rachels Erzählungen und hat Zweifel an ihrer Geschichte. Kurzerhand versucht sie selbst die Wahrheit ans Licht zu bringen. Was ist vor 16 Jahren wirklich mit Rachel passiert? Und wo war sie all die Jahre?

Meine Meinung:
Nachdem mich Holly Jackson mit ihrer "Good Girls Guide to Murder" - Reihe begeistert hat, war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Buch. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen und so ist man als Leser schon nach wenigen Seiten eingetaucht in die Geschichte.

Die Handlung wird aus Sicht der Protagonistin Bel erzählt. Ich tat mich zu Beginn etwas schwer mit ihr, denn ihr kratzbürstige, brüske Art macht sie nicht gerade zur Sympathieträgerin. Allerdings war sie dafür eine der einzigen Personen, der man sicher trauen konnte, denn so ziemlich jede andere Person im Buch schien irgendetwas zu verheimlichen. Mein Highlight war Ash von der Filmcrew, der mit seiner positiven, überschütterlichen Art der Gegenpol zu Bel war.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Nicht nur für Bel, sondern auch für den Leser ist lange Zeit unklar, wem man trauen kann. Immer wieder gibt es Wendungen, die alles auf den Kopf stellen. Aber es gibt auch einige Hinweise, durch die der aufmerksame Leser auf die richtige Spur kommen kann. Trotzdem hält die finale Auflösung noch Überraschungen bereit. Diese hat mir zwar gut gefallen, insgesamt waren die Geschehnisse am Ende für meinen Geschmack aber ein wenig zu viel des Guten. Mir wäre ein unaufgeregteres, aber realistischeres Ende dann doch lieber gewesen. Trotzdem konnte mich das Buch von Anfang bis Ende gut unterhalten und spannende Lesestunden bescheren.

Fazit:
Spannender Jugendthriller, der so einige Wendungen zu bieten hat. Nur das Ende war für meinen Geschmack ein wenig too much.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 09.09.2024

Spannender zweiter Band

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Inhalt:
DIe junge Krankenpflegerin Carina Sander kommt nach einer Nachtschicht nach Hause. Dort erwartet sie anstatt eines Frühstücks im Kreis der Familie jedoch ein Blutbad: Ihre Eltern, ihr Bruder sowie ...

Inhalt:
DIe junge Krankenpflegerin Carina Sander kommt nach einer Nachtschicht nach Hause. Dort erwartet sie anstatt eines Frühstücks im Kreis der Familie jedoch ein Blutbad: Ihre Eltern, ihr Bruder sowie ihr 11jähriger Neffe wurden erschossen.
In der gleichen Nacht wurde wenige Kilometer entfernt auf dem Gelände der Gedenkstätte Point Alpha ein Gedenkkreuz mit roter Farbe beschmiert. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten?

Meine Meinung:
"Glutmoor" ist der zweite Band der Krimireihe um Kommissar Janosch Janssen des deutschen Autors Lars Engels. Cover und Titel sind ähnlich zum ersten Band gehalten und haben mich auf Anhieb angesprochen. Grundsätzlich sind die beiden Kriminalfälle in sich abgeschlossen und so lässt sich dieser zweite Band auch problemlos ohne Vorwissen lesen. Allerdings wird einiges über die Auflösung des ersten Bands inkl. Identität des Täters verraten.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mittendrin im Geschehen. Dies liegt nicht zuletzt an der entsetzlichen Tat, die nicht nur die Ermittler sondern auch den Leser bestürzt.
Die Handlung wird aus Sicht von Janosch Janssen, aber auch aus der seiner Vorgesetzten Diana Quester erzählt. Während mir Janosch bereits aus dem vorherigen Band sehr sympathisch war und sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einem guten Ermittler entwickelt hat, ist Diana eine Karrierefrau durch und durch und kein einfacher Charakter. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommen die beiden aber inzwischen ganz gut zurecht, was sicherlich auch an ihrer inzwischen privaten Verbindung liegt. Auch dieses Mal spielt insbesondere Janosch Privatleben eine große Rolle, denn er könnte jeden Moment Vater werden.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Wer hat Familie Sander so brutal erschossen und auch vor dem elfjährigen Jungen kein Halt gemacht? Jeder der drei Erwachsenen Opfer könnte das Ziel gewesen sein, und so gibt es eine Reihe von Verdächtigen und Motiven. Es ist spannend, die Ermittler bei ihren Nachforschungen zu begleiten und eigene Theorien zu entwickeln. Das eine oder andere lässt sich vorhersehen bzw erahnen, Dank einiger Wendungen und ungeahnten Ereignissen bleibt es aber dennoch bis zum Ende spannend. Die schlussendliche Auflösung fand ich gelungen. Besonders die geschichtlichen Hintergründe, die in die Handlung eingeflossen sind, haben mir gut gefallen!

Fazit:
Gelungener zweiter Band der Reihe, der für spannende Lesestunden sorgt und Lust auf weitere Bände macht!

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Spannender Cold Case

Das Dickicht
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Inhalt:

Hamburg. Ein junges Mädchen wird entführt. Juha Korhonen und sein Kollege Lucas «Lux» Adisa vom LKA Hamburg werden hinzugezogen, da der Fall Parallelen zu einem Jahre zurückliegenden Fall hat, ...

Inhalt:

Hamburg. Ein junges Mädchen wird entführt. Juha Korhonen und sein Kollege Lucas «Lux» Adisa vom LKA Hamburg werden hinzugezogen, da der Fall Parallelen zu einem Jahre zurückliegenden Fall hat, bei dem ein kleiner Junge eingesperrt in einer Kiste unter der Erde ums Leben kam. Der aktuelle Entführungsfall kann zwar schnell geklärt werden, doch den Ermittlern fallen Unstimmigkeiten bei den damaligen Ermittlungen auf und so rollen sie diesen nach fast zwei Jahrzehnten erneut auf. War derjenige, der damals als Täter galt, jedoch starb, bevor er belangt werden konnte, doch unschuldig?

Meine Meinung:

"Das Dickicht" ist der erste, aber hoffentlich nicht letzte Fall der beiden Hamburger Ermittler Juha Korhonen und Lucas «Lux» Adisa. Der Schreibstil der beiden Autoren Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen und so ist man als Leser schon nach wenigen Seiten eingetaucht in die Geschichte. Dies liegt nicht zuletzt an dem sehr sympathischer Ermittlerduo Juha und Lux. Die beiden könnten unterschiedlicher kaum sein, ergänzen sich aber gut und bilden so ein tolles Team. Highlight war für mich die Spitzen der beiden. Insgesamt hat mir der Humor des Buches unglaublich gut gefallen, der die sonst eher düstere Stroy auflockert.

Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Das Schicksal des kleinen Daniel, der qualvoll in einer Kiste mitten im Wald unter der Erde starb, nimmt nicht nur die Ermittler, sondern auch die Leser sehr mit. Umso mehr ist man gespannt, was dahinter steckt und wer Daniel damals wirklich entführte. Dank einiger ungeahnten Wendungen und falschen Spuren bleibt es bis zum Schluss spannend. Das Ende ist gleichermaßen stimmig wie schockierend und hat mich sehr erschüttert. Ein in meinen Augen gelungener Abschluss dieses spannenden Krimis.

Fazit:

Ein spannender Krimi, der vorallem mit tollen Charaktere und jede Menge Humor besticht. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Juha und Lux!

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