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Veröffentlicht am 26.03.2019

Wundervolle Geschichte mit wichtiger Thematik

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Inhalt:
Abitur - und dann?
Leni steht kurz vor dem Abschluss. Doch anstatt sich auf den neuen Lebensabschnitt zu freuen, hat sie Angst. Vor den Prüfungen, vor dem danach... Sie bekommt Panikattacken, ...

Inhalt:
Abitur - und dann?
Leni steht kurz vor dem Abschluss. Doch anstatt sich auf den neuen Lebensabschnitt zu freuen, hat sie Angst. Vor den Prüfungen, vor dem danach... Sie bekommt Panikattacken, die von Tag zu Tag schlimmer werden, bis sie irgendwann kaum noch das Bett verlassen kann. Sie beginnt eine stationäre Therapie, doch nichts scheint wirklich zu helfen. Bis sie Matti kennenlernt. Auch er ist krank. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, fort von zuhause und dennoch zurück zu sich selbst...

Meine Meinung:
Depressionen, Panikattacken, Angstzustände - Krankheiten, die man dem Betroffenen nicht ansieht, die dadurch aber nicht weniger schlimm oder belastend sind. Deren Ausmaß man wohl erst dann wirklich versteht, wenn man selbst oder ein naher Angehöriger davon betroffen ist....
Keine leichten Themen, über die Ava Reed in ihrem neuesten Buch schreibt. Kein Wunder also, dass dieses Buch einen beim Lesen sehr stark mitnimmt, bewegt und zu Tränen rührt. Es lässt den Leser über das eigene Leben nachdenken führt ihm vor Augen, dass wir unsere Gesundheit eigentlich erst dann wirklich zu schätzen wissen, wenn wir krank sind...

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Leni und Matti erzählt. Beide sind authentisch und sympathisch und sind mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen.
Leni leidet an Depressionen und Angstzustände. Es gibt gute Tage, an denen sie morgens aus dem Bett kommt und nur wenige Male in Panik gerät. Aber auch schlechte, an denen sie in Dunkelheit versinkt und an ihr zu ersticken droht...
Auch Matti ist krank, wenn auch ganz anders... Er hat HSAN Typ IV, eine sehr seltene Erbkrankheit. Er fühlt keine Schmerzen, keine Kälte oder Wärme und kann nicht schwitzen. Auch ihm sieht man seine Krankheit nicht an, und doch muss er ständig darauf achten, beispielsweise nicht zu Unterkühlen oder sich nicht zu verletzten...
Die Gefühle und Gedanken der beiden sind sehr schön und detailliert aber auch sehr schonungslos beschrieben. Dadurch kann man sie als Leser nachvollziehen und sich gut in die beiden hineinversetzen. Besonders Lenis Gefühlswelt lernt der Leser aufgrund ihrer sehr persönlichen Tagebucheinträge, die in unregelmäßigen Abständen eingestreut (und von der Autorin selbst mit viel Liebe geschrieben und persönlichen Zeichnungen verziert) sind, kennen.

Aufgrund der Thematik ist die Grundstimmung des Buches eher traurig und bedrückend. Aber es gibt auch Szenen, in denen sich Matti und Leni näher kommen oder sich gegenseitig necken, die einen beim Lesen schmunzeln lassen. Ebenso wie schöne und glückliche Momente und Erfolgserlebnisse. Auch wenn (oder auch gerade weil) diese Momente eher seltener sind, sind sie wunderschön und wichtig für die Geschichte. Denn sie schenken nicht nur den Charakteren im Buch sondern auch dem Leser Hoffnung...!

Fazit:
Eine bedrückende und gleichzeitig wunderschöne, sehr gefühlvolle Geschichte, die einen zum Nachdenken anregt, Hoffnung schenkt und sicherlich noch lange in Erinnerung bleibt.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Jagd durchs Moor

Verwesung
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Inhalt:
Vor acht Jahren hat der forensische Anthropologe Dr. David Hunter bei der Suche nach den Opfern des Serienkillers Jerome Monk geholfen. Leider blieb die Suche damals erfolglos.
Nun ist der Killer ...

Inhalt:
Vor acht Jahren hat der forensische Anthropologe Dr. David Hunter bei der Suche nach den Opfern des Serienkillers Jerome Monk geholfen. Leider blieb die Suche damals erfolglos.
Nun ist der Killer geflohen, in der Bevölkerung bricht Panik aus. Wird Monk wieder morden? Und werden die Leichen der damaligen Opfer je gefunden?
Sophie Keller, die vor acht Jahren ebenfalls an der Suche nach den Leichen beteiligt war, bittet Hunter um seine Mithilfe. Und ehe er sich versieht kommt er Monk und der Wahrheit der Morde näher als ihm lieb ist...

Meine Meinung:
"Verwesung" ist der vierte Teil der Reihe um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter. Das Buch beginnt mit einem Rückblick in Hunters Vergangenheit, durch den der Leser die Vorgeschichte erfährt und die an der damaligen Suche nach den Leichen Beteiligten kennenlernt. Der Hauptteil des Buches spielt jedoch in der Gegenwart. Der Leser begleitet Hunter bei seiner spannenden und gefährlichen Suche nach den noch immer unauffindbaren Opfer Monks, in die er durch Sophie mehr oder weniger unfreiwillig hineingezogen wurde, quer durch das Dartmoor. Lange Zeit scheint er dabei buchstäblich im Nebel zu tappen, doch dann kommt er nicht nur den Leichen sondern auch der Wahrheit hinter den Morden gefährlich nahe.

Das Setting ist - nicht nur aufgrund des Schauplatzes mitten im Moor - sehr düster und bedrohlich. Hinter jeder Ecken scheinen Gefahren zu lauern, allen voran Monk, der nicht nur extrem groß und stark ist, sondern sich im Moor auch noch bestens auskennt. Die ganze Geschichte scheint undurchsichtig. Wem kann Hunter wirklich trauen? Ist Monk wirklich die Bestie, für die ihn alle halten, und wenn ja, wird er rechtzeitig gefunden, bevor er erneut morden kann? Diese Fragen stellt man sich als Leser zu recht mehr als einmal im Laufe des Buches. Nicht zuletzt deshalb bleibt es bis zum Schluss spannend und fesselnd.
Die finale Auflösung hat mir - auch wenn ich mit meinem Anfangsverdacht hinsichtlich des Täters richtig lag - sehr gut gefallen.

Leider kommt das Thema Forensik in diesem Teil der Reihe recht kurz. Im Vordergrund steht die Suche nach Monk. Zudem spielt Hunters Privatleben eine große Rolle. Im Rückblick mehr über seine verstorbene Familie zu erfahren hat mir sehr gut gefallen. Man lernt Hunter als liebenden Vater und Ehemann kennen, wodurch er menschlicher und authentischer wirkt. Auf die in der Gegenwart stattfindende Annäherung mit Sophie, die mir zwischenzeitlich mit ihrer sturköpfigen Art auf die Nerven fiel, hätte ich hingegen auch verzichten können.

Fazit:
Spannend und fesselnd, aber dennoch nicht der beste Teil der Reihe. Das Thema Forensik kommt dieses Mal leider etwas kurz. Trotzdem ein absolutes Muss für Fans der Reihe.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Verfluchtes Hamburg

Das Haus der Mädchen
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Inhalt:
Leni kommt für ein Praktikum nach Hamburg. Über eine Zimmervermietung findet sie schnell ein Zimmer in einer alten Villa direkt am Kanal und lernt bei ihrer Ankunft ihre extrovertierte Zimmernachbarin ...

Inhalt:
Leni kommt für ein Praktikum nach Hamburg. Über eine Zimmervermietung findet sie schnell ein Zimmer in einer alten Villa direkt am Kanal und lernt bei ihrer Ankunft ihre extrovertierte Zimmernachbarin Vivien kennen. Die beiden beginnen sich anzufreunden, doch dann ist Vivien plötzlich über Nacht verschwunden...
Freddy lebt seit kurzem auf der Straße. Eines Abends beobachtet er, wie jemand einen Mann erschießt. Doch der Mörder hat auch ihn gesehen und ist seit dem auf der Suche nach dem einzigen Zeugen. Freddy dreht den Spieß um: um sein Leben zu retten, sucht er den Mörder. Und trifft dabei auf Leni...

Meine Meinung:
Von der Grundidee erinnert Andreas Winkelmanns Thriller "Das Haus der Mädchen" ein bisschen an den Film "Verfluchtes Amsterdam" aus den 80er Jahren. Da ich den Film liebe, musste ich dieses Buch daher unbedingt lesen!

Der Leser begleitet im Laufe der Geschichte verschiedene Charaktere. Sei es die sehr naive, das erste Mal alleine in einer Großstadt unterwegs zu seiende Leni bei ihrem Start in Hamburg und ihrer anschließenden Suche nach Vivien. Den auf Abwegen geratenen und daher seit kurzem obdachlosen Freddy, der den Mord beobachtet und sich anschließend selbst auf Mörderjagd begiebt. Den ermittelnden Kommissar Jens, der eine Verbindung der aktuellen Geschehnisse zu einem früheren Fall findet. Und auch den Mörder und seine Opfer.... Dadurch bekommt man als Leser einen recht umfassenden Einblick in die Geschehnisse und wird zum miträtseln animiert.

Spannend führt Winkelmann die verschiedenen Erzählstränge nach und nach zusammen. Er legt jedoch auch immer wieder falsche Fährten, sodass die schlussendliche Auflösung überrascht. An manchen Stellen (gerade zum Ende hin) wirkte es an manchen Stellen dann aber doch etwas zu konstruiert.
Das Ende ist sehr fulminant und actionreich, für meinen Geschmack war es jedoch fast zu viel des Guten... Zudem hätte ich mir inbesondere hinsichtlich des Motivs einfach mehr erhofft.

Fazit:
Spannender Thriller mit fulminantem Ende, der für Gänsehaut sorgt und zum miträtseln einlädt, an manchen Stellen aber leider etwas zu konstruiert daher kommt.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein folgenschwerer Unfall

Einer wird sterben
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Inhalt:
Stella ist allein zuhause, ihr Mann Paul ist Pilot und wieder einmal tagelang beruflich unterwegs. Eines Morgens steht plötzlich ein Mercedes vor ihrer Haustür. Ein Mann und eine Frau sitzen darin, ...

Inhalt:
Stella ist allein zuhause, ihr Mann Paul ist Pilot und wieder einmal tagelang beruflich unterwegs. Eines Morgens steht plötzlich ein Mercedes vor ihrer Haustür. Ein Mann und eine Frau sitzen darin, doch sie steigen nicht aus und machen auch keine Anstalten, wegzufahren. Stella bekommt es allmählich mit der Angst zu tun. Sind die zwei ihretwegen hier? Was wissen sie von Pauls und Stellas schrecklichen Unfall von vor 6 Jahren, bei dem ein Mensch ums Leben kam?

Meine Meinung:
Ein Unfall stellt Pauls und Stellas Leben auf den Kopf. Auch 6 Jahre danach scheinen die Erinnerungen Stella, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, noch sehr zu belasten. Sie hat sichtbar Narben davon getragen, die ihr die Rückkehr in ihren früheren Job unmöglich machen. Als der Mercedes tagelang vor ihrer Haustür verweilt und sich auch ansonsten seltsame Vorkommnisse in der Nachbarschaft häufen, bekommt sie es immer mehr mit Angst und Verzweiflung zu tun.
Als Leser kann man ihre Panik gut nachempfinden. Einerseits tut sie einem Leid, andererseits geht sie einem mit ihrer Art und ihrer krankhaften Liebe zu Paul zwischenzeitlich aber auch auf die Nerven. Sie steigert sie sich so in die Sache herein, dass einige ihrer Reaktionen nicht wirklich nachvollziehbar sind.

Die Plot an sich ist spannend. Was hat es mit den beiden Personen im Mercedes auf sich? Und was ist vor 6 Jahren bei dem Unfall wirklich passiert? Mit jedem "Ereigniss" kommen sowohl beim Leser als auch bei Stella immer mehr Fragen auf, die zum Großteil erst ganz zum Schluss beantwortet werden. Leider besitzt das Buch zwischenzeitlich jedoch einige Längen, sodass es mich erst gegen Ende so richtig packen konnte. Die letzten 50 Seiten haben es dann aber wirklich in sich! Die schlussendliche Auflösung ist überraschend, aber glaubhaft und konnte mich mit den zwischenzeitlichen Längen versöhnen.

Fazit:
Leider mit zwischenzeitlichen Längen, aber das Ende hat es wirklich in sich! Ein Buch, dass die Bezeichnung PSYCHOthriller zu recht trägt.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Wie ein 13jähriger Junge zum Mörder wird...

Bösland
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Inhalt:
Sommer 1984: Auf dem Dachboden wird ein junges Mädchen brutal ermodert. Der gleichaltrige Ben hockt neben ihr als sie gefunden wird. Er wird verurteilt und verbringt Jahre seines Lebens in der ...

Inhalt:
Sommer 1984: Auf dem Dachboden wird ein junges Mädchen brutal ermodert. Der gleichaltrige Ben hockt neben ihr als sie gefunden wird. Er wird verurteilt und verbringt Jahre seines Lebens in der Psychiatrie. 30 Jahre später versucht er gemeinsam mit seiner Psychologin die Vergangenheit aufzuarbeiten. Und beginnt sich zu erinnern...

Meine Meinung:
Schon nach den wenigen Seiten der Leseprobe war ich so gefesselt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen bzw. hören musste! Ich wollte wissen, wie ein 13 jähriger Junge zum Mörder wird...!

Der Plot ist spannend und fesselnd, auch wenn manche Stellen schon beinahe zu konstruiert wirken. Tatsächlich spielt die Psyche eine große Rolle und durch die vom Autor gewählte Ich-Perspektive bekommt der Leser einen sehr guter Eindruck von Ben, seinen Gedanken und Gefühlen. Leider kann die zweite Hälfte des Buches und insbesondere das Ende nicht mit der starken ersten Hälfte mithalten.

Das Hörbuch ist kurzweilig und angenehm zu hören. Unterbrochen werden die bereits angesprochenenn Erzählungen aus Bens Sicht durch Gespräche bzw Dialoge, die er mit seiner Psychologin, seinem Jugendfreund oder dessen Frau führt, wodurch die Geschichte aufgelockert wird. In der Vertonung wird jeder dieser Charaktere durch einen eigenen Synchronspieler verkörpert. Dies erleichtert das Zuhören und macht es zu einem abwechslungsreichen Hörerlebnis.

Fazit:
Spannender Psychothriller, der stark anfängt, dann aber leider etwas nachlässt. Trotzdem ist das Hörbuch durch die verschiedenen Sprecher ein tolles und kurzweiliges Hörerlebnis.