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Veröffentlicht am 25.02.2019

Der Angstmann geht um

Der Angstmann
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Inhalt:
Dresden, November 1944: Die Lage für die Bevölkerung spitzt sich zu. Flüchtlinge strömen zu Tausenden in die Stadt. Bombenalarm gehört zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer ...

Inhalt:
Dresden, November 1944: Die Lage für die Bevölkerung spitzt sich zu. Flüchtlinge strömen zu Tausenden in die Stadt. Bombenalarm gehört zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Inmitten des Chaos des letzten Kriegswinters begibt sich Heller auf die Suche nach dem kaltblütigen Täter. Als die Stadt im Februar 1945 größtenteils zerstört wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück.

Meine Meinung:
"Der Angstmann" ist der Auftakt zu der historischen Krimireihe um Kriminalinspektor Max Heller. Schauplatz ist Dresden zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Nächtlicher Bombenalarm, Essensknappheit und Angst gehören zum Alltag. Und als wäre das nicht genug, treibt auch noch ein Mörder - genannt der Angstmann - sein Unwesen. Der Plot ist von Beginn an spannend und fesselnd, die Krimihandlung ist stellenweise recht brutal, aber toll in den historischen Kontext eingebettet. Nicht nur die Schilderungen der brutalen Morde sondern auch der schockierenden Zustände gegen Ende der NS-Zeit sorgen beim Zuhörer für Entsetzen und führen einem wieder einmal vor Augen wie froh wir sein können, in der heutigen Zeit zu leben. ..

Gelesen wird die ungekürzte Hörbuchfassung von Heikko Deutschmann, der mich mit seiner sehr angenehmen Stimme von der ersten Minute an begeistern konnte.

Fazit:
Eine gelungene und spannende Mischung aus History und Krimi. Heikko Deutschmann macht einen hervorragenden Job als Sprecher und das Hörbuch damit zu einem wirklich Hörvergnügen.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Gefühlvoll und spannend

Someone New
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Inhalt:

Micah, Tochter aus gutem Hause, lernt auf einer Party ihrer Eltern zufällig den Aushilfskellner Julian kennen. Aufgrund eines Missverständnisses endet der Abend damit, dass Julian seinen Job verliert, ...

Inhalt:

Micah, Tochter aus gutem Hause, lernt auf einer Party ihrer Eltern zufällig den Aushilfskellner Julian kennen. Aufgrund eines Missverständnisses endet der Abend damit, dass Julian seinen Job verliert, wofür Micah sich fortan die Schuld gibt.
Kurz darauf zieht sie in ihre erste eigene Wohnung. Überraschender Weise kennt sie ihren neuen Nachbarn schon, denn es ist niemand geringeres als Julian. Doch obwohl Micah sich bei ihm entschuldigt, ist er zu ihr genauso abweisend und kühl wie zu allen anderen auch. Schafft Micah es seine Mauern zu durchbrechen..?

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt gefühlvoll und angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man als Leser gefesselt und kann das Buch - nicht zuletzt dank spannender Wendungen - kaum aus der Hand legen.

Besonders gefallen haben mir die sehr authentisches, eigenwillige Charaktere. Protagonistin Micah, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist die Tochter einer angesehenen, wohlhabenden Anwaltsfamilie. Keine Frage also, dass auch sie Jura studieren soll - auch wenn ihre Interessen ganz andere sind: zeichnen, Comics, Grafic Novels. Alleine deshalb war Micah mir von Beginn an sympathisch! Man merkt zwar an der einen oder anderen Stelle, dass sie in einer Familie ohne finanzielle Sorgen aufgewachsen ist, dennoch ist sie eine schlaue junge Frau, durchsetzungsstark (außer es geht um ihre Eltern...), lebensfroh und sehr selbstständig. Und sie liebt ihren Zwillingsbruder über alles...
Aber auch Julian war mir sehr sympathisch. Obwohl die Geschichte aus Micahs Sicht geschildert wird, hat man dennoch das Gefühl, ihn kennen zu lernen und seine Gefühle nachvollziehen zu können.

Der Plot ist spannend und handelt von so viel mehr als nur Liebe! Es geht ums Anders sein, darum, sich selbst zu finden und man selbst sein zu können...
Micah ist einerseits getrieben von der Sorge um ihren Bruder. Nachdem ihre Eltern erfahren haben, dass er schwul ist, haben sie ihn rausgeworfen. Seitdem ist er spurlos verschwunden und Micah sucht verzweifelt nach ihm... Andererseits fühlt sie sich zu Julian hingezogen und ist fasziniert von seine unnahbaren Art. Aber gibt es wirklich eine Chance für die beiden, wenn sie sein Geheimnis erfährt..?

Fazit:
Mit Someone New ist Autorin Laura Kneidl erneut ein wunderschöner, spannender Roman gelungen, der so viel mehr ist als eine reine Lovestory! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 21.01.2019

Brinkebüll im Wandel

Mittagsstunde
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Inhalt:
Brinkebüll, ein kleines Dorf in Norddeutschland und die Heimat von Ingwer Feddersen. Er ist vor Jahren zum Studium weggegangen und kehrt nun zurück in sein Heimatdorf, um sich um seine demente ...

Inhalt:
Brinkebüll, ein kleines Dorf in Norddeutschland und die Heimat von Ingwer Feddersen. Er ist vor Jahren zum Studium weggegangen und kehrt nun zurück in sein Heimatdorf, um sich um seine demente Großmutter Ella und seinen immernoch geistig sehr klaren, aber körperlich abbauenden grummeligen Großvater Sönke zu kümmern. Doch in der Zwischenzeit hat sich einiges geändert. Brinkebüll wie es einst war gibt es nicht mehr. Und auch das Dorfleben von damals hat sich verändert...

Meine Meinung
Brinkebüll - ein kleines norddeutsches Dorf, in dem die Zeit langsamer zu gehen scheint. In dem die Mittagsstunde noch immer heilig ist und an alten Traditionen festgehalten wird.
Brinkebülls Dorfbewohner sind allesamt sehr eigenwillig und speziell, aber auf ihre Art und Weise auch liebenswert. Sei es Marit, die mit ihren Klapperlatschen durch das Dorf zieht und alle vor dem drohenden Unheil warnt. Oder aber Lehrer Stehnsen, der trotz seiner mürrische und strengen Art doch eigentlich nur das Beste für seine Schüler möchte. Doch so verschieden sie auch sind und so rau der Umgangston manchmal ist, sind sie doch einen eingeschworene Gemeinschaft.

Sehr unaufgeregt, aber doch eindringlich erzählt die Autorin Dörte Hansen am Beispiel des Dorfes Brinkebüll und seinen Bewohnern vom Untergang des herkommlichen Dorflebens. Von der Flurbereiningung und dem anschließenden Überlebenskampf der kleinen Höfe... Kurzum von dem Wandel auf dem Dorf, der unaufhaltsam scheint, sowohl Gutes als auch Schlechtes mit sich bringt.

Die Geschichte spielt zum Teil in der Gegenwart. Zwischendurch nimmt Dörte Hansen den Leser jedoch auch mit in die Vergangenheit. Auch wenn man sich beim Hören des Hörbuch zunächst an die Zeitsprünge gewöhnen muss, lockern sie die Geschichte auf und ermöglichen dem Leser einen weitreichenden Einblick in das Dorfleben und die Geschichten der Charaktere.

Einziger (sehr kleiner) Kritikpunkt ist meiner Meinung nach die Wahl der Hörbuchsprecherin. Als Hörer muss man sehr aufmerksam sein, um alle Details und Andeutungen mitzubekommen. Und auch wenn die Stimme von Hannelore Hoger sehr gut zur Geschichte passt und sie auch die plattdeutschen Passagen problemlos meistert, fiel es mir aufgrund ihres Nuschelns stellenweise zusätzlich schwer zu folgen.

Fazit:
Ein unglaublich tolles Buch über das Sterben der Dörfer und den Wandel der Landwirtschaft. Unaufgeregt aber gleichzeitig eindringlich schildert sie Autorin sehr authentisch die Veränderungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben. Besonders gefallen haben mir die sehr eigenen, aber unglaublich authentischen Charaktere. Definitiv eines meiner Jahreshighlights!

Veröffentlicht am 16.12.2018

Grace & Mason

Der letzte erste Song
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Inhalt:
Grace hat sich geschworen, nie wieder vor Publikum zu singen. Doch dann suchen Mason und seine Band eine neue Sängerin. Kurzerhand nimmt Grace am Vorsingen teil, um sich selbst etwas zu beweisen, ...

Inhalt:
Grace hat sich geschworen, nie wieder vor Publikum zu singen. Doch dann suchen Mason und seine Band eine neue Sängerin. Kurzerhand nimmt Grace am Vorsingen teil, um sich selbst etwas zu beweisen, doch ehe sie sich versieht ist sie Teil der Band. Und auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, fühlt sie sich immer mehr zu Mason hingezogen. Die Anziehungskraft scheint auf Gegenseitigkeit zu berühren. Doch Mason hat bereits eine Freundin...

Meine Meinung:
"Der letzte erste Song" ist der vierte und damit letzte Teil der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni. Wie die bisherigen Teilen spielt die Handlung an einem College in West Virginia. Im Zentrum steht eine bunt zusammen gewürfelte Clique, die gemeinsam durch dick und dünn geht.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Masons und Grace Sicht erzählt. Mason, der fester Bestandteil der Clique ist, hat man bereits in den vorherigen Bänden kennen und mögen gelernt. Er ist der Musiker, der gerne mal Sprüche klopft, aber eigentlich ein sehr gefühlvolle und romantischer Typ, der seit Jahren seiner Jugendliebe Jenny hinterher läuft, die ihn und alles was er für sie tut aber nicht zu schätzen weiß. Umso mehr wünscht man sich als Leser, dass auch er endlich sein Liebesglück findet - beispielsweise in Grace.

Grace ist inzwischen vorallem mit Emery befreundet, die sie noch von früher kennt. Sie ist immer perfekt gestylt und wunderschön, tatsächlich plagen sie aber dauerhafte Selbstzweifel - Nicht zuletzt dank ihrer Mutter, die sie noch immer malträtiert. Grace lernt man als Leser erst in diesem Teil wirklich kennen und nach einer kurzen Kennenlernphase war sie mir sehr sympathisch, weshalb ich mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen konnte.

Allgemein sind die Charaktere der Autorin unglaublich gut gelungen. Sie sind authentisch, und haben Wiedererkennungswert und. Inzwischen ist mir die gesamte Clique unglaublich ans Herz gewachsen, es wird einfach nie langweilig mit ihnen und es macht einfach Spaß, mit ihnen "abzuhängen". Gerade daher gefällt es mir sehr, dass man auch die Protagonisten der bisherigen Bände wiedertrifft und sieht, wie sie und ihre Beziehungen sich weiterentwickeln.

Natürlich ist der Ausgang der Geschichte (zum Teil) vorhersehbar, dennoch ist das Buch spannend, fesselnd und sehr unterhaltsam. Dies liegt nicht zuletzt an dem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil der Autorin. Darüber hinaus gibt es überraschende Wendungen, sowohl sehr gefühlvolle, aber nicht kitschige als auch sehr unterhaltsame Szenen. Rund um: New Adult Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten!

Fazit:
Wundervolle, unglaublich gefühlvolle und fesselnde Liebesgeschichte mit sympathischen und authentischen Charakteren! Schade, dass die Reihe mit diesem vierten Teil ihr Ende findet. Die Clique um Mason, Dylan, Ella und Co ist mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen, ich werde sie vermissen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.12.2018

Graham & Ricker

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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Inhalt:
Graham ist geschockt als plötzlich John Rikker in der Kabine seines Eishockeyteams auftaucht und als neuer Spieler vorgestellt wird. Denn Rikker ist der einzige, der Graham Geheimnis kennt...Das ...

Inhalt:
Graham ist geschockt als plötzlich John Rikker in der Kabine seines Eishockeyteams auftaucht und als neuer Spieler vorgestellt wird. Denn Rikker ist der einzige, der Graham Geheimnis kennt...Das auf gar keinen Fall ans Licht kommen darf. Und doch fällt es Graham zunehmend schwer, die Distanz zu wahren...

Meine Meinung
In diesem dritten Teil der Reihe von Autorin Sarina Bowen geht es wieder einmal um Liebe und Eishockey. Doch dieses Mal stehen zwei Jungs im Fokus. Graham und Rikker sind seit neuestem Teamkameraden, kennen sich aber schon fast ihr ganzes Leben lang. Denn sie waren einmal unzertrennlich. Nach einem einschneidenden Ereignis haben sich ihre Wege jedoch getrennt. Und auch noch Jahre später haben sie beide daran zu knabbern..

Ich habe sowohl Graham als auch Ricker auf Anhieb unglaublich gern gehabt. Sie mögen zwar vom äußeren her eher das typische Bild knallharter, breitschultriger Eishockeyspieler erfüllen, sind aber beide sehr sensibel, gefühlvoll und liebenswert. Ihre Gefühle füreinander gehen über Freundschaft weit hinaus, doch sie gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Homosexualität um. Während Rikker - trotz Anfeindungen - offen zugibt, dass er schwul ist, verheimlicht und verdrängt Graham dies bestmöglich. Ich konnte beide sehr gut verstehen und mich gut in sie hineinversetzen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Sarina Bowen schreibt gefühlvoll und schafft es Emotionen zu transportieren, ohne es kitschig oder übertrieben wirken zu lassen. Neben Liebe und Freundschaft spielt wieder einmal auch das Thema Eishockey eine enorm große Rolle. Dies lässt sich wohl kaum vermeiden, da sowohl Graham als auch Rikker leidenschaftliche Hockeyspieler sind. Die Begriffe zu Beginn der Kapitel rund um das Thema Eishockey (die meist nicht einmal in direktem Zusammenhang zum Inhalt des Kapitels stehen) hätte es aber meiner Meinung nach nicht gebraucht.

Die Geschichte ist zwar zum Teil vorhersehbar, aber dennoch spannend, fesselnd und sehr berührend. Grahams und Rickers Gefühle füreinander gehen über Freundschaft weit hinaus. Doch sie gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Homosexualität um. Ich konnte beide absolut verstehen.

Fazit:
Schöne Geschichte über gleichgeschlechtliche Liebe und Toleranz. Besonders gelungen sind wieder einmal die Charaktere, die unglaublich sympathisch sind!