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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2020

Wunderbar spannende Unterhaltung mit viel italienischem Flair!

Proseccolügen
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Doro Ritter, Tochter eines Sternekochs und selbst leidenschaftliche Köchin, nabelt sich ab und will im Veneto, bei einer alten Bekannten ihres Vaters, Erfahrung in der Hotelküche sammeln. Ihr Freund Vinc ...

Doro Ritter, Tochter eines Sternekochs und selbst leidenschaftliche Köchin, nabelt sich ab und will im Veneto, bei einer alten Bekannten ihres Vaters, Erfahrung in der Hotelküche sammeln. Ihr Freund Vinc begleitet sie nach Montebelluno und bleibt ein paar Tage. Nach dem Eintreffen einer Reisegruppe aus Australien geschieht ein trauriger Unfall. Als sich seltsame Ereignisse häufen, wird Doro neugierig und versucht, den Grund dafür herauszufinden – und begibt sich selbst in Gefahr!
Gudrun Grägel kann hervorragend schreiben. Sie zeichnet starke Charaktere, die so echt sind, das sie aus dem Leben gegriffen sein könnten, dazu kommt viel italienisches Flair – eine Kombination, die trotz spannender Unterhaltung eine Leichtigkeit entstehen lässt, die ansteckend wirkt.
Man schaut Doro und Vinc bei ihren Unternehmungen über die Schulter, möchte sie so manches Mal warnen und schlürft dann in der Abendsonne ein Gläschen Prosecco mit ihnen.
Eine Geschichte, die fesselnde Unterhaltung und überraschende Wendungen bietet, gepaart mit Einblicken in die köstliche italienische Küche, etwas „Dolce far niente“, und sehr charmanten und liebenswerten Protagonisten! Ein absolut empfehlenswerter Krimi!

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Eine berührende, herzerwärmende und abwechslungsreiche Lebensgeschichte!

City of Girls
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Vivian ist 19, als sie, sehr behütete Tochter aus reichem Haus, das College schmeißt und zu ihrer Tante Peg nach New York zieht.
Hier ist für Vivian alles neu: der Kontrast zwischen Armut und Reichtum, ...

Vivian ist 19, als sie, sehr behütete Tochter aus reichem Haus, das College schmeißt und zu ihrer Tante Peg nach New York zieht.
Hier ist für Vivian alles neu: der Kontrast zwischen Armut und Reichtum, das lebenshungrige, quirlige Manhattan 1940, Jazz und Cocktailbars und vor allem das Lily Playhouse, dem Musical-Theater ihrer großzügigen, illusteren Tante und deren strenger Freundin Olive.
Der Obhut der Eltern entflohen, probiert Vivian alles aus, was sich ihr bietet. Stürzt sich ins Leben, erforscht die Liebe, nimmt sich alle Freiheiten, schließt Freundschaften und schlägt über die Stränge. Und begeht in ihrer Naivität einen Fehltritt, der sich durch ihr Leben ziehen wird. Sie besinnt sich – ihr Leben scheint wieder in geregelte Bahnen zu geraten… doch ihr Schicksal hält Überraschungen für sie bereit.
Elizabeth Gilbert kann wunderbar schreiben, fast jeder kennt sicherlich „Eat Pray Love“. Und ich finde, auch hier ist ihr ein unübertrefflicher Roman, ja eine berührende Lebensgeschichte gelungen. Ich besitze die Hörbuch-Version, die überwältigend gut von Cathlen Gawlich gelesen wird.
Dieser Roman ist so eindrucksvoll und mitreißend, das man ihn am liebsten auf der Stelle bis zur letzten Seite lesen möchte. Um dann enttäuscht zu sein, das er zu Ende ist. Ich bin (noch immer) ganz gefangen vom Leben der jungen Vivian, den Wendungen und Überraschungen, den Gefühlen, die sie (und wohl jeder Mensch) durchleben muss, wie sie Tiefschläge meistert, von kleinen Momenten überwältigt wird und zu einer Frau heranreift, die mit sich selbst ins Reine kommt. Und diesen tiefen Frieden weitergeben kann.
Elizabeth Gilbert schildert so detailreich und farbenfroh, beschreibt Gefühle so direkt und intim, und erzählt eine Lebensgeschichte, die berührt und zu Herzen geht, und zudem großes Kopfkino erzeugt. Ihre lebendigen, eigenständigen und auch eigenwilligen Charaktere bereichern Vivians Alltag, da kommt man manchmal auch aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus.
Ein wunderschöner, berührender und abwechslungsreicher Roman, eine liebevolle, manchmal melancholische und auch traurige Geschichte, wie sie das Leben eben schreiben kann, wirklich eindrucksvoll gelesen von Cathlen Gawlich. Absolut empfehlenswert, zum Mitträumen und Mitfiebern!

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Unterhaltsam, humorvoll, nett

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Der erfolgreiche Baseballstar Gavin ist geschockt: seine Frau verkündet das Ende ihrer Ehe, und Gavin zieht Hals über Kopf aus und lässt Thea und ihre gemeinsamen kleinen Zwillingstöchter allein zurück.
Aber ...

Der erfolgreiche Baseballstar Gavin ist geschockt: seine Frau verkündet das Ende ihrer Ehe, und Gavin zieht Hals über Kopf aus und lässt Thea und ihre gemeinsamen kleinen Zwillingstöchter allein zurück.
Aber Gavin findet keine Ruhe. Thea ist die Liebe seines Lebens und er setzt alles daran, seine Frau zurück zu gewinnen. Seine Freunde, eine illustere Männerrunde, steht ihm sofort bei und bringt ihn – mit geheimer Lektüre – auf den richtigen Weg. Aber ist die Ehe noch zu retten?
Lyssa Kay Adams ist eine unterhaltsame Lovestory gelungen. Ein junges Paar, das über Jahre heile Familie spielt, muss sich erst wieder finden. Beide unterliegen äußeren Einflüssen und einer inneren Zerrissenheit, die nur durch Vertrauen wieder geheilt werden kann. Und Liebe! Die Autorin zeichnet ihre Charaktere sehr lebendig und erzeugt großes Kopfkino. Die beiden Protagonisten erleben viele Überraschungen und Wendungen. Als Leser kann man mitfiebern (und sich mit aufregen), und möchte manchmal am liebsten sogar eingreifen, wenn die Situation wieder einmal ausweglos scheint. Gavins Aufnahme in den „Secret Book Club“ der Männerrunde sorgt für jede Menge Spaß und so kommt auch der Humor nicht zu kurz.
Ich habe vom Titel her etwas mehr „Book Club“ erwartet und auch die Romantik kommt für mich etwas zu kurz. Trotzdem ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Liebesroman, bei dessem Ende der Leser endlich aufatmen kann!

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Spannend, aber etwas melancholisch

Platzhirsch
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Irmi Mangold und Kathi Reindl werden auf ein Walderlebnisgut gerufen. Die Leiterin, eine Biologin und Tochter des Hauses, wurde eiskalt erschossen. Sie hatte sich für den Wildschutz stark gemacht – und ...

Irmi Mangold und Kathi Reindl werden auf ein Walderlebnisgut gerufen. Die Leiterin, eine Biologin und Tochter des Hauses, wurde eiskalt erschossen. Sie hatte sich für den Wildschutz stark gemacht – und sich dabei vermutlich Feinde geschaffen. Aber Todfeinde? Irmi und ihr Team ermitteln und schnell tauchen Verdächtige auf. Als der unbekannte Täter immer mehr ins Visier gerät, wird es auch für Irmi und Kathi brandgefährlich!
Ich habe mich für die Hörbuch-Version entschieden. Nicola Förg schreibt sehr fesselnd, lebendig und mit sehr viel Liebe zu Details, die für großes Kopfkino sorgen. Ihre Charaktere zeichnet sie ausdrucksstark und überzeugend, als Leser/Hörer ist man sofort in den Bann gezogen. Farbiges Lokalkolorit und bayerische Lebensart sorgen für den individuellen Kick!
Auch mit „Platzhirsch“ ist ihr ein ausgezeichneter Krimi gelungen, der hier in zwei Strängen erzählt wird und für eine überraschende und unerwartete Auflösung sorgt. Wie immer verpackt Nicola Förg auch Sozialkritik in ihre Alpenkrimis, die Aufhorchen lässt und zum Nachdenken anregt.
Ein ebenso spannender wie unterhaltsamer Krimi mit Tiefgang, hier überzeugend gelesen von Michaela May. In „Platzhirsch“ fehlt ihr ein kleines bisschen Schwung, aber es mag an der Thematik liegen, das die Lesung etwas „traurig“ rüberkommt, was der Spannung aber keinen Abbruch tut.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Spannend, humorvoll, deftig und hervorragend recherchiert

Schwarze Madonna
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Seltsame Dinge geschehen im Allgäu: junge Mädels, die brav zur Maienandacht gehen, verschwinden. Ausgerissen? Emil Bär, Nachbar und Vertrauter der Familie, macht sich auf die Suche. Zur gleichen Zeit versucht ...

Seltsame Dinge geschehen im Allgäu: junge Mädels, die brav zur Maienandacht gehen, verschwinden. Ausgerissen? Emil Bär, Nachbar und Vertrauter der Familie, macht sich auf die Suche. Zur gleichen Zeit versucht Philipp Marlein, Privatdetektiv in Franken, ein verschwundenes Neugeborenes zu finden. Unabhängig von einander geraten sie in einen Sumpf geheimnisvoller Marienverehrung, der exzessive Formen angenommen hat, Sektenwesen und Gewalt. Als die beiden aufeinander treffen und ihre Energie bündeln, führt ihr Weg sie nach Altötting, dem Hort der berühmten „Schwarzen Madonna“, die gestohlen wurde. Was sie dort erleben und erfahren, übersteigt alle ihre Befürchtungen…und sie geraten selbst in Gefahr.
Franz Xaver Gwaltinger und Josef Rauch ist ein ganz besonderer Krimi gelungen! Ein ganz besonders guter!
Beide schreiben - jeder „für“ seinen Protagonisten. Das Ergebnis ist ein enorm spannender, extrem unterhaltsamer, abwechslungsreicher, humoriger, ja deftiger bayerischer Krimi, der den Leser zudem mit sehr gut recherchiertem Wissen überrascht.
Der brummige Bär und der smarte Marlein, das ist ein Team, dem man gerne beim Ermitteln über die Schulter schaut. Sie ergänzen sich hervorragend, tasten sich vor und finden schließlich die bittere Wahrheit heraus. Nicht ohne Hindernisse und ungeahnte, mitunter gefährliche Wendungen, die den Leser mitfiebern lassen!
Mich hat auch besonders das gesammelte Wissen über die bayerischen „Kultorte“ beeindruckt. Kirchen, Kapellen, Herzurnen, Gedenkstätten, Statuen und Brunnen, die einem überall begegnen, haben einen geschichtlichen Hintergrund verbunden mit Religion und Glauben, den man im Vorbeigehen nicht wahrnimmt.
Ein Krimi, sehr spannend geschrieben, mega unterhaltsam, mit Tiefgang! Absolut empfehlenswert!

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