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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2020

Gute Story, aber unerwartet nüchtern, es fehlen Romantik und Glitzer!

Das gläserne Paradies
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Ich habe mich für die Hörbuch-Version entschieden, um gemütlich mit dem Strickzeug in der Hand einer historischen Geschichte zu lauschen.
Johanna Steinhart, die seit Jahren die Glasbläserei der Familie ...

Ich habe mich für die Hörbuch-Version entschieden, um gemütlich mit dem Strickzeug in der Hand einer historischen Geschichte zu lauschen.
Johanna Steinhart, die seit Jahren die Glasbläserei der Familie führt, bekommt Besuch von Ihrer Nichte Wanda, Tochter ihrer Schwester Ruth, die in Amerika lebt. Als Wanda, ernsthaft liiert mit dem erfolgreichen Glasbläser Richard, erfährt, das die Glashütte in Lauscha in Gefahr gerät, von einem Verleger übernommen zu werden, versucht sie, gemeinsam mit den Glasbläsern eine Genossenschaft zu gründen. Doch der Traum zerbricht und Wanda ist am Boden zerstört und fühlt sich schuldig. Da kommt Hilfe von unerwarteter Seite… kann sich doch noch alles zum Guten wenden?
Ulrike Grote ist eine unschlagbar gute Leserin! Sie interpretiert die Protagonisten überzeugend und jeden auf seine Art, reißt mit und baut Spannung auf. Es ist absolut angenehm, ihrer Stimme und Betonung zu lauschen.
Leider muss ich gestehen: hätte ich Band 1 und 2 nicht vor langer Zeit gelesen, würde ich mich in den verzwickten (wenn auch in Rückblicken gut erklärten) Familienverhältnissen nicht leicht zurechtfinden.
Auch die Thematik hat mich dieses Mal leider nicht überzeugt. Petra Durst-Benning schreibt so zauberhafte Frauengeschichten, voller Romantik, Kopfkino und viel Lokalkolorit, das mir bei diesem dritten Band einfach etwas fehlt. Zu sehr geht es um Geschäfte, Gesetze, Arbeitsverhältnisse, Lug und Trug und dabei bleibt die gewohnte Heimeligkeit und Lauschas Glitzerwelt auf der Strecke. Es ist eine gute Geschichte, aber nicht ganz so, wie von mir von der Autorin erwartet.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ungewöhnlich, spannend und unterhaltsam

Ahrtrüffel
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Peter Siedenburg, Unternehmer im schönen Ahrtal, macht auf seiner Trüffelplantage einen grausigen Fund. Um nicht selbst unter Mordverdacht zu geraten, beschließt er, die junge Journalistin Greta Schönherr ...

Peter Siedenburg, Unternehmer im schönen Ahrtal, macht auf seiner Trüffelplantage einen grausigen Fund. Um nicht selbst unter Mordverdacht zu geraten, beschließt er, die junge Journalistin Greta Schönherr auf Recherche zu schicken. Was diese dann allerdings zu Tage befördert, ist für alle schockierend und völlig unerwartet!
Das wunderschöne Cover verspricht einen spannenden Trüffel-Krimi – und dieser ist den Autoren auch wirklich gelungen!
Marion Demme-Zech führt den Leser gekonnt durch ein Labyrinth der Zeit. Siedenburg ist ein habgieriger, unangenehmer Zeitgenosse, der Menschen zu seinem Vorteil benutzt, aber geht er über Leichen? Gretas Ermittlungen lassen zunächst keinen Schluss auf einen eventuellen Mörder zu, und so bleibt die Spannung stets erhalten. Kommissar Zufall kommt zu Hilfe, es gibt stets unerwartete Wendungen, die Lösung bleibt bis zum überraschenden Show-Down im Dunklen. Perfekt erdachte Details machen die verschiedenen Zeitzonen für den Leser interessant und geben auch Anlass zum Schmunzeln.
Und nicht zuletzt erfährt man, von Frank Krajewski als Spezialisten beigetragen, viel Wissenswertes und Erstaunliches über die so geheimnisvollen und sehr begehrten Trüffel.
Ein ungewöhnliche Geschichte, spannend und geheimnisvoll, deren Schauplätze tatsächlich existieren. Wirklich empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Spannend, abwechslungsreich, liebenswert

Inselaffäre
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Ein Toter in der Regentonne – Unfall oder Mord? Martin Ziegler, Polizist auf der schönen Insel Norderney, steht vor einem Rätsel. Und die Ereignisse überschlagen sich: eine aufwändige Hochzeit mit Strandparty, ...

Ein Toter in der Regentonne – Unfall oder Mord? Martin Ziegler, Polizist auf der schönen Insel Norderney, steht vor einem Rätsel. Und die Ereignisse überschlagen sich: eine aufwändige Hochzeit mit Strandparty, zu der Martin selbst eingeladen ist, und ein Treffen junger Cosplayer mit Fotoshooting am Beach verlangen seine volle Aufmerksamkeit. Und dann passiert ein unfassbarer Mord… gut, dass Martin Freunde hat, die ihn bei seinen Ermittlungen unterstützen.
Anja Eichbaum hat einen sehr lebendigen Schreibstil und ein sehr gutes Gefühl für ihre Charaktere, die sie überzeugend in Szene setzt. Als Leser ist man sofort eingenommen von den liebenswerten Menschen mit ihren kleinen Eigenheiten. Spannend, undurchschaubar und dicht entwickelt sich eine Geschichte, die sofort fesselt. Unterhaltsam und kurzweilig darf man an den Ermittlungen teilhaben und auch an Humor fehlt es nicht. Das nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, löst hin und wieder ein Wechselbad der Gefühle aus und sorgt für überraschende Wendungen. Und wunderschöne Landschafts- und Ortsbeschreibungen erzeugen dazu ein herrliches Insel-Feeling!
Eine sehr spannende und abwechslungsreiche Lektüre! Mehr davon!

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Zauberhaft, aber sehr melancholisch

Die Samenhändlerin
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Die lebenslustige und forsche Wirtstochter Hanna aus Nürnberg schnappt sich den umschwärmten Helmut, Sohn eines Samenhändlers aus dem Württembergischen. Dieser war aber schon der unvergleichlich schönen ...

Die lebenslustige und forsche Wirtstochter Hanna aus Nürnberg schnappt sich den umschwärmten Helmut, Sohn eines Samenhändlers aus dem Württembergischen. Dieser war aber schon der unvergleichlich schönen und zarten Serafine versprochen, für die mit der Heirat „ihres“ Helmut mit Hanna eine Welt zusammenbricht. Serafine verzweifelt und kann sich nicht mit ihrer Situation abfinden – da tut sich eine Möglichkeit auf, dem Geliebten nahe zu sein. Und Serafine ergreift ihre Chance… mit ungeahnten Folgen.
Petra Durst-Benning versteht es ganz wunderbar, historische Frauengeschichten zu erzählen, die einen von Anfang an in den Bann ziehen. Sehr atmosphärisch beschreibt sie Menschen, Situationen und Landschaften und lässt diese vor dem inneren Auge entstehen. „Die Samenhändlerin“ ist eine ungewöhnliche Geschichte, die so ganz von den üblichen Frauengeschichten abweicht. Sie ist spannend, aber über allem schwebt stets eine gewisse Melancholie, manchmal Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, und man überlegt des Öfteren, welchen Weg man selber wählen würde. Hin und wieder kann man die Verzweiflung direkt spüren, die die beiden Frauen immer wieder quält.
Eine zauberhafte, wie gesagt sehr melancholische Erzählung, die im Hörbuch absolut ausgezeichnet von Ulrike Grote gelesen wird. Sie versteht es bestens, den Protagonisten Leben einzuhauchen und die Vorstellungskraft zu schüren! Eine sehr schöne Geschichte mit Nachhall.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Spannender, unterhaltsamer und humorvoller Krimi mit ordentlich Tiefgang!

Flüsternde Wälder
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Bei Baumfällarbeiten stoßen die entsetzten Arbeiter auf eine tote Frau, die mit Ohrenstöpseln auf dem Waldboden liegt. Die Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl, ein eingespieltes Team, ermitteln ...

Bei Baumfällarbeiten stoßen die entsetzten Arbeiter auf eine tote Frau, die mit Ohrenstöpseln auf dem Waldboden liegt. Die Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl, ein eingespieltes Team, ermitteln zunächst die Todesursache und deren Umstände. Doch bei einer Toten bleibt es nicht. Bei einem Einbruch wird der Hausbesitzer mit einer Statue erschlagen, und Irmi und Kathi stehen gleich vor mehreren Rätseln…
Nicola Förg kann einfach ausgezeichnet schreiben! Flüssig, humorvoll, detailreich und ausgesprochen lebendig zeichnet sie ihre Charaktere und schickt sie in spannende Ermittlungen, die in verschiedene Richtungen führen und den Leser immer wieder überraschen.
Zwischen Arbeitsalltag, herzlichem Privatleben und wunderschönem Lokalkolorit versteht es die Autorin, sehr geschickt zu Umwelt- und Verhaltensfragen Stellung zu nehmen und zum Nachdenken anzuregen.
Ein ausgesprochen spannender, unterhaltsamer und humorvoller Kriminalroman aus einer herrlichen Region, mit viel Tiefgang, dessen Epilog und Nachwort lange nachhallen. Absolut empfehlenswert!

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