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Veröffentlicht am 12.02.2017

Ein spannender Krimi mit einem realistischen Fall und einem starken Ermittlerteam

Kalte Brandung
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Der siebenjährige Jesse wird auf einem Bauernhof entführt, der elfjährige Tommy im Zoo und der zehnjährige Edo während einer Familienfeier. Doch es sind nicht die einzigen Kinder, die im Norden Hollands ...

Der siebenjährige Jesse wird auf einem Bauernhof entführt, der elfjährige Tommy im Zoo und der zehnjährige Edo während einer Familienfeier. Doch es sind nicht die einzigen Kinder, die im Norden Hollands spurlos verschwinden und während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, kommen immer mehr Kinder hinzu. Maud Mertens von der Kripo in Amsterdam, die mit ihrem Team die Ermittlungen übernimmt, versucht verzweifelt einen Zusammenhang zwischen den Kindern zu finden und damit einen ersten Hinweis zum Motiv. Aber nicht nur sie kämpft darum, den Tätern auf die Spur zu kommen und die Kinder zu retten. Auch die Kriminalistikstudentin Kyra Slagter, die an der Suche nach Jesse beteiligt war, beginnt mit ihren Recherchen. Schließlich hat bereits in einem früheren Fall von Maud wichtige Anhaltspunkte geliefert und möchte der Polizei erneut hilfreich zur Seite stehen.

„Kalte Brandung“ ist nach „Dunkle Flut“ der zweite Teil einer Krimiserie, in der es um eine Reihe von Morden an der Nordsee geht und um ein ungleiches Team, das mehr oder weniger freiwillig miteinander ermittelt. Denn wie sich jeder Leser denken kann, ist die versierte Kriminalistin Maud Mertens nicht gerade begeistert davon, dass mit der Studentin Kyra Slagter eine Zivilperson allein auf die Jagd nach Verbrechern geht und sich damit unbekannten Gefahren aussetzt. Doch da sie den selbstlosen Einsatz der jungen Kriminalstickstudentin nicht verhindern kann, arrangiert sie sich mit der ungewöhnlichen Situation und steht ihr hilfreich zur Seite. Zwei starke Frauen, die neben ihrem gemeinsamen Ziel, mit persönlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Dabei gelingt es der Autorin Isa Moaron, eine gute Balance zwischen der Suche nach den Entführern und dem Privatleben der Figuren zu finden und gleichzeitig ein Auge auf die Opfer zu haben. So erlebt der Leser zum einen das Martyrium der entführten Kinder hautnah mit, zum anderen kann er Tätern und Ermittlern zeitgleich über die Schulter schauen. Ein Krimi, der schonungslos von grausamen Verbrechen erzählt und tief in menschliche Abgründe blicken lässt.

Fazit:
„Kalte Brandung“ überzeugt mit einem realistischen Fall und einem starken Ermittlerteam und lässt auf weitere interessante Einsätze in Amsterdam und Umgebung hoffen.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Ein subtiler Thriller, der gekonnt mit der Wahrnehmung des Lesers spielt

Sanfte Rache
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Die passionierte Marathonläuferin und beliebte Kinderärztin Emory Charbonneau verunglückt während eines Trainingslaufes in den Bergen. Aus einer länger währenden Bewusstlosigkeit mit starken Kopfschmerzen ...

Die passionierte Marathonläuferin und beliebte Kinderärztin Emory Charbonneau verunglückt während eines Trainingslaufes in den Bergen. Aus einer länger währenden Bewusstlosigkeit mit starken Kopfschmerzen erwacht, findet sie sich in der Holzhütte eines merkwürdigen Fremden wieder. Verunsichert über die Tatsache, dass dieser nicht gewillt ist, sie in ein Krankenhaus zu bringen, versucht sie zu fliehen, hat aber aufgrund des schlechten Wetters keine Chance. Zur gleichen Zeit verbringt ihr Ehemann Jeff ein vergnügliches Wochenende mit seiner Freundin Alice im Bett. Erst viel zu spät merkt er, dass Emory verschwunden ist, und wird dadurch schnell zum Hauptverdächtigen für die Polizei. Doch die umfangreichen Ermittlungen bringen ganz andere Dinge ans Tageslicht. Und während Emorys Angst vor dem undurchschaubaren Fremden plötzlich in Leidenschaft umschlägt, wird klar, wer der wirkliche Feind der attraktiven Ärztin ist.

„Sanfte Rache“ ist ein subtiler Thriller, der gekonnt mit der Wahrnehmung des Lesers spielt und diesen nicht nur einmal in die Irre führt. Falsche Spuren, trügerische Gefühle und gut gehütete Geheimnisse lassen eine Menge an Vermutungen zu und so dauert es bis fast zum Schluss der wendungsreichen Ereignisse, bis auch die letzte Lüge enttarnt werden kann und eine erschreckende Wahrheit ins Rampenlicht tritt. Dabei wird die Suche nach der tatsächlichen Gefahr für die sportliche Kinderärztin, die jederzeit spürbar ist, von einem umfangreichen Handlungsgeflecht umgeben. Denn nicht nur Emorys Auseinandersetzung mit dem unbekannten Fremden und die eingeleiteten Ermittlungen zu ihrem Vermisstenfall stehen im Fokus des Geschehens, sondern auch viele andere nebenher ablaufende Begebenheiten. Etwas zu viel Ablenkung, das die eigentliche Bedrohung immer wieder einmal ins Hintertreffen geraten lässt, was sehr schade ist. Trotzdem aber bleibt der Spannungsbogen auf einem guten Level und auch die Figuren erweisen sich als vielschichtig und unberechenbar.

Fazit:
Ein lesenswerter Thriller, der neben dramatisch verlaufenden Ereignissen auch ausreichend Platz für Gefühle lässt und wunderbar kurzweilig unterhält.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Dramatik meets Erotik

Dornenkleid
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Der Journalist Marcus O’Bannion trifft sich mitten in der Nacht mit einer jungen Asiatin, der er bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen will. Doch bevor sie ihm von skrupellosen Menschenhändlern und ...

Der Journalist Marcus O’Bannion trifft sich mitten in der Nacht mit einer jungen Asiatin, der er bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen will. Doch bevor sie ihm von skrupellosen Menschenhändlern und einem deprimierenden Dasein als Sexsklavin berichten kann, wird sie vor seinen Augen niedergeschossen und auch ihn trifft eine Kugel, die ein Unbekannter auf sie abgefeuert hat. Seine Versuche die junge Frau zu retten, schlagen fehl und so bleibt ihm nur die eine Möglichkeit, gemeinsam mit Detective Scarlett Bishop und ihrem Partner Deacon Novak auf die Suche nach dem Mörder der jungen Asiatin zu gehen. Ein Unterfangen, das nicht ungefährlich ist und für sie alle tödlich enden kann.

„Dornenkleid“ ist nach „Dornenmädchen“ der zweite Teil der Dornen-Tetralogie, in der die US-amerikanische Bestsellerautorin Karen Rose ihre Leser tief in menschliche Abgründe blicken lässt. Während es im ersten Teil noch um die Taten eines eiskalten Psychopathen ging, ist es diesmal gleich ein ganzes Kartell, dessen Trieben im Fokus der Ermittlungen steht. Ein starker Gegner, der das Fürchten lehrt und es schon lange auf den unnachgiebigen Journalisten Marcus O’Bannion abgesehen hat. Entsprechend spannend entwickelt sich der Fall, der aber zum Leidwesen des Lesers ab und an durch weitschweifige Erklärungen und unnötiges Geplänkel unterbrochen wird. Sieht man aber mal von dieser Schwäche ab und betrachtet nur den Rest des unheilvollen Geschehens, ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert. Denn Karen Rose versteht es, durch geschickte Perspektivwechsel, vielfältige Handlungsstränge, nachvollziehbare Figuren und eine mitreißende Schreibweise einen Kriminalfall zu erzählen, der kombiniert mit einer Liebesgeschichte, gleichzeitig bewegend und unterhaltsam ist.

Fazit:
Ein gelungener Thriller, aus dem Genre Romantic Suspense, der sich zwar nicht mit seinem Vorgänger messen kann, trotzdem aber mit einer ordentlichen Portion Dramatik und einer glaubwürdigen Liebesgeschichte seine Leser zu fesseln versteht.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Ein gnadenloses Katz- und Mausspiel

Dornenmädchen
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Die Psychologin Faith Frye hat schon einige Mordanschläge überlebt und hofft im Haus ihrer Großmutter endlich etwas Ruhe und Sicherheit zu finden. Ausgestattet mit einer neuen Identität macht sie sich ...

Die Psychologin Faith Frye hat schon einige Mordanschläge überlebt und hofft im Haus ihrer Großmutter endlich etwas Ruhe und Sicherheit zu finden. Ausgestattet mit einer neuen Identität macht sie sich auf den Weg, ohne zu ahnen, dass sie dort erst recht in die Fänge des Bösen gerät. Denn ein perfider Killer hat das leer stehende Familienanwesen genutzt, um ungestört seinen Vorlieben nachzugehen. Deshalb werden schon kurz nach Faith Ankunft mehrere Leichen im Keller entdeckt und Faith gerät in Verdacht, etwas mit den Morden zu tun zu haben. Doch zum Glück übernimmt FBI-Agent Deacon Novak die Ermittlungen, der fasziniert von der schönen Psychologin ist und alles dafür tut, um ihre Unschuld zu beweisen.

„Dornenmädchen“ ist ein spannender Thriller aus dem Genre Romantic Suspense, der neben einem Kriminalfall mit umfangreichen Ermittlungen auch eine gefühlvolle Liebesgeschichte in sich birgt. Entführung, Misshandlung und Stalking sind nur einige der Vergehen, für die ein ehemaliger Patient der Psychologin Faith Fryre verantwortlich zeichnet, wobei er es nicht nur auf seine unzähligen Opfer, sondern vor allem auch auf Faith abgesehen hat . Aber nicht nur die Schilderung seiner Taten, die unzähligen Wunden seiner Opfer und eine atemlose Verfolgungsjagd erwecken beim Leser Gänsehaut, auch die Geheimnisse eines alten Hauses lassen ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Ein Thriller, der es in sich hat und als besonderes Schmankerl einen gut aussehenden, charismatischen und zu allem entschlossenen Ermittler aufweisen kann, der sich prompt in die attraktive Psychologin verliebt. Doch trotz dieser gängigen Klischees bleibt die Spannung auf einem hohen Level, was zum einen auf den dramatischen Handlungsverlauf, zum anderen auf den mitreißenden Schreibstil der Autorin zurückzuführen ist.

Fazit:
„Dornenmädchen“ überzeugt als Auftakt einer neuen Thrillerreihe mit einem gnadenlosen Katz- und Mausspiel, mit interessanten Figuren und mit einem unvorhersehbaren Verlauf. Eine unbedingte Empfehlung für Leser, die es gleichermaßen spannend und romantisch mögen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Wow, was für ein Krimi!

Minus 18 Grad
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Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd mit der Kripochefin Astrid Tuvesson landet im südschwedischen Helsingborg ein Auto im Hafenbecken. Der Fahrer kann nur noch tot geborgen werden. Während zunächst ...

Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd mit der Kripochefin Astrid Tuvesson landet im südschwedischen Helsingborg ein Auto im Hafenbecken. Der Fahrer kann nur noch tot geborgen werden. Während zunächst alle an einen bedauernswerten Unfall glauben, werden sie nach der Obduktion eines Besseren belehrt. Denn der verunglückte Peter Bris, der sich in der IT-Szene mit einem viel gespielten Handygame einen Namen gemacht hat, war bereits schon länger tot. Doch warum wurde er einige Tage zuvor noch gesehen und wie kann es sein, dass seine Leiche keine Spuren der Verwesung aufweist? Kommissar Fabian Risk und seine Kollegen gehen dem ungewöhnlichen Fall nach und stoßen schon bald auf weitere Opfer und auf einen Serienmörder, der einfach nicht zu fassen ist.

"Minus 18 Grad" ist der dritte Teil der Serie um den schwedischen Kommissar Fabian Risk, in dem auch diesmal wieder seine dänische Kollegin Dunja Hougaard eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Denn während in Helsingborg eine bizarre Mordserie die Ermittler in Atem hält, taucht auf der anderen Seite des Öresunds die Leiche eines brutal zugerichteten Obdachlosen auf. Die schlampige Arbeit ihrer Kollegen und die Ablehnung naheliegender Fakten sorgen dafür, dass die strafversetzte Dänin auf eigene Faust ermittelt. Dass beide Fälle zusammenhängen, kristallisiert sich erst im Verlaufe umfangreicher Ermittlungen heraus. So dauert es bis fast zum Schluss des Buches, bis die einzelnen Enden der verschiedenen Handlungsstränge zu einem eng ineinandergreifenden Geflecht zusammenwachsen und das Wie und Warum geklärt werden kann.

Flüssig geschrieben, mit geschickt gesetzten Fährten und glaubwürdigen Figuren versehen, präsentiert sich der neue Fall von Fabian Risk und weiß mit durchgängiger Spannung und einem wendungsreichen Geschehen gut zu unterhalten. Kurze Kapitel, wechselnde Handlungsstränge und immer wieder auftauchende Cliffhanger tragen dazu bei, dass das Buch kaum aus der Hand gelegt werden kann. Dabei sind es nicht nur die beiden völlig unterschiedlichen Ermittlungen, die Leser und Ermittler gleichermaßen in Atem halten, sondern auch die immer wieder auftretenden menschlichen Probleme, denen sie sich stellen müssen. Ein sehr komplexer Kriminalroman, der Einiges an Aufmerksamkeit verlangt, dafür aber völlig unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann.

Fazit:
Mit "Minus 18 Grad" hat Stefan Ahnhem einen vielfältigen und authentischen Kriminalroman geschrieben, der unter die Haut geht und sich angenehm aus der großen Menge an skandinavischen Krimis hervorhebt.