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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Ein zeitloses Meisterwerk

Gehölzbestimmung im Winter
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Klappentext:

„Mit diesem einzigartigen Buch können Sie weit über 700 Baum- und Straucharten im Winter nach den Merkmalen ihrer Knospen und Zweige bestimmen. Alle einheimischen und häufig gepflanzten Gehölze ...

Klappentext:

„Mit diesem einzigartigen Buch können Sie weit über 700 Baum- und Straucharten im Winter nach den Merkmalen ihrer Knospen und Zweige bestimmen. Alle einheimischen und häufig gepflanzten Gehölze sind vertreten. Leicht verständliche Schlüssel und präzise Farbzeichnungen führen zu den Arten. Diese werden mit einer detaillierten Beschreibung und zumeist mehreren Abbildungen vorgestellt. Der Autor Bernd Schulz hat mit den über 1.500 farbigen Aquarellen und mehr als 400 weiteren Zeichnungen ein konkurrenzloses Meisterwerk geschaffen.“



Bäume anhand von Blättern bestimmen kann fast jedes geübte Kind, aber anhand von Knospen und Zweigen sieht da schon anders aus. Schnell wird in diesem Buch deutlich, dass das wirklich eine wahre Kunst ist. In diesem Schwergewicht an Buch (fast schon ein Coffeetable-Book) werden wir in diese Kunst eingewiesen. Autor Bernd Schulz zeigt uns professionell aber dennoch für Jeden verständlich was wie und warum zu beachten ist. Die große Anzahl an Zeichnungen und Bildern macht das ganze natürlich etwas einfacher. Die Erläuterungen dazu sind punktgenau beschrieben und untermalen die Zeichnungen und Bilder gekonnt. Schnell wird deutlich, hier liegt die wahre Natur verborgen - an dem was man nicht sofort sieht aber dennoch uns das Geheimnis des Baumes preisgibt wenn man es kennt. Ja, dieses Buch ist wirklich ein Meisterwerk und das rechtfertigt auch den hohen Preis. Die Qualität ist sehr hoch und ansprechend, die Buchbindung ist straff und sauber durchgeführt, die Qualität der Seiten ist ebenfalls von bester Qualität und ein Zeichen dafür, wie zeitlos dieses Buch ist. Alles in allem ein Muss für jeden Gärtner und Naturliebhaber! Ich würde gern mehr als 5 Sterne vergeben!

Veröffentlicht am 31.10.2022

Noch mehr Rezepte

Noch mehr Almbackbuch-Rezepte
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Klappentext:

„Brotbacken macht kreativ und entschleunigt. Und wenn sich Brotbegeisterte an einem ganz besonderen Ort treffen, um ihre Liebe zum Brot zu teilen, dann entstehen jede Menge neue Rezepte – ...

Klappentext:

„Brotbacken macht kreativ und entschleunigt. Und wenn sich Brotbegeisterte an einem ganz besonderen Ort treffen, um ihre Liebe zum Brot zu teilen, dann entstehen jede Menge neue Rezepte – und neue Lebensgeschichten.

Über 120 Rezepte, die in den beliebten Almbackkursen von Lutz Geißler entstanden sind, sind bereits in seinem Almbackbuch enthalten. Und jetzt endlich wird das ergänzende E-Book ein Buch „zum Anfassen“: Dieses Rezepte-Plus-Buch enthält 44 weitere Rezepte, die Sie den Flair der Alm, die traumhafte Natur und das duftende Brot erleben lassen.

Noch ein Buch zum Backen, Träumen, Freuen und Genießen.“



Bei Autor Lutz Geißler scheinen sich die Brotrezepte zu vermehren wie ein guter Sauerteig. In seinem aktuellen und sehr hochwertig aufgemachtem Buch zeigt uns Geißler 44 neue Rezepte. Im Fokus steht dabei immer wieder das Handwerk selbst und natürlich die feinen Zutaten. Man spürt wahrlich auf jeder Seite mit wieviel Liebe und Ehrgeiz er diese Rezepte zelebriert. Sie sind verständlich und sehr gut nachbackbar aufgelistet. Er beschreibt wirklich „idioten…“ (Sie wissen schon ) und durch die Bilder wird der Leser animiert und ja, man meint, man riecht das frische Brot durch die Buchseiten. Es sind wirklich köstliche Rezepte für jeden Anspruch dabei und jeder wird hier fündig. Egal ob Allergiker oder eben weil man nicht so viel Lust auf zu viel Zutaten hat - hier findet jeder sein Brot! Man liest sie einfach gern, sie werden nicht langweilig und zeigen einfach nur: Brot ist wahre Back-Liebe! 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 31.10.2022

Wenn das Leben Risse bekommt

Kintsugi
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Kintsugi ist das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu kitten. Diese Tradition lehrt, dass Schönheit nicht in der Perfektion zu finden ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Kintsugi ist das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu kitten. Diese Tradition lehrt, dass Schönheit nicht in der Perfektion zu finden ist, sondern im guten Umgang mit den Brüchen und Versehrtheiten.



Es ist Wochenende. Wir sind in einem Haus an einem spätwinterlichen See, das Licht ist hart, die Luft ist schneidend kalt, der gefrorene Boden knirscht unter unseren Füßen. Gerade sind Reik und Max angekommen, sie feiern ihre Liebe, die nun zwanzig ist. Eingeladen sind nur ihr ältester Freund Tonio und seine Tochter Pega, so alt wie die Beziehung von Max und Reik. Sie planen ein ruhiges Wochenende. Doch ruhig bleibt nur der See.



»Kintsugi« von Miku Sophie Kühmel ist ein flimmernder Roman über die Liebe in all ihren Facetten. Über den Trost, den wir im Unvollkommenen finden. Und darüber, dass es weitergeht. Wie immer geht es weiter.“



Ich bin durch eine liebe Freundin und Japan-Kennerin auf japanische Literatur aufmerksam gemacht worden und habe dadurch wahrlich eine neue Welt entdeckt. Dafür danke ich ihr bis heute und kann auch bei diesem Buch hier wieder nur sagen: es ist ein wahrer Genuss was ich hier lesen durfte. Einerseits werden wir in die japanische Kunst des Kintsugi eingeweiht. Vermeintlich kaputtes Porzellan wir mit Gold gekittet und zeigt dann trotz dieser sichtbaren Stellen die wiederhaltende Formvollendung selbst. Aus etwas Ganzem wurde Vieles und aus diesem wurde wieder etwas Ganzes gekittet mit Gold. Es scheint fast wie ein Mäander und spiegelt sich dann in Kühmels Geschichte rund um die vier Personen im Buch wieder. Andererseits lesen wir, wie Kintsugi in unser aller Leben eine Rolle spielt. Jedes Leben bekommt Risse.

Das geplante Wochenende am See verläuft anders als gedacht und der Leser wird hier zarter Zuschauer von Kintsugi. Die Autorin erzählt rückblickend die letzten zwanzig Jahre der vier Personen und schnell wird deutlich, hier gibt es mehr als genug Risse und die wollen, wenn es jeder einzelne von ihnen will, gekittet werden. Die Schönheit besteht hier aus dem Versuch etwas vermeintlich defektes wieder gekonnt in seine alte Form zu bringen. Selbstredend ist das für jeden sehr schwer und es gehört Kraft, Mut und auch der Wille dazu erstmal alles offen anzusprechen, die Risse zu sehen und zu verstehen und eventuell auch diese wieder zu reparieren. Wenn man so will steckt hier sehr viel philosophisches zwischen den Zeilen aber eben auch direkt zu erlesen durch die Technik Kintsugi selbst. Sie denken jetzt, man könne eine Tasse nicht mit einer Beziehung vergleichen? Warum nicht? Jede Tasse ist wertvoll weil sie von Menschenhand geschaffen wurde und zwar genau so wertvoll ist wie eine Beziehung jeglicher Art - es kommt immer auf die Sichtweise an und wie man dies alles für sich selbst schätzt. Man muss die Kunst erlernen auch das Negative zu sehen um es in etwas Positives umwandeln zu können. Hier geht es auch um Sicht auf sich selbst, sich selbst unter die Lupe zu nehmen und eben Positives sowie Negatives kritisch zu beleuchten, denn wenn die Bruchstücke zu viele Teilchen zerborsten sind, hilft auch Kintsugi nicht mehr.

5 von 5 Sterne für dieses Werk!

Veröffentlicht am 30.10.2022

3 Sterne

Hotel Seattle
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Klappentext:

„Eine Vierzehnjährige verknallt sich in einen verheirateten Mann und träumt von der großen Romantik, bis sie erfahren muss, dass Liebe und Lust zwei einander entgegengesetzte Dinge sein können. ...

Klappentext:

„Eine Vierzehnjährige verknallt sich in einen verheirateten Mann und träumt von der großen Romantik, bis sie erfahren muss, dass Liebe und Lust zwei einander entgegengesetzte Dinge sein können. Ein junger Mann outet sich und verliert daraufhin seinen besten Freund, dessen Unsicherheit in Aggression umschlägt. Eine Frau kämpft damit, die Abweisung ihrer Teenager-Tochter zu ertragen und fühlt sich dabei so einsam wie nie, doch die Verbindung einer Mutter zu ihrem Kind kann so leicht nicht erschüttert werden. Lily Kings Erzählungen sind berührend, überraschend, hoffnungsvoll – und zum Glück auch ein wenig romantisch.“



Lily King beschreibt in „Hotel Seattle“ wahrlich besondere und etwas skurrile Menschen. Ihr Beschreibungen der Charaktere in ihrem Tun und Handeln sind einerseits nahbar und dann wieder völlig ab von Allem und damit oft komplett unverständlich. Wir erleben hier immer irgendwie zwei Seiten der Figuren. Schlussendlich leben die in jedem von uns und genau damit hat mich King auch begeistert aber ihre Umsetzung diese hier dem Leser „schmackhaft“ zu machen fand ich manchesmal ermüdend, langweilig oder eben einfach zu sehr überzogen und hier und da auch bei den Figuren zu verworren. Dies spiegelt sich auch oft in ihrer Sprache wieder. Natürlich passt diese zu einer negativen Situation aber dennoch war es oft einfach zu viel und eben zu „laut“.

Fazit: in den kurzen Erzählungen gibt es wahrlich viel Abwechslung in allen unterschiedlichen Facetten zu erlesen. Dennoch konnte mich dieses Buch nicht so begeistern wie erhofft - 3 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 30.10.2022

Ein besonderes Buch

Die Arena
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Klappentext:

„Benjamin Grossman hat es geschafft, so glaubt er: Einst in einem Pariser Problemviertel aufgewachsen, ist er als Europachef des amerikanischen Streaming-Anbieters BeCurrent, vergleichbar ...

Klappentext:

„Benjamin Grossman hat es geschafft, so glaubt er: Einst in einem Pariser Problemviertel aufgewachsen, ist er als Europachef des amerikanischen Streaming-Anbieters BeCurrent, vergleichbar mit Netflix, in die Stadt zurückgekehrt. Ein kleiner, banaler Fehler zieht aberwitzige Folgen nach sich: Er verliert sein kostbares Handy - mit George Clooneys Privatnummer! - oder wurde es ihm gestohlen? Der Junge, den er als Dieb verdächtigt und gegen einen Eisenzaun geschubst hatte, wird am nächsten Morgen tot aufgefunden. War er Schuld daran?



Eine junge, türkischstämmige Polizistin tritt dem Toten, den sie für betrunken hält, in die Seite. Ein zusammengeschnittenes Video davon geht viral: Ganz Paris, die dauererregte Stadt der sozialen Gegensätze, der Reichen und Geflüchteten, der Migranten und Medienmogule, ist in Aufruhr – und die sozialen Medien wirken als Brandbeschleuniger. In einer Art Victor Hugo-Roman 2.0 über Paris als eine Weltstadt des radikalen Wandels erzählt Négar Djavadi in dieser rasanten Geschichte von Menschen unter Druck, von Siegern und Besiegten, von einer Jugend, die keinen Schutz mehr zu genießen scheint, und von einem Erfolgszwang, der immer neue Opfer fordert. Ein faszinierendes Panorama unterschiedlichster Milieus, ein großer Gesellschaftsroman über eine Stadt, in der ein kleiner Funke riesige Brände entfachen kann.“



„Die Arena“ - treffender könnte dieser Roman eigentlich nicht heißen, denn das Leben ist wahrlich eine Arena und Autorin Négar Djavadi zeigt das hier mehr als treffend. Jeder kämpft für sich allein ums blanke Überleben. Es gibt Reich, es gibt Arm, es gibt die Gebildeten und es gibt die, die nur einen „einfachen“ Schulabschluss haben, es gibt die eine Religion und es gibt die andere - kurzum: der Mensch denkt mittlerweile nur noch in Schubladen. Djavadi beschreibt dies in ihrer Geschichte anhand verschiedenster Figuren. Ihr Sprachstil hat es mir beim lesen dennoch nicht einfach gemacht konstant an der Geschichte zu bleiben. Djavadi schweift aus und zwar wirklich großzügig, sie beschreibt die Umgebungen so detailliert, dass man zwar meint, man stehe in Paris, aber weiß irgendwann nicht mehr warum und in welcher Straße. Der rote Faden der Geschichte geht durch diese extremen Beschreibungen immer etwas verloren und man muss sich schon konzentrieren um hier bei der Sache zu bleiben und nicht zu meinen man mache hier eine Stadtführung. Ihre Geschichten sind real aufgebaut und ja, wenn wir ehrlich sind, könnten solche Storys Realität werden bzw. sind es schon. Sie zeigt Milleus auf und die damit resultierende Meinung dazu und sie zeigt auch den Fehler auf, wenn man diese Milleus alle in einen Topf steckt. Jeder Mensch ist individuell! Djavadi verzettelt sich nach meiner Meinung zu sehr in ihren Wortspielereien und Beschreibungen. Der Tenor der Geschichte kommt schon irgendwie heraus aber er liegt auch oft im Nebel der Arena selbst.

Fazit: interessante Geschichte die der Realität in nichts nachsteht aber ihre Umsetzung war mir einfach zu anstrengend und zu speziell. 3 von 5 Sterne.