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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wo ist mein Kind?

Zwei fremde Leben
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Klappentext:

„Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift ...

Klappentext:

„Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen. DDR-Alltag im Jahr 1973. Aber Ricarda glaubt nicht an den Tod ihres Kindes. Sie glaubt vielmehr an eine staatlich angeordnete Kindesentführung. Auch der Polizist Thomas Rust, der zufällig Zeuge des dramatischen Vorfalls wurde, hegt diesen Verdacht und stellt Recherchen an, die ihn in höchste Gefahr bringen. Erst 17 Jahre später laufen die Fäden zusammen, als die junge Claudia Behling jene Frau sucht, die sie nach ihrer Geburt weggegeben haben soll – ihre Mutter.“



Frank Goldammer hat hiermit ein neues Terrain in seiner Autoren-Laufbahn eingeschlagen und dabei ein trübes und dunkles Kapitel der DDR-Geschichte direkt am Schopfe gepackt welches immer wieder gern ruhig und still geredet wird. Da ich selbst ein Kind aus der DDR-Zeit bin, kenne ich solche Geschichten auch aus der Realität nur zu gut.

Goldammer geht recht selbstbewusst und etwas kühl für meine Begriffe in diesem Roman vor aber es passt zur Situation und kann auch nicht anders gehandhabt werden. So eine Geschichte, die hier von Ricarda und ihrem Kind erzählt wird, geht unheimlich an die Lesersubstanz und hallt gewaltig nach.

Die Geschichte mutete in vielen Teilen recht unglaublich an, ist aber unheimlich fundiert von Goldammer recherchiert.



Dieses Buch hat mich gefesselt und stark beeindruckt! 5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Berührende Familiengeschichte

Der Sommer war sehr groß
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Ja, ja...die Mosel. Ein wunderschönes Fleckchen Erde an denen die leckersten Rieslinge der Welt wachsen. Das steilste Stück, welches bewirtschaftet wird, ist der Bremmer Calmont, der, wie der Name schon ...

Ja, ja...die Mosel. Ein wunderschönes Fleckchen Erde an denen die leckersten Rieslinge der Welt wachsen. Das steilste Stück, welches bewirtschaftet wird, ist der Bremmer Calmont, der, wie der Name schon sagt, im schönen Örtchen Bremm liegt. Nur ist Weinanbau keine leichte Aufgabe, vor allem wenn man über Nacht zu diesem Erbe kommt und das Leben manchmal andere Wege geht, wie bei Kilian und Angelina Franzen. Kilians Vater kam bei einem Unglück im Weinberg ums Leben und das Weingut schwebte für kurze Zeit in der Luft, bis die beiden sich dafür entschieden haben es weiterzuführen.

Die Geschichte, und noch so viel mehr, die die beiden hier niedergeschrieben haben, genießt man ganz standesgemäß am besten mit einem Franzen-Riesling dazu. Die Geschichte der beiden geht wahrlich unter die Haut und ist ein tiefer Einblick in deren Leben. Jeder der beiden kommt im Buch zu Wort, welches eine schöne Abwechslung im Leserhytmus aufbringt und Abwechslung beschert.

Schnell wird klar, Weinanbau und dessen Pflege ist ein echter Knochenjob und funktioniert nur, wenn alle mit an einem Strang ziehen. Angelina und Kilian haben das bravourös gemeistert und ich drücken Ihnen von Herzen die Daumen, das es auch weiterhin so gut läuft! Ihr Riesling ist jedenfalls ein echter Genuss!

5 von 5 Sterne gibt es hier von mir!

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Charlotte und ihre Träume

Das Gestüt am See. Stürmische Jahre
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Klappentext:

„Auf ihrem Gestüt am See nahe der Ostsee züchtet Carl von Edzards höchst erfolgreich Vollblüter für die Rennbahn.

Seine große Liebe zu den Pferden hat er vor allem an seine Tochter Charlotte ...

Klappentext:

„Auf ihrem Gestüt am See nahe der Ostsee züchtet Carl von Edzards höchst erfolgreich Vollblüter für die Rennbahn.

Seine große Liebe zu den Pferden hat er vor allem an seine Tochter Charlotte vererbt, die davon träumt, das Werk ihres Vaters eines Tages weiterzuführen. Doch solche Wünsche schicken sich nicht für eine Tochter aus gutem Haus, stattdessen soll Sohn Hans später einmal das Gestüt übernehmen. Für Charlotte jedoch hat ihre Mutter eine gute Partie im Auge: Richard, den einzigen Sohn einer angesehenen und reichen Reederfamilie. Charlotte findet ihn höchst unsympathisch, sie beschäftigt nur noch ein Gedanke: Wie kann sie einer Ehe mit dem ungeliebten Mann doch noch entgehen? Wie kann sie ihren Traum von einem Leben mit den Pferden doch noch verwirklichen?

Da erfährt sie eher durch Zufall den Grund, warum ihre Eltern so nachdrücklich auf dieser Ehe bestehen …

Der erste Band der großen Gestüts- und Familien-Saga aus Norddeutschland. Mit viel Liebe, Dramatik und jeder Menge Pferden.“



Autorin Paula Mattis startet mit diesem Buch einen neue Trilogie. „Das Gestüt am See“ beginnt mit diesem ersten Teil „Stürmische Jahre“. Ich war ab der ersten Seite in diesem recht dünnen Roman sofort gefesselt und gebannt. Das Gut an der Ostsee wird sehr bildhaft beschrieben, ebenso auch deren Bewohner, egal ob zwei- oder vierbeiniger Natur. Man fühlt sich sofort mit den Menschen und Tieren verbunden. Ich muss gestehen, mich hat das alles ein wenig an die Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ oder „Die Kinder vom Süderhof“ erinnert.

Charlotte ist ein Wirbelwind und hat es nicht leicht in der damaligen Zeit und sie ist voll und ganz ein Pferdemädchen aus tiefstem Herzen. Erbe des Gestüts wird irgendwann eh mal ihr Bruder Hans, aber aufatmen bedeutet das für Charlotte nicht. Hier zeichnet sich bereits langsam ab, dass das alles noch unschöne Wendungen dür Charlotte nehmen wird.

Mattis hat einen wunderbaren emotionalen Schreibstil und durch ihre Beschreibungen kann man fast den Wind in den Haaren spüren und den Geruch der Pferde riechen, vielleicht auch im Hintergrund die Hufe über das Pflaster klappern hören. Ebenso beschreibt Mattis die damalige Zeit sehr gut und man fühlt sich zurückgesetzt in die Vergangenheit, in der alles doch etwas anders war als heute.

Für mich war dies ein perfekter Auftakt mit Hufengetrappel und einer Charlotte, die für ihr Ziel kämpfen wird, dessen bin ich mir sicher!

Ich freue mich schon sehr auf Band 2 und 3! Hierfür gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.11.2020

„Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund“ (R. Mey)

Das Glück hat vier Pfoten
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Autorin Michaela Seul spricht in diesem Hunde-Buch mir absolut aus der Seele. Der Hund ist die beste Medizin, ein Freund für‘s Leben, ein Seelenwärme. Aber was geht in deren Kopf so vor? Auf viele Dinge ...

Autorin Michaela Seul spricht in diesem Hunde-Buch mir absolut aus der Seele. Der Hund ist die beste Medizin, ein Freund für‘s Leben, ein Seelenwärme. Aber was geht in deren Kopf so vor? Auf viele Dinge die Hunde gern tun und lassen geht Seul hier ein und lässt uns somit in die Hundeseele blicken und sie ein wenig besser verstehen.

Das Buch wird als „Hunde-Schule für Zweibeiner“ deklariert und als solches kann man es problemlos auch bezeichnen. Die Bindung zwischen Mensch und Hund muss nahtlos sein und auf gegenseitigem Vertrauen sich berufen können. Seul gibt dabei Tipps und Tricks auf. Für meine Wenigkeit gab es hier zwar nichts Neues zu „lernen“ aber ich habe in Michaela Seul eine Hunde-Seelenverwandte gefunden, die genau so denkt und handelt wie ich es seit über einem 1/4 Jahrhundert mit meinen Jagd-Hunden tue.

Seul zeigt neben dem Seelenleben der Hunde aber auch die der Menschen auf...wirklich sensibel und lesenswert umgesetzt!



Dieses Buch erhält von mir klare 5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Wo fliegen sie denn hin?

Zugvögel
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!ein Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis
Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen ...

!ein Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis
Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.“

Himmel, was war das ein geniales Buch! Autorin Charlotte McConaghy hat hier in meinen Augen ein echtes Meisterwerk niedergeschrieben. Ihr Wortwahl und ihr Sprachmelodie sowie ihre Intension diese Geschichte zu erzählen, ergeben eine wahrlich Verschmelzung und haben mich ab der ersten Seite gefangen genommen. Ihren Charakter „Franny“ kann man sehr gut verstehen und sich sehr gut in sie hineinversetzen. Man spürt regelrecht ihren Drang, den Vögeln auf die Spur zu kommen. Man will verstehen, genau wie Franny, warum sie dies tun, warum zieht es sie aus ihrer eigentlichen Heimat? Sind es Getriebene? Heimatsuchende? Liegt es alles wirklich nur am Klimawandel? Diese ganzen Fragen sind zumeist sehr zweideutig zu sehen und man sollte als Leser über den Tellerrand rausschauen und weiterdenken. McConaghy hat so eine wunderbare Form des Nachdenkens in ihrem Buch angegeben und somit hallt dieses Buch mehr als nach, wenn man es beendet hat. Aber nicht nur das. Franny wird zu einer Art Schützerin und man folgt ihr unheimlich gern. Ich mochte ihre Art und ihr Gefühl und Gespür für die Tierwelt. Dennoch reißt mein Lobgesang für dieses Buch noch nicht ab, denn ein wenig Spannung, Liebe und Abenteuer kommen ebenfalls dazu und geben der Geschichte die entsprechende Würze, die sie aber problemlos verträgt.
McConaghy‘s Geschichte trägt enorm viel Aktualität in sich. Dieses Buch ist ein echter Schatz in der Buchwelt und verdient absolute 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir. Ich bin restlos begeistert! Dieses Buch ist eine Reise zu sich selbst und das nicht nur für Protagonistin Franny....

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