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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2022

Perfekter zweiter Teil!

Leuchtfeuer
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Klappentext:

„Berlin-Zehlendorf, 1933. Gerade als sich das Waldfriede endlich einen Namen gemacht hat und Klinikleiter Conradi in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen wird, ziehen mit der ...

Klappentext:

„Berlin-Zehlendorf, 1933. Gerade als sich das Waldfriede endlich einen Namen gemacht hat und Klinikleiter Conradi in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen wird, ziehen mit der Machtergreifung der Nazis dunkle Wolken am Horizont auf. Plötzlich steht das Waldfriede und sein Personal unter Beobachtung. Doch die junge Kinderschwester Lilly sorgt sich weniger um sich selbst als um ihre kleinen schutzbedürftigen Patienten und die Menschen, die ihr nahestehen: Längst hat sie erkannt, dass ihre Gefühle für den Arzt Rudolph Kirsch über ein rein berufliches Verhältnis hinausgehen. Sie ahnt, dass sie nicht als Einzige ein Geheimnis verbirgt. Die Zeiten werden immer bedrohlicher, und Lilly immer verzweifelter: Soll sie alles riskieren – um am Ende vielleicht alles, was ihr am Herzen liegt, zu verlieren?



Die Autorin Corina Bomann nimmt uns Leser mit „Leuchtfeuer“ in den zweiten Teil der „Schwestern von Waldfriede-Saga“ mit und bietet dem Leser auch dieses Mal mehr als gekonnt ein wahres Lesevergnügen mit allem Drum und Dran! Die Geschichte der Klinik geht nun weiter und die politische Situation spitzt sich zu. Ein braunes Kapitel beginnt und auch in der Klinik verdunkeln sich die Wolken. Bomann hat hier wirklich richtig, richtig gut die damalige Zeit verpackt und den Leser ein mehr als spannendes Lesevergnügen beschert. Die bildhaften Beschreibungen sind ihr großartig gelungen und man liest Seite um Seite diese Wälzer. Mühelos bleibt man hier bei der Geschichte am Ball und ja, man fiebert mit wie es weiter geht. Auch wenn wir Leser wissen was passieren wird, ist die Spannung hier enorm und perfekt eingefangen. Die Ebenen der Medizin, der Politik, Kultur und eben jene Gesellschaft werden sehr harmonisch zusammen gefügt und ergeben eine wirklich empfehlenswerte Geschichte. Muss man den ersten Teil lesen? Es macht Sinn aber zwingend notwendig ist es nicht. Die Mischung aus Klinikalltag und den Erzählungen einzelner Figuren ist sehr gelungen und man merkt der Autorin in jedem Satz an wie viel Freude ihr diese Recherche und diese Geschichte bereitet. Ja, Lilly wächst einem ans Herz - da kommt man gar nicht drumherum und auch der weitere Verlauf zieht einen in den Bann. Auch wenn ich regulär kein Fan solcher Buchreihen mehr bin (alles wiederholt sich pausenlos mit geschmacklosen Covern ohne Wiedererkennunsgwert), ist diese Reihe mehr als gekonnt geschrieben und nur zu empfehlen! Ich bin sehr gespannt auf alle Nachfolge-Bände und hoffe Bomann bleibt ihrem Stil treu!

Veröffentlicht am 03.08.2022

3 Sterne

Die karierten Mädchen
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Klappentext:
„Blind und mit über neunzig Jahren beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Auf der Suche nach dem Menschen, der sie einmal war, vertraut sie den Bändern ein Geheimnis an, ...

Klappentext:
„Blind und mit über neunzig Jahren beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Auf der Suche nach dem Menschen, der sie einmal war, vertraut sie den Bändern ein Geheimnis an, von dem nicht einmal ihre Kinder etwas wissen. Ist ihre Familie bereit für die wahre Geschichte ihres Lebens?
Siebzig Jahre zuvor: Die junge Klara ist überglücklich. Mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine Stelle als Lehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als dort eines Tages Tolla, ein einjähriges Mädchen, abgegeben wird, fühlt sich Klara ihm auf Anhieb stark verbunden. Doch bald spitzt sich die wirtschaftliche Lage des Heims zu. Klara, die das Haus inzwischen leitet, sucht die Nähe der neuen nationalsozialistischen Machthaber in der Hoffnung auf Rettung. Zu spät erkennt sie, mit wem sie sich eingelassen hat. Die Nationalsozialisten wollen aus dem Heim eine Ausbildungsstätte für junge Frauen machen, in der Klara ihren Schülerinnen die Liebe zu Volk und Kind vermitteln soll, statt sie zu eigenständig denkenden Menschen zu erziehen. Gleichzeitig ist sie unter der Hakenkreuzflagge und den ständigen Besuchen der Nazi-Funktionäre plötzlich selbst in Gefahr: denn Tolla, das Waisenmädchen, das inzwischen wie eine Tochter an Klaras Seite lebt, ist jüdischer Herkunft.“

Alexa Hennig von Lange packt Themen immer etwas fester an. Nach ihrem Roman „Kampfsterne“ und „Die Wahnsinnige“ ist dies mein drittes Buch von ihr. Schlussendlich fällt sie mit diesem Roman in das momentan sehr angesagte Genre ein: Großmutter erzählt kurz vor dem Ableben nochmal ihr Leben inkl. Geheimnisse und die Kinder sollen dann damit etwas anfangen. Diesen Plot finden wir momentan mehr als häufig in der Literaturwelt. Die Geschichte rund um Klara ist dennoch interessant aufgebaut und bringt dem Leser ein recht genaues Bild der Dame näher. Ihre Geschichte klingt unheimlich bewegend und dennoch ist sie eine unter vielen von damals gemischt aus Realität und Fiktion. Der braune Sumpf macht auch vor Klara nicht Halt und wir Leser erleben hier eine wahre Achterbahnfahrt inkl. Geisterstation in der das Grauen sich ganz plötzlich zeigt - für Klara etwas unverhofft, für uns Leser war es glasklar. Die Autorin benutzt klare Worte für ihre Geschichte, der Ausdruck ist fließend, aber dennoch gibt es manchmal Parts die man nicht akzeptieren kann, gerade wenn Familienmitglieder ihre Geschichte erzählen (wir erlesen hier zwei Zeitebenen) als wäre es ihre eigene - es ist aber Klaras Geschichte! Klara macht den Leser manches Mal etwas Kopfzerbrechen. Ihr Desinteresse an der Politik wirkt nicht gerade glaubhaft oder ist es eher der Vogelstrauß in ihr? Hier kommt man wieder mal an den Punkt: Das muss man doch alles mitbekommen haben! Keiner kann doch wirklich glauben, dass man dieses „Ich wusste von nichts“ glaubt? So auch hier. Hier und da wird es zudem etwas unrund vom Verlauf und eben von der Glaubwürdigkeit der Protagonistin. Wie andere kritische Stimmen auch bereits schon schreiben: alles wirkt etwas „oberflächlich“ und dem kann ich nur zustimmen. 3 von 5 Sterne für eine gute Geschichte aber eben nicht wirklich herausragend.

Veröffentlicht am 03.08.2022

3 Sterne

Vertrauen
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Klappentext:

„In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham ...

Klappentext:

„In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.“



Autor Dror Mishani hat sich mit seinem Roman „Drei“ fest bei mir ins Lesergedächtnis eingebrannt. Mit seinem aktuellen Roman „Vertrauen“ gehen wir Leser wieder in die Kategorie Krimi. Ich muss gestehen, man sollte hierbei die ersten Bände der Reihe rund um Ermittler Avi Avraham doch gelesen haben um ein besseres Verständnis für die Person zu erhalten. Ich stand dabei etwas im Regen da ich die andere Bücher der Reihe nicht kannte. Der Plot der Story rund um den Vermisstenfall und alle anderen „Bagatellen“ geben gewisses Futter für eigene Gedanken aber dennoch hält uns der Autor an der Stange. Es gab dennoch langwierige Parts mit für mich mit unverständlichen Aspekten und langweiligen Gesprächen. Der Leser ist bei zwei Fällen gleichzeitig präsent und verfolgt die Arbeit Avrahams mit. Ich konnte trotz allem keine richtige Bindung zu ihm aufbauen und verstand so manches Mal nicht wirklich was Mishani mir damit sagen wollte. Der Krimi war für mich weder Fisch noch Fleisch. Ich bin nicht richtig warm geworden aber schlecht war er wiederum eben auch nicht. Ich reihe mich hier in die Leserschaft ein, die den Roman als „verwirrend“ beschrieben hat, denn genau so habe ich ihn beendet. 3 von 5 Sterne für diesen „Krimi“ der anderen Art.

Veröffentlicht am 31.07.2022

Ein guter zweiter Teil

Die Hofgärtnerin − Sommerleuchten
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Klappentext:

„Oldenburg, 1893: Marleene und ihr Verlobter träumen davon, eine eigene Gärtnerei aufzubauen, in der sie duftenden Flieder und prachtvolle Rhododendren züchten. Als sich ihnen die Gelegenheit ...

Klappentext:

„Oldenburg, 1893: Marleene und ihr Verlobter träumen davon, eine eigene Gärtnerei aufzubauen, in der sie duftenden Flieder und prachtvolle Rhododendren züchten. Als sich ihnen die Gelegenheit bietet, ein Stück Land zu bewirtschaften, können sie ihr Glück kaum fassen. Eine Auszeichnung auf der Hamburger Gartenschau könnte ihnen außerdem die begehrte Auszeichnung als »Hofgärtnerei« einbringen. Doch innerhalb von kürzester Zeit aus dem Nichts eine Gärtnerei aufzubauen verlangt ihnen und ihrer Liebe alles ab – sogar die Hochzeitspläne müssen zu Marleenes Kummer auf Eis gelegt werden. Und auch ihre Konkurrenten schrecken vor nichts zurück, um die beiden von ihrem Ziel abzubringen. Können sie es dennoch schaffen, ihren großen Traum wahrzumachen?“



Mit „Die Hofgärtnerin - Sommerleuchten“ setzt sich die Reihe nunmehr um Band 2 fort. Marleene und ihr Liebster sind immer noch gewollt den Titel der Hofgärtnerei zu erlangen und somit schlüpft der Leser wieder nahtlos in die Geschichte hinein. Schnell zeigt sich aber, dass der Kampf darum ein wahrer Kampf wird gegen Feinde und auch für ihre Liebe. Der Spannungsbogen ist schnell aufgebaut und der Leser bleibt recht zielstrebig am Ball. Dennoch sind einige Längen in der Geschichte da und so einige Parts waren mir zu verschachtelt beschrieben. Da wäre weniger mehr gewesen, denn diese Längen wirken wie Lückenfüller, die die Geschichte gar nicht braucht. An der Detailverliebtheit hält die Autorin auch dieses Mal fest und verschnörkelt sich recht oft in ihren eigenen Erzählungen rund um Marleene, Julius und Co.. Details sind ja gut und schön und eben auch gerade in historischen Romanen nützlich, aber wenn es zu viel wird, wirkt dann auch das recht überflüssig. Auch in diesem Band wird der Leser mit Blumen überschüttet und erhält so manche botanische Erläuterung durch die Blume erzählt. Ein weiterer, wenn auch kleiner Kritikpunkt: das Oldenburger Land ist nun nicht unbedingt das Zentrum für den Anbau von Rhododendren, sondern eher das Ammerland. Beide liegen zwar dicht aufeinander aber sind sie doch ganz unterschiedlich (gerade was die Bodenbeschaffenheit angeht!). Ebenfalls ein Kritikpunkt der mir schon im ersten Band etwas aufgestoßen ist: die Autorin Rena Rosenthal beleuchtet mir zu oft andere Personen/ Nebendarsteller zu intensiv und genau deshalb kommen andere Figuren bzw. die Hauptdarsteller hier und da ins Hintertreffen. Mein Fazit: Der Roman ist auch dieses Mal nicht so ganz ein Leseknaller für mich gewesen. Vielleicht aber Band 3. Vieles war wieder zu viel des Guten und anderes wiederum zu flach erzählt. Ich vergebe gute 3 von 5 Sternen und bin gespannt wie die Autorin diese Geschichte abschließen wird!

Veröffentlicht am 31.07.2022

Ganz nett

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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Klappentext:

„Isabella Woodford hat ein Problem: Nach einer leidenschaftlichen, verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier ist ihr Ruf als tugendhafte junge Adlige in Gefahr. Nun gilt es, den Skandal zu ...

Klappentext:

„Isabella Woodford hat ein Problem: Nach einer leidenschaftlichen, verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier ist ihr Ruf als tugendhafte junge Adlige in Gefahr. Nun gilt es, den Skandal zu vertuschen und sich schnellstmöglich einen Ehemann zu sichern. Mit einer List mietet sie sich bei ihrer Tante im mondänen Bath ein, wo die englische High Society auf rauschenden Bällen die Nacht zum Tag macht. Ein erster Verehrer ist bald gefunden. Aber dann macht Isabella die Bekanntschaft des reichen, unnahbaren Tuchhändlers Alexander, der ihr Herz auf bisher nie gekannte Weise zum Glühen bringt. Doch Alexander ist ein Lebemann, der niemals heiraten will. Als schließlich der Offizier wieder auftaucht, um sie mit dem Wissen um die gemeinsame Nacht zu erpressen, muss Isabella sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist: ihr Ruf oder die Liebe …Lassen Sie sich 2022 berauschen: Drei atemlose Bände voll Sehnsucht und großer Gefühle!“



Der Stil Jane Austen´ ist ungebrochen. Immer wieder versuchen sich Autoren daran und hier und da schaffen es Macher den Stil eine wenig zu colorieren wie in der Erfolgsserie „Bridgerton“. Autorin Emma Hunter hat hier eine ähnliche Geschichte niedergeschrieben und versucht den Leser in die damalige Zeit zu führen und in die Gepflogenheiten einzunorden. Ihr Schreibstil ist hier sehr bildhaft und sie schafft ein sehr genaues Bild der damaligen Zeit. So ein Stil ist für diese Zeit unerlässlich aber es schafft nicht jeder Autor diese auch gekonnt einzufangen - Hunter hat es wirklich gut getroffen! Dennoch hakt die Geschichte an so manchen Stellen gewaltig. Vieles bleibt ungeklärt oder eben undurchsichtig. Andere Punkte wiederum ergeben keinen Sinn und als Leser sucht man verzweifelt nach Antworten. Die Story bringt selbstredend einen gewissen Kitsch mit sich und das soll sie auch, dennoch übertreibt Hunter es hier und da und das hätte die Geschichte gar nicht nötig. Auch ihre Figuren Isabella und Co. tragen einen besonderen Glamour um sich und lassen die Emotionen immer wieder aufleben. Das alles hat bei mir dennoch keinen bleibenden Leseeindruck hinterlassen, denn alles in allem ist die Geschichte leicht, hier und da inhaltlich etwas verworren beschrieben und eben oft vorhersehbar. Fazit: ganz nett aber mehr auch nicht und somit gibt es nur 3 von 5 Sterne!