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Veröffentlicht am 28.07.2022

Ein perfekter zweiter Teil!

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Klappentext:
„Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart ...

Klappentext:
„Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!“

Auch wenn ich nicht DER Krimi-Leser bin, war die Vorfreude auf den zweiten Teil der „Totengräber“-Reihe groß. Autor Oliver Pötzsch schafft es von der ersten bis zur letzten Zeit den Leser zu fesseln und ein besonderes Flair zu vermitteln. Ich denke das besondere an dieser Krimi-Reihe ist der Einfluss der Geschichte Wiens von damals bzw. generell geschichtliche Fakten. Als Leser liest man angeregt Seite um Seite und wird immer weiter in die Untiefen des Falls mit hineingezogen. Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor von Herzfeldt sind wieder auf Hochtouren angelaufen und als Leser freut man sich sehr, dass sie dies mit genau dem gleichen Eifer tun wie in Band 1. Ja, es wird ein wenig mystisch und dennoch bleibt alles auf einem hohen sprachlichen und Krimi-starken Niveau. Die Story rund um den toten Professor passt hervorragend in die Zeit. Wer sich in bisschen in der Thematik „Ausgrabungen in Ägypten“ der damaligen Zeiten auskennt, wird schnell an Flinders Petrie erinnert oder Howard Carter. Hier wird jedenfalls nicht die Mumie im Sarkophag zu finden sein!
Der Spannungsbogen bleibt bei Pötzsch immer konstant hoch und er nimmt uns immer gekonnt an die Hand weiter zudenken und selbst Ideen einzubringen. Er führt uns mehr als stet an der Nase herum, verwebt Altes mit der Zeit von damals und zeichnet wieder gekonnt ausgetüftelte Charaktere. Was soll ich sagen? Dieser Krimi war wieder hervorragend und perfekt ausbalanciert in jeder Weise - 5 von 5 Sterne dafür!

Veröffentlicht am 28.07.2022

Landpartie mal anders

Landpartie
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Klappentext:

„Es ist März 2020, und eine uns wohlvertraute Katastrophe zieht am Horizont auf. In einem idyllischen Landhaus außerhalb von New York versammelt der russischstämmige Schriftsteller Sasha ...

Klappentext:

„Es ist März 2020, und eine uns wohlvertraute Katastrophe zieht am Horizont auf. In einem idyllischen Landhaus außerhalb von New York versammelt der russischstämmige Schriftsteller Sasha Senderovsky eine illustre Gruppe alter Freunde und loser Bekanntschaften, um die Pandemie bei gutem Essen und anregenden Gesprächen auszusitzen. Über die nächsten Monate wachsen neue Freund- und Liebschaften, während sich längst vergessen geglaubte Kränkungen mit frischer Kraft manifestieren. Doch mit der Ankunft eines mythenumwobenen Hollywoodstars gerät das mühsam konstruierte Gleichgewicht dieser Wahlfamilie gefährlich ins Wanken“



Ein Roman zum aktuellen Pandemie-Thema. In „Landpartie“ nimmt uns Gary Shteyngart mit aufs Land aber nicht zu der Landpartie die Sie jetzt im Hinterkopf haben. Wir sind gleich zu Beginn des Buches mitten im Thema und fühlen uns vertraut damit, da wir alle diese Zeit der Lockdowns durchgemacht haben. Innere Sehnsüchte kamen hoch sich mit Freunden zu treffen aber viele waren eben einfach gehemmt und trauten sich nicht. Hauptprotagonist Sasha sah das anders und lud Freunde ein zum Beisammensein. Es gab so einige Parts bei denen man wirklich herzhaft lachen oder auch nur schmunzeln konnte, andere wiederum ließen einen kalt bzw. Gänsehaut kam hoch, da wir doch alle genau dies eben erleben mussten. Jeder wird es anders verarbeiten aber hier sind wir sozusagen live dabei. Wir sehen hier als Leserschaft die Entwicklung dieser Menschen mit allem was dazu gehört. Erstaunt war ich an vielen Stellen mit welcher Auffassungsgabe hier der Autor arbeitet, aber es gab auch Stellen die mich ermüdend und etwas leer zurück ließen. Zudem muss man aufpassen das Corona hier nicht auch noch Buch zur Waffe gegen das eigene Ich wird. Schwierige Gratwanderung in jeglicher Situation! So manches erinnert an Geschichten von damals als sich Künstler aller Art trafen und Partys gefeiert wurden. Ich erinnere da an Kahlo, Hemingway, Fitzgerald und Co.. Auch da war nicht alles Gold was glänzte und die fröhliche Stimmung war manches Mal eher Schein als Sein - hier ist es nicht anders. Sasha trägt seinen Rucksack genau wie alle anderen Personen in der Geschichte. Der ominöse Filmstar soll wohl das Gaspedal für die Story sein und tatsächlich kommt viel ins rollen auf dieser Landpartie. Zu viel für meine Begriffe. Corona ist eigentlich schon an Thema genug, da muss nicht noch etwas anderes als Aufhänger oder Mitläufer eingebaut werden. Kurzum: die Geschichte ist gut und zum Thema Corona eben wirklich gut lesbar, aber die Mischung war mir etwas zu überdreht. 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.07.2022

Eher ein Flickenteppich...

Fischers Frau
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Klappentext:
„Südliche Ostsee, 1928: Ein dreijähriges Fangverbot macht die Fischer arbeitslos – statt hinaus aufs Meer zu fahren, setzen sie sich an Webstühle und knüpfen Teppiche, die die Welt der See ...

Klappentext:
„Südliche Ostsee, 1928: Ein dreijähriges Fangverbot macht die Fischer arbeitslos – statt hinaus aufs Meer zu fahren, setzen sie sich an Webstühle und knüpfen Teppiche, die die Welt der See zeigen – oder der Welt die See, wie man es nimmt. Ein österreichischer Tapisserist lehrt sie die Knoten, auf die es ankommt: Senneh und Smyrna. Die "Perser von der Ostsee" entwickeln sich europaweit zum Verkaufsschlager. Fast einhundert Jahre später wird der zurückgezogen lebenden Kuratorin Mia Sund ein sehr seltsames Exemplar auf den Tisch gelegt: In seinem Flor irrlichtern Hunderte von Grüntönen, segeln Koggen unter mysteriösen Flaggen, tanzen kleine Wellen in den Augen der Fische und eine ornamentale Borte entpuppt sich als vieldeutige Chiffre. Zum ersten Mal nach zwölf Jahren beantragt Mia eine Dienstreise und macht sich quer durch Europa auf die Suche nach der Knüpferin und ihrer Botschaft, die die alte Erzählung vom Fischer und seiner Frau auf den Kopf stellt.“

Karin Kalisa ist mir bereits durch ihr Buch „Bergsalz“ bekannt. Richtig zufrieden war ich mit der Lektüre damals nicht und ich versuchte nun einen zweiten Start mit ihrem neusten Werk „Fischers Frau“. In ihrer Geschichte rund um die Fischerteppiche verknotet sie sich in meinen Augen in zu vielen Phrasen und Nebensächlichkeiten. Der Faden beginnt sich immer weiter mal aufzudröseln und manches mal dreht es ihn wieder zusammen - mühsam war es dieses Buch zu lesen. Als Kind der DDR sind mir diese Teppiche bekannt und ich hoffte auf eine interessante Geschichte. Der springende Punkt ist: geschichtliche Parts sind sehr gut in der Geschichte benannt aber die Story an sich rund um Mia ist fad und nichtssagenden. Viele Parts verlaufen im Nirgendwo und man sucht nach der Antwort, nach dem Aha-Effekt. Gefunden habe ich sie nicht - leider! Ausdruck und Wortwahl machen es dem Leser nicht leicht dem roten Faden zu folgen. Viele Sätze sind ausdruckslos und ohne jeglichen Zusammenhang. Eine Romanze wird dann noch mit angeknüpft und schiebt das Buch in die immer-nervende Schublade des Liebes-Kitsch`. Muss doch nicht sein!
Mein Fazit: Die Geschichte verläuft mit ihren vielen Fäden im Nichts aber nicht zu einem gesamten Teppich heran. Man sucht nach Antworten auf die aufkommenden Fragen, erhält aber eher nur Flickwerk, fast wie von Motten zerfressen. Hier und da kann man etwas auf dem Teppich erkennen aber ein feiner Pommerscher Fischerteppich kam mir nicht vor das Leserauge - 2 von 5 Sterne. Die Geschichte hat so viel Potential aber leider wurde das im Wollknäuel der Autorin verknotet.

Veröffentlicht am 28.07.2022

Hier riecht es nach Fico di Amalfi

Villa Amalfi
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Klappentext:

„Das süditalienische Küstenstädtchen Amalfi in den Fünfzigerjahren. Die junge Ida kann ihr Glück kaum fassen, als sie eine Anstellung in der Villa Amalfi erhält. Das an den Felsen geschmiegte ...

Klappentext:

„Das süditalienische Küstenstädtchen Amalfi in den Fünfzigerjahren. Die junge Ida kann ihr Glück kaum fassen, als sie eine Anstellung in der Villa Amalfi erhält. Das an den Felsen geschmiegte kleine Hotel mit seiner besonderen Tradition verströmt für sie den Duft der weiten Welt. Schnell erobert Ida mit ihrer fröhlichen Offenheit und ihrem Fleiß das Herz des Eigentümerpaars. Sehr zum Missfallen von deren launenhafter Tochter Guendalina. Als Ida sich in den charmanten Reiseleiter Ranieri verliebt, scheint ihr Glück vollkommen. Doch auch die intrigante Guendalina hat ein Auge auf Ranieri geworfen und wird zur erbitterten Rivalin. Dann erkrankt die Hotelbesitzerin schwer, und Idas Zukunft ist mehr als ungewiss.“



Man mag es dem kitschigen Cover nicht wirklich abnehmen, aber diese Geschichte ist wirklich eine wunderschöne Sommer-Geschichte zum träumen mit dem gewissen Flair und Stil der 1950er Jahre. Autorin Giulia Romanelli vereint hier bildhafte (teils sogar bildgewaltige!) Land- und Personen-Beschreibungen, eine angenehme Wortwahl mit dem wichtigen Lesefluss und einem feinen Ausdruck sowie angenehm gestaltete Figuren in ihrem Roman. Amalfi ist der Hauptspielort und erscheint in kurzer Zeit vor dem Leserauge. Man kann gar nicht anders als sich wegträumen und den Duft der Feigen in der Nase zu haben. Das kleine Hotel und Ida wachsen einem schnell ans Herz. Alle kommenden Aufs und Ab bringen einen schönen Verlauf in die Geschichte. Der rote Faden wird immer fein eingehalten udn auch der Spannungsbogen ist immer ordentlich gespannt.

Auch wenn hier vieles kitschig erscheint und ja, es findet sich hier und da mal ein wenig zu viel des Guten, ist die Geschichte dennoch eine Geschichte mit Flair und Stil. Romanelli bleibt sich der Zeit treu und wir erleben eine Zeitreise der besonderen Art. Hier und da sind Parts vorhersehbar und wenn ich ehrlich bin, hätte das gar nicht nötig getan - die Geschichte wäre ohne diese vielleicht noch runder gewesen.

Mein Fazit: eine wirklich schöne, leichte Sommerlektüre mit Charme und ganz viel Sonne in den Buchseiten. Wie gesagt, auf den ersten Blick scheint es der typische Kitsch-Roman zu sein, aber nein, es ist sogar etwas mehr. Ich vergebe hier sehr gern 4 von 5 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 28.07.2022

Keine Leseempfehlung von mir

Der Anfang von morgen
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Klappentext:

„Eine Hitzefront liegt über Europa. Waldbrände geraten außer Kontrolle. Menschen fliehen in Notunterkünfte. Durch die Städte ziehen Demonstrierende. Doch in all dem Chaos geht auch das normale ...

Klappentext:

„Eine Hitzefront liegt über Europa. Waldbrände geraten außer Kontrolle. Menschen fliehen in Notunterkünfte. Durch die Städte ziehen Demonstrierende. Doch in all dem Chaos geht auch das normale Leben von Didrik, Melissa, André und Vilja weiter. Hautnah ehrlich erzählt Jens Liljestrand eine mitreißende Geschichte zur drängenden Frage unserer Zeit: Wie können wir die Welt bewahren und zusammen weiterleben?“



Der Titel klingt irgendwie bedrohlich, der Klappentext suggeriert eine Geschichte, die wir uns vorstellen können/müssen, denn ja, unser Klima ändert sich und wir müssen damit lernen umzugehen. Aber wie?

Dieses Buch wird schon vor erscheinen in der Presse gefeiert aber ich muss zugeben, ich kann dem nichts abgewinnen. Die Geschichte der vier Protagonisten hat relativ wenig mit unserem aller Leben zu tun. Alles wirkt unglaubwürdig, unnahbar, überzogen und unrealistisch. Mitreißend ist hier gar nichts, denn ich musste mich regelrecht durch die Seiten quälen. Der Schreibstil hat etwas reißerisches und genau das stößt bei mir auf. Er wirkt immer wieder zu derb, zu übertrieben. Die Wortwahl ist einfach schlecht gewählt (Oder sollte es gerade so sein? Ist die Übersetzung (vier Personen haben daran gearbeitet!) daran Schuld?) und bietet dem Leser ein wahrlich niedriges Niveau. Dieses Niveau raubt der Geschichte selbst den letzten Funken Glauben. Tenor ist es wohl, dass das Leben auch mit den Veränderung weiter geht - aber so schlau sind wir Leser alle, dass wir dies auch vor diesem Buch wussten. Ja, ich hatte andere Erwartungen an die Geschichte und war nach beenden regelrecht enttäuscht und sauer über diese Zeitverschwendung. Man sucht den Faden der uns alle aktuell zum Thema Klima beschäftigt aber man findet ihn nicht. Keine Ahnung was dieses Buch mir sagen wollte aber es kam nichts bei mir an - 1 von 5 Sterne.