Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

5 Sterne

Boris Herrmann seaexplorer
0

Klappentext:

„In 80 Tagen um die Welt bei der härtesten Segelregatta aller Zeiten



Allein, nonstop, immer am Limit – Boris Herrmann hat es geschafft! Als erster Deutscher segelte er mit seiner Seaexplorer ...

Klappentext:

„In 80 Tagen um die Welt bei der härtesten Segelregatta aller Zeiten



Allein, nonstop, immer am Limit – Boris Herrmann hat es geschafft! Als erster Deutscher segelte er mit seiner Seaexplorer – Yacht Club de Monaco bei der Vendée Globe, der härtesten Regatta der Welt, mit. Als er nach 80 Tagen und einem dramatischen Finish als Fünfter in den Zielhafen von Les Sables d’Olonnes einläuft, ist er der Sieger der Herzen…..

…Ob bei der härtesten Segelregatta der Welt oder auf der Jagd nach der Jules Verne Trophy: Boris Herrmann liebt die Grenzerfahrungen auf hoher See. Doch bei seinen Segelabenteuern geht es ihm um mehr als nur den Extremsport. Mit seiner Kampagne »My Ocean Challenge« setzt er sich für den Schutz der Ozeane ein, fördert den Erhalt der Mangrovenwälder und engagiert sich für den Klimaschutz. 2019 segelte er »Fridays for Future«-Aktivistin Greta Thunberg auf der Malizia II zum Klimagipfel nach New York. Auch hierüber berichtet dieses Buch in bildgewaltigen Sequenzen.“



In diesem Buch stellt uns Boris Herrmann seine Welt vor - das Wasser. Der bekannte Extremsegler bringt uns aber nicht nur seinen Sport und das dazugehörige Element näher, sondern zeigt auch auf, wie wichtiger und notwendig der Schutz der Meere ist.

Zur Optik und Haptik: allein die Buchgröße von knapp 31x25cm ist schon außergewöhnlich aber genau richtig für diese besondere Bilder gewählt. Die Bindung ist sehr gut verarbeitet und die Qualität der Buchseiten und ihre Struktur sind ebenfalls excellent. Die Druckqualität der Bilder ist sehr fein und bringen das Segel-Flair perfekt auf den Punkt. Die Bilder und Fotos haben eine immense Ausdruckskraft und mit den Worten Herrmanns ergeben sie ein großes Ganzes.

Wer ein außergewöhnliches Coffetable-Book sucht, ist hier genau richtig! Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne für dieses Prachtstück!

Veröffentlicht am 20.03.2022

Ansichten

Renegades
0

Klappentext:

„Zwei langjährige Freunde im vertrauten, eindringlichen Gespräch – über das Leben, die Musik und ihre anhaltende Liebe zu Amerika mit all seinen Herausforderungen und Widersprüchen. Die exklusiv ...

Klappentext:

„Zwei langjährige Freunde im vertrauten, eindringlichen Gespräch – über das Leben, die Musik und ihre anhaltende Liebe zu Amerika mit all seinen Herausforderungen und Widersprüchen. Die exklusiv und besonders gestaltete Erweiterung des erfolgreichen Higher Ground Podcasts mit über 350 Fotografien, exklusiven Zusatzinhalten und noch nie zuvor gesehenem Archivmaterial.



»Renegades: Born in the USA« ist ein sehr persönlicher, aufschlussreicher und unterhaltsamer Dialog zwischen Ex-Präsident Barack Obama und der Rocklegende Bruce Springsteen. Die beiden erörtern alle möglichen Themen – über ihre Herkunft und die entscheidenden Momente ihres Lebens, über Familie und Vaterschaft bis hin zur polarisierenden Politik ihres Landes und der wachsenden Kluft zwischen dem amerikanischen Traum und der amerikanischen Realität. Das mit zahlreichen Farbfotografien und seltenem Archivmaterial gestaltete Buch ist ein fesselndes und wunderbar illustriertes Porträt zweier Außenseiter – der eine Schwarz, der andere weiß –, die, wie es im Titel »Renegades« anklingt, ihren ganz eigenen, unkonventionellen Weg gefunden haben, ihre persönliche Suche nach Sinn, Identität und Gemeinschaft mit der amerikanischen Erzählung zu verbinden.



Ausstattung: mit 350 Farbabbildungen“



Viele werden sich fragen: Muss man Fan von Springsteen oder Obama sein für dieses Buch? Nein. Was man nur wissen sollte, die beiden, Barack Obama und Bruce Springsteen, verbindet eine lange Freundschaft und eine intensive und politische, bekannte Stellung. In diesem Buch geben beide ihre persönlichen Gedanken preis. Hier geht es um das pure Leben mit all seinen Hindernissen und schnell steht fest: auch solche bekannte Heros der USA haben ihre Sorgen und Probleme im Leben - große und kleine. Es wirkt, als wäre man hier stiller Beobachter der Beiden bei einer Kaffeerunde o.ä.. Ich will hier gar nicht zu viel verraten aber fest steht, das Buch ist wirklich sehr lesenswert und überzeugt mit seiner Optik und Haptik. Die Größe geht in Richtung Coffetable-Book und auch die gesamte Aufmachung wirkt wertig und edel. Neben so einigen Texten und Gedanken gibt es auch eine hohe Zahl an Fotos und farbigen Abbildungen die die Texte sehr gekonnt untermalen.

Da ich beide Personen sehr schätze und mag, vergebe ich hier sehr gern 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2022

Mir fehlen die Details

KUNTH Hütten mit Charakter
0

Klappentext:

„Das Highlight einer jeden Wanderung ist doch die Einkehr in einer Berghütte. „Hütten mit Charakter“ präsentiert 52 Hütten im gesamten Alpenraum – also in Frankreich, der Schweiz, Italien, ...

Klappentext:

„Das Highlight einer jeden Wanderung ist doch die Einkehr in einer Berghütte. „Hütten mit Charakter“ präsentiert 52 Hütten im gesamten Alpenraum – also in Frankreich, der Schweiz, Italien, Deutschland, Liechtenstein, Österreich und Slowenien. Jede einzelne Hütte überzeugt dabei mit ihrem ganz eigenen Charakter. Gespickt mit aufschlussreichen Hütteninformationen, Wandertipps in der näheren Umgebung und spannenden Geschichten ist das Buch die ideale Inspirationsquelle für ein Hüttenerlebnis der besonderen Art.“



In diesem recht hübschen Buch geht es nicht um Chalets die man mieten kann, sondern um echte Hütten zur Einkehr (und eventuellen (Not-)Schlafplätzen) in den Bergen nach einer Wanderung o.ä.. was erwartet man? Eine Art „Reiseführer“ mit vielen Bildern der Hütten selbst. Was bekommt man? Viele, viele Beschreibungen zu den Hütten und Bilder rund um die Hütten. Die Vorstellungsrunde fällt für meine Begriffe zu mager aus und ich vermisse hier Bilder vom Inneren (Was erwartet mich bei meiner Einkehr?) und selbstredend zu den Menschen die sie bewirtschaften und am Leben erhalten (kurzum: den Gastwirt selbst). Leider geht dies hier etwas unter. Es werden, wie bereits erwähnt viele Details und Ausflugsmöglichkeiten bei den Hütten erläutert und die Bilder zeigen Personen in den Wänden hängen aber selten eine Hütte von innen. Wenn man sich aber mal mit diesen genauer auseinandersetzt, würde man feststellen, das Familien solche Hütten über Generationen bereits betreiben und dann stellt sich immer noch die Frage nach der Logistik und der Beschaffung von Lebensmitteln und allem was man sonst noch so unbedingt zum Leben braucht. Wirklich sinnvoll ist die Einführung zu den Regeln in den Hütten selbst. Benötigt man einen Schlafsack? Taschenlampe für die Nacht nicht vergessen uvm..

Beleuchtet werden hier Hütten in Frankreich, der Schweiz, Lichtenstein, Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien.

Mein Fazit: hier hätte ich mehr erwartet bzw. mir eine bessere Aufmachung erhofft. Die Informationen zu den Hütten sind mager gehalten - da wäre mehr drin gewesen! Ich vergebe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2022

Ein Lesegenuss vom Feinsten!

Butter
0

Klappentext:

„Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, ...

Klappentext:

„Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als „Margarine und Feministinnen“ und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden.“



Zugegeben dieser Roman ist speziell und es erfordert eine gewisse Disziplin beim Lesen. Warum? Autorin Asako Yuzuki beschreibt hier sehr detailliert die japanische Kultur, die japanische Lebensweise, die japanische Küche, das Berufsleben und so viel mehr. Sie benutzt dafür die normalen Begrifflichkeiten und es gibt kein Lexikon dazu. Einerseits könnte man sagen, wäre dies ein Minuspunkt für das gesamte Buch, ist es aber keineswegs. Man sollte sich Lesenotizen dazu machen und diese immer mal wieder nach beenden der Kapitel nachschlagen. Warum ich das nicht negativ finde? Der Lesefluss ist so herrlich gegeben und schlussendlich erleben wir Leser dadurch einen besonderen und vor allem realitätsnahen Einblick. Yuzuki hat in ihrem Buch „Rika“ als Hauptprotagonistin auserwählt. Dieser Charakter und genau so alle anderen (Reiko, Manako, Shinoi….) werden wunderbar beschrieben. Sie werden durch die Geschichte immer sichtbarer und wir lernen ihre Seelen kennen. Yuzuki hat hier als Aufhänger ihrer Geschichte Butter als „Geschmacksträger“ für ihre Geschichte gewählt. Perfekter geht es nicht. Yuzuki spielt mit Zweideutigkeiten par excellence. Diese trieft aus jeder Zeile bewusst unbewusst und die Autorin spielt nicht nur mit ihren Protagonisten sondern auch gewaltig mit uns Lesern. Sie führt uns, genau wie Rika, in die Kunst des guten Geschmacks ein und beschreibt anhand köstlicher Gerichte Denkweisen und Handlungsmöglichkeiten. Manako Kajii wickelt Ricka um den Finger und schlussendlich auch uns als Leserschaft. Die köstlichen Beschreibungen, bei der Butter nie fehlen darf, lösen wahre Wolllüste auf Essen aus und schlussendlich ist dies der Spiegel aller. Dieser Spiegel der menschlichen Seele zeigt sich beim essen - was mögen wir, was dürfen wir essen um in der Gesellschaft anerkannt zu sein um dazu zu gehören, dürfen wir dick sein? (allein dieses Bild der Japaner war höchst interessant zu erlesen!), dürfen wir uns wohlfühlen in unserem Körper so wie wir sind?….Viele, viele Fragen tauchen eben nicht nur bei Rika auf, sondern eben auch bei uns Lesern. Schlussendlich steht aber fest, wir sollten das essen was uns schmeckt und gut tut. Wir sollten auf keine Vorgaben achten sondern genießen. „Essen hält Leib und Seele zusammen“ - dieses Sprichwort ist hier der indirekte Schlüssel zum Leseglück. Dieser Genuss wird hier zum Türöffner vieler Probleme die jeder der Protagonisten mit sich herum trägt. Yuzuki spinnt hier ein extrem sensibles Geflecht aus Sinnlichkeit, gesellschaftlichen Zwängen, eigenen Wünschen und dem Verlangen nach Zuwendung zusammen, das es nur so ein Genuss ist. Ja, man muss hier viel verstehen und auflösen um die Geschichte im Ganzen zu verstehen. Man liest „Butter“ nicht einfach mal so weg. Man kann „Butter“ auch nicht einfach so als butterlastiges Buch abstempeln indem es nur immer wieder um Butter geht, denn hier steckt so viel mehr drin. Hier stecken so viele Zweideutigen drin, so viel japanische Kultur, so viele Emotionen.

Die Autorin wendet, wie gesagt, feine und ruhige Techniken an um den Leser zu verführen. Ihr Schreibstil ist klar und bildlich, ihr Ausdruck dem japanischen (weiblichem) Gefühl angepasst: ruhig und unaufgeregt. Was wir hier erlesen ist eine Abbild der Gesellschaft die sich durch eigene Zwänge und Vorgaben des angeblich lebenswerten Lebens selbst zerstört und die wahrlich wichtigen Dinge wie Liebe und Zuwendung ganz weit hinten anstellt.

Da ich der japanischen Literatur mittlerweile verfallen bin, war dieses Buch ein Muss. Eine sehr gute Freundin, die sich mit der japanischen Kultur bestens auskennt, war mir hier eine große Hilfe und eigentlich müsste es hierfür einen Minuspunkt für das Lesevergnügen geben, denn ohne dieses Wissen bzw. eine Suche nach den „Fremdworten“ wäre das Verständnis hier anders ausgefallen bzw. die Lesezeit etwas länger gewesen. Warum dann doch 5 Sterne? Ich habe selten so ein anspruchsvolles Werk gelesen, das den Leser so von einem Autor einlullt, ja gar fast verführt. Das ist für mich die große Kunst der Literatur. Es ist ein Glücksfall, dass dieses Buch endlich auf Deutsch erschienen ist und es ist kein Wunder, dass so viele japanische Leser dieses Buch zu seinem Erscheinen 2017 so gefeiert haben. Wer die japanische Seele kennenlernen will, sollte Butter essen und dieses Buch lesen! 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.03.2022

3 Sterne

Der Fluss ist eine Wunde voller Fische
0

Klappentext:

„Eine junge Mutter und ihr Sohn durchqueren in einem kleinen Boot den strömenden Fluss Atrato in Kolumbien. Sie ist weiß, er ist schwarz. Die beiden sind auf dem Weg zur leiblichen Mutter ...

Klappentext:

„Eine junge Mutter und ihr Sohn durchqueren in einem kleinen Boot den strömenden Fluss Atrato in Kolumbien. Sie ist weiß, er ist schwarz. Die beiden sind auf dem Weg zur leiblichen Mutter und im Laufe der Fahrt erfahren wir ihre gemeinsame Geschichte. Dabei fließt die Erzählung wie der Fluss, der sie trägt. Er ist die Ader der Landschaft, eines Urwalds voller Früchte, Tiere und Düfte, aber auch die Ader des menschlichen Lebens. Als der Junge entscheidet, bei wem er leben möchte, nimmt der Roman eine unerwartete Wendung ... Eine literarische Reise von großer Sinnlichkeit über die Zartheit des Mutterseins, die Kraft der Freundschaft und über die Abgründe, die unsere Herkunft mit sich bringen kann.“



Allein der Titel ist so herrlich klangvoll und genau so sprachlich außergewöhnlich geht es auch in der Geschichte selbst weiter. Autorin Lorena Salazar begibt sich mit ihrem Debüt auf ein sehr hohes Sprachniveau und begeistert damit ihre Leserschaft. Ganz zurecht, denn so etwas liest man nicht alle Tage. Sie geht ein wenig lyrisch, ein wenig philosophisch und eben bildhaft in der Sprache an den Leser heran. Alles ist hier sehr gut eingewoben. Die Erzählung ihrer Geschichte bekommt dadurch einen Rahmen für sich. Ihre Protagonisten sind ihre Akteure, denn sie erleben hier nichts vorhersehbares und Salazar gibt ihnen einen außergewöhnlichen Takt vor. Die weiße Mutter mit dem schwarzen Kind zeigen es bildhaft eigentlich schon auf: der Mensch denkt genau so und nicht bunt und vielfältig. Die beiden erleben darauf hin verschiedene Situationen auf ihrer Reise die immens zum nachdenken anregen. Fest steht aber, die Reise hat als Ziel die leibliche Mutter. Was zwar hier und da engstirnig gedacht ist, wird durch die bunten Begebenheiten am Flussufer und durch die Natur und Tierwelt wett gemacht. Salazar gibt mit ihrer wunderbaren Sprache aber eben auch viele Bilder vor und viele davon sind so herrlich zweideutig, das es nur so ein Fest ist. Aber und nun kommt das große ABER: der Schluss der Geschichte wird schon als große Wendung beschrieben und ja, genau die tritt auch ein, aber sie kommt einfach so verworren, so schnell und so übereilt daher, dass es für meine Begriffe die komplette Geschichte verrissen hat.

Viele Themen spricht Salazar hier an und mit ihrer Sprachkunst bleibt sie definitiv im Gedächtnis der Leser, mit ihrer aktuellen Geschichte aber leider weniger. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne.