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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Naja...

Man sieht sich
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Klappentext:

„Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?



Winter ...

Klappentext:

„Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?



Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.



Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?



Ein mitreißend und liebevoll erzählter Roman übers Jungsein und Erwachsenwerden in den Neunzigern, über gelebte Träume und verpasste Gelegenheiten – und über eine neue Chance im Hier und Jetzt.“



Das Cover des Hörbuches (Hb) sah vielversprechend aus, der Titel klang nach etwas Anspruchsvollem, der Covertext las sich doch recht gut für meine Begriffe. Nun ist das Hb ausgehört und was soll ich sagen? Kann man hören, muss man aber nicht. Autorin Julia Karnick hat eine recht klischeehafte Story rund um Friederika und ihre verpasste Liebe verfasst. Erst war sie in Robert verliebt, aber eigentlich nicht so richtig oder doch? Dann, Jahre später, das Leben hat einen geformt, trifft man sich zufällig und die Stimmung kippt. Nichts ist mehr wie damals. Und dann, wieder eine gefühlte Ewigkeit später trifft man sich beim Abitreffen wieder. Was daraus wird? Tja…Zwei Leben treffen sich wieder und jeder hat nunmal andere Wege eingeschlagen und, wie gesagt, das Leben hat einen geformt. Wie soll denn so eine alte Verliebtheit über all die Jahrzehnte Bestand haben? Es ist schwer, eigentlich gar nicht, möglich diese zu aktivieren. Jedenfalls nicht so simpel wie es sich Frie vorstellt. Vielleicht hängt sie in der Midlife-Crisis fest? Man weiß es nicht, kann es nur vermuten. Einerseits erzählt Karnick ja ganz nett und regt den Leser/Hörer zum nachdenken an, was jeder so über seine alte Jugendliebe vielleicht denkt aber jeder von uns Lesern weiß, es sind schöne Gedanken aus der Vergangenheit und mehr nicht. Sie haben uns geprägt aber das nach fast vierzig Jahren aus einer alten Jugend-Liebe noch etwas Ernstes werden könnte, ist einfach unglaubwürdig.

Das Hörbuch ist zäh und langatmig. Vielleicht lag es an der Sprecherin Katrin Daliot oder es lag doch einfach am Inhalt. Die fast 15 Stunden zogen sich ewig in die Länge und ja, ich war froh als es vorbei war. Der Titel „Man sieht sich“ sagt eigentlich alles und nichts - man sieht sich und das war‘s. Es ist ein unverbindliche Satz. Eine Floskel, jedenfalls in meinen Augen. Ich hatte große Erwartungen an dieses Hb aber diese wurden leider nicht erfüllt. Der Plot hatte gute Ansätze aber leider wurde die Story nicht richtig angepackt. 2 Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 16.09.2024

3 gute Sterne!

Über den Strom
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Klappentext:

„Lappland 1944: Nachdem die Truppen der deutschen Wehrmacht aus Finnland vertrieben wurden und dabei alles zerstörten, was auf ihrem Weg lag, müssen Zehntausende Menschen ihre Heimat verlassen. ...

Klappentext:

„Lappland 1944: Nachdem die Truppen der deutschen Wehrmacht aus Finnland vertrieben wurden und dabei alles zerstörten, was auf ihrem Weg lag, müssen Zehntausende Menschen ihre Heimat verlassen. Mittendrin ein junges Mädchen, das auf dem heimischen Hof das Vieh hütet und dessen Familie durch den Krieg auseinandergerissen wurde. Gemeinsam mit den anderen Kindern des Dorfes treibt sie die Kühe in Richtung des großen Flusses, der Grenze zu Schweden, in die Sicherheit – stets voller Hoffnung, in einem der vielen Flüchtlingslager ihre Eltern wiederzufinden….“



Rosa Liksoms Roman besticht in dieser Geschichte eindeutig mit ihrem besonderen Schreibstil. Wir erfahren hier eine Lebensgeschichte eines jungen Mädchens im letzten Kriegsjahr 1944. Eine wörtliche Rede, wie man sie kennt, gibt es hier nicht. Man muss von der ersten bis zur letzten Seite die Gedanken fest beim Buch behalten um nichts zu vergessen oder durcheinander zu bringen. Zudem benutzt Liksom eine besondere Art der Wortwahl. Mal extrem hart und dann wieder butterweich nimmt sie den Leser hier auf eine Art Lebensrettung mit. Unsere Erzählerin flüchtet mit jungen Jahren dem Krieg davon. Aus diesem Grund ist diese Geschichte einerseits ein Kriegs-Drama aber auch ein Coming-of-age-Roman. Einerseits passt dadurch die Wortwahl perfekt aber sie strengt auch beim lesen enorm an. Und dann noch der nicht vorhandenen wörtlichen Rede gerecht zu werden ebenfalls. Der Wettlauf gegen die Soldaten liest sich spannend aber schlussendlich ist es auch etwas, was man als Viel-Leser schon so oft gelesen hat. Dass das Leben und eben jene Situation unsere Erzählerin prägen wird, ist selbstredend. Sie ist vom Leben gestreift und ihre Seele wird dies immer prägen, was mir aber hier fehlt ist doch etwas Positives. Sie ist immer voller Hoffnung irgendwann und wo ihre Eltern wiederzufinden aber ob dies gelingen wird, müssen Sie selbst erlesen. Fazit: Meines Erachtens eine interessante Geschichte, sie sich aber zu sehr verzettelt und durch die Art und Weise der Aufmachung und man als Leser immer versuchen muss am Ball zu bleiben um ihn nicht zu verlieren. Ich vergebe 3 gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 15.09.2024

Leseempfehlung!

Die Farben der Wüste (Ikonen ihrer Zeit 12)
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Klappentext:

„Die erwachsene Georgia O'Keeffe blickt zurück auf ihr Leben: Auf die schillernden Jahre in New York, wo sie umgeben von Künstlern und Fotografen wilde Jahre verbringt; ihr politisches Engagement ...

Klappentext:

„Die erwachsene Georgia O'Keeffe blickt zurück auf ihr Leben: Auf die schillernden Jahre in New York, wo sie umgeben von Künstlern und Fotografen wilde Jahre verbringt; ihr politisches Engagement bei der National Woman's Party, nicht zuletzt auf ihre große Liebe zu Alfred Stieglitz, dessen Aktfotografien von Georgia ihr Gesicht weit über die Grenzen der USA bekannt macht. Als sie – bereits in ihren Fünfzigern – in der Ruhe ihrer Ranch in New Mexico endlich die Erdung findet, die sie ihr ganzes Leben gesucht hat, wird klar, dass sie ihrem Ehemann und Förderer Stieglitz längst entwachsen ist: Unbeirrt geht sie ihren steinigen Weg zu einer Kunst, die dem Leben in all seiner morbiden Vollkommenheit huldigt, und wird damit unsterblich.“



Ich bin ein großer Kunstfreund und die Werke von Georgia O‘Keeffe haben mich eh und je sehr beeindruckt. Als nun dieses Werk erschien, war ich sehr gespannt wie ihre Geschichte hier präsentiert wird. Autorin Amelia Martin hat es hier wunderbar geschafft O‘Keeffes Leben darzustellen. Mit viel Feingefühl berichtet sie über diese außergewöhnliche Künstlerin und zeigt uns ihre Sicht der Dinge auf. O‘Keeffe ist mit all ihren Erfahrungen gewachsen und daraus entstand dann ihre unverwechselbare Kunst - all das wird hier wirklich beeindruckend niedergeschrieben. Martin benutzt einen feinen aber dennoch stets passenden Schreib- und Wortstil. Nichts wirkt überheblich oder gar gekünstelt, ganz im Gegenteil. Man liest in jeder Seite eindeutig heraus, dass sich hier die Autorin enorm intensiv mit dem Leben dieser besonderen Künstlerin beschäftigt hat und ihr Leben ganz behutsam in eben diese Geschichte gepackt hat. Ich bin wirklich restlos von diesem Buch begeistert und kann jedem Leser nur empfehlen sich mit O‘Keeffes Werken eindringlich zu beschäftigen. Man muss sich nicht mit Kunst auskennen um sie zu verstehen, man muss sie einfach mal auf sich wirken lassen und sehen was sie mit einem macht. Dieses Buch ist jedenfalls sehr zu empfehlen! 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 09.09.2024

Einfach nur brillant!

Aufs Land
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Amy und Lan haben die beste Kindheit überhaupt. Sie leben auf einem kleinen Bauernhof im Westen Englands. Ihre Eltern sind gute Freunde, die aus der Stadt nach ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Amy und Lan haben die beste Kindheit überhaupt. Sie leben auf einem kleinen Bauernhof im Westen Englands. Ihre Eltern sind gute Freunde, die aus der Stadt nach Frith gekommen sind, um das einfache, bessere Leben zu leben. Sie mähen ihr eigenes Heu, schlachten ihre eigenen Truthähne. Amy und Lan lieben ihre Freiheiten und die Tiere, um die sie sich kümmern, einschließlich eines Kalbs namens Gabriella Weihnacht. Doch schon bald bringen die Erwachsenen die Harmonie der Gemeinschaft durcheinander. Es sind nicht nur kleine alltägliche Streitigkeiten im ländlichen Paradies. Vor allem Lans Mutter und Amys Vater sollten von ihren Kindern wissen, nicht mit dem Feuer zu spielen.“



Autorin Sadie Jones hat mit dieser Geschichte ein echtes Juwel geschaffen. Mit ihrer klaren Sprache, mit ihrer Wortwahl aber auch mit ihrer offenen und unverfälschten Art beschreibt sie uns Lesern das Leben auf dem Land. Ich mag die Art wie sie diese freie und leichte Kindheit von Amy und Lan beschreibt. Man folgt den beiden gern und man träumt sich gedanklich ebenfalls zurück oder eben an diesen Ort. Dennoch ist diese Geschichte keine Rosamunde-Pilcher-Schnulze sondern ein feiner Blick auf das Leben auf dem Land. Ja, die Erwachsenen bringen plötzlich alles aus dem Lot und ja, der Spannungsbogen beruht schlussendlich darauf aber es kommt auch darauf an, was man als Leser hier so zwischen den Zeilen entdecken vermag. Jones hat hier viele feine Zwischentöne mit eingepflegt und zeigt, wie aus dem lieblichen Landleben auch eine raue und stürmische See werden kann die ebenfalls alle prägt. Die Autorin weiß genau wie weit sie gehen darf beim Leser und wo es besser ist aufzuhören. So ein Feingefühl erfährt man als Leser nicht oft aber hier ist es wirklich brillant zu erkennen. Auf Grund der Personenwechsel zwischen den beiden Kindern erblickt der Leser immer wieder neue Sichtweisen und „sieht“ somit andere Blickwinkel. Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem Werk und kann es jedem Leser nur ans Herz legen! Der Schlussteil im Buch ist jedenfalls der perfekte und krönende Abschluss! 5 verdiente Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 09.09.2024

Welch traumhaftes Tal hier vorgestellt wird!

DUMONT Reise-Taschenbuch Reiseführer Tal der Loire
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Klappentext:

„Die Loire ist der große wilde Fluss Europas. Über Jahrhunderte hat man vergeblich versucht, sie zu bändigen. Bevor dies mit hohem Finanzaufwand und futuristischer Technik doch beinahe gelungen ...

Klappentext:

„Die Loire ist der große wilde Fluss Europas. Über Jahrhunderte hat man vergeblich versucht, sie zu bändigen. Bevor dies mit hohem Finanzaufwand und futuristischer Technik doch beinahe gelungen wäre, schritten Umweltschützer und die UNESCO ein. So ist Frankreich bis heute von einem langen Band der Natur durchwirkt. Es verbindet Ost mit West, trennt Nord von Süd und war wie aus einem Bauchgefühl heraus einst der Ort, an dem die Majestäten des Landes ihre imposantesten Schlösser bauten. Der Autor Manfred Görgens liebt die Landschaft, ihre Menschen, ihre Kreativität und ihr entschleunigtes Leben. Lassen auch Sie sich darauf ein….“



Autor und Frankreich-Kenner Manfred Görgens nimmt uns hier mit an die Loire. Ihr Tal ist durch ihre sanfte Art besonders geformt worden und dadurch einzigartig. Görgens „reist“ mit uns in diesem Reiseführer durch alle wichtigen und sehenswerten Orte und bringt uns dabei auch die Ruhe näher, die die Loire so ausstrahlt.

Südwestlich von Paris beginnt dieses traumhafte Tal und schlängelt sich von Nevers bis hin nach La Baule an die Atlantikküste. In gewohnter Manier zeigt uns Görgens alle einzelnen Örtlichkeiten auf, begeistert mit Orts-Wissen aber auch geschichtlichen Begebenheiten. Die Gegend ist voll davon und viele Leser werden überrascht sein, welche bekannten Orte eigentlich hier in diesem Tal überhaupt liegen ohne das man sie mit der Loire in Verbindung gebracht hätte.

Neben all diesem Wissen gibt es wieder wunderbare Fotografien, die die Landschaft sehr gut einfangen aber auch wieder kleine Karten zur Orientierung. Autor Manfred Görgens macht einem das Land Frankreich mit all seinen Facetten mehr als schmackhaft und seine Reiseführer sind stets gelungen und äußerst unterhaltsam. Mit seinen Tipps und Ausflugstrips bringt er dem Reisenden Land und Leute perfekt näher. 5 Sterne hierfür!