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Veröffentlicht am 10.02.2022

Und wo ist der Tee?

Der Friesenhof
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Klappentext:

„Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und ...

Klappentext:

„Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.“



Nachdem sich Fenja Lüders bereits mit einer Kaffee-Saga weiter etabliert hat, schlägt sie nun die Welt in den Tee-Handel ein. Nur leider hat der erste Band so wenig mit Tee zu tun, dass man die einzelnen Teeblätter förmlich heraus suchen muss. Ebenso fiel mir auf, dass der Zweittitel für das Buch auch so herrlich klein und verschwimmend mit dem mäanderten Muster verschlungen ist, dass es schon kaum mehr wahr ist. Suchen wir also den Tee! Die Geschichte im schönen Ostfriesland grenzt an meine Heimat Friesland wunderbar an. Somit liest man genauer und „forscht“ genauer. Tee liegt uns im Blut. Der Start für Gesa fällt recht langatmig aus und man benötigt ein wenig Geduld, das sie dann endlich mit vollem Wissen (Wo hat sie das nur her?) und Geschmack tatsächlich Tee zusammen packen darf. Wer es bis hierhin geschafft hat, darf lediglich einen Hauch vom Tee erschnuppern. Der andere Teil der Geschichte handelt von Nachkriegszeit und ihren Nachwehen. Gewalt, Vergewaltigung und ein immer noch schwelender brauner Mob treibt sein Unwesen. Hier wird es hart, davon steht nichts im Klappentext und das (zwar für meine Begriffe extrem unschöne, unruhige Cover) „freundliche“ Cover zeigt auch davon keine Anzeichen. Und was dann ebenso noch wahrlich verwundert ist, wie Keno mit Gesa spielt. Ich will hier nicht weiter spoilern aber diese Liebelei hat wirklich genervt.

Man sucht hier regelrecht die Tee-Geschichte. Nochmal, hier und da erahnt man was aber es ist kein richtiger Start dazu zu erkennen, der rote Faden fehlt. Man mischt nicht einfach mal so Tee zusammen und hat dann die perfekte Ostfriesenmischung…das kann niemand, auch nicht Gesa.

„Fenja Lüders“ kenne ich bereits mit sehr guter Literatur unter ihrem richtigen Namen Marlies Folkens. Sie ist hier in meiner Heimat in (Ost-)Friesland bekannt und ihre Leserschaft liebt sie. Sie bringt, wie auch in diesem Buch, Lokalkolorit gekonnt mit einer Geschichte gepaart zusammen. Jedenfalls war dies bisher so. Diese Geschichte hier konnte mich nicht wirklich fesseln oder bot mir gar ein angenehmes Lesevergnügen. Das war einfach nix. Das hat, im Vergleich dazu, Susanne Popp mit ihrer Teehändlerin-Saga über Ronnefeldt besser umgesetzt. Der Tee hier war definitiv zu schwach dosiert und zu wenig gezogen. 2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Das war nix

Signorina Vivaldi
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Klappentext:

„Venedig, Weihnachten 1702: Das Waisenmädchen Anna Maria wünscht sich vom Christkind Vater oder Mutter.

Kurz darauf geht ihr Wunsch in Erfüllung, als Antonio Vivaldi seinen Dienst als Maestro ...

Klappentext:

„Venedig, Weihnachten 1702: Das Waisenmädchen Anna Maria wünscht sich vom Christkind Vater oder Mutter.

Kurz darauf geht ihr Wunsch in Erfüllung, als Antonio Vivaldi seinen Dienst als Maestro di violino im Waisenhaus antritt. Er entdeckt Anna Marias außergewöhnliche Musikalität und gibt ihr Geigenunterricht. Er behandelt sie mit so viel Liebe und Verständnis, als wäre sie seine eigene Tochter. Doch den Menschen um sie herum ist dies ein Dorn im Auge. Als Vivaldi infolge knapper finanzieller Mittel entlassen wird, bricht für Anna Maria eine Welt zusammen. Wird sich ihr Traum von einem Leben voller Musik trotzdem erfüllen?“



Autorin der Geschichte ist Verena Maatman. Gleich vorab sei gesagt, die Geschichte rund um Anna Maria ist bis zu einem gewissen Teil reine Fiktion…ABER…die Kenner Vivaldis wissen, dass „Don Antonio“, wie Vivaldi gern im damaligen Mädchen-Waisenhaus (Ospedale della Pietà) genannt wurde, tatsächlich armen Waisen den Musikunterricht für Geige gelehrt hatte. Er war zu dem Zeitpunkt Kaplan und wurde auf Antrag eines anderen Komponisten Musiklehrer in eben diesem Mädchen-Waisenhaus…vieles ist überliefert, andere Geschichten sind tatsächlich belegt und große Schätze der Klassikwelt.

Die Geschichte rund um Anna Maria lehnt sich zwar an eine überlieferte Geschichte an (Autor Tiziano Scarpa tat dies bereits im Buch „Stabat Matar“), fällt aber bei so vielen Parts einfach durch. Einerseits ist die Sprache im Buch einfach zu „einfach“ und zu modern an die jetzige Zeit angelehnt. Andererseits: wir Leser lernen nicht richtig viel von Anna Maria, denn es wiederholen sich einfach zu viele Parts der Story immer und immer wieder. Es fehlen ihre Emotionen und Gefühl, ihren Enthusiasmus. Man wartet regelrecht auf den großen Meister Vivaldi und wenn er dann erscheint, enttäuscht es ein wenig, denn so richtig groß, lässt in Maatman nicht werden. Die Geschichte ist einfach nicht bildhaft genug, es fehlt ihr an „Geschichte“, an, auch wenn es albern klingen mag, klassischen Tönen. Und das in der Geschichte die „Ausrede“ genannt wird, Vivaldi sei auf Grund fehlender finanzieller Mittel entlassen worden, kenne ich anders. Vivaldi hat sich des Amtes selbst, aus gesundheitlichen Gründen, entzogen. Er hat selbst seine Priester-Karriere beendet weil es ihm gesundheitlich nicht mehr gut ging. Dies war der größte Schlag für den Maestro!

Sie merken schon, in der Geschichte steckt Potential, denn Teile entstammen der Realität, aber wenn sie dann so in der Fiktion versinkt, stimmt mich das einfach müde und gelangweilt.

1 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 10.02.2022

Der Weg ist das Ziel

Heilige Orte
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Klappentext:

„Geschmückte Wallfahrtskirchen, monumentale Klöster und kleine Felsenheiligtümer, reich verzierte Reliquien, die an die Jungfrau Maria, an frühchristliche Märtyrer oder nationale Heilige ...

Klappentext:

„Geschmückte Wallfahrtskirchen, monumentale Klöster und kleine Felsenheiligtümer, reich verzierte Reliquien, die an die Jungfrau Maria, an frühchristliche Märtyrer oder nationale Heilige erinnern: Wer durch Europa pilgert, gerät ob der Pracht der Kirchen, ihrer Architektur und Kirchenschätze ins Staunen. Derry Brabbs nimmt uns mit auf eine Reise zu den bedeutendsten Pilgerzielen. Santiago de Compostela, Tschenstochau, Assisi, Köln und Mariazell sind nur einige Höhepunkte seiner bildgewaltigen Pilgerfahrt durch Europa:

-Beeindruckende Kirchen wie die Kathedralen von Chartres und Canterbury

-Prozessionen in Altötting und weitere Beispiele lebendiger Wallfahrtstraditionen

-La Salette, Lindisfarne, Montserrat: Reisen durch spektakuläre Landschaften

-Impressionen aus Rom, Saragossa und anderen historischen Städten

Infos zu mittelalterlicher Kunst und Kultur: Nidarosdom, Kaiserdom Aachen u.v.m.…“



Pilgerstätten haben für mich immer schon ein ganz besonderes Flair. Man pilgert als Mensch mit Ziel eben dieser einen Stätte (oder mehrere) und hofft auf diesen einen Moment. Egal ob man ihn hat oder nicht, die Reise zu diesen Stätten und der erste Schritt hinein sind Gänsehaut-Momente pur die man nie vergisst. In diesem Buch finden wir Leser verschiedene, weltweit aufgelistete Pilgerstätten. Jede von ihnen hat einen ganz besonderen Patron und dieser ist das Ziel oder ist es doch der Weg dorthin? Das darf jeder selbst für sich erfahren. Autor Derry Barbs zeigt uns hier auf sehr elegante und üppige Weise verschiedene Stätten/ Zielen der Welt. Neben den beeindruckende Bilder erläutert er auch die Wanderwege/ Pilgerwege und natürlich auch etwas zu den Stätten an sich. Alles wirkt kurzweilig und sehr fundiert. Die Größe des Buches trägt gut mit dazu bei und unterstützt diese Thematik sehr gut. Ein Reiseführer der anderen Art, wenn man so will.

Ich vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Beeindruckend

Das Geheimnis der Bilder
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Klappentext:

„Sie war Äbtissin, Dichterin, Kirchenlehrerin und Universalgelehrte. Doch Hildegard von Bingen gilt auch als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihr Werk »Wisse die Wege« ...

Klappentext:

„Sie war Äbtissin, Dichterin, Kirchenlehrerin und Universalgelehrte. Doch Hildegard von Bingen gilt auch als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihr Werk »Wisse die Wege« (lat. »Liber Scivias«) fasst in Worte, was Hildegard in ihren Visionen sah und hörte. Dabei kommt den 35 Miniaturen aus der mittelalterlichen Handschrift eine große Bedeutung zu. Sie illustrieren den Text nicht nur, sondern fügen ihm weitere Ebenen hinzu. Erst Lesen, Betrachten und Nachdenken zusammen führen zum tieferen Verständnis des Hauptwerks der Hildegard von Bingen.



Sara Salvadori nimmt die geheimnisvollen Bilder erstmals zum Ausgangspunkt für eine eindringliche Deutung von Leben und Werk der großen Mystikerin….“



Wer einmal in der Abtei zur heiligen Hildegard in Bingen war, ist nicht nur vom Zauber des noch recht jungen Gebäudes eingenommen, welche wie eine Trutzburg auf dem Hügel steht, sondern auch von der Kirche, dem Kirchenschiff und auch von den Bildern zum Werdegang Hildegards.

In diesem Buch von Sara Salvadori muss man nicht erst nach Bingen reisen um die Kunst zu bestaunen, denn sie hat in diesem großformatigen Buch eine Fülle an Malereien, Zeichnungen, Wandgemälden, Schriften aus überall her zusammengetragen und eröffnet dem Leser eine besondere Welt. Für dieses Buch benötigt man Zeit, Ruhe und am besten eine Kanne guten Tee. Man liest und schaut hier nicht mal auf die Schnelle….man sollte nachdenken und alles etwas wirken lassen. Auf die Bilder will ich gar nicht weiter eingehen, denn da wird jeder für sich eine andere Sichtweise haben. Aber die Optik und Haptik dieses Werkes muss noch beurteilt werden: allein die opulente Größe, die Seitenstruktur, das Papier, die Aufteilung der Bilder und Texte….hier stimmt wirklich alles und es ist einfach perfekt arrangiert.

Dieses Buch kann ich nur empfehlen und vergebe deshalb 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2022

2 Sterne

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Klappentext:

„Österreich, 1853: Ohne darauf vorbereitet zu sein, wird die junge bayerische Prinzessin Sisi Kaiserin am Hof der mächtigen Habsburger, dem Zentrum der politischen Intrige und feudalen Ränkespiele. ...

Klappentext:

„Österreich, 1853: Ohne darauf vorbereitet zu sein, wird die junge bayerische Prinzessin Sisi Kaiserin am Hof der mächtigen Habsburger, dem Zentrum der politischen Intrige und feudalen Ränkespiele. Die Ehe mit Kaiser Franz Joseph wird aus Liebe geschlossen, und es gelingt der freien, naturverbundenen Frau, die Zuneigung ihres Volkes zu gewinnen. Doch schon bald muss Sisi sich fragen, wie sie die Rolle der Monarchin erfüllen kann, ohne sich selbst zu verlieren – und ohne die Liebe zu Franz Joseph aufs Spiel zu setzen. Eine epische Geschichte über Macht, Liebe und eine der spannendsten Epochen der Geschichte Europas.“



Wie viele Rezensenten bereits erfolgreich bemerkt haben, kann ich dem nur beipflichten: die Fakten hier stammen mit den Überlieferungen, den Geschichtsdaten und ja, auch mit den Filmen überein. Genau dafür vergebe ich auch die zwei Sterne. Aber, hier kommt mal wieder das große ABER. Der Sprach- und Schreibstil ist hier einfach komplett verklärt und erschlägt einfach mit zu viel Schwülstigkeit und verzettelt sich in detaillierten Personenbeschreibungen. Es ist einfach hier zu viel von allem. Es wirkt nicht mehr opulent und mit dem gewissen österreichischem Keck, sondern „schlampert“ einfach nur so vor sich dahin vor Trief und Schmalz. Dass die Geschichte rund um Sisi eine gewisse Romantik hat, wissen wir ja alle, aber übertreiben muss man es nicht. Wie gesagt, sind auch die Figuren zu überzogen. Wir Leser sollen uns in die Figur „Sisi“ hineinversetzen, bleiben aber irgendwie am dicken Tüllrock hängen und dringen nicht wirklich zu ihr vor. Denn eigentlich erleben wir hier nur Intrigen, Missgunst ihrer Schwiegermutter und anderen familiären Anhängsel gegen sie. Es fehlen hier die Vielseitigkeit, die Genauigkeit und so manche „ruhige“ Situation.

Selbstredend werden hier die Fangemeinden der Verfilmungen immer wieder „ihre“ Sisi vor sich sehen und sie damit vergleichen - da hat es ein Buch wahrlich schwer mitzuhalten. Da dies hier aber eine Erzählung mit biografischen Einschlägen ist, ist es auch eher „Unterhaltung“ als „Sachbuch“ und demzufolge schwimmt die Story so vor sich dahin. Meins war es jedenfalls nicht und deshalb gibt es 2 von 5 Sterne.