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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

4 Sterne hierfür!

Die Brotbäckerin
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Klappentext:

„München, 1810: Nach dem Tod ihres geliebten Vaters stehen die beiden Schwestern Elisabeth und Anna kurz davor, das gesamte Lebenswerk ihrer Familie zu verlieren. Ein skrupelloser Kontrahent ...

Klappentext:

„München, 1810: Nach dem Tod ihres geliebten Vaters stehen die beiden Schwestern Elisabeth und Anna kurz davor, das gesamte Lebenswerk ihrer Familie zu verlieren. Ein skrupelloser Kontrahent giert schon lange nach der kleinen florierenden Backstube. Die einzige Chance der leidenschaftlichen Bäckerin Liesi: Vor dem königlichen Hofstaat ihr Können beweisen und Brot für die kommende Hochzeit des Prinzen zubereiten. Doch der Rivale tut alles, um sie zu stoppen. Sein enger Freund Jakob wird beauftragt, Elisabeths Gunst zu gewinnen und gleichzeitig die traditionellen Familienrezepte zu stehlen. Allerdings kommen ihm dabei seine eigenen Gefühle in die Quere und bald muss er sich entscheiden, wofür er kämpfen will: Für eine sichere Zukunft, oder für sein leidenschaftlich schlagendes Herz?“



Autorin Nadja Raiser hat, auch wenn das kitschige Cover etwas anderes vermuten lässt, einen wahrlich lesenswerten historischen Roman verfasst. Die Geschichte rund um Elisabeth und die Bäckerei ihres Vaters hat einen gekonnten Spannungsbogen, der ausgewogen ist und bis zum Schluss des Buches den Leser fesselt. Die Neid-Geschichte rund um Kontrahent Gruber und Liesi und ihre Schwester Anna wirkt zwar recht klischeehaft, ist aber dennoch ausgewogen erzählt. Die beiden Damen lassen sich nicht unterkriegen von dem Machtkampf den Gruber ausübt und Spion Jakob erlebt bald, wie man sich die Finger an der Liebe verbrennt. Die Liebesgeschichte war hier und da etwas kitschig und ja auch vorhersehbar aber dennoch gab sie dem Ganzen einen runden Lauf. Es ist ein Hin und Her und man fiebert mit den Damen mit und hofft und bangt. Wie gesagt ist die Spannung bis zum Schluss gut dosiert und so liest man zügig Seite um Seite dieses Romans. Die Zeit rund um 1810 und ihre Spielstätte München wird ebenfalls sehr bildhaft beschrieben. Man kann einerseits das noch warme Brot förmlich durch die Buchseiten riechen aber auch wie München damals sich entwickelte. 4 sehr gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 28.01.2024

Lesenswert!

Das Schöne bewahren
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Klappentext:

„Die Natur ist heute überall bedroht, und bisherige Maßnahmen und Ankündigungen zu ihrem Schutz reichen nicht aus, um das Schöne und Lebensnotwendige zu bewahren. Für einen wirkungsvollen ...

Klappentext:

„Die Natur ist heute überall bedroht, und bisherige Maßnahmen und Ankündigungen zu ihrem Schutz reichen nicht aus, um das Schöne und Lebensnotwendige zu bewahren. Für einen wirkungsvollen Klima- und Naturschutz müssen wir die Art unseres Wirtschaftens verbessern. Denn für jedes Produkt setzen wir verschiedene natürliche Materialien ein – jeweils verbunden mit kleinen oder auch großen negativen Folgen für die Natur. Politik, Unternehmen und wir alle müssen hier besser werden.



Dieses Buch bietet grundlegend neue Einsichten und stellt strategisch wirksame Maßnahmen vor für mehr Selbstwirksamkeit für jeden Einzelnen. Tom Veltmann schildert, wie Unternehmen durch konkrete Produktverbesserungen weltweit Wettbewerbsvorteile erreichen können und wie eine konsequente Erweiterung der EU-Nachhaltigkeitsstrategie aussehen kann. Auch sollten wir der Natur auf verfassungsrechtlicher Basis Grundrechte einräumen.



Mithilfe vieler praxisorientierter Instrumente und Maßnahmen kann so eine Transformation gelingen, von der wir alle profitieren. Dies können wir erreichen ganz ohne Blockaden durch ausufernde Kosten oder Verzicht.“



Autor Tom Veltmann hat ein eindringliches Buch verfasst, zu einem sehr aktuellen Thema. Seine Meinung dazu klingt wunderbar und ja ich unterschreibe hier viele seiner Aspekte. Dennoch ist hier nunmal viel Wunschdenken dabei und fest steht, die Politik wird vieles anderes sehen. Dennoch zeigt er auf, dass es Länder gibt, die es anders sehen und der Natur sogar Rechte einräumen. Diese erhalten meine vollste Hochachtung dafür, wenn sie diese auch einhalten. Veltmanns Einsichten sind jedenfalls sehr gute Ideen und Möglichkeiten - das kann ich unumwunden bestätigen. Dennoch ist hier der Wunsch Vater des Gedanken und genau das schmerzt. Es muss endlich gehandelt werden, sonst werden wir bald noch alles verlieren. 4 sehr gute Sterne für diese Meinung!

Veröffentlicht am 28.01.2024

Lesenswert!

Ökozid
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Klappentext:

„Als »Ökozid« bezeichnet man die langfristige Beschädigung oder Zerstörung von Ökosystemen. Was gefährlich klingt, ist es auch und geht weit über die Bedrohung von Pflanzen und Tieren hinaus: ...

Klappentext:

„Als »Ökozid« bezeichnet man die langfristige Beschädigung oder Zerstörung von Ökosystemen. Was gefährlich klingt, ist es auch und geht weit über die Bedrohung von Pflanzen und Tieren hinaus: Bereits heute sind Millionen von Menschen von den Auswirkungen betroffen, wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass es bald Milliarden sein könnten. Hauptverantwortlich dafür sind Umweltverbrechen, die von skrupellosen Konzernen begangen werden.



An vielen Orten der Welt suchen Menschen nach Möglichkeiten, diesen Zerstörungen etwas entgegenzusetzen. In diesem Band diskutieren 30 Autorinnen und Autoren die Ursachen und Folgen von Ökoziden sowie juristische und politische Möglichkeiten, diese zu verhindern und juristisch zu ahnden. Thematisiert werden auch die Kritikpunkte am Konzept einer »Strafbarkeit von Ökoziden«. Zudem informieren Betroffene und Aktivisten sowie Juristinnen, Wissenschaftler und Politikerinnen, wie wir uns gegen Ökozide engagieren können.“



Man hat als weltoffener Mensch das Gefühl, die Menschen dieser Welt kommen nur mit Verboten weiter und selbst die ignorieren die zu bestrafenden Menschen auch noch. Der Mensch zerstört die Natur, er beutet sie aus ohne das wir die Natur gefragt haben. Genau deshalb muss dagegen vorgegangen werden und genau dazu gibt dieses Buch recht kompakt Erklärung und Aufschluss darüber. Hier wird aufgezeigt wie bei Umweltverbrechen vorgegangen wird und wie große Konzerne sich verhalten. Wir dürfen eine große Anzahl an verschiedenen Meinungen, Sichtweisen und Erfahrungen erlesen. Das Buch ist ein reines Informationsbuch und ja, wirklich lesenswert! Alles ist verständlich niedergeschrieben und genau dafür gibt es 4 sehr gute Sterne!

Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine Geschichte von Zuversicht, Respekt und Offenheit und so vielem mehr...

Südfall
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Klappentext:

„Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, ...

Klappentext:

„Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf den jungen, sensiblen Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot nahe der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte.“



Ja, die Werke von Florian Knöppler sind immer wieder besonders und anders. So auch seine aktuelle Geschichte „Südfall“. Der Einstieg war wieder recht gelungen und schnell ist man in der Geschichte gefangen. Ausdruck und Lesefluss bieten eine sehr gute Basis und auch der Spannungsbogen wird gekonnt gespannt. Hauptfigur Dave macht sich also sichtbar und offenbart der Aussenwelt, dem „Feind“, wer er ist, bzw. bekennt sich zu seiner Herkunft und die „Feinde“ nehmen ihn auf. Fragen werden kaum gestellt nach dem „Warum“ oder dem „Wie“. Knöppler zeigt dadurch, so empfand ich es, dass Dave halt Mitläufer war, vielleicht jeder seiner neuen Bekanntschaften so gehandelt hätte und er Ablehnung nicht verdient hat. Hätte er sich vor diesem Einsatz geweigert wäre er auch bestraft worden und so wurde er damit bestraft, seine Heimat erstmal zu verlieren und somit vielleicht auch ein bisschen seinen Stolz und seine alte Meinung. Recht poetisch und zweideutig vom Autor selbst gedacht. Aber vielleicht sehe oder interpretiere ich dieses Szenario auch völlig falsch?! Egal, denn schlussendlich zählt hier nur, dass Dave Hilfe erfährt und diese nimmt er an. Alle Figuren hier sind stark ausgearbeitet und bilden einen gelungen Bogen. Unweigerlich kommen einem als Leser selbst diese Fragen beim lesen in den Sinn - was ist richtig oder falsch bzw. darf man helfen. Hätten wir auch so gehandelt? Wären wir auch dem „Feind“ gegenüber so menschlich gewesen? Hat er das verdient? Wie würde es uns an Daves Stelle gehen? Diese Gedanken kommen, wie bereits gesagt, unweigerlich auf. Genau das kenne ich aber als Leser von Knöpplers Werken. Hier darf der Leser nachdenken und sich seine Meinung darüber bilden und jeder Leser wird die Geschichte anders sehen. Egal ob hier und da vorhersehbar oder nicht, dieser Raum für diese Möglichkeit ist wieder bestens in die Geschichte eingewoben! Knöppler zeigt unumwunden auf, was es heißt menschlich zu sein und Respekt gegenüber anderen Menschen zu haben. Ein Thema welches heute gerne an Bedeutung verliert. 4 sehr gute Sterne!

Veröffentlicht am 22.01.2024

Festgehalten in Text und Bild - 4 Sterne hierfür!

Harte Blicke, stille Städte und ein Fotograf, der zur Rakete wird
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Klappentext:

„Als Freddy Langer an der University of New Mexico bei Beaumont Newhall studierte, war dessen Buch „Die Geschichte der Fotografie“ bereits in zahlreichen Auflagen erschienen und in viele ...

Klappentext:

„Als Freddy Langer an der University of New Mexico bei Beaumont Newhall studierte, war dessen Buch „Die Geschichte der Fotografie“ bereits in zahlreichen Auflagen erschienen und in viele Sprachen übersetzt. Aber es bestimmte auch zu jener Zeit noch den Kanon des Mediums. Die Frage, wie man ihn in die Gegenwart hinein ergänzen könne, ließ Freddy Langer als Journalisten und Kritiker seither nicht mehr los. Gut und gerne tausend Fotobücher und Fotoausstellungen hat er in den vergangenen vierzig Jahren besprochen. Oft aus der Begeisterung des Moments heraus, bisweilen mit übertriebener Skepsis. Aus diesem Fundus hat er nun mit dem Abstand von Jahren und Jahrzehnten die Rezensionen jener hundertfünfzig Bücher herausgesucht, von denen er glaubt, sie haben Bestand. Darunter Klassiker von Diane Arbus und Robert Frank bis Lewis Baltz und Gilles Peress, denen er jeweils umfassende Betrachtungen gewidmet hat. Doch wagt er sich mit einer Auswahl kaum beachteter, junger Talente immer wieder auch auf unsicheres Terrain. Zugleich spiegelt die Sammlung seiner Texte die Entwicklung des Fotobuchmarkts wider – und damit den Wandel des Blicks auf die Welt.“



Es ist äußerst interessant zu erlesen was Freddy Langer als empfehlenswert einstuft und vor welchen Werken er lieber Abstand nimmt. Seine Ausführungen sind alle gut begründet und verständlich niedergeschrieben. Der Leser des Buches hier erhält somit verschiedene Anregungen und ja, man sucht immer wieder dann im Internet nach bestimmten Empfehlungen. Das er einen gewissen Abstand zu allem brauchte ist verständlich, so überrollte doch die Masse an Neuerscheinungen und der Bestand an Klassikern den Rezensenten. Dabei eine bestimmtenAnzahl an Highlights herauszufiltern ist nicht einfach aber es ist Langer gelungen. Ein wirklich interessantes Werk! 4 sehr gute Sterne dafür!