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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2022

Klassisch eben…

Classic Cocktails
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Klappentext:

„Lassen Sie sich entführen! Mit dem renommierten Bartender und Gastonomen Cihan Anadologlu reisen wir in die Welt der Cocktails und Bars. Entdecken Sie über 200 Rezepte, die für Bar-Profis ...

Klappentext:

„Lassen Sie sich entführen! Mit dem renommierten Bartender und Gastonomen Cihan Anadologlu reisen wir in die Welt der Cocktails und Bars. Entdecken Sie über 200 Rezepte, die für Bar-Profis zum Einmaleins gehören und auch zuhause garantiert gelingen. Neben Berühmtheiten wie Bloody Mary, Caipirinha oder dem erfrischenden Gin & Tonic erhalten Sie einen umfangreichen Überblick über die Cocktail-Klassiker, auf kunstvollen Bildern perfekt in Szene gesetzt von Daniel Esswein. Dem Gin wird darüber hinaus ein umfangreiches Kapitel gewidmet. Und damit Sie zu Hause mit der Zubereitung prickelnder Drinks loslegen können, erhalten Sie viele praktische Hinweise zur Ausstattung für Einsteiger wie für Profis sowie zu den wichtigsten Techniken an der Bar.“



Wer sich mit Cocktails auskennt, wird hier wirklich nichts Neues finden. Die Welt der sozialen Medien bietet da bereits eine enorme Spannweite zu diesem Thema und auch in der Buchwelt gibt es bereits sehr viele Bücher dazu. Braucht es dann überhaupt so ein Buch? Für Anfänger oder eben auch Schöngeister der exquisiten Buchkunst bestimmt. Die Aufmachung ist wirklich ein Hingucker: die leicht quadratische Größe, das schwarze Cover, die einzeln fotografierten Drinks…die Rezepte, die Gliederung….alles wirkt elegant, klassisch und edel.

Wie schon im Klappentext steht, wird hier dem Gin eine größere Seitenzahl eingeräumt. Ich vermisse dann bei zu speziellen Kapiteln immer gern Details: nicht jedes Tonic passt zu jedem Gin! Nicht jedes Glas ist für einen GinTonic geeignet! Rühren? Shaken? Schütteln? Mixen? Flavour? Orangenscheibe oder Zitrone oder doch liebe ein Zweig Rosmarin? Diese wichtigen Parts wurden hier leider nur sehr stiefmütterlich oder gar nicht behandelt.

Kurzum: für Einsteiger ein sehr gelungenes Buch aber für Kenner gibt es hier keine Highlights. 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.01.2022

Pizza geht immer!

Pizza
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Klappentext:

„Pizza-Liebhaber aufgepasst: Jetzt geht’s rund! Mit dieser Sammlung von 50 Pizza-Rezepten geht beim gemeinsamen Abend mit Familie und Freunden niemand leer aus. Wir starten mit den beliebtesten ...

Klappentext:

„Pizza-Liebhaber aufgepasst: Jetzt geht’s rund! Mit dieser Sammlung von 50 Pizza-Rezepten geht beim gemeinsamen Abend mit Familie und Freunden niemand leer aus. Wir starten mit den beliebtesten Klassikern wie Magherita und Quattro-Stagione und enden mit Ricotta-Focaccia und Karnevals-Calzone. Perfekte Rezepte zum Nachmachen: für die Kleinen und die Großen, Anfänger und Fortgeschrittene, für die, die gerne Teilen und auch die, die ihre Pizza lieber alleine verspeisen – Pizza für Alle!“



Natürlich dürfen hier die Klassiker wie Magharita, Salami etc… nicht fehlen aber es gibt auch „neue“ Rezepte zu entdecken! Das Buch ist wahrlich köstlich aufgemacht und die vielen Fotos lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen und man kann einfach nicht anders als sich entweder beim Italiener des Vertrauens gleich eine Pizza zu bestellen oder an den eigenen Herd zu schwingen. Die Rezepte sind klar und deutlich angeordnet, die Bilder brillant und so kleine Texte ergänzen und lockern gewisse Lücken gekonnt auf. Wichtig natürlich für den Start: der perfekte Teig! Ohne dem geht nichts und ja, das Rezept hierzu ist ganz ok. Schlussendlich wird jeder Hobby-Koch da so sein eigenes Rezept haben und genießen. Danach folgt der Belag…hier steht klar fest: Die Frische macht‘s!

Ein wenig ungenau ist die Angabe ob Ober- oder Unterhitze oder Umluft genutzt werden sollte…da muss eben jeder Koch für sich das Beste herausfinden.

Alles in allem ein gelungenes Pizza-Buch mit köstlichen Rezepten. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 10.01.2022

Das Alte ist verschwunden…

Charmante Chalets
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Klappentext:

„Das Zusammenspiel von Berglandschaften und Architektur findet einen einzigartigen Ausdruck in den stilvollen Chalets der Alpen: Geschmackvoll inszenierte Kleinode eingebettet in die atemberaubende ...

Klappentext:

„Das Zusammenspiel von Berglandschaften und Architektur findet einen einzigartigen Ausdruck in den stilvollen Chalets der Alpen: Geschmackvoll inszenierte Kleinode eingebettet in die atemberaubende Schönheit der markanten Gipfel und lieblichen Tälern. Mit beeindruckenden Bildstrecken präsentiert dieses Buch die schönsten Refugien der alpinen Bergwelt mit atemberaubenden Ausblicken auf verschneite Landschaften. Ob rustikal und traditionell oder schlicht und elegant – auf imposante und individuelle Weise versprühen die Projekte den einzigartigen Charme von Natürlichkeit, Geborgenheit und herausragendem Design. Ein Bildband, der inspiriert, fasziniert und Urlaubsgefühl ganz stilvoll ins eigene Zuhause bringt.“



Früher nannte man sie stumpf „Schutzhütten“, „Berghütten“…heute sagt man „Chalet“ dazu. Nicht nur der Name und die Optik haben sich stark verändert sondern auch das Seelenleben der Hütten selbst. Früher als gewisser Nutzraum, urig gemütlich mit Herrgotts-Winkel, Vorratskammer und eingebautem Bett (am besten noch mit karierte Bettwäsche), ist heute nichts mehr davon zu sehen. Chalets sind modern, für meine Begriffe kühl und überall gleich aufgebaut. Der alte Charme ist weg, der neue Stil soll‘s richten.

Dieser Bildband zeigt hier wirklich anschaulich diverse Objekte im typischen gehobenen Callwey-Stil. Starke Bindung, große und brillante Bilder und kleine Anekdoten dazu….zur Optik und Haptik gibt es hier keinen Grund zur Beanstandung.

Bei den Häusern an sich…naja…das ist nunmal Geschmacksache. Fest steht aber: kennst du eines, kennst du alle. Der Stil ist überall recht ähnlich, das Alte ist verschwunden, das neue Moderne eingezogen und der Stil ist eben opulenter geworden als damals. Es fehlt hier einfach an den knarzigen Geschichten die damals in den alten Balken „klebten“, es fehlt an Charakter, es fehlt an…Geschichte. Diese Umbauten bzw. Neubauten zeigen, dass man Altes auch manchmal einfach nur verunstalten kann und schwupp…ist der Zauber weg…

Fazit: ein optisch und haptisch wunderbares Coffetable-Book das wieder diese beiden Erwartungen erfüllt. Der Inhalt konnte mich nicht überzeugen - 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.01.2022

4 Sterne

Allein
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Klappentext:

„Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt, und nie war elementarer zu spüren, wie brutal das selbstbestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich ...

Klappentext:

„Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt, und nie war elementarer zu spüren, wie brutal das selbstbestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich sein allein? Und warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das Alleinleben als schambehaftetes Scheitern wahrgenommen?

Im Rückgriff auf eigene Erfahrungen, philosophische und soziologische Ideen ergründet Daniel Schreiber das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft. Dabei leuchtet er aus, welche Rolle Freundschaften in diesem Lebensmodell spielen: Können sie eine Antwort auf den Sinnverlust in einer krisenhaften Welt sein? Ein zutiefst erhellendes Buch über die Frage, wie wir leben wollen.“



Autor Daniel Schreiber beschreibt ein aktuelles Thema und zeigt dem Leser auf, was dieses „allein“ mit einem macht. Er geht ruhig und besonnen vor und beschreibt in entspanntem Ton seine Erfahrungen, Sichtweisen…er wertet nicht. Oder doch? Als Leser muss einem klar sein, dass hier ist kein Ratgeber sondern seine Ansicht. Man kann diese Meinung nicht verallgemeinern, aber man kann sie lesen und sich selbst dann eine Meinung bilden. Er geht in vielen Parts philosophisch vor und dies erschlägt den Leser in keinster Weise - ganz im Gegenteil. Genau diese Gedanken lassen die eigenen anregen und nachdenken. „Allein sein“ ist viel mehr als allein und trübe in einer Ecke des Zimmers zu sitzen und Trübsal zu blasen…Allein sein kann auch etwas besonderes sein. Man muss manchmal nur Gedanken und Meinungen zulassen, ohne diese gleich zu werten oder gar für sich selbst als wertendes Ergebnis festzuhalten.

Für mich eine sehr gute Beleuchtung zum Thema und deshalb gibt es auch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.01.2022

Berührt bis ins Mark…

Papa stirbt, Mama auch
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Klappentext:

„Ein Buch, das uns alle betrifft: Maren Wursters zutiefst berührende Reflektion über Fürsorge und Übergriffigkeit, Krankheit und Tod – und die Suche nach der eigenen Geschichte.



Ein persönliches, ...

Klappentext:

„Ein Buch, das uns alle betrifft: Maren Wursters zutiefst berührende Reflektion über Fürsorge und Übergriffigkeit, Krankheit und Tod – und die Suche nach der eigenen Geschichte.



Ein persönliches, in seiner Offenheit radikales, überraschend tröstliches Buch über den Abschied von den Eltern – und der literarische Versuch, die eigene Herkunft zu ergründen. Der Vater liegt auf der Intensivstation, die demenzkranke Mutter wird in einem Pflegeheim betreut. Dazwischen steht die Tochter, selbst Mutter eines kleinen Kindes, und muss sich kümmern, weiß aber nicht, wie. Sie fängt an, sich zu erinnern: an ihre Kindheit, an das Ferienhaus in Spanien, aber auch an die Sucht des Vaters und die Unnahbarkeit der Mutter. Und während sie das Leben der Eltern vom Moment des Sterbens aus erzählt, begreift sie nach und nach, was die beiden eigentlich für Menschen waren, was für ein Mensch sie selbst geworden ist.“



Manchmal gibt es Bücher, die will man eigentlich gar nicht lesen, weil die Vogelstrauß-Politik manches Mal beim Menschen das Einfachste zu sein scheint. Tut das gut? Nein. Wir können uns vor so vielen Dingen und Situationen nicht verstecken und verschließen, denn sie werden kommen, eines Tages…ob wir wollen oder nicht.



Autorin Maren Wurster hat mir das wieder klar gemacht. In ihrem Buch beschreibt sie eine Art Sterbebegleitung ihrer Eltern aber nicht in dem Sinne wie man das „professionell“ kennt, sondern wie man es als Kind seiner Eltern macht - mit Liebe bis zum Schluss, egal was war…Wurster erzählt von ihrem Vater, der vom Alkohol zerfressen war und der dafür seine Quittung des Lebens bekommt - er liegt im sterben. Wursters Mutter führt ihr eigenes Leben weit ab von dem, was sie weiß: sie hat eine fortschreitende Demenz und geht in ihrem Kopf ihren eigenen Weg des Lebens bis zum Schluss. Wursters Worte sind nicht nur berührend und traurig, ja sie quälen den Leser genau an der Stelle wo es richtig schmerzt. 140 Seiten braucht es dafür, dass man als Leser aufwacht und darüber nachdenkt wie man selbst damit umgehen würde. Braucht man dann so ein Buch? Umbedingt! Es zeigt, dass es einem nicht nur allein so geht. Alle Kinder ziehen irgendwann dieses Los des Schicksals. Wurster begleitet die beiden und erlebt eine riesige Kraft der Liebe zwischen ihnen, eine Liebe, an die sie selbst nicht mehr gedacht/geglaubt hätte, nach allem was war. Und vielleicht war es genau das was sie brauchte um die beiden für sich nochmal neu kennenzulernen. Wer waren ihre Eltern? Sie geht auf Spurensuche und findet sich selbst als Ergebnis der beiden wieder.

Mein Fazit: aufwühlend, schmerzend, traurig, hammerhart, aufrüttelnd, wie ein Weckruf an alle Kinder…Ein gigantisches Buch mit einer noch gigantischeren Message. Lesen! Unbedingt lesen und mit sich selbst darüber sprechen…5 von 5 Sterne! Wobei diese wahrlich noch untertrieben sind!