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Veröffentlicht am 20.09.2021

Zu viele Experimente

Mein grünes Familienkochbuch
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Klappentext:
„Eine pflanzenbetonte Ernährung liegt voll im Trend – weil sie gesünder ist und weil Nachhaltigkeit und Klimaschutz immer wichtiger werden. Auch die Familienküche wird immer grüner, viele ...

Klappentext:
„Eine pflanzenbetonte Ernährung liegt voll im Trend – weil sie gesünder ist und weil Nachhaltigkeit und Klimaschutz immer wichtiger werden. Auch die Familienküche wird immer grüner, viele Kinder und Jugendliche sind Vegetarier aus Überzeugung. Dr. Silja Schäfer, TV-Ernährungs-Doc und Mutter von zwei Kindern, erklärt, wie eine moderne grüne Familienküche ganz einfach gelingen kann – ohne Stress und ohne dass man sich Gedanken machen muss, ob die Kids mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Bei den alltagstauglichen Rezepten spielt jede Menge Gemüse die Hauptrolle. Silja Schäfer zeigt, worauf es bei einer gesunden Familienernährung ankommt, warum regelmäßige Mahlzeiten und längere Esspausen wichtig sind und wie die Kids zu echten Fans von „Grünzeug“ werden. Neben nützlichen Tipps für den Grundvorrat und genialen Meal-Prep-Ideen gibt es als besonderen Clou clevere Baukästen mit Empfehlungen, wie sich die Rezepte bei Bedarf an die verschiedensten Bedürfnisse in der Familie anpassen lassen. So schmeckt gesunde Ernährung Groß und Klein!“

Frau Dr. Schäfer versucht in diesem Kochbuch, das grüne Bewusstsein bei den Hobbyköchen und den Essern zu aktivieren. Die Rezepte sind übersichtlich angeordnet und sind in Bild und Text sehr ausgewogen angeordnet. Leider sind mir persönlich viele Grundrezepte zu sehr „verhunzt“. Eine Minestrone ist nunmal eine Minestrone und da brauch nichts anderes rein, genau so wie in einen Zitronenkuchen keine Zucchini zu Hause ist. Leider wurden mir mit zu vielen klassischen Rezepten zu sehr experimentiert und hier und da eben etwas „dazu gemischt“. Der grüne Gedanke kommt dabei nie zu kurz, aber sind doch gerade bei klassischen Rezepten auch die grünen Gedanken immer wichtig. Zudem fehlte mir einfach hier und da der Part mit Bio/Öko im Einkaufsverhalten, denn genau da fängt das Kochen ja bereits an und auch die gesunden Aspekte hätten in Bezug auf Krankheiten oder Körper etwas mehr ausgefeilt werden können.
Überzeugt hat mich es nicht, aber es hat recht gute Ansätze und genau dafür vergebe ich gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.09.2021

Toxisch, teuflisch, süchtig

Shuggie Bain
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Klappentext:

„Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über ...

Klappentext:

„Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt. Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt - und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss. Ein großer Roman über das Elend der Armut und die Beharrlichkeit der Liebe, tieftraurig und zugleich von ergreifender Zärtlichkeit.“



Was hier so „weich“ dargestellt wird, entpuppt sich beim lesen als eine extrem toxische Geschichte, die nach Alkohol regelrecht stinkt. Autor Douglas Stuart hat eine enorme, kraftvolle und extrem intensive Geschichte verfasst, dessen Hauptprotagonist „Shuggie“ besser nicht hätte beschrieben sein können. Gleich vorweg: das Buch hat mich nicht so umgehauen, wie es andere Bücher dieses Jahr bereits getan haben, aber, und nun kommt das große ABER: man liest dieses Buch , taucht in die Seele von Shuggie und Mutter Agnes ein und will eigentlich garnicht weiter lesen. Warum? Die Worte, die Stuart hier wählt sind heftig aber dennoch klar gesetzt. Punktgenau beschreibt er Situationen die man eben lieber nicht „sehen“ will, die man gern verdrängt, die gern hinter den Kulissen spielen könnte und genau das ist die Krux bei dieser Geschichte: man will eigentlich nicht und ist dennoch gefesselt und liest immer weiter.

Die Story ist für weltoffenen Menschen gedacht. Warum? Nur wer mit offenen Augen und Verstand durch diese Welt geht, wird hier nicht den Schreck seines Lebens erhalten. Stuart beschreibt eine sehr gesellschaftskritische Zeit, eine Stadt, in der der Staub alles und jeden überdeckt und die Tristesse bei jedem Bürger in einer Art Wohngemeinschaft wohnt. Douglas Stuart nimmt kein Blatt vor den Mund und hat mit seiner klaren Wortwahl es dennoch geschafft, Situationen nicht immer direkt auszusprechen, sondern gekonnt durch verschiedenen Faktoren den Leser „aufzudrängen“. Dieses aufdrängen ist auch notwendig, sonst verstehen wir die Story rund um Shuggie nie…Diese Art von Schreibstil war dafür perfekt gewählt und hat mich zutiefst beeindruckt. Hier und da gab es ein paar Längen, ein paar Situationen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen oder die so nach Alkohol stinken, das einem beim lesen schlecht wird. Das dieses Buch einen Preis erhalten hat, ist mir dennoch ein Rätsel. Wie gesagt, wer mit einem offenen und wachen Blick die Welt sieht, entdeckt hier nichts Neues, sondern eine Story, die unschön ist, aber eben nunmal überall spielen könnte. Von einem Leben in der Gosse liest niemand gern, aber dennoch ist es allgegenwärtig und ja, da gebe ich Douglas Stuart recht, auch darüber muss gesprochen werden. Nichts darf einfach so verharmlost werden oder einfach „tot-geschwiegen“ werden wenn es doch da ist.

Eine sehr beeindruckende Geschichte, der ich 4 sehr gute Sterne gebe, die aber dem äußert gelungenen Schreibstil und weniger der Story vergeben werden. Selten so eine heftige und toxische Geschichte gelesen, die nachhallt und den Leser immer wieder zum nachdenken anregt. Beeindruckend, aber mit Sicherheit nicht jeder Lesers Lieblingsbuch….

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Klein aber dafür sehr informativ

Das pfeifen die Spatzen von den Dächern
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Klappentext:

„Was mache ich mit einem Jungvogel, der aus dem Nest gefallen ist? Welchem Vogel gehört die tolle Feder, die ich gefunden habe? Lars Lachmann und sein Team beim NABU beantworten jedes Jahr ...

Klappentext:

„Was mache ich mit einem Jungvogel, der aus dem Nest gefallen ist? Welchem Vogel gehört die tolle Feder, die ich gefunden habe? Lars Lachmann und sein Team beim NABU beantworten jedes Jahr tausende Fragen zu unserer heimischen Vogelwelt. Aus den FAQs der Vogelfreunde ist dieser praxisnahe Ratgeber entstanden. Er behandelt, geordnet nach Jahreszeiten, die wichtigsten Themen rund um Vogelkunde und Vogelschutz. Egal ob kurz und knapp oder mit wissenschaftlichem Hintergrund: die Antworten sind stets leicht verständlich und enthalten viele Tipps für praktischen Artenschutz von Januar bis Dezember.“



Gleich vorweg: der erfahrene (Hobby)Ornithologe wird hier zwar keine News finden, aber dennoch einen informativen und sehr gut recherchierten Ratgeber vorfinden, welcher durchaus lesenswert ist. Die Aufteilung in die Jahreszeiten und zusätzlichen ausgewählten Vogelporträts geben wunderbare Einblick und Tipps für eine gute Beobachtung vor allem einen geschulteren Blick auf unser Flugpersonal in Garten & Co.. Natürlich geht Autor Lars Bachmann in diesem dünnen Heftchen nicht zu weit in die Tiefe, aber beispielsweise den Zug der Vögel nach dem Winter wieder hier in unsere Heimat oder Vogelstimmen werden fachlich und verständlich erklärt. Kleines Highlight hier in diesem Buch: die wunderschönen Fotos. Man bleibt teilweise richtig daran kleben, denn die Feinheiten vom Gefieder bekommt man ja nicht immer so dicht vor‘s Auge.

Ein kompakter und informativer Ratgeber, der wahrlich sehr gut ist und somit 4 von 5 Sterne verdient.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein Prachtstück in der Literaturwelt

Inneres Wetter
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!ein besonderes Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Eines Frühlingsmorgens schlägt Bettina Melker ihren beiden Geschwistern einen Überraschungsbesuch bei ihrem verwitweten Vater vor. Er wird 77, im Oktober, ...

!ein besonderes Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Eines Frühlingsmorgens schlägt Bettina Melker ihren beiden Geschwistern einen Überraschungsbesuch bei ihrem verwitweten Vater vor. Er wird 77, im Oktober, am Nationalfeiertag. In den Monaten bis zu dem Fest verdichten sich die Spannungen im Leben der alternden Kinder – als ob sie Rechenschaft ablegen müssten vor einem beobachtenden Auge. Doch schließlich reisen sie mit ihren Partnern oder dem Hund – und mit einigen Selbstzweifeln – ins beschauliche Westfalen. Was hält Familien zusammen? Woran bemisst sich ein gelungenes Leben? Mit viel Sinn für Komik und einer eigenwillig schönen Sprache erzählt Elke Schmitter in ihrem neuen Roman von einem Familientreffen auf schwankendem Grund.“



Die Themen Familie, Heimat und Herkunft ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden und wird immer häufiger Fokus in der Literatur. Autorin Elke Schmitter hat hier, in meinen Augen, den Kern so perfekt getroffen, wie ich es selten bis jetzt gelesen habe. Mit ihrem akkuraten und scharfsinnigen Blick beschreibt sie eine Familie und ihre Mitglieder, dass es nur so ein Fest war. Ihre Wortwahl ist dabei so herrlich feinsinnig. Mal geschwollen, mal trübe, mal scharfzüngig. Das schöne dabei, sie „redet“ dabei nicht viel, sondern trifft mit nur wenigen Worten den Kern der Sache. Manchmal wirkt es erschreckend perfekt und die Geschichte hallt ungemein nach. Schmitters Ausdruck zeigt sich immer wieder in wohlgeformten und tiefgründigen Feinheiten. Es muss dem Leser hier gestattet sein, in Ruhe diese Geschichte zu lesen und aufzunehmen. „Einfach mal so nebenbei“ ist hier nicht möglich um den Sinn und die Tiefe genau zu erkennen. Die bildhaften Beschreibungen geben dem Ganzen dann noch die Krone obenauf. Man bekommt ein Kopfkino in feinstem Wortklang präsentiert und der Titel passt schlussendlich besser als kein anderer.

Ein Buch für den anspruchsvollen und wortliebenden Menschen/Leser, der gern zwischen den Zeilen liest, Kleinigkeiten aufnimmt und sich damit das perfekte Bild dieser Geschichte schafft. Selten so ein Lesehighlight gelesen - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Setzt die Segel!

Freiheit auf Zeit
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Klappentext:

„Jede Weltumsegelung ist eine Liebesgeschichte. Erzählt von Männern und Meeren, von Frauen und Freiheit. Und von der Verwirklichung lang gehegter Träume. Vor diesen Geschichten sei gewarnt. ...

Klappentext:

„Jede Weltumsegelung ist eine Liebesgeschichte. Erzählt von Männern und Meeren, von Frauen und Freiheit. Und von der Verwirklichung lang gehegter Träume. Vor diesen Geschichten sei gewarnt. Sie können akutes Fernweh auslösen und Reisefieber verursachen, bis hin zu dem drängenden Verlangen, jetzt, gleich und hier alles stehen und liegen zu lassen, auf ein Boot zu steigen und davon zu segeln. Als Gegenmittel wirken vorübergehend nur Gebrauchtbootanzeigen und das Verteilen von Kreuzchen auf dem Globus. Zwölf Reisen deutscher Weltumsegler zeichnet dieses Buch nach, basierend auf zwölf Interviews mit Paaren, Solo-Seglern und einer Familie. Zwölf Träume, zwölf Entscheidungen des Loslassens, zwölf Mal vollkommene Freiheit….“



Kristin Müller lässt hier insgesamt 12 Geschichten die Segel aufblähen und wir erleben als Leser nicht immer nur romantische Seiten des Segelns. Jeder der 12 Geschichten hat ihren eigenen Ton, teilweise rau, manchmal emotionslos, manchmal komplett euphorisch…genau wie die See manchmal ruhig und manchmal stürmisch sein kann. Neben den Segelerfahrungen werden auch Routen etc. geteilt und der Leser kann sich so ein besseres Bild vom Geschehen machen. Fachbegriffe lassen einen im,er wieder im Glossar nachblättern und behindern natürlich den Lesefluss, aber wie will man sonst dieser „Kunst“ gerecht werden? Fachlich muss es dann eben genau so sein.

Alles in allem sehr interessant aber eben auch speziell - ich vergebe 4 von 5 Sterne.