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Veröffentlicht am 09.08.2021

Kulinarisches San Sebastián

San Sebastián
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Klappentext:

„Neben ihrer traumhaften Lage am Golf von Biskaya, mit den Bergen des Baskenlands im Rücken, bietet San Sebastián eine einzigartige Küche: Von Pintxos bis zur Sterneküche hat die Stadt einfach ...

Klappentext:

„Neben ihrer traumhaften Lage am Golf von Biskaya, mit den Bergen des Baskenlands im Rücken, bietet San Sebastián eine einzigartige Küche: Von Pintxos bis zur Sterneküche hat die Stadt einfach alles zu bieten, was Genießerherzen höherschlagen lässt. Und dass Donostia den Ruf hat, die innovativsten Köche Spaniens zu beheimaten, lässt sich schon daran erkennen, dass mit Elena Arzak hier eine der besten Köchinnen der Welt zu finden ist!“



Die Rezepte die hier zu finden sind, lassen jedes Koch-Herz höher schlagen! Die Buchreihe wird mit diesem wunderschönen Landstrich erweitert und beinhaltet wieder köstliche und sehr traditionelle Rezepte der Region. Mit außergewöhnlichen Gewürzen und Praktiken werden aber auch einige richtige kulinarische Highlights beleuchtet. Neben kleinen Pntxos gehen wir bis hin zu süßen Dingen des Lebens wie Goxua.

Neben nachvollziehbaren Rezepten stehen auch die anregenden Bilder im Vordergrund. Wer Fragen hat zu Gewürzen und Co., bekommt im letzten Teil des Buches in der Warenkunde Antworten.

Wie immer, ein rundum gelungenes Kochbuch aus einer wunderschönen Region - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Sagenhafter Watzmann

Abenteuer Watzmann
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Klappentext:

„Die Sage. Das Wetter. Die Ostwand. Die Todesopfer. Und still ruht der See. Eine bildgewaltige und facettenreiche Liebeserklärung an das majestätische Bergmassiv inmitten des Nationalparks ...

Klappentext:

„Die Sage. Das Wetter. Die Ostwand. Die Todesopfer. Und still ruht der See. Eine bildgewaltige und facettenreiche Liebeserklärung an das majestätische Bergmassiv inmitten des Nationalparks Berchtesgaden. Mit authentischen Texten und Interviews z.B. zur Winterüberschreitung von Ines Papert, zum schnellsten Ostwand-Durchstieg oder der schnellsten Gipfelüberschreitung genauso wie zum Almabtrieb und zum Leben rund um und auf dem Berg durchs ganze Jahr. Ein Muß für alle Bergfreunde.“



Man kann ja über den Watzmann sagen was man will, aber er ist und bleibt immer mit Geheimnissen und Mythen eingehüllt. Dieses Buch hier ist eine wunderschöne Hommage an das Bergmassiv und zeigt nicht nur die Geologie sondern auch den Lebensraum für Pflanzen und Tiere auf. Mit wahrlich eindrucksvollen Bildern und imposanten, kurzweiligen Texten werden wir Leser hier regelrecht entführt. Man blättert von Seite zu Seite und spürt die gewisse Anziehung, die der Watzmann auslöst. Von Nord nach Süd, Ost nach West, von Frühling bis Winter erleben wir hier alle möglichen Jahreszeiten und Lagen aber nicht nur das. Natürlich gibt es auch Mythen und Sagen und genau die werden hier dem Leser näher gebracht.

Die Optik und Haptik ist herausragend genial und sehr passend. Die Größe mutet einem Coffetable-Book ähnlich und die Seiten und die Qualität der Bilder durch Druck und Farben ist wirklich erwähnenswert toll. Ja, dieses Buch ist ein Muss für alle Bergfreunde und die, die es vielleicht werden wollen. So oder so, begeistert dieses Buch komplett und erhält verdiente 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Zu viel Spökenkiekerei

Die Leuchtturmwärter
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Klappentext:

„In der Silvesternacht verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Männer spurlos von einem Leuchtturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Der zum Abendessen gedeckte Tisch unberührt. Die ...

Klappentext:

„In der Silvesternacht verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Männer spurlos von einem Leuchtturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Der zum Abendessen gedeckte Tisch unberührt. Die Uhren sind stehen geblieben.



Zurück bleiben drei Frauen, die auch zwei Jahrzehnte später von dem rätselhaften Geschehen verfolgt werden. Die Tragödie hätte Helen, Jenny und Michelle zusammenbringen sollen, hat sie aber auseinandergerissen. Als sie zum ersten Mal ihre Seite der Geschichte erzählen, kommt ein Leben voller Entbehrungen zutage – des monatelangen Getrenntseins, des Sehnens und Hoffens. Und je tiefer sie hinabtauchen, desto dichter wird das Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, Realität und Einbildung.“



Emma Stonex hat den Roman „Die Leuchtturmwärter“ verfasst. Sie schafft es, das Feeling des Meeres gerade zu Beginn des Buches sehr gekonnt und authentisch einzufangen. Ihre Beschreibungen gehen unter die Haut, ebenso die Beschreibungen ihrer Charaktere. Egal ob die Wärter oder deren Partnerinnen - wir lernen sie alle kennen und werden so zu einem gewissen Teil der Geschichte. Stonex hat dabei einen besonderen Schreibstil: wenn jeder der Darsteller seine Geschichte erzählt, muss man genau lesen und auf viele Parts achten, um nicht den Faden zu verlieren oder gar wichtige Details zu überlesen. Hier öffnen sich Seelen und der aufmerksame Leser wird hier in gewisser Weise belohnt, wenn er die Chance nutzt und diese analysiert. Die Sichtweisen der Herren und der Damen zu erlesen war recht interessant und gestaltet sich für analytische Leser als Leckerbissen. Hier sind die Seelen geschunden und das rein nur vom Meer, vom Leuchtturm und von dem kargen, einsamen Leben. Man muss am Meer mit dem Meer leben, sonst ist man verloren….

Wie viele wissen, lese ich gern zwischen den Zeilen und so ist auch hier und da etwas zu finden, das die Geschichte besonders macht. Aber ab der Mitte des Buches verläuft sich aber meine Begeisterung im Sande, denn Stonex schweift mir dann einfach zu sehr ins Fantasy-Milieu ab und versucht den Leser bewusst unbewusst hinters Licht zu führen und eigentlich tut es der Geschichte gar nicht nötig, denn jeder realistische Leser, ahnt, was damals wie passiert sein könnte/muss. Hier an der Küste würden wir von Spökenkiekerei sprechen… Man wartet auf die Auflösung des Verschwindens und erhält ein Ende, das sich die Autorin lieber gespart hätte. Hier quillt leider der Kitsch heraus und die Gischt des Meeres vernebelt dem Leser die Sicht. Es gibt hier und da ein paar bildhafte Punkte, die man der nautischen Mystik zuordnen kann, wenn man sich damit auskennt. Wer dies nicht tut, wird für immer ein offenes Ende haben und unbefriedigt zurück bleiben. Dass sich dann die „verhassten“ Damen….egal…das wäre gespoilert um hier weiter ins Detail zu gehen. Schlussendlich hat mir persönlich das Ende die komplette Geschichte etwas verhagelt. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne, aber mehr werden es definitiv nicht.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Wenn die Stille schreit

Der Nachtstimmer
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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Eine Hafenstadt in Südholland, bevölkert von Misanthropen und Hinterwäldlern. Ein Orgelstimmer, der seine Arbeit nur in der Stille der Nacht verrichten kann. Und ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Eine Hafenstadt in Südholland, bevölkert von Misanthropen und Hinterwäldlern. Ein Orgelstimmer, der seine Arbeit nur in der Stille der Nacht verrichten kann. Und eine Furie von Frau, so schön wie furchteinflößend, die bereits ganz anderen den Kopf verdreht hat.

Der Orgelstimmer Gabriel Pottjewijd hat‘s nicht leicht! Arbeiten kann er am liebsten nur in der Nacht, wenn die Stille ihn umgibt und endlich das Gebrabbel der Menschen und deren immer aufkeimende Lärmerei endlich verstummt. Hat er doch eine so wichtige Aufgabe! Ohne Orgel keine Kirche! ’t Hart erzählt dem Leser nicht nur etwas über die besondere Aufgabe eines Orgelstimmers und wie diese generell funktioniert, nein, er nimmt uns mit an die Hand in seine kleine Welt in der Hafenstadt, in der es vor Menschenhassern nur so wimmelt. (Achtung, Ironie!) Was ist die Welt doch schlecht und böse! Mit enormen Feinsinn und Gespür erzählt er nicht nur die Zerrissenheit der Menschen sondern auch die ihrer Seelen. Die Lärmerei nimmt ’t Hart genau unter die Lupe und eröffnet dem Leser nicht nur absurdes sondern auch manchmal das Spiegelbild einer Generation selbst. Er nimmt Ironie und Humor in seine Worte die aber verstanden werden sollen, sonst hat der Leser hier keine Chance. Sein Sprachstil ist gehoben, kultiviert und strotzt nur so vor Metaphern. Auch hier kann ich nur mit Fug und Recht behaupten, das dem aufmerksamen Leser ein wahres Meisterwerk vor den Augen liegt, wenn man es verstehen kann und sich darauf einlässt. Ohne überheblich klingen zu wollen, aber hier bedarf es einer Leserschaft mit einem gewissen Intellekt und einer gewissen Auffassungsgabe. Einfaches lesen ist hier nicht machbar, hier geht es darum, die Worte von Marten ’t Hart zu entschlüsseln und wer dies erlangt, hat einen Hauptgewinn der Literatur. Er hat so ein Feinfühligkeit in seinen Worten, so eine Poesie, eine so große Arroganz und besondere Art, die Kirche genau zu beleuchten, eine Art Gefühle und Emotionen zu kidnappen und frei zu lassen, das es nur so kracht! Hätten Sie gedacht, das man böse Menschen mit einem Notenbuch in die Flucht schlagen kann? Oder das eine brasilianische Witwe mehr als nur Samba im Herzen trägt? Suchen Sie mal nach dem Sinn dahinter! Hier werden Sie definitiv mit einem Staunen ein Buch beenden, welches Sie so noch nie gelesen haben! Hier erleben wir ein Meisterwerk der Sprachkunst mit liebenswerten Charakteren, die einen enorm ans Herz wachsen und mit denen man in allen Facetten „leidet“.
Es war mein erster Roman von Marten ’t Hart und es wird definitiv nicht mein letzter sein! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Kaltes Herz

Klopf an dein Herz
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Klappentext:

„Diane hat es als Kind nicht leicht, denn ihre Mutter lehnt sie ab. Die Schwester hingegen ist Mutters Liebling. Trotzdem entwickelt sich Diane zu einer starken Persönlichkeit. Sie wird Kardiologin ...

Klappentext:

„Diane hat es als Kind nicht leicht, denn ihre Mutter lehnt sie ab. Die Schwester hingegen ist Mutters Liebling. Trotzdem entwickelt sich Diane zu einer starken Persönlichkeit. Sie wird Kardiologin und kümmert sich um kranke Herzen, ganz im Sinne des Dichters Alfred de Musset, der sagte: »Klopf an dein Herz, denn da sitzt dein Genie.« Doch damit entfesselt sie zerstörerische Kräfte.“



Die Eltern prägen nicht nur die Erziehung eines Kindes, sondern auch das Verhalten und den inneren Halt nach dem Wichtigsten - Geborgenheit, Liebe und Vertrauen - eigentlich. Bei Diane war es anders. Ihre Mutter hat sie „verstoßen“. Sie war für sie nie da, hat ihr nie das verletzte Knie gepustet oder mal eine Umarmung geschenkt, zu der es keinen Grund brauchte. Diese Kälte hat Diane geprägt. Das Kind ist versaut und auf der ständigen Suche nach Liebe. Aber ihre Definition ist eine andere als bei geliebten Kindern….Ihre vermeintliche Stärke ist aus einer Kühle entstanden, die nur eines zeigt: zu funktionieren. Ihr geschundenes Kinderherz wuchs zu einem kalten Erwachsenen heran und sie hat den Drang, Herzen zu reparieren - kurzum, sie wird Kardiologin. Was der Leser aber dann erfährt, ist keine leichte Kost, denn Diane entwickelt sich auch jetzt immer noch weiter und stumpft ab. Diese Art ist nicht unbedingt die richtige für den Beruf einer „Retterin“ der Herzen.

Auch hier stecken die Details zwischen den Zeilen und es ist ein Fest hier Metaphern und Aphorismen zusammenzusetzen und sie Diane zuzuordnen. Dem aufmerksamen und analytischen Leser wird hier ein kleine Schmuckstück kredenzt, das vor Kraft und Intensität strotzt.

Ein echtes Leseabenteuer und genau dafür gibt es 4 von 5 Sterne.

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