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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2021

Intim und sinnlich

Die Letzten ihrer Art
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!ein Lesehighlight!



Klappentext:

„Intime Bilder, die den großen Tieren ganz nah kommen

Ein Projekt, das dem preisgekrönten Fotografen persönlich am Herzen liegt

Joachim Schmeisser hat vom Aussterben ...

!ein Lesehighlight!



Klappentext:

„Intime Bilder, die den großen Tieren ganz nah kommen

Ein Projekt, das dem preisgekrönten Fotografen persönlich am Herzen liegt

Joachim Schmeisser hat vom Aussterben bedrohte Wildtiere Afrikas im Amboseli-Nationalpark in Kenia aufgenommen, wo Massai dafür sorgen, dass keiner sie gefährdet.“



Es ist nicht mein erstes Buch von Joachim Schmeisser und gebe es gern zu, ich hin seinen Fotos verfallen. Hier steht ein Wort im Klappentext, welches sich auf die Bilder legt wie ein Schleier: „intim“. Genau so sind diese Fotos und sie scheinen schier unglaublich. Schmeisser ist ein Meister seines Fachs und weiß genau, wie, wann und wo er im besten Moment den Auslöser drücken sollte. Das was er aber hier „eingefangen“ hat, ist so unglaublich und nah, das man einfach nur staunen kann. Jede Seite ist ein neues Erlebnis in diesem großformatigen Buch und man blättert mit großer Vorfreude weiter oder auch gern mal zurück….man genießt diese Betrachtungen hier mit großer Freude und kann hier und da manchmal auch die Tränen nicht zurück halten, manchmal kommt Gänsehaut auf, manchmal Wut und Trauer….Die Massei tun alles dafür, das ihr Reich, welches Schmeisser hier fotografiert hat, zu schützen, nur werden sie es auch in Zukunft schaffen? Gerade in einer solchen Zeit wie aktuell, wirkt alles so extrem morbide und vergänglich und dann kommt ausgerechnet ein Buch über die letzten Tierarten Afrikas auf den Markt? Es ist ein Thema das wachrütteln soll, der Mensch soll endlich die Augen öffnen und für die Natur kämpfen! Wollen wir wirklich diese Geschöpfe, die hier gezeigt werden, ausrotten, ihnen den Lebensraum nehmen? Mit welchem Recht?

Ein traumhaftes Buch mit einer grandiosen Optik und Haptik! Auch hier bietet sich eher ein Lesepult zum betrachten an, denn die Größe und das Gewicht sind nicht gerade Leichtgewichte. Die Fotos sind in sepia bzw. schwarz-weiß gehalten um die Kontraste besser zu zeigen - besser geht es nicht!

5 von 5 Sterne für dieses Highlight!

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 07.07.2021

Ein Meisterwerk

Mutter Erde
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!ein Lesehighlight!



Klappentext:

„Die Bilder von Marsel van Oosten sind bekannt für das meisterhafte Zusammenspiel von Komposition, Beleuchtung, Farbe und Perspektive. In seinen Arbeiten versucht er ...

!ein Lesehighlight!



Klappentext:

„Die Bilder von Marsel van Oosten sind bekannt für das meisterhafte Zusammenspiel von Komposition, Beleuchtung, Farbe und Perspektive. In seinen Arbeiten versucht er vor allem und immer wieder zu vereinfachen, das Unnötige loszuwerden. Für ihn ist Einfachheit ist die ultimative Raffinesse. Dieser bildgewaltige Band ist eine Ode an Mutter Natur, in dem all ihre Schönheit, Vielfalt und Verletzlichkeit offenbart wird. Es ist eine künstlerische Interpretation der großartigsten Sehenswürdigkeiten, die unsere Natur zu bieten hat. Dabei geht es aber nicht nur um Schönheit, sondern auch um Dringlichkeit und Relevanz. Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Arten vom Aussterben bedroht sind und vieles in der Natur rasch verschwindet. Einige dieser Arten und empfindliche natürliche Lebensräume sind bekannt, andere nicht. Die fotografischen Arbeiten des vielfach prämierten Fotografen sind von der Natur und ihrer Erhaltung geprägt und geben somit seinen ganz persönlichen Blick auf unseren Planeten wieder.“



Eine Hommage an Mutter Erde? Richtig! Die hält man mit diesem Schwergewicht und Großformat in seinen Händen. Die Fotos von Marsel van Oosten rauben einem fast den Atem vor Schönheit. Er zeigt mit einem extremen Feingefühl welche Schönheit dieser Planet bietet, wenn man genau hinschaut. Ich will hier gar nicht weiter auf dieses Meisterwerk eingehen, denn es ist ein Erlebnis, das sich jeder selbst antun sollte. Weiter zur Optik und Haptik: Das Coffetable-Book hat eine gewaltige Größe von 27 x 36 cm und ein stolzes Gewicht von knapp 3 kg. Kurz: dieses Buch sollte man auf dem Tisch lesen oder auf einem Lesepult. Die Seitenstruktur ist enorm griffig und stark, die Brillanz der Bilder unangefochten und sehr gut gedruckt. Der feste Einband hat alles im Griff und bietet dem Leser eine echte Wonne an Lese- und Staungenuss. Ein sehr stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis!

Dieses Buch ist ein echter Knaller, ein Highlight für die Seele….unfassbar, was hier in Bildern festgehalten wurde - 5 von 5 Sterne!

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 06.07.2021

Eine Meisterin der Beobachtung

Abendflüge
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Klappentext:

„Helen Macdonald sieht in der Natur, was anderen verborgen bleibt. In ihrem lange erwarteten neuen Buch nimmt sie uns mit zu den Abendflügen der Mauersegler, erzählt von wilden Tieren, Mythen ...

Klappentext:

„Helen Macdonald sieht in der Natur, was anderen verborgen bleibt. In ihrem lange erwarteten neuen Buch nimmt sie uns mit zu den Abendflügen der Mauersegler, erzählt von wilden Tieren, Mythen und Märchen, und führt in versteckte Lebensräume, die heute im Verschwinden begriffen sind.

Über die Entfremdung von der Natur wird überall gesprochen. Doch was bedeutet das wirklich? Helen Macdonald zeigt, dass wir uns selbst nur im Wechselspiel mit unserer Umwelt wirklich verstehen können – und was wir verlieren, wenn wir unseren Platz auf dem Planeten nicht radikal überdenken. Ein persönliches und zugleich bewegend politisches Buch, das uns ermutigt, die Natur und das Leben mit neuen Augen zu sehen.“



Ich habe das Gefühl, das ich in Helen Macdonald eine Seelenverwandte gefunden habe, denn ihre Bücher, und insbesondere dieses Werk hier, sprechen mir zutiefst aus der Seele. Wie der klangvolle Titel schon aufzeigt und das Cover deutlich macht, geht es hier diesmal um Mauersegler, aber auch noch um so viel mehr. Sie geht dabei wieder so herrlich erhaben vor. Ihre Schreibweise ist genussvoll, stark und sanft zugleich, ihr Blick auf die Natur ist erstaunlich und intensiv und genau das schreibt sie in diesen Zeilen hier auch so nieder. Das es dieses Mal nicht nur um einen Flugkünstler geht, ist schnell ersichtlich und auch richtig, denn ein Porträt aus der Natur ist mittlerweile gar nicht mehr vorstellbar, ohne das Themen wie Umweltschutz etc. dabei angeschnitten oder gar vertieft werden.

Dieses Mal geht Macdonald nur noch weiter - sie zeigt dem Leser auf besondere Weise ihre Seele und schreibt sich alles was ihr zum Thema Natur und Umweltschutz einfällt runter und als Leser merkt man stark, wie tief verwurzelt dieses Person mit ihrem Umfeld ist, aber auch wir es sind mit unserem. Dieses Buch ist unheimlich tiefgründig und ein absoluter Rückzug, für alle, die dem Alltag entfliehen wollen.

Stephen Moss, Jan Haft und Helen Macdonald gehören mittlerweile zu meinem festen Portfolio in der Welt der Naturbücher. Dieses aktuelle Buch von Macdonald hier verdient klar und starke 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Was die Zeit alles mit sich bringt…

Ein englischer Winter
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Klappentext:

„England, 1978/79. Alles versinkt in Schnee und Chaos. Auf den Straßen türmt sich der Müll, es fahren weder Züge noch Busse. Die wildesten Streiks lähmen das Land und die Labour-Regierung ...

Klappentext:

„England, 1978/79. Alles versinkt in Schnee und Chaos. Auf den Straßen türmt sich der Müll, es fahren weder Züge noch Busse. Die wildesten Streiks lähmen das Land und die Labour-Regierung taumelt - dem Empire hat endgültig die Stunde geschlagen. Keine gute Zeit, um sich zu verlieben, findet Schauspielerin Candice, die schnellste Fahrradkurierin Londons. Bis sie Jones begegnet, einem frisch entlassenen Musiker, der den harschen Zeiten auch nichts entgegenzusetzen hat. Inmitten der sich überall breitmachenden Kälte kämpfen die beiden jungen Leute um einen Platz in dieser Welt.“



Wenn man diesen Roman gelesen hat, ist man erschrocken und erstaunt zugleich. Thomas Reverdy‘s Worte sind so unheimlich klar, hart, punktgenau angesetzt, das man denkt, es spielt im Hier und Jetzt und nicht vor 40 Jahren…Reverdy zeigt einen eindringliche und tiefe politische Lage eines Landes, die aufwühlt. Genau so wühlen aber auch die Protagonisten des Buches auf: Candice und ihre Schnelligkeit und Jones, der nur mit Musik leben kann. Beide sind so sehr Spiegel dieser Geschichte aber eben in Form von Menschen mit Seele und Gefühl und die Politik ist ein Spiegel der Menschen von Macht und Kontrolle - beides hat aber dennoch eine Verbindung miteinander. Das was beide empfinden, ist mehr als das was man lesen kann - hier kommen wir wieder zu dem Punkt, das ein Autor unheimlich detailliert zwischen den Zeilen schreibt und der Leser darin Fragen und Antworten findet. Politik und das menschliche Seelenheil so gekonnt in eine Geschichte zu packen, hat Seltenheitswert!

Ein großartiger Roman mit einem ganz gewissen Etwas und der nötigen Portion Pfiff für den anspruchsvollen Leser - 5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Verbindungen schaffen…

Die Architektin von New York
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Klappentext:

„New York, 1865. Die frisch verheiratete Emily Warren Roebling gerät in Panik, als sie und ihr Mann mit der Fähre im vereisten East River stecken bleiben: Es wäre nicht der erste folgenschwere ...

Klappentext:

„New York, 1865. Die frisch verheiratete Emily Warren Roebling gerät in Panik, als sie und ihr Mann mit der Fähre im vereisten East River stecken bleiben: Es wäre nicht der erste folgenschwere Fährunfall. Doch die Passagiere kommen mit dem Schrecken davon. Wie gut, dass die Stadt endlich den Bau einer Hängebrücke genehmigt hat.



Emily ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie diejenige sein wird, die diese kolossale Aufgabe zu Ende bringen muss. Denn ihr Mann, der Chefingenieur der Brooklyn Bridge, wird schwer krank. Sie übernimmt gegen erbitterte Widerstände die Führung der enormen und gefährlichen Baustelle. Sie will ihrem geliebten Mann zeigen, dass sie an ihren gemeinsamen Traum glaubt. Und der Welt beweisen, dass eine Frau ein Weltwunder schaffen kann.“



Wer schon ein Mal über die Brooklyn Bridge in New York gefahren oder gelaufen ist, wird bei diesem Buch unweigerlich ein Dauerkopfkino haben. Autorin Petra Hucke geht hier der Geschichte rund um die Erbauung der Brücke auf die Spur. Einerseits geht es hier um die Verbindung zweier Stadteile um eine Stadt noch größer werden zu lassen, aber andererseits auch um die Kraft der Frauen in einer Zeit, die dafür noch nicht reif war. Huckes Schreibstil ist flüssig aber dennoch manchmal verschachtelt und, das war schon dadurch wirklich anstrengend, sie verwendet unheimlich detaillierte Ausführungen zur Bauweise, Materialien der Brücke….etc., die mich als Leser eher gelangweilt haben. Denn genau durch solche intensiven Beschreibungen, bleibt die Entwicklung der eigentlichen Hauptcharaktere doch sehr auf der Strecke. Wir erfahren zwar einige Parts rund um Emily und ihren Gatten aber sie blieb mir bis zum Schluss des Buches fremd und unnahbar. Es gab Punkte, das wusste man nicht mehr, macht Emily das jetzt für sich und ihr Ego oder für ihren Mann?! Eine kleine Selbstdarstellung rund um Emily blieb nicht aus und man stutzt als Leser dann doch, da als Geschichtsinteressierte ich behaupten kann, die damaligenZeit war bei weitem noch nicht so weit, wie Hucke es hier klar beschreibt…

Kurzum: die Geschichte hat einen spannenden Plot, eine interessante Protagonistin aber noch zu viele ungeklärte Baustellen, die die Geschichte nicht rund erscheinen lassen. Deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne.

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