Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2021

Bunt, schrill und sehr russisch

Der Geschmack meines Lebens
0

Klappentext:

„Mit ihrer Stimme verzaubert Anna Netrebko Millionen von Menschen in aller Welt. Temperament und Sinnlichkeit, Leidenschaft und Lebenslust bestimmen ihre faszinierende Bühnenpräsenz. Die ...

Klappentext:

„Mit ihrer Stimme verzaubert Anna Netrebko Millionen von Menschen in aller Welt. Temperament und Sinnlichkeit, Leidenschaft und Lebenslust bestimmen ihre faszinierende Bühnenpräsenz. Die Anforderungen, die der Alltag des klassischen Musikgeschäfts an einen Opern- Topstar wie sie stellt, sind jedoch enorm hoch: Die großartige Sängerin zeigt in diesem Buch, wie es ihr gelingt, Familie und Gesangskunst, Privates und Berufliches im Gleichgewicht zu halten.“



„Essen hält Leib und Seele zusammen“ das ist nicht nur mein persönlicher Leitspruch sondern auch der von Anna Netrebko. Die Opernsängern kocht nun auch noch könnte man flapsig sagen, aber sie erklärt auch warum sie dies mit viel Hingabe tut, denn auch bei ihr ist es Seelenfutter den Kochlöffel zu schwingen. In ihrem recht persönlichen Kochbuch nimmt sie den Leser und vielleicht auch Fan mit hinter die Kochtöpfe und zeigt etwas bunt und schrill, was sie gern kocht, was sie gern mixt, zubereitet und auch wie und vor allem warum sie so gern genießt. Die Rezepte sind hier und da anspruchsvoll und eben sehr russisch, klingen allein vom Namen her grandios. Bei der Beschaffung einiger Zutaten muss man in den Spezialitätenladen gehen, denn so einige Kochutensilien/Lebensmittel findet man nicht immer im „normalen“ Supermarkt. Aber allein das ist ja auch schon eine gewisse Reise zum fertigen Gericht auf dem Teller.

Neben ihren Gerichten und Rezepten erzählt Netrebko sehr viel aus ihrem Leben und ihrer Kindheit. Man spürt bei Erzählungen um Väterchen Frost oder der Hexe Baba Jaga ihre persönliche Sehnsucht zurück in die Kindheit - dahin wo sie all dies gelernt hat was das Kochen betrifft, nämlich von ihrer Mutter. Wenn man dann noch dabei aus dem Lautsprecher „Als die alte Mutter mich lehrte singen“ von ihr dargeboten bekommt, muss man sogar hier und da ein Tränchen verdrücken.

Fazit: ein recht buntes, etwas schrilles, sehr russisches „Kochbuch“ mit vielen persönlichen Geschichten über die Köchin selbst. Fest steht, dieses Buch passt zu Netrebko! Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.12.2021

Stärker als Band 1

Die Seifenmanufaktur – Der Duft des Neubeginns
0

Klappentext:

„1904 zerstört ein Brand fast alle Gebäude der Seifenmanufaktur, die von Hannas Sohn Anton geführt wird. Nur durch das Vermögen seiner Verlobten Helen kann Anton den Familienbetrieb am Laufen ...

Klappentext:

„1904 zerstört ein Brand fast alle Gebäude der Seifenmanufaktur, die von Hannas Sohn Anton geführt wird. Nur durch das Vermögen seiner Verlobten Helen kann Anton den Familienbetrieb am Laufen halten. Nach der Hochzeit widmet sich Helen dem Wiederaufbau. Dank ihres Unternehmergeistes werden die Seifen weithin bekannt und die Manufaktur übersteht den Ersten Weltkrieg. Helens Ehe gerät indes in eine schwere Krise, als sie herausfindet, dass Anton eine Affäre hatte, aus der eine Tochter hervorgegangen ist. Die Seifenmanufaktur floriert, doch kann Helen ihr privates Glück noch retten?“



Für mich gibt es Reihen die entweder, egal ob der Vorgänger gut oder schlecht war, bis zum Schluss gelesen werden müssen um die Zusammenhänge weiter zu verstehen. Die Seifenmanufaktur gehört mit ihrem 2. Teil dazu.

Dieses Mal erleben wir nicht nur einen Jahrhundertwechsel sondern auch eine besondere Entwicklung in der Manufaktur selbst. Diese erfährt so einige Schicksalsschläge und auch ihre Besitzer werden arg durcheinander geschüttelt. Genau dieses Gefühle schafft die Autorin wieder sehr gut zu vermitteln. Sie legt ihren Fokus sehr auf die Gefühlswelt und dadurch bleibt dem Leser bis zum Schluss ein recht intensives Bild zurück. Man spürt beim lesen deutlich nicht nur den Zeiten- sondern auch den Generationswechsel und erlebt dadurch auch noch die damalige Zeitgeschichte mit. Aus einer kleinen Manufaktur wird etwas Großes, eine große Fabrik….da stellt sich natürlich die Frage: „Wird das gut gehen?“ bzw. „Wird sich diese Firma weiter tragen?“. Aber nicht nur diese Fragen tauchen auf, denn Helen hat auch noch so ihren Seelen-Rucksack zu tragen und es gibt so einige Vermutungen die nur der dritte Teil auflösen kann.

Alles in allem eine gelungene Fortsetzung mit kleinen Längen hier und da aber auch einem recht guten Spannungsbogen und einer interessanten Dramatik. Nun heißt es warten auf Band 3!

4 von 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 12.12.2021

Battenberg = Mountbatten

Die vergessene Prinzessin
0

Klappentext:

„London, 1902: Als Alice von Battenberg dem weltgewandten Prinzen Andreas von Griechenland begegnet, ist sie sofort von ihm eingenommen. Er erwidert die Gefühle der ausgesprochen intelligenten ...

Klappentext:

„London, 1902: Als Alice von Battenberg dem weltgewandten Prinzen Andreas von Griechenland begegnet, ist sie sofort von ihm eingenommen. Er erwidert die Gefühle der ausgesprochen intelligenten Prinzessin, die zwar taub geboren wurde, aber in mehreren Sprachen Lippen lesen kann. Alice folgt ihrer großen Liebe nach Griechenland, nichts von der Zerreißprobe ahnend, die ihr dort einige Jahre später bevorstehen soll: Der Konflikt zwischen Volk und Krone spitzt sich zu, Unruhen stürzen das Land in eine schwere Krise. Alice kämpft für ihre neue Heimat, baut Hospitäler und kümmert sich um Kriegsversehrte. Doch die Lage verschärft sich, ihre Familie gerät wiederholt in tödliche Gefahr, und letztendlich scheint eine Flucht der einzige Ausweg zu sein“



Ich gehöre zu der Gruppe die auch bereits vor der Serie „The Crown“ den Namen und die Person „Alice von Battenberg“ kannte. Wenn man sich ein wenig mit dem britischen Königshaus auseinandersetzt kommt man um diesen Namen sowieso nicht drumrum.

Nun zum Buch: gleich wieder vorweg sei gesagt, es gibt ein paar Szenen, die aus der Fantasie der Autorin entsprungen sind. Ob dies notwendig gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln, denn die Geschichte rund um Alice ist allein schon spannend genug und genau deshalb sind auch so einige ausschweifende Parts und schwülzige Erzählungen hier einfach zu viel. Das wäre einfach nicht nötig gewesen. Was nicht zu viel war, keinesfalls sogar, waren die detailreichen Beschreibungen über Alice selbst. Es gab ein paar Themen über die ich gestolpert bin und selbst im Netz nachgeforscht habe - aber auch dieses gibt nicht immer die passende Antwort dazu. Die scheint wohl dann nur das Königshaus selbst zu kennen…Fest steht aber, Alice erfährt hier eine Art Romanbiografie, die sie detailliert beschreibt. Aber nicht nur das. Wer sich noch nie mit dem Namen „Mountbatten“ auseinander gesetzt hat, erfährt auch hier eine Auflösung genau wie die vielen Beziehungen zu anderen einflussreichen Adelshäusern.

Ich finde es wirklich sehr löblich, dass diese Dame hiermit auch eine gewisse Stimme erhält und nicht immer nur die Personen, die an erster Stelle der Bekanntheitsliga stehen. Alice‘ Geschichte war ausschweifend, ja, aber wie sonst sollte man ihren Werdegang auch verstehen? Eine Prinzessin die sich in Suppenküchen und Waisenhäusern aufhielt und dort arbeitete, einen Orden gründetet, es sogar zu ihrer Lebensaufgabe machte?! Das ist keineswegs üblich und deshalb auch ganz bemerkenswert und besonders, auch wenn zum Schluss alles anders kam…

Ich vergebe hier sehr gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.11.2021

Zur Prävention optimal!

Pflanzliche Antibiotika selbst gemacht
0

Klappentext:

„Sie suchen Alternativen zu konventionellen Antibiotika? Immer wieder führen diese zu Resistenzen oder Unverträglichkeiten. Häufig können Sie darauf verzichten und beginnende Krankheiten ...

Klappentext:

„Sie suchen Alternativen zu konventionellen Antibiotika? Immer wieder führen diese zu Resistenzen oder Unverträglichkeiten. Häufig können Sie darauf verzichten und beginnende Krankheiten mit pflanzlichen Antibiotika behandeln. Die Kräuter und Gewürze werden meist ohne Nebenwirkungen vertragen und stärken durch ihre Vitalstoffe das Immunsystem. In diesem Buch erläutert Ihnen Heilpraktikerin Claudia Ritter, wann der Einsatz pflanzlicher Antibiotika sinnvoll ist, erklärt deren Wirkungsweise und liefert eine Fülle an Heilrezepten gegen die wichtigsten Beschwerden. Porträts der wichtigsten antibiotisch wirkenden Gewürze und Kräuter machen das Buch zu einem Fundus für die Hausapotheke.“



Ein alter Titel im neuen Gewand und es steht ihm sehr gut. In diesem Buch geht es um Alternativen zu Antibiotika. Die Art und Weise die hier beschreiben wird ist sinnig und nachvollziehbar und nein, sie löst/bewirkt bei sehr schweren Krankheiten keine Wunder aus! Wer schwere Krankheiten hat, sollte sich von einem Spezialisten immer „verarzten“ lassen. Hier geht es lediglich um Alternativen/Prävention bzw. Sichtweisen welche Pflanzen ebenso eine ähnliche Wirkung haben aber den Körper nicht gleich ganz so belasten. Diese Beschreibungen sind flüssig und sehr gut verständlich dargestellt. Die Bilder und kleine Rezepte dazu lassen auch das Gelesene nochmal besser verinnerlichen.

Es ist schon immer wieder erstaunlich was Mutter Natur alles so in ihrem „Arztschränckchen“ parat hat und wie es uns als Vorbeugung (um nichts anderes geht es hier!!) dienlich sein kann. Bei kleinen Wehwehchen muss nicht immer gleich die schwere Chemiekeule herhalten, aber dennoch ist ein Arzt der bessere Ansprechpartner bei schwereren Angelegenheiten.

Äußerst informativ und spannend - 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 22.11.2021

Durchhaltevermögen erforderlich

Tod und Nachtigallen
0

Klappentext:

„1883: Billy Winters, protestantischer Grundbesitzer im Norden Irlands, war reichlich betrunken und sehr zornig, als er seiner Frau eröffnete, dass er ihrer Tochter Beth auf keinen Fall etwas ...

Klappentext:

„1883: Billy Winters, protestantischer Grundbesitzer im Norden Irlands, war reichlich betrunken und sehr zornig, als er seiner Frau eröffnete, dass er ihrer Tochter Beth auf keinen Fall etwas vererben wird. Steinbruch, Pachten, Farmland und ein erheblicher Goldschatz sollten dem katholischen Kuckuckskind nicht in die Hände fallen. Jahre später beschließt Beth, den Hof zu verlassen. Sie hat genug von Billys Wutanfällen und der mehr als väterlichen Zuneigung. An ihrem Geburtstag will sie mit seinem Gold und ihrem Geliebten durchbrennen. Doch der Mann, dem sie ihr Leben und das ihres ungeborenen Kindes anvertraut, ist ein skrupelloser Verbrecher.“



Autor Eugene McCabe hat hier ein sehr hartes und emotionales Stück verfasst, das eines klar verlangt: Durchhaltevermögen. Seine Geschichte rund um Beth und Billy wirkt zu Beginn umheimlich steif, trocken und irgendwie typisch. Das Ganze ändert sich aber ab dem letzten Drittel des Buches - nur muss man bis dahin erstmal kommen. Das „zahme“ Mädchen Beth zeigt ihr anderes Gesicht, sie ist eine Mischung aus Dr. Jekyll und Mr. Hyde, nur hat dies ja auch einen bestimmten Grund und dieser heißt Billy. Aber Beth wird auch hier kein schönes Ende beschert. Die Arme ist vom Pech verfolgt und hat ein schweres Los auf sich gezogen. Die Geschichte, ihre Geschichte, scheint wie ein Fluch auf ihr zu liegen. Drama pur und typisch für McCabe, der als Drama-Autor für solche Story’s bekannt ist. Als Leser wird man lange auf die Folter gespannt und doch gibt es höchst interessante Wendungen aber dennoch auch keine große Überraschungen.

Schlussendlich ein sehr trübsinniges Buch mit viel Kraft und viel Drama….und auch Tod….und auch dem Gesang der Nachtigallen, der durch jede Seite dieses Buch mit sich zieht.

4 von 5 Sterne