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Veröffentlicht am 22.05.2021

Wo komme ich her und wo gehe ich hin?

Die Stimmen über dem Meer
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Klappentext:

„Nirgendwo kann man so schön schweigen wie in einer bretonischen Hafenkneipe. Doch die Wahrheit darf nicht schweigen. »Das Land am Ende der Welt« - so bezeichnen die Bretonen ihre Heimat. ...

Klappentext:

„Nirgendwo kann man so schön schweigen wie in einer bretonischen Hafenkneipe. Doch die Wahrheit darf nicht schweigen. »Das Land am Ende der Welt« - so bezeichnen die Bretonen ihre Heimat. Hier haben es Fremde nicht leicht, auch wenn sie wie Morgane eine bretonische Mutter und neuerdings ein überschuldetes Häuschen an der Küste haben - schrullige alte Mitbewohnerin inklusive. Doch Morgane spürt ganz deutlich: Mit ihrem halben bretonischen Herz gehört sie hierher ins Finistère. Diese raue, wunderschöne Landschaft löst etwas in ihr aus und die bretonische Sagenwelt scheint auch ihre Geschichte zu erzählen. Kein Wunder: Hier ganz in der Nähe ist ihre Mutter aufgewachsen und bei einem mysteriösen Badeunfall ums Leben gekommen. Morgane bleibt und beschließt zu kämpfen: um ihr Haus, ihre Unabhängigkeit und um die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter zu erfahren. Sie findet Freunde und verliert eine Liebe. Sie findet Antworten und droht den Glauben an ihren Traum zu verlieren. Aber Morgane hat auch die bretonische Sturheit geerbt...“



Es war mittlerweile mein zweites Buch von Autorin Bettina Storks und auch dieses Mal war ich wieder begeistert von ihrem Stil und ihrem Gefühl bretonisches Flair zu verbreiten. Protagonistin Morgane ist zwar etwas speziell...aber wer ist das nicht von uns. Ihre Geschichte und die ihrer Mutter sind sehr harmonisch in einander verwoben und wir lernen jede der Damen auf ihre Weise kennen. Dennoch ist Hauptakteur Morgane hier federführend. Ihre Art und ihre Liebe zur bretonischen Landschaft haben mir sofort gefallen. Wer schonmal diese Gegend bereisen durfte, wird feststellen, das Storks hier ein sehr feines Gespür bewiesen hat, denn nicht nur die Landschaft sondern, auch die Bretonen selbst werden perfekt getroffen. Morgane hat eine besondere Art uns Leser in ihr Herz zu lassen. Sie wirkt etwas verschroben, etwas zerstreut, aber im tiefsten Inneren ist sie komplett aufgeräumt und weiß, was sie will. Morgane macht viele Bekanntschaften und diese geben der Geschichte den nötigen Pfiff...

Alles in allem eine schöne und mal etwas andere Geschichte, mit einer Protagonistin die etwas wunderlich ist, so wunderlich, das man sie manchmal am liebsten zur Seite nehmen möchte und mit ihr mal Klartext reden möchte, aber, und das ist auch ganz gut so - jeder ist wie er ist! Ihre Sturheit ist sogar eine ganz liebenswerte Eigenheit. Die Auflösung über den Tot der Mutter und das Leben von Morgane sind der rote Faden und alles erhält seine entsprechende Auflösung im gerechten Maße, aber eines findet Morgane ganz besonders: ihren Platz im Leben und der ist in der Bretagne. 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Honigsüßer Roman

Honigherzen
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Klappentext:

„Ein verträumter Schnäppchenhof auf dem Land mit wildem Obstgarten, Bienenstock und einem eigenen Hofladen – davon träumt Leni schon ihr ganzes Leben, und so wagt sie kurzerhand den Neuanfang. ...

Klappentext:

„Ein verträumter Schnäppchenhof auf dem Land mit wildem Obstgarten, Bienenstock und einem eigenen Hofladen – davon träumt Leni schon ihr ganzes Leben, und so wagt sie kurzerhand den Neuanfang. Doch es gestaltet sich schwerer als gedacht, den alten Hof zu renovieren und in der eingeschworenen Dorfgemeinschaft als Hofladenbesitzerin Fuß zu fassen. Zum Glück verspricht schon bald der gut aussehende Tischler Henry Hilfe. Und je mehr der Hof in neuem Glanz erstrahlt und der Laden sich mit selbst gemachten Köstlichkeiten füllt, desto sicherer ist Leni, dass die Zukunft honigsüß sein kann …“



Protagonistin Leni schließt man in diesem Buch sofort ab der ersten Seit ins Herz, auch wenn der Start sehr schwer und traurig beginnt. Dennoch, mit ihrer fröhlichen und energiegeladenen Art steckt sie die Leserschaft später förmlich an. Autorin des Roman‘s „Honigherzen“ ist Mina Teichert und die hat einen wahrlich süßen Roman geschaffen, der vor Honig trieft aber doch ein gewisses Niveau und Anspruch hat. Die Geschichte um Leni und ihren Hofladen und ihren Träumen und dem Tischler Henry, wirkt auf den ersten Blick wie eine dieser typischen Liebesgeschichten, aber hier steckt doch wirklich etwas mehr drin. Die Charaktere sind sehr gut ausgefeilt, besitzen Witz und Charme, zeigen Gefühle, wirken realitätsnah und das Wichtigste: der Schreibstil ist rein und ohne Klischee behaftet. Es könnte eine Geschichte aus dem Nachbardorf sein, oder einer guten Freundin, die Geschichte wirkt so schön rund und eben zuckersüß, ohne das man als Leser dabei ausrutscht. Leni ist nicht allein bei ihren Träumen: auch ihre Tochter Romy und Leni’s Schwester Juna wirbeln das Leben von ihr gewaltig durcheinander. Die beiden wirken herrlich erfrischend, wie ein Anker für Leni aber besonders Romy ist mit ihrem Mundwerk wirklich erfrischend witzig und komisch - da sind große Lacher vorprogrammiert! Da Leni gerade zu Beginn der Story einen gewaltigen Schlag verarbeiten muss, freut es auch den Leser endlich ein wenig mehr Sonnenschein bei Leni und Co. zu erleben. Man gönnt es ihr...Aber nicht nur das, Teichert nimmt noch eine Menge andere und sehr aktuelle Probleme mit ins Boot und daraus hat sie einen sehr harmonischen und runden Roman geschaffen, der für mich 5 von 5 Sterne voll verdient hat. Die Wortwahl war einfach nur gelungen, hier stimmte alles von der ersten bis zur letzten Seite!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Betrachtung einer Zeit von 1775-1799

Die Welt neu beginnen
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Klappentext:

„Im berauschenden Vierteljahrhundert zwischen 1775 und 1799 brachen die Menschen in ein neues Zeitalter auf. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Französische Revolution etablierten ...

Klappentext:

„Im berauschenden Vierteljahrhundert zwischen 1775 und 1799 brachen die Menschen in ein neues Zeitalter auf. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Französische Revolution etablierten ein neues Menschenbild – frei und gleich sollte der Mensch plötzlich sein! Technik, Kunst und Gesellschaft vollzogen ungeahnte Fortschritte. Die moderne Welt des Westens entstand.

Doch wie erlebten George Washington und Marie Antoinette diese umwälzenden Jahre? Was riskierten Goethe und Schiller, wovon träumten Weltumsegler oder Pioniere der Luftfahrt, womit haderten Kant und Napoleon? In einer mitreißenden Tour d’Horizon folgt dieses Buch prominenten Lebenswegen, die sich oft auf verblüffende Weise kreuzten; es erzählt von Freunden und Feinden, Abenteuern und Innovationen, Triumph und Scheitern. In vielen Schlüsselmomenten wird erfahrbar, wie sich in Deutschland, England, Frankreich und den gerade entstehenden USA die gesellschaftlichen Fundamente und Werte bildeten, die unsere Welt bis heute prägen und stets neu verhandelt werden müssen.“



In den Jahren zwischen 1775 und 1799 ist so enorm viel passiert, das Autor Helge Hesse alle wichtigen Eckpunkte hier in diesem Buch versammelt hat. Er nimmt alle relevanten Themen unter die Lupe und beleuchtet neben bekannten Vertretern (in kurzen aber treffenden Biografien) der damaligen Zeit auch die Gesellschaft (Entwicklungen, Verhalten...). Sein Schreib- und Sprachstil ist dabei flüssig und doch sehr unterhaltsam. Egal welches Thema er genauer betrachtet, er weiß den Leser gekonnt zu fesseln und lässt somit Geschichte in einem neuen Licht erstrahlen. Mit seinen Erzählungen ist er kurzweilig und ich war erstaunt, als das Buch sich dem Ende neigte: Waren das jetzt wirklich 25 Jahre Rückblick?

Wer sich für Weltgeschichte interessiert und gerne mal hinter die Kulissen blicken möchte, ist mit diesem Buch von Helge Hesse äußerst gut bedient. Kurzweilig, spannend und informativ - hier wird Geschichte mal von der richtigen Seite angepackt! 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Klein aber fein!

Goldgrün erblühende Wiesen
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Klappentext:

„Die Poesie von Löwenzahn, Märzglöckchen und Sauerampfer



Auf Wiesen und Feldern, am Seeufer oder im schattigen Wald – überall sind sie zu finden, die »Blümekens«, die kleinen anspruchslosen ...

Klappentext:

„Die Poesie von Löwenzahn, Märzglöckchen und Sauerampfer



Auf Wiesen und Feldern, am Seeufer oder im schattigen Wald – überall sind sie zu finden, die »Blümekens«, die kleinen anspruchslosen Wildblumen. Von ihren edlen Geschwistern, den Rosen und Lilien, oft in den Schatten gestellt, bekommen die zarten, aber doch so unverwüstlichen Blümchen hier ihren großen Auftritt, und das sowohl literarisch als auch in filigranen Zeichnungen.



Mit Gedichten u. a. von Ludwig Tieck, Karoline von Günderrode, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner und Ulla Hahn.“



Dieses kleine Büchlein passt perfekt in jede Hosentasche. Geht man durch die Natur und hat es dabei, kann man sich ganz hervorragend in die literarische Welt der Autoren und Dichter wegträumen, denn die Protagonisten sitzen uns bereits vor der Nase: Margeriten, Rosen, Mohn, Kornblumen....Jedes Gedicht hat seinen eigenen Charme und genau das macht dieses kleine Buch aus. Die zarten Bilder und Zeichnungen untermalen die Gedichte grandios und somit wird dieses Buch zu einem echten Schatz.

Egal ob für einen selbst oder als Geschenk, dieses Buch wird jedem naturverbunden Menschen Freude bereiten! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Außergewöhnlich gut!

Die Schlange im Wolfspelz
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Klappentext:

„Was ist das Geheimnis des guten Stils, wie wird aus Sprache Literatur? Dieser Frage geht Michael Maar in seinem Haupt- und Lebenswerk nach, für das er vierzig Jahre lang gelesen hat. Was ...

Klappentext:

„Was ist das Geheimnis des guten Stils, wie wird aus Sprache Literatur? Dieser Frage geht Michael Maar in seinem Haupt- und Lebenswerk nach, für das er vierzig Jahre lang gelesen hat. Was ist Manier, was ist Jargon, und in welche Fehlerfallen tappen fast alle? Wie müssen die Elementarteilchen zusammenspielen für den perfekten Prosasatz? Maar zeigt, wer Dialoge kann und wer nicht, warum Hölderlin über- und Rahel Varnhagen unterschätzt wird, warum ohne die österreichischen Juden ein Kontinent des Stils wegbräche, warum Kafka ein Alien ist und warum nur Heimito von Doderer an Thomas Mann heranreicht. In fünfzig Porträts, von Goethe bis Gernhardt, von Kleist bis Kronauer, entfaltet er en passant eine Geschichte der deutschen Literatur.“



Es ist im Jahr 2021 nicht mein erstes Buch zum Thema „Lesen“ und ich muss wirklich sagen, das ich überrascht war, was mir hier begegnet ist. Michael Maar nimmt hier alles und jedes Detail aus der Welt des Lesens unter die Lupe. Seine Art dabei ist sehr ansteckend und er macht Lust sich gleich mal einen Klassiker aus dem Bücherregal zu schnappen und das nachzulesen was er dazu so „besonders“ empfindet. Maar dröselt, wenn man so will, die Schreibstile der Autoren auf und will wissen, wer hinter diesen Stilen sitzt und warum dieser Stil so ist wie er ist. Was macht einen Klassiker aus? Was wird zu einem? Was ist „gute“ und was „schlechte“ Literatur? All diese Fragen werden hier sinnvoll und geschmackvoll beantwortet. Man merkt aber auch in jeder Zeile wie besessen Maar von seiner Arbeit ist und was es mit einem macht, so hinter die Kulissen blicken zu wollen. Es gab Passagen, da teilte ich seine Meinung nicht aber das ist ja auch gut so...Geschmäcker und Auffassungsgabe sind nunmal bei jedem Leser anders.

Dies ist ein sehr außergewöhnliches Buch von einem außergewöhnlichen Autor mit einer besonderen Begabung - 4 von 5 Sterne gibt es hier von mir!

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