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Veröffentlicht am 07.04.2021

Wikinger

Die Wikinger
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Klappentext:

„...Die Wikinger gelten als wilde, barbarische Seekrieger, die im Mittelalter aus Skandinavien über die Dörfer und Städte Europas hereinbrachen. Sie raubten der Bevölkerung ihren Besitz und ...

Klappentext:

„...Die Wikinger gelten als wilde, barbarische Seekrieger, die im Mittelalter aus Skandinavien über die Dörfer und Städte Europas hereinbrachen. Sie raubten der Bevölkerung ihren Besitz und plünderten Kirchen und Klöster. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit....“



Wenn man im Norden wohnt, begegnen einem die Vermächtnisse immer wieder, manchmal sieht man sie, manchmal nicht. Die Zeichen der Wikinger sind überall verstreut. In diesem Buch von Archäologe Matthias Toplak erfahren wir Leser kurz und bündig auf wenigen Seiten das Wichtigste was wir wissen müssen zum Thema. Toplak untermalt sehr viel mit Bildern und lässt seine Worte damit wunderbar aufzeigen. Schnell merkt man aber, das Toplak viele Dinge hinterfragt und er als Forscher die Dinge gern auch aufklären und belegen will. Zudem nimmt er sich den Mythos vor, Wikinger seien die „bösen Männer aus dem Norden“, grobschlächtig, gewaltbereit und furchteinflößend. Was ist dran?

Dieses Buch beinhaltet sehr viel Wissen über Waffen, Schiffbau und Co. und wenn man sich die Fundorte verschiedener Dinge genauer betrachtet, lohnt eine Reise in die dortigen Museen um ein weiteres.

Die Wikinger waren ein „Völkchen“ für sich und Toplak zerpflückt dieses Volk sehr unterhaltsam und kurzweilig - ein sehr informatives Buch in dem nur ein begrenzter Teil Wissen steckt, dieser aber dafür wunderbar recherchiert. Ich vergebe 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Die Callas

Die Diva
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Klappentext:

„Venedig, 1957: Maria Callas ist die größte Sängerin ihrer Zeit, doch die künstlerische Perfektion, die sie auf der Bühne verkörpert, beginnt ihren Tribut zu fordern. Ihre Stimme droht zu ...

Klappentext:

„Venedig, 1957: Maria Callas ist die größte Sängerin ihrer Zeit, doch die künstlerische Perfektion, die sie auf der Bühne verkörpert, beginnt ihren Tribut zu fordern. Ihre Stimme droht zu versagen, und Maria sehnt sich nach einer Auszeit – die ihr jedoch weder von der Welt der Oper noch von ihrem Mann und Manager Meneghini zugestanden wird. Dann begegnet sie dem Reeder Aristoteles Onassis, und gegen alle Widerstände verlieben sich die beiden – bis Onassis die Bekanntschaft von Jackie Kennedy macht ...“



Michelle Marly hat es auch mit diesem Biografie-Roman geschafft, dem Leser eine Menschen näher zu bringen. Hier diesmal Maria Callas. Ich muss gleich zu Beginn gestehen, das ich das Timbre ihrer Stimme nie mochte, auch heute nicht, aber ihr Talent ist unumstritten ein ganz besonderes gewesen, genau wie die Frau im Ganzen. Marly schafft es wieder sehr gekonnt und flüssig, der Callas ein Gesicht zu geben. Schnell merkt der Leser, das Maria eine Figur ist, die bestimmt wird. Egal ob von der Mutter oder später dann anderen Menschen in ihrer Karriere. Ihr Gesangstalent bleibt selbstredend nicht lange verborgen und schon ist ihr Lauf vorherbestimmt. Marly zeigt aber eben auch die verletzliche Seite der Callas auf und da wird sehr schnell deutlich, was sie für eine unsagbar zerbrochene Seele hat.

Später wusste sie ihren Charm und ihr Äußeres genau auszureizen was sich in Liebschaften und Liebeleien zeigte. Onassis war nur einer von vielen...

Sehr schön zu lesen, und genau darauf war ich gespannt, denn ich kenne einige sehr gute Reportagen über Maria Callas, das Marly das zerbrechen ihrer Seele auch aufzeigt. Maria reizt sich selbst zu sehr aus - als Diva ist sie irgendwann nicht mehr angesehen sondern verschrieen und genau das wird hier und da gekonnt von Marly angeschnitten und doch gut eingewoben. Die Konkurrenz galt es auszustechen, zu besiegen, egal in welcher Sparte...

Kurzum: Michelle Marly zeigt in diesem Roman eine Diva, die ihr Leben nur für das Singen gelebt hat. Sie hat sich und ihre Seele oft verkauft, ob bewusst oder unbewusst. Sich selbst treu zu bleiben, war auch damals für Maria Callas nicht einfach, vor allem wenn man nie genug vom Ruhm bekommen kann.

Ein wahrlich schönes Buch, bei dem einfach die Stimme und die Bilder der Callas fehlen. Hätten wir dies hier noch genießen dürfen, wäre es perfekt! 4,5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Zu viel Fachjargon

Vulkane in Deutschland
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Klappentext:

„... Ob Kaiserstuhl, Vogelsberg, Röhn oder Hegau: In vielen Landschaften Deutschlands finden wir die Hinterlassenschaften vulkanischer Aktivität. So treffen wir hier auf imposante Lavadome, ...

Klappentext:

„... Ob Kaiserstuhl, Vogelsberg, Röhn oder Hegau: In vielen Landschaften Deutschlands finden wir die Hinterlassenschaften vulkanischer Aktivität. So treffen wir hier auf imposante Lavadome, steile Schlackenkegel oder tiefe Maare. Selbst aktive Vulkangebiete wie die Eifel oder den Egergraben, in denen es jederzeit wieder zu einem Ausbruch kommen kann, gibt es in unserem Land.



In einem einzigartigen Überblick stellt Gottfried Hofbauer die aktiven, aber auch die älteren Vulkanlandschaften Deutschlands vor. Detailliert beschreibt er die spektakulärsten Zeugnisse und erklärt ihre vulkanologische Bedeutung. Auch die Forschungsgeschichte, in deren Frühzeit die Diskussion über Vulkane ungewöhnlich kontrovers war, kommt nicht zu kurz. Mit seinen anschaulichen Erläuterungen, eindrucksvollen Fotos und erklärenden Illustrationen bietet dieser Band eine Vulkanologie zum Anfassen.

GPS-Koordinaten erleichtern eigene Exkursionen in diese spannenden Gebiete, die häufig direkt vor unserer Haustür liegen.“



Vulkane im eigenen Land interessieren mich sehr. Ich bin oft und häufig im Rhein-Mosel-Gebiet und da kommt man um beispielsweise den Kaltwassergeysir in Andernach, den Laacher See oder andere Naturphänomene dieser Art nicht herum. Autor Gottfried Hofbauer machte mir mit seinem Buch hier erst den Mund wässrig und ich hoffte auf ein sinnvolles und lesbares Buch. Leider wurde ich herbe enttäuscht, denn die Wortwahl und Schreibweise erinnern doch eher an ein Semester an der Uni im Hauptfach Geologie, Themengebiet Vulkanismus. Leider mit zu viel „Fachchinesisch“ vergeht einem schnell die Lust auf dieses Buch, denn man muss entweder bereits genügend Wissen zu diesem Thema besitzen oder nach jedem Wort die Suchmaschinen oder den Duden/Lexika verwenden - eigentlich nicht Sinn eines Buches. Die zwei Punkte vergebe ich für die tolle Bebilderung. Die Fotos sind äußerst interessant und machen Lust, die Gegenden dort zu erkunden, aber mehr nicht. Durch den Fachjargon, der sich von Anfang bis Ende hinzieht, raucht einem irgendwann der Kopf und das ist nicht meine Leseintension.

2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Kinderersatz

Hündin
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Klappentext:
„In einem kleinen Dorf in Südamerika, zwischen Dschungel und Pazifischem Ozean, leben Reiche und Arme, Weiße und Schwarze getrennt voneinander. Das Leben ist bestimmt von heftigen Naturgewalten ...

Klappentext:
„In einem kleinen Dorf in Südamerika, zwischen Dschungel und Pazifischem Ozean, leben Reiche und Arme, Weiße und Schwarze getrennt voneinander. Das Leben ist bestimmt von heftigen Naturgewalten und rauer Einsamkeit. Hier spielt die Geschichte von Damaris, einer schwarzen Frau in den Vierzigern, die seit vielen Jahren mit Rogelio zusammen lebt. Ihre Beziehung wird beherrscht von dem Wunsch nach einem gemeinsamen Kind. Als das Paar die Hoffnung längst aufgegeben hat, erhält Damaris die Chance, einen Hundewelpen zu adoptieren. Diese neue Bindung wird zu einer existenziellen Erfahrung, die alles andere in Damaris Leben in den Schatten stellt...“

Dieses zarte Büchlein mit diesem opulenten Cover hat es in sich, wie es selten ein Buch hat. Autorin Pilar Quintana packt den Nerv von ihrer Protagonistin Damaris nicht mit der Pinzette an, sondern mit geballter Faust. Gleich zu Beginn verliert man sich in ihrem Ausdruck und ihrer bildgewaltigen Sprache. Quintana puhlt in einer Wunder ihrer Protagonistin, das es selbst einem als Leser schon weh tut bzw. wir Damaris‘ Schmerz regelrecht spüren können. Quintana zieht den Kinderwunsch als roten Faden durch das Buch, der am Ende ein Ende annimmt, welches man nicht vermutet hätte. Einen Hund als Kinderersatz und dann entwickelt sich die Frau, von der man meint sie zu verstehen, zu etwas, was den Leser regelrecht umhaut. Wie bereits gesagt, verführt uns Quintana mit einem extrem bildhaften Schreibstil. Man hört im inneren den Dschungel, ahnt seine Gefahren, vermutet seine Beschwerlichkeiten...
Aber wir Leser ahnen zu Beginn nichts von dem was kommen wird...Lesen sie dieses Buch! Auch wenn ich es nicht als Bettlektüre empfehlen würde, denn die Wortwahl ist schon häufig sehr grenzwertig aber eben passend.
5 von 5 Sterne gibt es von mir und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Wie es wohl ist?

Leben auf dem Land
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Klappentext:
„Sue Hubbell, ehemals Bibliothekarin in Rhode Island, dann Bienenzüchterin auf einer einsam gelegenen Farm in Missouri, zeigt uns mit feinem Humor und naturwissenschaftlicher Kenntnis, wie ...

Klappentext:
„Sue Hubbell, ehemals Bibliothekarin in Rhode Island, dann Bienenzüchterin auf einer einsam gelegenen Farm in Missouri, zeigt uns mit feinem Humor und naturwissenschaftlicher Kenntnis, wie viel wir von Bienen und Fledermäusen, von Insekten und Pflanzen lernen können, kurz: von den faszinierenden Beziehungen und Prozessen in der Natur.“

Ach was habe ich dieses Buch geliebt und werde es immer lieben. Sue Hubbel spricht mir mit ihren klaren Worten so aus der Seele, aber nicht nur das, sie hat das umgesetzt, was sich viele erträumen: ein Leben in Abgeschiedenheit auf dem Land. Hier ist nur nicht alles Gold was glänzt und genau darauf geht Hubbell ein. Sie schreibt dabei tiefsinnig, ehrlich, unverblümt und detailliert aus ihrem Leben. Man ist mir ihr recht schnell verbunden wenn man ähnlich denkt wie sie aber auch so, macht sie einem das Vertrauen zu sich recht leicht. Ihre genauen Beschreibungen des Alltags, der Menschen, der Situationen die dem Wetter geschuldet sind und auch ihrem eigentlichen Privatleben geben hier den roten Faden vor. Man liest nie zu viel von etwas oder zu wenig. Man begreift schnell warum Sue so lebt, was sie damit erreichen wollte und welchen Zuspruch und Rückhalt sie erfährt. Ihre Sicht auf die Jahreszeiten war königlich gut.
Ein wunderschönes zartes Büchlein, mit einer kräftigen, naturbelassenen Geschichte - 5 von 5 Sterne!

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