Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2020

Langweilige Süßholzraspelei

Das schwarze Gold des Südens
0

Klappentext:
„Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter ...

Klappentext:
„Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter Elise flieht mit ihrem Geliebten nach Paris. Um jeden Preis will sie ihren Traum von einer eigenen Confiserie verwirklichen – auch wenn sie damit das Verhältnis zu ihrer Schwester Amalie schwer belastet.

Die pflichtbewusste Amalie muss sich fortan in der heißen Ödnis Kalabriens um den Anbau von Süßholz kümmern, aus dem Lakritz gefertigt wird – das schwarze Gold. Bis auch sie sich in den falschen Mann verliebt und diese Liebe ihr ganzes bisheriges Leben infrage stellt …“

Es ist nicht meine erste Geschichte von Autorin Tara Haigh, und ich war immer recht angetan von ihrem Schreibstil, aber diese Geschichte hier, hat leider nicht meine Leseerwartungen getroffen wie erhofft.
In dieser Geschichte geht es um Lakritz, welche ich sehr mag aber das Flair und das erhoffte Feeling, vielleicht auch die Vorstellung den bekannten Duft in die Nase zu bekommen, entstanden leider nicht. Der Schreibstil ist für meine Begriffe zu steif und zu gewollt. Die Wortwahl ist oft einfach nur daneben. Man nimmt der Autorin die damalige Zeit nicht ab, kann sich schwer in die Protagonisten hineinversetzen, Gefühle und Emotionen sind auch eher Mangelware. Amalie wirkt irgendwie eingestaubt und angekettet in diesem Buch, obwohl sie ja für die damalige Zeit unheimlich viel erlebt aber dennoch...Es soll wohl versucht werden aus Amalie einen starken Charakter zu machen, aber leider ist mir weder ein schwacher noch starker Part bei ihr aufgefallen - im Gegenteil, sie erschien blass und trostlos.
Der Plot der Geschichte ist nicht schlecht und die Geschichte um die Lakritzherstellung an sich, recht lehrreich und bietet Potential für eine Geschichte. Leider hat in meinen Augen Tara Haigh hier etwas zuviel Süßholz raspeln wollen, welche mich als Leserin nicht unterhalten hat - 2 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2020

Ada

Ada
0

Klappentext:
„Mit ihrer jüdischen Mutter aus Nachkriegsdeutschland nach Argentinien geflohen, vaterlos aufgewachsen in einem katholischen Land, kehrt sie 1955 mit ihrer Mutter Sala nach Berlin zurück. ...

Klappentext:
„Mit ihrer jüdischen Mutter aus Nachkriegsdeutschland nach Argentinien geflohen, vaterlos aufgewachsen in einem katholischen Land, kehrt sie 1955 mit ihrer Mutter Sala nach Berlin zurück. In eine ihr fremde Heimat, deren Sprache sie nicht spricht. Dort trifft sie auf den lange ersehnten Vater Otto, doch das Familienglück bleibt aus. In einer noch immer sehr autoritär geprägten Gesellschaft wächst Adas Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die Studentenbewegungen der sechziger Jahre werden ihre Rettung. In Paris lernt sie bei ihrer Tante Lola die Mode- und Kunstwelt kennen. Am Ende steht Woodstock - ein dreitägiges mystisches Erlebnis, das Ada verändert.“

Christian Berkel scheint am Schreiben großen Gefallen gefunden zu haben und das ist auch gut so! Nach seinem Debüt „Der Apfelbaum“ kommt nun „Ada“ daher.
Wir erleben in diesem Buch eine Reise die einem fast den Atem stocken lässt. Berkel führt unheimlich gefühlvoll aber auch mit gewissem Tempo durch die Geschichte und lässt dabei seine Protagonisten unheimlich tiefgründig werden. So tiefgründig, das einem als Leser, das Buch noch sehr lange in Erinnerung bleibt, es nachhallt. Eigentlich ist das schon das beste Kompliment was man einem Autor nur machen kann aber es gibt noch mehr zu berichten. Berkel analysiert unheimlich detailliert die damalige Zeit und versucht dem Leser ein Abbild zu liefern, welches im sehr gut gelingt. Aber auch Ada wächst einem ans Herz. Ihr Leidensdruck ist unendlich und es tut einem manchmal schon selbst weh beim lesen, wie sehr sie nach Heimat und Geborgenheit sich sehnt, nach einer Mitte für sich selbst. Ada findet verschiedene Haltepunkt und sammelt dadurch Erfahrungen die ihr Leben verändern.
Diese Buch ist, mal wieder, eine großartige Geschichte, aus der Feder von Christian Berkel - 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2020

Sophias Triumph

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
0

Klappentext:
„New York, 1942. Für Sophia bricht eine Welt zusammen, als ihr Mann sich nach einem Streit freiwillig an die Front meldet. Der Krieg in Europa schien so fern, auch wenn Sophia immer noch Freunde ...

Klappentext:
„New York, 1942. Für Sophia bricht eine Welt zusammen, als ihr Mann sich nach einem Streit freiwillig an die Front meldet. Der Krieg in Europa schien so fern, auch wenn Sophia immer noch Freunde in Paris und Familie in Berlin hat. Sophia stürzt sich in die Arbeit, so gerne würde sie für die erfolgsverwöhnte Elizabeth Arden eine eigene Pflegeserie entwickeln. Oder ist für Sophia der Moment gekommen, sich selbstständig zu machen? Als ihr Mann in Frankreich als verschollen gilt und die Nachrichten aus der alten Heimat immer schlimmer werden, stellt sie alle Pläne zurück. Sie wird ihren Traum nicht aufgeben, aber für die große Liebe ist sie bereit, alles Erreichte zu opfern.“

Meine Güte, was war das für ein Abschluss dieser Saga! Es war gewaltig bildhaft und emotional. Corinna Bomann hat mit ihrem Abschluss-Band „Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph“ einen wahren Pageturner geschrieben. Ab der ersten Seite ist man als Leser wieder gefesselt und leidet mit Sophia mit, als ihr Mann in den Krieg ziehen will. Ist ihm der Krieg wichtiger als Sophia? Viele Fragen treten beim lesen auf, die alle nach Antworten regelrecht schreien. Sophias Gedanken sind recht authentisch getroffen und ihre Flucht in die Arbeit einfach nur real gedacht. Das Ganze war damals so wie heute einfach Normalität um sich abzulenken. Aber all das hilft nichts, als die Nachrichtenlage um ihren Mann immer dunkler wird. Hier konnte man Sophia so gut verstehen, mit ihr fühlen, am liebsten mit ihr weinen wollen....
Bomann fesselt den Leser nicht nur mit dem Spannungsbogen, sondern auch mit den Emotionen und dem Gefühl was ihre Protagonisten ausstrahlen. New York blüht in dieser Zeit und die bildhaften Beschreibungen lassen einen durch die Straßen ziehen und die Geräuschkulisse vor dem inneren Ohr erklingen. Corinna Bomann fesselt mit jedem Kapitel und als der Abschied naht, wird man wehmütig aber erlebt auch eine Sophia, die diesen Abschluss verdient hat, welcher Natur dieser nun ist, muss jeder Leser selbst herausfinden!
5 von 5 Sterne für diesen gelungenen Abschluss und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2020

Eine wahre Geschichte!

Im Meer schwimmen Krokodile
0

Klappentext:

„Als der 10-jährige Enaiat eines Morgens erwacht, ist er allein. Er hat nichts als die Erinnerungen an seine Familie und drei Versprechen, die er seiner Mutter noch am Abend zuvor gegeben ...

Klappentext:

„Als der 10-jährige Enaiat eines Morgens erwacht, ist er allein. Er hat nichts als die Erinnerungen an seine Familie und drei Versprechen, die er seiner Mutter noch am Abend zuvor gegeben hat. Auf der Suche nach einem besseren Leben begibt er sich auf eine jahrelange Odyssee durch viele Länder, immer Richtung Europa. Er reist auf Lastwagen, muss hart arbeiten, lernt das Leben von seiner grausamen Seite kennen. Und trotzdem bleibt er voller Zuversicht, denn er hat den unerschütterlichen Willen, das Glück zu finden ...“



Vorab, hierbei handelt es sich um eine wahre Geschichte! Auch wenn sie schon ein paar Jahre her ist, hat sie an Aktualität nichts eingebüßt - leider.

Enaiat‘ s Geschichte berührt den Leser ab der ersten Seite und wir folgen dem kleinen Jungen überall hin. Irgendwie entwickelt sich beim Leser ein gewisser Schutzinstinkt, ihn nicht allein zu lassen, aber leider ist das nur Wunschdenken. Viele Parts sind eigentlich kaum vorstellbar was Enaiat hier beschreibt, sich von der Seele schreibt, denn es klingt so surreal. Zu wissen, das er an das Gute und das Glück glaubt, ist sein ganzer roter Faden, nicht nur im Buch, sondern auch im wahren Leben. Diese Einstellung ist sein Anker und seine Rettung gewesen.

Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt - 4 von 5 Sterne für die, mal ganz andere Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2020

Das Flüstern der Bäume

Das Flüstern der Bäume
0

Klappentext:

„Jacinda Greenwood weiß nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner ...

Klappentext:

„Jacinda Greenwood weiß nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner Zufall. Bis eines Tages ihr Ex-Verlobter vor ihr steht. Im Gepäck hat er das Tagebuch ihrer Großmutter. Jahresring für Jahresring enthüllt sich für Jacinda endlich ihre Familiengeschichte. Seit Generationen verbindet alle Greenwoods eines: der Wald. Er bietet Auskommen, ist Zuflucht und Grund für Verbrechen und Wunder, Unfälle und Entscheidungen, Opfer und Fehler. Die Folgen all dessen bestimmen nicht nur Jacindas Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Wälder …Michael Christies grandiose Familiensaga ist großes Kino: farbenprächtig, mitreißend, bewegend!“



Michael Christie ist der Autor des Buches „Das Flüstern der Bäume“. Ich war so gespannt auf die Geschichte, nur nach beenden des Buches war die Enttäuschung groß. Die Geschichte wird als „grandiose Familiensaga“ und „farbenprächtig, mitreißend, bewegend“ beschrieben, nur fand ich für mich keine dieser Beschreibungen passend, ganz im Gegenteil. Die Figuren sind farblos, haben kein Gesicht. Der Plot über die Auflösung der Familiengeschichte wirkt recht schnell unglaubwürdig und plump. Hier fragt man sich wirklich, wer auf so eine Idee kommt...Der Wald soll dann alles wieder gut machen bei der verkorksten Familienbande. Hier ist weder etwas „farbenprächtig“ noch „mitreißend“. Den letzten Teil habe ich nur noch quer gelesen....Die Sprachmelodie ist recht monoton, Parts wiederholen sich oder werden unter den Teppich gekehrt. Die Wortwahl war ok, aber das war dann auch alles.

Ich muss einen Stern vergeben, aber dabei bleibt es auch. Dieses Buch erhält keine Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere