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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2024

Ein besonderer Klassiker!

Der Bürgermeister von Casterbridge
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Klappentext:

„Kaum ein viktorianischer Roman ist lebendiger und raffinierter als Thomas Hardys Bürgermeister von Casterbridge. Geschildert wird der Aufstieg und selbstverschuldete Niedergang eines einzelnen ...

Klappentext:

„Kaum ein viktorianischer Roman ist lebendiger und raffinierter als Thomas Hardys Bürgermeister von Casterbridge. Geschildert wird der Aufstieg und selbstverschuldete Niedergang eines einzelnen »Mannes mit Charakter«: Der Heubinder Michael Henchard gibt sich auf einem Volksfest dem Alkohol hin und versteigert seine Frau und seine Tochter an einen Seemann. Erst als er wieder nüchtern wird, erkennt er seinen Fehler und beschließt, keinen Alkohol mehr zu trinken. Im Laufe der Jahre bringt er es bis zum Bürgermeister und erfolgreichen Getreidehändler, doch die Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen … Mit einer kompakten Biographie des Autors.“



Was soll man zu diesem Klassiker sagen? Er ist nach wie vor ein Lesegenuss erster Güte. Übersetzt wurde das Werk dieses Mal von Eva-Maria König. Zudem hat sie ein sehr lesenswertes Nachwort dazu verfasst. Die Geschichte rund um Michael Henchard klingt eigentlich wie aus einem schlechten Film: im Suff verliert er alles an was sein Leben hängt, er stürzt tief in den Abgrund aber er sieht seine Fehler ein. Er berappelt sich würde man heute sagen aber dazu gehört ein bisschen mehr als nur Einsicht. Hardys Roman ist äußerst tiefgründig und mit sehr vielen lyrischen aber auch philosophischen Aspekten geschmückt. Nichts davon ist überladen oder gar zu viel. Hier geht es schlicht darum, dass es lohnt aus seinen Fehlern zu lernen wenn man bereit dazu ist. Das man das Vergangene nicht ungeschehen machen kann, ist klar, aber man zumindest versuchen in der Zukunft diese Fehler nicht mehr zu machen. Michaels Zukunftsweg lässt ihn zu einem anderen Menschen werden aber dennoch schmerzen die Wunden von damals sehr. Diese Entwicklung hier zu erlesen ist ein besonderes Lesevergnügen!

Ein echtes kleines Highlight in diesem Buch obendrauf: es gibt sogar eine Biografie des Autore selbst noch zu erlesen.

Ein Klassiker welcher 5 Sterne absolut verdient!

Veröffentlicht am 16.04.2024

Ein besonderer Klassiker!

Namen unbekannt
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Klappentext:

„Die wahren „Früchte des Zorns“



Julia und Milt betreiben mit ihren Töchtern eine Farm im unwirtlichen Westen Oklahomas. Als das Überleben dort nach mehrjähriger Dürre und verheerenden ...

Klappentext:

„Die wahren „Früchte des Zorns“



Julia und Milt betreiben mit ihren Töchtern eine Farm im unwirtlichen Westen Oklahomas. Als das Überleben dort nach mehrjähriger Dürre und verheerenden Staubstürmen immer schwieriger wird, versuchen die beiden wie so viele in den 1930er Jahren, sich als Wanderarbeiter in Kalifornien durchzuschlagen. Sanora Babb erzählt eine einfühlsame Geschichte von Armut und Ausbeutung, aber auch von Freundschaft und Solidarität. Seinerzeit durch den übermächtigen Erfolg von John Steinbecks „Früchten des Zorns“ am Erscheinen gehindert, erhält ihr Werk erst heute die verdiente Anerkennung.“



Dieses Buch von der Autorin Sanora Babb hat eine mehr als besondere Geschichte bereits hinter sich aber nich nur das. Es macht hier wirklich sehr viel Sinn, sich vor oder auch nach dem lesen dieses Buches mit der Autorin genauer zu befassen. Schnell wird dann nämlich deutlich, wie und warum Babb so schreiben konnte wie sie es tat. Ihre Auffassungsgabe war enorm, ihre Sicht auf die Dinge waren tief in ihr verankert da sie selbst in den ärmlichsten Verhältnissen Oklahomas aufgewachsen ist. Sie hat bereits in jungen Jahren sehr viel Leid erleben müssen, hat sich aber selbst mit ihrer Art und ihren Leistungen aus dem Sumpf gezogen. Aus Babb wurde etwas und später zog es sie aus beruflichen Gründen wieder zurück an ihren Ausgangspunkt. Keiner weiß was sie damals selbst gedacht hat aber fest steht, in ihrem Buch „Namen unbekannt“ schreibt sie äußerst intensiv und ehrlich. Wenn einer weiß wie Elend zu beschreiben ist, dann Babb. Ihr Schreibstil ist dabei recht speziell: sie ist stets ruhig aber dennoch wirkt alles arg unterkühlt und unantastbar. Ich muss zugeben, ich empfand dies gar nicht mal schlecht, da so einerseits ein gewisser Abstand zu den Protagonisten zu sehen ist aber auch wie kalt und lieblos nunmal Elend ist. Im Elend gibt es keine Herzenswärme, keine Liebe oder gar Zuversicht. Im Elend beherrschen Dreck und Ratten dein Leben, Hunger und Armut. Unsere Familie im Buch bekommt die volle Härte der Natur zu spüren und der pure Kampf ums Überleben ist nun angebrochen. Aus diesem Grund ziehen sie weiter wie Nomaden, werden zu Flüchtenden im eigene Land. Die Natur treibt ihr ganz eigenes Spiel aber der Mensch mit ihr und den anderen Menschen ebenfalls. Sanora Babb hat es hier, in meinen Augen, tatsächlich geschafft der Gesellschaft von damals den Spiegel hinzuhalten aber auch der Natur selbst. Keiner von beiden wird je dort hineingesehen haben aber schlussendlich ist es ein gewaltiges Zeitzeugnis der damaligen Zeit. Was damals bereits die Menschen an den Rande des Abgrundes getrieben hat, kann in naher und ferner Zukunft bald wieder der Fall sein. Babb zeigt aber nicht nur das Äußere der damaligen Zeit sondern auch das Innere der Menschen. Dies zwar auf eine sehr spezielle Art aber ich empfand dies alles sehr harmonisch und gut miteinander verflochten. Oft erinnerte mich die Geschichte ein wenig an „Die Novemberschwestern“ von Josephine W. Johnson was wohl daran liegt, dass beide Frauen im selben Land, fast gleichem Alter und ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind. All das prägt eine Menschenseele und Babb hat hier einfach nur das geschrieben, was damals ihre Seele bewegte und viele anderen Menschen zugleich. Nur mit dem hinsehen und zuhören ist das so eine Sache…und genau dafür gibt es dieses besondere Buch! Ich vergebe hier 4 sehr gute Sterne für dieses besondere Werk!

Veröffentlicht am 11.04.2024

Spannender als jeder Krimi aber mit einem ABER behaftet...

Die Neandertaler und wir -
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Klappentext:

„Als Svante Pääbo und seinem Team eines Nachts 1996 die Entschlüsselung von genetischem Material aus dem jahrtausendealten Armknochen eines Neandertalers gelingt, machen sie eine unerwartete ...

Klappentext:

„Als Svante Pääbo und seinem Team eines Nachts 1996 die Entschlüsselung von genetischem Material aus dem jahrtausendealten Armknochen eines Neandertalers gelingt, machen sie eine unerwartete Entdeckung: Das Neandertaler-Material enthält DNA-Sequenzen, die im Vergleichsmaterial Tausender moderner Menschen noch nie gefunden wurden. Das lässt nur einen Schluss zu: Sie haben erstmals DNA eines ausgestorbenen Verwandten des Menschen gewonnen. Ein sensationeller Befund, der ein völlig neues Licht auf die Entwicklung des Menschen wirft, und ein Höhepunkt in Pääbos vielfach preisgekröntem Forscherleben, das mit der Arbeit an ägyptischen Mumien, Höhlenbären und Mammuts begann. In »Die Neandertaler und wir« schildert der 2022 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wissenschaftler die faszinierende Arbeit an urzeitlicher DNA in dem von ihm maßgeblich begründeten Feld der Paläogenetik. Ein spannendes Stück Forschungsgeschichte ist damit in aktualisierter Form wieder erhältlich.“



Vorab: Das Buch ist eine erweiterte Neuausgabe des Erstlings von 2014. Da ich den Vorgänger nicht kannte, kann ich auch dazu keine Vergleiche abgeben.

Nun zum Buch: ich muss zugeben, mich interessiert unsere Evolution sehr und ich bin wirklich sprachlos wie lebendig, humorvoll, anschaulich und mitreißend hier Svante Pääbo die Thematik seiner Forschung dem Leser näher bringt. Ja, er reißt einen mit seinem Forscherdrang förmlich mit und ja, man fuchst sich selbst recht schnell in die Thematik hinein. Alles nur weil der Autor so eine tolle Art hat. Seine Forschungsgeschichte und die seines Teams liest sich fast wie ein Thriller - haben die Forscher doch tatsächlich die DNA der Neandertaler entschlüsseln können! Wie das von statten ging und welche Erkenntnisse daraus nun gewonnen werden konnten, ist nun hier zu erlesen. Natürlich kann man auf den Fotografien im Buch erkennen, dass die Neandertaler eine andere Knochenstruktur hatten als wir heute aber warum genau hat sich das geändert in all der Zeit? Das Warum, Weshalb und Wie wird hier wirklich bestens erklärt. Kleines großes Manko nur: der Autor verzettelt sich irgendwann recht flott in seinem Enthusiasmus zu berichten und wirft dann mit vielen Fachbegriffe um sich, die ein Otto-Normal-Wissbegieriger kaum versteht. Ob es die Zusammensetzung der Nucleotide ist oder die mitochondreale DNA - hier braucht es schon ein sehr hohes Fachwissen oder ein entsprechendes Lexika in Griffbereitschaft, denn sonst ist man hier verloren die Zusammenhänge irgendwie zu verstehen, ihnen zu folgen bzw. dieses Wissen irgendwie für einen selbst greifbar zu machen.

Ich vergebe hier gut 3 Sterne für dieses tolle Buch!

Veröffentlicht am 11.04.2024

Eine ganz besondere Geschichte!

Das dritte Licht
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Klappentext:

„Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon ...

Klappentext:

„Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein.

So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.“



Auf so wenig Buchseiten eine so starke und emotionale Geschichte niederzuschreiben ist sagenhaft in meinen Augen! Autorin Claire Keegan kann es aber einfach. Ich durfte mich schon durch andere ihrer Werke lesen und war stets begeistert so nun auch hier. Der englischsprachige Buchtitel „The Quiet Girl“ wird mit großer Sicherheit vielen Lesern eher bekannt vorkommen. Die hier liegende Geschichte wurde nämlich sogar sehr erfolgreich verfilmt!

Die Geschichte unserer Protagonistin liest sich im ersten Moment eher wie aus dem Mittelalter: da sie einfach zu „viele“ sind zu Hause wird sie „verbannt“ und von ihrem Vater zu entfernten Verwandten gebracht. Das Leben dort ist ganz anders als in ihrem alten zu Hause. Was das Mädchen dort findet, hatte sie bislang nie kennengelernt. Herzenswärme, Liebe und eine berauschende Natur um sie herum lassen sie regelrecht aufblühen. Nach einer gewissen Zeit kommt sie in ihrer neuen Familie an und zeigt auch ihnen gegenüber so etwas wie Vertrauen und Freude. Autorin Claire Keegan hat hier wahrlich eine grandiose Geschichte verfasst die ganz tief im Herzen berührt und lange nachhallt. Durch ihre Beschreibungen kann man sich sehr gut in die Geschichte einfühlen, die Figuren versuchen zu verstehen und mit ihnen mitfühlen. Alles dabei komplett ohne Klischee und Kitsch! Egal ob man den Verlauf der Geschichte vorhersehen kann oder nicht, durch Keegans besonderen Sprachstil folgt man der Geschichte bedingungslos. Eine absolute einmalige Geschichte! 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 11.04.2024

Nur zu empfehlen!

Das Gemüsekisten-Kochbuch
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Klappentext:

„Geniale Gerichte aus der Gemüsekiste



Gemüse satt - das ganze Jahr! Mit über 100 alltagstauglichen Gemüserezepten und unzähligen Tausch-Optionen begeistert dieses Kochbuch nicht nur Gemüsekisten-Fans. ...

Klappentext:

„Geniale Gerichte aus der Gemüsekiste



Gemüse satt - das ganze Jahr! Mit über 100 alltagstauglichen Gemüserezepten und unzähligen Tausch-Optionen begeistert dieses Kochbuch nicht nur Gemüsekisten-Fans. Ob knusprige Rösti aus Kartoffeln und schwarzem Rettich, gebratener Rhabarber mit Ziegenkäse oder Wirsing-Pasta mit Nussbröseln. Stefanie Hiekmann zeigt, wie man das Beste aus seiner Gemüsekiste herausholt, alles verwertet und saisonale Schätze haltbar macht. Einfach, nachhaltig, gesund und lecker!

Von Aubergine bis Zucchini

- Leckeres aus der Gemüsekiste: Mit über 100 Rezepten das ganze Jahr über großartig kochen.

- Fantastische Veggie-Gerichte, aber auch Ideen für vollwertige Gemüse-Gerichte mit Fleisch oder Fisch

- Gemüse neu entdecken: Wissenswertes über 60 bekannte und weniger bekannten Gemüsesorten.

- Nachhaltig und einfallsreich: Mit Rezepten für den Vorrat, Tipps zur Resteverwertung und Haltbarmachung, cleveren Veggie-Swaps, No-Waste-Ideen und vielem mehr.



Trendthema Gemüsekiste



Stefanie Hiekmanns Buch enthält 100 Rezepte aus der Gemüseküche mit über 300 Tauschoptionen für eine endlose Rezept-Vielfalt. Tipps und Tricks zeigen, wie man

alle Produkte aus der Gemüsekiste optimal verwertet, die Reste sinnvoll weiterverarbeitet und Saisonales lecker einkocht. Nebenbei lernen Gemüsefans ganz besondere Sorten wie Gelbe Bete und Puntarelle kennen und lieben. Und natürlich dürfen Rezept-Hacks wie ein Veggie-Hack aus Pilzen und selbstgemachte Bolognese zum Einwecken nicht fehlen. Ein Must-have – nicht nur für Gemüsekisten-Nutzer*innen!



Das Beste aus der Gemüsekiste: Das kreative Kochbuch mit über 100 köstlichen Gemüse-Rezepten und Tipps und Tricks zur bestmöglichen Verarbeitung.“



Gemüsekisten sind eine feine Erfindung. Dabei kann man sie entweder selbst zusammenstellen bei seinem Gemüse-Bauern seiner Wahl, oder der Bauer macht das für einen selbst nach seinem Gusto oder es gibt sogar ein Abo dafür oder Sie gehen einfach ganz simpel in den Bioladen um die Ecke und kaufen sich das Gemüse was sie hier gerade in diesem Kochbuch als Inspiration finden - kurzum: hier gibt es Vorschläge aber keine Zwänge! Prima! Die Autorin Stefanie Hiekmann nimmt uns nach einer kurzen Einleitung in die 12 Monate mit und zu dem was die Gemüsewelt so her gibt. Genau dazu kreiert sie dann entsprechende Gerichte. Man ist aber auch als Nutzer dieses Kochbuches dazu angehalten einfach mal selbst zu probieren und zu testen! Klingt doch gut! Klar anzumerken sei: hier geht es rein NUR UM GEMÜSE! und Hiekmann macht es einem wirklich nicht schwer dieses auch in der Küche zu einem grandiosen Gericht zu verwandeln! Sie nutzt dabei typische aber auch vielleicht für den Ein oder Anderen unbekannte Gemüsesorten. Neben den Rezepten und kleinen Porträts der Gemüsesorten gibt sie auch Anregungen dieses oder jenes im Rezept beim nächsten Mal zu teste. Hier wird es also nie langweilig! Egal ob Veggie, Vegan oder einfach auch mal was mit Käse oder Fisch - hier wird jeder fündig! Ich finde dieses Kochbuch wirklich mehr als gelungen und genau dafür gibt es auch 5 Sterne von mir. Die Mischung ist sehr gut, die Rezepte mehr als abwechslungsreich trotz dem

Hauptakteur Gemüse und man wird angeregt zum kochen, zum probieren, zum genießen, kurzum: hier wurde alles aber wirklich alles richtig gemacht! Perfekt!